Hallo zusammen,
ich habe es an der ein oder anderen Stelle schon mal angekündigt, jetzt zeige ich auch mal, was bisher daraus geworden ist.
Ich habe mich von einigen schönen Sachen hier im Forum inspirieren lassen, was die Spur N betrifft besonders von Dirk (Remo Suriani) mit seinem RheiNfort, aber auch Manuel (volvospeed) mit seiner jüngsten Anlage vom Thema her.
Ich bin gerade in die Arbeitswelt eingestiegen und musste dafür eine kleine Zweitwohnung einrichten, in der ich Platz für eine kleine Modellbahnanlage gefunden habe. Da ich auf recht großzügige Gestaltung Wert lege, kam es mir gerade recht dass ich schon länger ein Auge auf die Spur N werfe. Nun habe ich mir ein Herz gefasst, anhand der Platzverhältnisse einen kleinen Plan gezeichnet und eine Einkaufsliste für den Baumarkt gemacht.
Ein paar Specs:
- Güterverkehr der Epoche VI, evtl. ein wenig idealistisch belastet - ob das Konzept mit ein, zwei Industrie- bzw. Gewerbeanschließern oder Verladegleisen heutzutage so realistisch wäre, weiß ich nicht. Ich wohne gerade in Göppingen, und zumindest da gibt es mit Leonhard Weiss, der Altmetallverwertung gegenüber und der Stahlbaufirma zwischen GP und Eislingen ein paar mögliche Vorbilder.
- Leider gibt es keine dazu passende 294, die mir gefallen möchte. Da muss wohl Trix nachlegen, aus der V90 wird man ja sicherlich eine verkehrsrote mit Geländer machen... solange warte ich aber nicht, daher macht eine G2000 von Hobbytrain den Anfang. Zusammen mit vier Kesselwagen (Trix) und zwei Eanos (Hobbytrain) bildet sie erst mal das Rollmaterial.
- Gleismaterial kommt von Peco (Code 55 Beton und Holz, schlank(st)e Weichen. Ich dachte an doppelseitiges Klebeband und Pertinax zur Fixierung.
- Der Unterbau besteht aus zwei, später drei Segmenten (Plan unten) mit 100 x 50 x 10 cm Größe, bestehend aus 8 mm Buchensperrholz und 34 x 34 mm Kanthölzern. Die Deckplatte soll später ausgeschnitten und mehr oder weniger auf die Trassenbretter reduziert werden - das zumindest die Idee, wobei ich noch nicht sicher bin ob das so eine gute Idee ist. Unter der Haube soll jedenfalls das meiste an Technik untergebracht werden.
- Zur Steuerung nutze ich die MS2, die Gleisbox wird fest in einem Segmentkasten untergebracht. Die Weichen schalte ich erstmal per Hand.
Nu aber her mit den Fotos!
Der Gleisplan - simpel und schlicht. Gedanke war folgender: von unten kommt das Gleis aus der weiten Welt/dem Schreibtisch. Geradeaus führt die Anschlussbahn noch etwas weiter. Im rechten Bereich gibt es eine Verladefläche. Das obere Gleis könne rechts der Weiche in einer Halle münden. Das untere Gleis führt nach rechts ebenfalls weiter. Die Weichen erlauben ein Umfahren. Der kleine Zipfel nach links kreuzt die Strecke nach oben, ggf. erst mal durch das nach oben zeigende, "neuere" Gleis unterbrochen (ich habe noch keine Kreuzung). Welchen Zweck er hat(te) weiß ich noch nicht so genau, ggf. ein weiterer Anschließer, oder eine frühere Lokabstellung.
An dieser Stelle wird die Anlage später entstehen... Das Fahrrad ist inzwischen in die Tiefgarage gewandert.
Das ist das Rohmaterial für die Kästen. Es wurde übrigens in einer Fahrt auf dem gezeigten Fahrrad vom Baumarkt in die Wohnung transportiert
Hier mal vorbereitet, was alles zu einem Kasten wird, samt verwendetem Werkzeug. Akkuschrauber mit 2er Bohrer, Senkbohrer und Torx-Bit, die Stichsäge mit Blatt für gerade, saubere Schnitte und Edelstahlschrauben 3 x 20 mm (die hatte ich noch übrig). Außerdem Filzgleiter für die Beine. Zu erahnen ist unter der Stichsäge ein Stück Sperrholz, das als Bohrschablone herhält, damit erspare ich mir das lästige Abmessen.
