Hallo Dieter, hallo Ralph,
bei Euren beiden Reinigungsmethoden habe ich aufgemerkt:
- Reinigt eine Wasser-Spüli-Lösung im Falle von Maschinenöl, das vielleicht sogar noch verharzt ist, ausreichend? Ich hätte auch Sorge, daß Wasser an unzugänglichen Teilen zurückbleibt und eher Korrosion fördert, gerade beim Aufeinandertreffen verschiedener Metalle oder bei (den wenigen) Eisenteilen in einer Lok. Und Spülireste fände ich gefühlt auch unprickelnd in Loks. Des weiteren das ewig lange Trocknen sehe ich als Nachteil, und man kann beim Nachölen z. B. an Achslagern auch Feuchtigkeit einschließen ...
- Bezin scheint mir da die bessere Wahl, aber als Tauchbad mit samt Decoder? Zum ersten hätte ich schwerste Bedenken, daß irgendetwas isolierendes oder ein Bauteil des Decoders Schaden nimmt. Zum zweiten sollte von vornherein kein Öl am Decoder sein, so daß überhaupt die Reinigung dessen im Tauchbad nicht notwendig ist. Wenn doch ein Tropfen Öl sich auf den Decoder verirrt hätte, tupft man das vorsichtig mit einem saugfähigen (fusselfreien) Tuch, Küchenpapier oder Wattestäbchen ab. Öl wirkt auch eher isolierend, deshalb hätte ich auch aus dieser Sicht keine Bedenken wegen Kurzschlüssen bei der empfindlichen Elektronik. Zum dritten stört Öl nur als "zu viel" im Motor und Getriebe, an den Achsen und in dessen Folge generell an den Rädern. An allen anderen Stellen, z. B. der Außenseite des Motorblocks, würde ich herumlaufendes Öl abwischen, ein feiner zurückbleibender Ölfilm wirkt eher gegen evtl. mögliche Korrosion, weshalb ich den gar nicht entfernen wollte bzw. bei vielleicht sogar aufgetretener Korrosion eher sogar aufbringen würde (macht man ja bei eisenhaltigen Werkzeugen als Rostentfernung und anschließenden Korrosionsschutz auch so).
Deshalb reinige ich alle drehbaren Teile sowie bei alten Loks den Motorinnenraum, Kohlen, Bürsten und deren Führungen mit einem fusselfreien Tuch oder mit Wattestäbchen, beides mit etwas Wundbenzin getränkt. Das Wundbenzin selbst ist sehr sauber, löst hervorragend alles ölige und fettige, greift nach meiner Erfahrung keine Lacke oder Kunststoffe an (dafür kann ich aber keine Garantie übernehmen) und trocknet rückstandsfrei innerhalb von Sekunden. Danach alles, was geölt gehört, sparsam ölen und alles zusammenbauen.
Ich möchte nicht sagen, daß Eure Reinigungsmethoden, Dieter und Ralph, nicht gut sind, aber ich habe dennoch aus obigen Gründen aufgemerkt.
Viele Grüße aus BaWü und ein schönes Wochenende, Stefan