RE: Leichtbaukesselwagen - Nachkriegsneubauten

#1 von Sgns 691 , 09.03.2015 22:48

Hallo Kai,

da wir uns in dem anderen Thread ja ziemlich vom Ausgangsthema entfernt hatten, mache ich hier einen neuen Thread für die Diskussion auf. Damit der Inhalt zusammenhängend bleibt, hier zunächst die alten Fragen und Antworten:

Zitat
von Sgns 691 » Mo 2. Mär 2015, 22:18
Es sind alle Kesselwagen, die die Wifo hatte, an VTG übergegangen. Laut Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftl...ngsgesellschaft
hatte die Wifo 1943 irgendwo zwischen 22.000 und 38.000 Kesselwagen (da streiten sich die Experten noch) und im Jahre 1948 waren davon nur noch 1200 übrig. Der Rest war entweder im Krieg zerstört worden oder war eben von osteuropäischen Staatsbahnen beschlagnahmt worden. Wenn ich jetzt mal ganz kühn annehme, daß die Deutzer Kesselwagen ca. 5% des Bestands waren, dann sind wohl weniger als 100 bei der VTG angekommen. Wirkliche Zahlen kenne ich aber leider nicht.



Zitat
von TheK » Mo 2. Mär 2015, 23:08
Das erklärt, wieso die Leichtbaukesselwagen mit Werbung von Mineralölkonzernen sehr selten sind – dort findet man praktisch nur die konventionellen geschweißten oder sogar noch genieteten Zweiachser. Allerdings sind auch nach dem Krieg weiter Leichtbaukesselwagen gebaut worden – nach mir vorliegenden Fotos wohl sowohl zwei- wie auch vierachsig zumindest weit überwiegend des Uerdinger Typs (obgleich der eigentliche 4a Einheitswagen ja eigentlich der Deutz war). Während der Rahmen der Vierachser dabei fast immer gerade ist, gibt es dann erst mit den SEAG-Wagen 1954 (von denen wohl 400 gebaut wurden; also vermutlich weitaus mehr als VTG Vierachser von der WIFO übernommen hat!) eine Moderisierung in Form neuer Drehgestelle.



Zitat
von Sgns 691 » Di 3. Mär 2015, 22:24
von den SEAG-Wagen wurden 500 gebaut und die gehörten bis Ende der 70er Jahre dem USTC - und danach erst kamen sie zur VTG. Jochen Leisner "AW Lingen" hat da einige Informationen zusammengetragen:
http://www.awlingen.de/2014/Modelle/630hl%20Trix/index.html



Zitat
von TheK » Mi 4. Mär 2015, 00:16
Ach stimmt, die liefen ja erst noch 10 Jahre beim USATC… Alle (!) ELK-Bauarten durch hatte übrigens auch Dansk Shell – offenbar sind die dänischen Beutewagen weitgehend komplett da gelandet.

Die ältesten mir bekannten EVA-Vierachser (betrieben durch Shell) sind von SEAG mit 83m³:
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?31,7263285
http://www.deutschefotothek.de/documents...o-a_0003444_008

In die sonstigen ELK-Nachbauten (mit so ziemlich jedem bekannten Drehgestell; sogar welche mit Y25 hab ich schon gesehen) irgendeinen Überblick zu bekommen, ist wohl weitgehend hoffnungslos

Erst die ab Anfang der 1970er gebauten Wagen mit Innenrahmen (wie das Modell von Fleischmann) sind dann wieder leicht für verschiedene Betreiber (VTG, EVA, BP, Esso) nachzuweisen, da sie oft noch heute laufen.



Die von dir verlinkten Vierachser gehörten Shell. Die haben nichts mit Eva zu tun. Und hier habe ich außerdem einen noch älteren Eva-Vierachser, gebaut 1957 von der Waggonfabrik Uerdingen:

33 80 796 7 767-4 Zas by sgns691 on Flickr

Ich sehe das mit dem Überblick über die Leichtbaukesselwagen-Nachbauten übrigens nicht so pessimistisch. Wenn du meinen flickr-Fotostream durchschaust, da sind schon einige zwischen:
https://www.flickr.com/photos/sgns691/?details=1
und in einigen Jahren wird es auch von Westermann/Carstens weitere Kesselwagenbücher geben.

Zitat
von TheK » Mi 4. Mär 2015, 02:12
Ach, schau mal einer, was ich hier gefunden habe:
http://www.tosh-railways.com/Wagons/50-D...999/i-RjDMVJ5/A
ich würde sagen, für Märklin ist das 'ne Punktlandung – oder hab ich eine Abweichung übersehen?