Es werden jeweils zwei mal ein kurzes und ein langes Seitenstück mit einem Kantholz verschraubt, diese L-Stücke dann zu dem Rahmen zusammengelegt und seinerseits verschraubt. Dabei wird der Verzug des Holzes, der leider recht ordentlich ist, beseitigt.
Das Deckholz wird mit jeweils einer Schaube in den Ecken befestigt. Dazu kommen an den Längsseiten noch Schrauben, die es an der Oberkante des Kastens fixieren (gegen Durchhängen etc.)
Dann werden noch zwei Kanthölzer eingelegt, angedrückt, ...
...das innere verschraubt...
...und mit einem weiteren Stück Sperrholz zur Aufnahme für die Beine, mit ausreichender Klemmlänge für einen stabilen und geraden Stand. Für diese Größe der Segmente sollte es reichen.
Die Beine erhalten noch ihre Gleiter.
Et voilá! Gezeigt wurde im Bau natürlich das zweite Segment, das naturgemäß besser aufzubauen ist, da die Erfahrung aus dem Bau des ersten eingeht. Das erste wird wohl später zum dritten werden, da an manchen Stellen kleinere Probleme zu Unsauberheiten geführt haben.
Trotzdem wird schonmal der frei entworfene Bauplan in den ersten Zügen übertragen, um ein Gefühl für die Verhältnisse zu kriegen. Erste Erkenntnis: der Gleismittenabstand, hier wohl von Streckengleis mit 26.5 mm, wird wohl noch etwas vergrößert, um den Eindruck des Plans besser aufzufangen.
Zum Schluss noch eine kleine Übersicht der Einkäufe aus Dortmund.
Von hinten nach vorne: Schotter (Phonolith und Rostbraun) von Minitec, Pulverfarben (burnt umber, light sienna und dark slate gray) und Mattlack von Vallejo, kleine Zwingen, Handbohrer und Bohrersortiment (0,3 - 1,2 mm), Pinzettenset; zwei Eanos-x von Hobbytrain, G2000 der MRCE im Einsatz für ERS Railways von Hobbytrain, ein paar Ätzteile von Kuswa, Lasercut-Trafohäuschen und Weichenantriebe - und zu guter Letzt diese phantastische Gitterbrücke von Schlesienmodelle, die einen feinen Aufbau hat und konstruktiv sehr an ein bestimmtes Vorbild angelehnt ist (weiß nicht mehr genau welches). Von der akribischen Umsetzung ihrer Modelle her passten die beiden, sich einen Stand teilenden Vertreter von Schlesienmodelle und der SAEWAG (Danke nochmal für das interessante Gespräch an dieser Stelle an [s]<Wortwitz über niederländischen Bierproduzenten hier einfügen>[/s] Sven) jedenfalls sehr gut zusammen.
Die G2000 wurde dann auch gleich mal mit einem Viessmann-Decoder versehen und aufs Gleis gesetzt.
Tja, das war es erst mal - ich hoffe, dass mich die Motivation hier nicht so schnell verlässt wie bei dem Ikea-Modul. Hier lag es, im Nachhinein betrachtet, zu einem Teil daran, dass die Versuche der Ausgestaltung nicht so funktioniert haben, wie ich mir das vorstellte. Ich bin guter Dinge, dass es diesmal besser läuft; bei der Landschaftsgestaltung werde ich mich beizeiten von Alex (Alex103) beraten und unterstützen lassen (wahrscheinlich erst, wenn ich mal seinen Kram fertig gebastelt habe ), besonders schiele ich da auf das Begrasungsgerät und das erarbeitete Talent des Besitzers.
Den gezeigten Gleisplan stelle ich durchaus noch zur Diskussion, zumindest in Teilen, und auch sonst freue ich mich über alle Anmerkungen und Anregungen, die ihr sicherlich wie immer so zahlreich habt. Insbesondere gerne zu Aspekten wie Betriebsabläufen, Signalisierung, Beschilderung, auch wenn ich hier wohl nicht hundertprozentig penibel sein werde, wenn es zu anstrengend ist
Nun denn, schöne Woche noch - lasst euch von der GDL nicht ärgern - auch ich werde am Donnerstag zusehen müssen, wie ich nach Köln komme.