Hallo zusammen,
nach einer längeren Pause in diesem Thread geht in Pyrkerfeld mal wieder etwas weiter. Zum Jahreswechsel hat mich die Bastellust wieder zu 1:160 geführt. Mein altes Modul
"Operpyrkersdorf"
(120 x 30 cm) ist unter den Beitel gekommen. Dazu hier ein kleiner Umbaubericht.
Oberpyrkersdorf war 1999 mal als kleines Betriebsdiorama gedacht, eher Güteranlage als Bahnhof. Auf meiner Nebenstrecke ist Oberpyrkersdorf aber jetzt als Durchgangs- oder Endbahnhof einer Lokalbahn stark gefragt. 2010 wurde deshalb schon ein Schüttbahnsteig zwischen den Gleisen nachgerüstet. Nun soll er von den Gleisanlagen und auch der Sicherheitstechnik weiter in diese Richtung umgerüstet werden.
Oben die Ansicht der Gleisanlagen vor dem Umbau. Ganz rechts liegt die erste Peco-Weiche, die ich mir jemals zugelegt habe, das muss ca. 1999 gewesen sein ... es ist noch eine Code80-Weiche mit (aus meiner heutigen Sicht) jenseitigem Winkel. Die anderen drei Weichen sind mittlere Code55-Weichen.
Ich habe beschlossen, die engen Dinger müssen raus. Kurzerhand wurde der Schotter mit entspanntem Wasser eingeweicht und nach zwanzig Minuten ließen sich die Weichen tatsächlich rausschaben.
Für den Umbau habe ich die langen Peco-Weichen geordert, sie aber noch einem Umbau unterzogen. Mich haben schon immer die Zungen gestört, die recht breit daherkommen und (aus vor allem elektrischen Gründen) eine breite Lücke zur Backenschiene lassen. Dazu kommt noch, dass immer mal wieder Schotterkleber die elektrischen Kontakte zur Zunge unterbricht und dann die Weichen zum wirklichen Problem werden.
Ich habe daher einmal ausprobiert, die Zungen selbst zu feilen (aus normalem Peco Code 55 Material). Da im Zungenbereich die Schwellen tiefer liegen, wäre ein echtes Code 55 Profil zu niedrig. Beim Peco-Profil muss man nur unten eine dünne Schicht abfeilen, dann hat es die perfekte Höhe.
Als Gelenk habe ich entsprechenden Draht an das Zungenende gelötet, der auch als feste Kontaktierung verwendet werden kann. Allerdings sollte man die elektrische Konfiguration der Weiche ändern, um Kurzschlüsse bei kleinerer Zungen-Backen-Lücke zu vermeiden: die Zunge hat bei mir nun gleiche Polarität wie die zugehörige Backenschiene. Die Herzstückpolarisation geht nur bis zum Gelenk, aber nicht weiter. Dazu muss das neue Gelenk z.B. mit Farbe isoliert werden.
Unter der Weiche werkelt ein konventioneller manueller Hebelantrieb mit einem Kippschalter für die Herzstückpolarisierung.
Auf einem Teststück habe ich die Weiche getestet.
Der Vorteil dieser Technik besteht darin, dass die Weiche zunächst ohne Zungen eingebaut wird. Nur zwei kleine Löcher für die Gelenkdrähte sind vorzusehen (natürlich plus Loch für Stelldraht).
Die Zunge mitsamt Gelenkdrähten und Stellschwelle kann von oben eingeschoben (und auch wieder herausgenommen) werden.
Die endgültige Stellmechanik ist am oberen Bild zu sehen.
Der Zungenbereich in der Einbausituation. Zu oft sollte man die Zungen nicht rein- und rausnehmen, da ist dann Nachlöten angesagt
Bei der Umgestaltung konnte ich links und rechts die Zufahrgleise so kürzen, dass die Gleisänge zwischen den Grenzzeichen nach dem Umbau auf schlanke Weichen sogar länger ist als vorher.
Das Einschottern ist aufgrund der noch fehlenden Zungen viel einfacher, der Schotter und Kleber darf überall hin... Da auf dem Modul nach der "Revitalisierung" sowieso verschiedene Schottertypen zu sehen sind, ist an einer Stelle auch ganz "neuer" grauer Schotter zum Einsatz gekommen.
Beim Zusammenbau muss man dann aber höllisch aufpassen, dass die Stellschwelle die Zungen nicht hochschiebt und die Lötstellen aufgehen. Hat man aber alles erfolgreich zusammengesetzt, funktioniert die Konstruktion zuverlässig (2 Monate Testphase bisher).
Insgesamt bin ich mit dem Ansatz optisch wie technisch sehr zufrieden. Vor allem ist die Sache sehr Wartungsfreundlich. Ich sehe das mal als Übergangstechnologie zur Selbstbauweiche.
- wird fortgsesetzt -
LIebe Grüße
Kupzinger