Ja, hast du, z.B.: Seilanker/Seilösen, fehlende Verstärkungsdreiecke am Rahmen, Lage der Bremsenumsteller, fehlende Konsolen zum Anheben des Wagens, Drehgestelle.
Außerdem dürfte mit ziemlicher Sicherheit kein SEAG/USTC-Wagen zur DR gelangt sein. Aber es gibt bei Anton Kendall auch einen passenden Wagen:
http://www.tosh-railways.com/Wagons/80-d...859/i-dSLQKFg/A

Viele Grüße
Peter

edit 11.03.2015: Links in den Zitaten repariert
edit 28.02.2018: Links repariert


 
Sgns 691
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 281
Registriert am: 18.05.2013
Ort: Niedersachsen
Spurweite H0
Stromart DC


RE: Leichtbaukesselwagen - Nachkriegsneubauten

#2 von TheK , 10.03.2015 08:30

Zitat von Sgns 691
Die von dir verlinkten Vierachser gehörten Shell. Die haben nichts mit Eva zu tun.



Ah, stimmt – nur die isolierte Version war EVA/Shell. Vermutlich der hier: https://www.flickr.com/photos/sgns691/13.../in/photostream – mein Foto (irgendwo gefunden) ist aber sauschlecht.

Zitat
Und hier habe ich außerdem einen noch älteren Eva-Vierachser, gebaut 1957 von der Waggonfabrik Uerdingen:

33 80 796 7 767-4 Zas by sgns691 on Flickr



Mal eine neue Spielart beim Rahmen. Die Drehgestelle sind aber wohl nicht mehr original…

Zitat
Ich sehe das mit dem Überblick über die Leichtbaukesselwagen-Nachbauten übrigens nicht so pessimistisch. Wenn du meinen flickr-Fotostream durchschaust, da sind schon einige zwischen:
https://www.flickr.com/photos/sgns691/?details=1



Interessant – da haben praktisch alle Nachbauten MD-Drehgestelle und weitaus mehr Länge als das Original. Wie ich gestern schon bei DSO schrieb: Da scheint es eine echte Lücke an Modellen zwischen den in den Maßen noch unveränderten USATC-Wagen und sowas wie diesem https://www.flickr.com/photos/sgns691/15.../in/photostream zu geben.

Den hier indes darf man wohl mit dem SEAG/USATC verwechseln: https://www.flickr.com/photos/sgns691/79.../in/photostream Ob des schiefen Aufklebers frag ich mich da: ex EVA?

Zitat
Außerdem dürfte mit ziemlicher Sicherheit kein SEAG/USTC-Wagen zur DR gelangt sein.



Ich meinte jetzt in Form von Uerdinger Stil, gerader Rahmen und alte Drehgestelle.

…irgendwo hab ich auch schon Uerdingen-Nachfolger mit DR/VTG gesehen…


Gruß Kai

Güterwagen in H0 aus allen Epochen zum Angucken.
Ep.3-Anlage in N zum Fahren.


TheK  
TheK
Metropolitan (MET)
Beiträge: 3.460
Registriert am: 24.01.2007
Gleise Fleischmann, Peco
Spurweite Z
Steuerung DCC
Stromart AC


RE: Leichtbaukesselwagen - Nachkriegsneubauten

#3 von Sgns 691 , 10.03.2015 23:04

Hallo Kai,

wegen deiner Frage, ob der Wagen eine Eva-Vergagangenheit hat, habe ich mir mal seine Nummernhistorie angeschaut: 33 80 785 9 122-3, ex 785 0 124-3, ex 007 0 157-1 und die erste Nummer (550 xxx) war nicht mehr vorhanden. Das ist nun eine Überraschung für mich, denn 007 0 000 ... 495 waren die USTC-Wagen! Wenn ich so über meine Fotos schaue, sind also vermutlich 200 der USTC-Wagen in mehreren Baulosen bei Wegmann gebaut worden und was mir auch noch auffällt, die SEAG-Wagen haben offensichtlich teilweise voneinander abweichende Baudetails. In meinem Fotostream sind dann also derzeit diese 3 ex USTC-Wagen:

Wegmann 1955
33 80 785 9 122-3 Zas
33 80 785 9 255-1 Zas
SEAG 1954
33 80 785 9 053-0 Zas
33 80 785 9 053-0 Zas

Viele Grüße
Peter


 
Sgns 691
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 281
Registriert am: 18.05.2013
Ort: Niedersachsen
Spurweite H0
Stromart DC


