Nach großem Frust kommt nun die Lust.
Unter diesem Motto kann man die Entstehung meiner N-Anlage sehen, die sich teilweise noch im Bau befindet.
In meiner Jugendzeit verfügte ich im Haus meiner Eltern über einen Hobbyraum von 30qm. In dieser Zeit entstand eine große H0-Anlage. Wert legte ich schon damals auf ein städtisches und industrielles Erscheinungsbild. So entstand z.B. unter Verwendung von zig Kibri-Bausätzen der „Fabrik aus der Gründerzeit“ und den „Shed-Hallen“ ein Industriekomplex von alleine 3,3 x 1,4 Metern. Mehrere Rauchgeneratoren und elektronische Schweißlichter sorgten für die entsprechende Atmosphäre.
Doch 1988 wurde der großen H0-Anlage das Ende beschert. Nach meinem Umzug aus dem elterlichen Haus und dem Erwerb einer Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus, sah die „Keller-Situation“ recht trübe aus. Der Keller ist ein für diese Gebäude typischer Raum, abgetrennt zum Keller-Nachbarn mit Holzlamellen,
mit einer Größe von 2,4 x 2,2 Metern. Zudem ohne Stromanschluss und nur einer Lichtquelle für die Allgemeinheit.
Da ich alle Utensilien meiner HO-Anlage verpackt und mitgenommen hatte stellte ich mich auf den Diorama-Bau um (je 1,2 x 0,6m) und stellt diese in entsprechenden Regalen unter.
Doch im Jahre 2001 gab es einen großen Wasserschaden und ein Großteil der
Kleinode wurde zerstört, so z.B. auch die komplette! Faller-Kirmes.
Der Frust war natürlich groß und ich verkaufte meine geretteten Gebäude und Utensilien auf einer lokalen Modellbahnmesse (hier war ich nur 10 Minuten anwesend und ein Händler witterte wohl die Chance seines Lebens und kaufte mir sofort alle Gebäude ab).
Einen Neubeginn mit der Größe H0 konnte ich mir aufgrund der Verluste nicht mehr vorstellen.
Doch ich sollte meine Chance bekommen.
Zu Weihnachten 2009 bekam unsere Tochter weitere Bauteile ihres „Schleichtier-Geheges“ und ich baute in dem kleinen Keller eine Holzplatte auf. Die linke Seite
für meine Tochter, die rechte Seite für mich. Denn – in mir reifte die Idee, wenn nicht H0 warum dann nicht Spur N? Zumal der Platzbedarf hier wesentlich geringer war.
Ein spontaner Besuch in einem großen Düsseldorfer Modellbahngeschäft, dem neuen Händler meines Vertrauens, brachte den Durchbruch.
Hier wurden super günstig Kleinpackungen mit Industrie-Wänden/Dächern/Schornsteinen des amerikanischen Herstellers Walther Cornerstone angeboten. Ich verließ den Laden mit rund 70 !! Kleinpackungen und baute mir meinen N-Industriekomplex. Ich war begeistert. Denn es entstand ein Industriekomplex der in seinen Dimensionen maßstäblich war. Später kamen noch von Walthers der bekannte Hochofen und weitere Gebäude hinzu.
Da meine Tochter kein Interesse für ihre Plattenseite zeigte wurde der Platz schnell von mir vereinnahmt. Wegen fehlender Stromquelle wurden als Notlösung Batteriefahrgeräte von Minitrix angeschafft. Unter 9 Volt leuchten auch Lampen und Laternen die auf dem asiatischen Markt hergestellt werden.
Zur Beleuchtung des Kellers erwarb ich mehrere aufladbare LED-Stablampen, die z.B. bei Autowerkstätten eingesetzt werden.
Mittlerweile habe ich unter meiner Anlage eine zweite Ebene gezogen, sozusagen die Verlängerung der oberen Ebene.
Hier meine Anregung für willige Einsteiger mit gleichen Platzproblemen. Ich bin im Nachhinein äußerst erstaunt wieviel Anlage man doch in solch einem Kellerraum unterbringen kann. Die Anlage befindet sich noch im Bau, doch einige Bereiche nehmen schon Gestalt an.
Die Entstehung meines Industriekomplexes, noch ohne Details.
Das Hauptgebäude im Profil
Mal ein Querschnitt:
Im Moment arbeite ich an einer Brücken-Szene über meinem Fluß
Die Straßenbahn-Linien wurde auch schon eingeweiht.
Gruß Andreas