Hallo,
Bahnverkehr vom Raiffeisenlagerhaus ( LPG-Lagerhaus z.B. in Heudeber ) zur Großstadtmühle oder Hafen, welche Waggontypen bei DR oder DB in den Jahren 1955 bis 1970? Geschlossen, Klappdeckel, Saug-Elevatoren zur Umladung?

Hallo zusammen,

da wäre zunächst einmal der Tranbsport in Säcken, welche in gedeckten Güterwagen transportiert wurden. Dann natürlich auch der Transport in loser Schüttung in gedeckten Güterwagen mit Entladetrichtern (z.B. Glmgs36 (Roco)) oder mit Seitenklappen (z.B. GGtehs43(Roco)). Dann wurden nach dem 2.Weltkrieg diverse alte Kondenstender zu Trichterwagen speziell für den Getreidetransport umgebaut (aktuell wohl kein Großserienmodell in H0). Nicht zu vergessen der KKt27 (Fleischmann). Zeitweise wurden auch Nachkriegs-KKt-Wagen zu diesem Zweck eingesetzt.
Als dann die 2achsigen Selbstentladewagen aufkamen, wurde zunächst die Standard-Version ohne Schwenkdach aber dafür mit Plane zum Getreidetransport eingesetzt. Diese Wagen wurden dann aber recht bald durch Wagen mit Schwenkdach (Ktmmv (Roco, Märklin?)) ersetzt.

Gruß
Martin

Hallo, SET800!

Für Schüttgut: Td(s), Tad, Kkt46
Sackweise Verladung: Glmghs, Gbs, GGT (Bromberg)...

...und natürlich die von Martin genannten Wagen (er war etwas schneller ).

der bekannte Klappdachwagen Tds kam erst 1970
Klappdeckelwagen wurden nicht benutzt, die waren für KJalk und hätten aufwändig gereinigt werden müssen.
vorher (und auch noch lange später) war es üblich, normale O-Wagen verschiedener Bauart zu benutzen, für Getreide dann mit Plane abgedeckt.
Für lange Strecken gab es 4-achsige G-Typen (zB GG15) mit Dachluken für nässeempfindliches Schüttgut. Waren aber wohl selten. Und eine LPG kat sicher keine Einrichtungen gehabt, solche Spezialgüterwagen zu beladen.

Kann mich noch an meine Lehrzeit erinnern, während der Getriedeernte waren auf dem Rangierbahnhof manche Gleise knöchelhoch voll Getreide weil es duch die gammligen Bodenbretter der O-Wagen rieselte ...

In offenen Wagen? Dat gammelt doch…

Allgemein ist man hier doch zwischen West und Ost zumindest Anfangs sehr deutlich andere Wege gegangen. Was es überall zu Hauf gab, war lose (!) in G-Wagen – die gerne als "Belüftung" bezeichneten Öffnungen an den Seitenwänden waren hierfür als Beladeöffnung vorgesehen.

Die DB (und in einem Exemplar die ČSD) hatten zudem mit den KKt 27 Spezialwagen für diesen Zweck, die freilich zahlenmäßig kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein waren. Bereits ab 1961 kam dann im Westen die Tdgs (das "g" steht für Getreide!) mit ungleich größeren Stückzahlen; 1972 folgten die ungefähr doppelt so viel schluckenden Tadgs.

Bei zahlreichen osteuropäischen Bahnen (und eben auch der DR) gab es stattdessen Anfangs Gags, also vierachsige Gedeckte mit Ladeklappen im Dach (Modell Brawa). Später folgte man hier (jeweils mit einigen Jahren Verspätung) den Entwicklungen der DB.

Hallo Kai,

...offene Wagen (und das sowohl bei Wagen mit ebenem Boden als auch bei Zweiachser-Selbstentladern) und dann mit Plane abgedeckt...!
Das macht man heute bei LKW-Transporten (z.B. bei Verwendung von Kippern) genauso.

Gruß
Martin

Ah, an eine Plane hab ich jetzt überhaupt nicht gedacht – dabei gab es dazu doch kürzlich bei DSO schöne Bilder…

http://www.drehscheibe-online.de/foren/r...720#msg-7292720

Hallo zusammen,

hier noch einige Korrekturen und Ergänzungen zum Thema Getreidetransport:

Die ersten speziell für den Lebensmitteltransport gebauten Wagen waren die 200 Ktmmv 60 (v = für Lebensmittel) mit Einfachschakenlaufwerk und den Baujahren 1958/59. In den Jahren 1963/65 wurden diese Wagen durch Umbau der Schieberabdichtungen zu Ktmmv 72. Weitere 300 Wagen wurden 1959/61 als Ktmmv 65 gebaut. Sie unterschieden sich nur durch ihr Doppelschakenlaufwerk von den älteren Wagen. Auch diese Wagen erhielten ab 1963 Umbauten der Schieberdichtungen und wurden so zu Ktmmv 73. Ab 1963 wurden schließlich in vielen Serien über 3500 Ktmmvs 69 gebaut. Die Bauzeit zog sich bis in die Ep. 4 hinein. Mit diesen Ktmmv(s) wurde die überwiegende Zahl der Getreidetransporte durchgeführt.

Eine weitere Möglichkeit Getreide zu transportieren, waren die pa-Behälter. Sie ermöglichten es, auch Zwischenläger und Mühlen ohne eigenen Gleisanschluß rationell zu bedienen. Zum Einsatz kamen Behälter der Bauart Efkr 401. Von diesen Behältern wurden zwischen 1953 und 1966 ca. 6700 Stück gebaut.

Abschließend ein Link zu drei Dias von Getreideverladungen 1963 in Klein Twülpstedt:
http://www.kleintwuelpstedt.de/index.php...-1963?start=175
Der Ort liegt an der Bundesstraße von Wolfsburg nach Helmstedt. Die Bahnstrecke exstiert heute nicht mehr.

Viele Grüße
Peter

Das ist jetzt kein DB Wagen, sondern ein SBB-Fahrzeug. Allerdings kann ich mir solche Wagen auch auf DB Gleisen vorstellen:
Z.B. O, SBB, 76 545, 30.04.56, Riv, Roco 43966

Ansonten hatten wir den schon.

KKt 27, DB, 355 110, Fleischmann 5396

Wie war das mit den Klappdeckelwagen?