RE: Leichtbaukesselwagen - Nachkriegsneubauten

#4 von Sgns 691 , 11.03.2015 22:25

Hallo Kai,

ich habe nochmal nach Informationen zu diesem Kesselwagen geschaut:



Das ist ein Leichtkesselwagen-Nachbau der Firma Vagonka Tatra. Die DR hat davon in den Jahren 1962 - 1964 ca. 1200 Stück beschafft. Die technischen Daten:
LüP = 13,65 m
Drehgestellmittenabstand = 7,50 m
Kesselinhalt = 63.000 l
Das sind mit Ausnahme des Kesselinhalts doch schon signifikante Abweichungen von den Abmessungen der USTC-Wagen.
Bei DSO gibt es noch weitere Informationen und Fotos zu diesen Wagen:
http://www.drehscheibe-online.de/foren/r...3634599,3634599

Viele Grüße
Peter


 
Sgns 691
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 281
Registriert am: 18.05.2013
Ort: Niedersachsen
Spurweite H0
Stromart DC


RE: Leichtbaukesselwagen - Nachkriegsneubauten

#5 von TheK , 12.03.2015 00:01

Huch, wieso isn der jetzt länger Gilt das auch für die 48 bzw. 50 m²-Typen der DR?


Gruß Kai

Güterwagen in H0 aus allen Epochen zum Angucken.
Ep.3-Anlage in N zum Fahren.


TheK  
TheK
Metropolitan (MET)
Beiträge: 3.460
Registriert am: 24.01.2007
Gleise Fleischmann, Peco
Spurweite Z
Steuerung DCC
Stromart AC


RE: Leichtbaukesselwagen - Nachkriegsneubauten

#6 von Sgns 691 , 14.03.2015 14:51

Hallo Kai,

die kleinen Tatra-Wagen sind mir nie vor die Linse gekommen und Informationen zu diesen Wagen habe ich auch nicht.

Viele Grüße
Peter


 
Sgns 691
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 281
Registriert am: 18.05.2013
Ort: Niedersachsen
Spurweite H0
Stromart DC


RE: Leichtbaukesselwagen - Nachkriegsneubauten

#7 von TheK , 14.03.2015 17:04

Da hab ich gerade mal ein wenig gewühlt: http://pxtr.de/dr-wagen/portal/index.php

Die kleinen Tatra-Wagen haben tatsächlich noch 12,4m LüP. Alles andere mit ~50m³ hat einen klassischen Außenrahmen; ebenso bis zuletzt alle mit Isolierung.

Was anderes: Hast du schonmal 16m-Wagen ohne erkennbare Kesselringe gesehen, wie die beiden hier?
http://www.modellbahnshop-lippe.com/prod...in_produkt.html
http://www.modellbahnshop-lippe.com/prod...in_produkt.html


Gruß Kai

Güterwagen in H0 aus allen Epochen zum Angucken.
Ep.3-Anlage in N zum Fahren.


TheK  
TheK
Metropolitan (MET)
Beiträge: 3.460
Registriert am: 24.01.2007
Gleise Fleischmann, Peco
Spurweite Z
Steuerung DCC
Stromart AC


RE: Leichtbaukesselwagen - Nachkriegsneubauten

#8 von Sgns 691 , 14.03.2015 20:50

Hallo Kai,

bei DR-Wagen bin ich nicht angemeldet, deshalb kann ich dort die Inhalte der Datensätze nicht sehen. Danke für die Auskunft.

Als 16 m-Wagen kenne ich nur einige isolierte LHB-Leichtbau-Kesselwagen und Wagen ohne Kesselringe habe ich nur Photos von verschiedenen Chemiekesselwagen mit LüP 14,36/14,40 m.
Lese ich die Nummer bei dem KVG-Wagen mit 33 80 796 5 607-4 richtig? Dann wäre das Modell völlig falsch. Im Original hat der Wagen LüP 13,67 m und 66.000 l Kesselinhalt. Außerdem trägt er eine zusätzliche Karo As-Beschriftung.

Viele Grüße
Peter


 
Sgns 691
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 281
Registriert am: 18.05.2013
Ort: Niedersachsen
Spurweite H0
Stromart DC


RE: Leichtbaukesselwagen - Nachkriegsneubauten

#9 von TheK , 14.03.2015 21:25

Zitat von Sgns 691
Lese ich die Nummer bei dem KVG-Wagen mit 33 80 796 5 607-4 richtig? Dann wäre das Modell völlig falsch. Im Original hat der Wagen LüP 13,67 m und 66.000 l Kesselinhalt.



Jup, Nummer richtig gedeutet – das wäre einer der DR-Wagen von Waggon Union, oder? Weia, viel weiter kann man wohl gar nicht daneben liegen. 7967 006-7 (VTG) und 7849 085-5 (Nacco) gibt's auch noch.

Die Version mit Leiter längs wird man noch beringen und dann als was modernes nehmen können – auch wenn's nur ungefähr passt. Oder kürzen für den DR/ANF (der is auch ohne Ringe). Die Version quer ist wohl für nix zu gebrauchen; schade um die schöne Leiter…


Gruß Kai

Güterwagen in H0 aus allen Epochen zum Angucken.
Ep.3-Anlage in N zum Fahren.


TheK  
TheK
Metropolitan (MET)
Beiträge: 3.460
Registriert am: 24.01.2007
Gleise Fleischmann, Peco
Spurweite Z
Steuerung DCC
Stromart AC


RE: Leichtbaukesselwagen - Nachkriegsneubauten

#10 von Sgns 691 , 14.03.2015 21:54

Hallo Kai,

richtig, ist einer der 1975 bei WU Berlin für die DR gebauten Wagen.

Bei VTG hätte ich den 796 7 008-3, der ist von LHB und hat LüP 15,50 m, 86.000 l Kesselinhalt und 4 breite Kesselringe.
Für die 7849 habe ich erst Wagen ab 165, da ist eine Aussage zu 085 zu unsicher.

Viele Grüße
Peter


 
Sgns 691
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 281
Registriert am: 18.05.2013
Ort: Niedersachsen
Spurweite H0
Stromart DC


RE: Leichtbaukesselwagen - Nachkriegsneubauten

#11 von Sgns 691 , 14.03.2015 22:32

Hallo Kai,

ich habe gerade nochmal bei Anton Kendall nachgesehen. Zwei Volltreffer:

33 80 796 7 006-7
http://www.tosh-railways.com/Wagons/80-d...969/i-kCkvtW6/A

33 80 784 9 085-5
http://www.tosh-railways.com/Wagons/80-d...849/i-Lcfx5vp/A

33 80 796 5 801-3 baugleich mit ...607-4
http://www.tosh-railways.com/Wagons/80-d...965/i-78nCpHm/A

Viele Grüße
Peter

edit: 21.+28.02.2018 - Links repariert


 
Sgns 691
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 281
Registriert am: 18.05.2013
Ort: Niedersachsen
Spurweite H0
Stromart DC


RE: Leichtbaukesselwagen - Nachkriegsneubauten

#12 von TheK , 14.03.2015 23:18

Ha, genau die wollte ich auch gerade verlinken. Den VTG scheint es wie Sand am Meer zu geben – 7967 bis ungefähr 400, 7849 (um 800) und 7966 (tief)… Irgendwo hab ich auch welche mit EVA gesehen. Für den passt das Modell bis auf halben Meter Länge und die Ringe ganz gut.

Der Nacco ist… zumindest die richtige Leiter *G*

Für die Längs-Version hab ich was interessantes… 33 81 785 4 222-5.
Zwar nur nah dran, aber sieht verdammt ähnlich aus:
http://www.tosh-railways.com/Wagons/81au...786/i-VmnZwW7/A


Gruß Kai

Güterwagen in H0 aus allen Epochen zum Angucken.
Ep.3-Anlage in N zum Fahren.


TheK  
TheK
Metropolitan (MET)
Beiträge: 3.460
Registriert am: 24.01.2007
Gleise Fleischmann, Peco
Spurweite Z
Steuerung DCC
Stromart AC


RE: Leichtbaukesselwagen - Nachkriegsneubauten

#13 von Sgns 691 , 15.03.2015 17:09

Hallo Kai,

einige Anmerkungen (alle Wagen mit 86.000 l):
- 7849, da gibt es ein ziemliches Durcheinander von Typen, u.a. in Bulgarien gebaute Wagen mit LüP 15,50 m und Drehgestellmittenabstand 9,60 m
- 7966, das sind Umbauten (neuer Kessel auf altem Untergestell) mit LüP 15,76 m und Drehgestellmittenabstand 9,86 m
- 7967, da gibt es zwei Sorten: LüP 15,50 m mit Drehgestellmittenabstand 9,60 m und LüP 15,76 m mit Drehgestellmittenabstand 9,86 m

Der von dir verlinkte 33 81 785 4 222-5 passt überhaupt nicht. Das ist ein Leichtbau-Kesselwagen ohne Untergestell.

Viele Grüße
Peter


 
Sgns 691
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 281
Registriert am: 18.05.2013
Ort: Niedersachsen
Spurweite H0
Stromart DC


   


  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz