Inhalt:
gelaserte Wendeln (incl. Vorlagen für Epilog Zing 16)
N-Projekt "Mitwitz" digital
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Hallo Stummis,
wer unten auf die Signatur schielt, dem mag das hier ziemlich verdächtig vorkommen - was ist denn in DEN bloß gefahren???
Kreativität ist etwas, das sich nicht steuern lässt - schon die "Strategen" in meiner Firma haben jahrelang versucht, Kreativität in Prozesse zu fassen und damit für sie kalkulierbar zu machen - vergeblich. Wer also glaubt, "Mühlfeld" sei in der Krise, liegt falsch - es hat sich nur eine "Schnapsidee" dazwischengedrängt - seht halt selbst . In der Sommerflaute hat sich etwas manifestiert, das schon lange durch mein Hirn schwirrt - und jetzt habe ich diese Idee zu packen bekommen.
Als Schüler (1970er Jahre) war ich im Besitz des Trix-Express-Gleisplanheftes. Viele Anlagen waren darin, die als Gleis-Gräber konzipiert waren. Insbesondere eine Platte der groben Abmessungen 4x4 qm, voll belegt mit Trix-Express-Gleis. Die hat mich damals schon nicht angesprochen - zu überladen. Aber mitten drin in dem Heft war eine Punkt-zu-Punkt-Anlage, die meine Phantasie mächtig beflügelte. Zeichnerisch-perspektivisch war das wunderschön dargestellt, und ich bin den Streckenverlauf in Gedanken viele Male gefahren: Ein Kopfbahnhof an der vorderen Kante der Anlage, links heraus in einen Tunnel, auf "halber Höhe" im Gebirge eine Schotterverladung, an der hinteren Kante, aber vom Höhenprofil deutlich oberhalb des Grundniveaus der obere Kopfbahnhof. Zwischen diesen beiden Bahnhöfen spielte sich also das betriebliche Geschehen ab.
Zu Beginn meiner Zeit in Bayern (noch in der Münchener 2-Zimmer-Mietwohnung) hatte ich mir im Schlafzimmer eine U-förmige Anlage gebaut. Platzmäßig bescheiden, bot diese Anlage viel Fahr- und Rangierspaß. Und so war sie sogar noch nach dem Umzug in eine Familien-Wohnung im Einsatz, bis irgendwann drei Mädels zwei Kinderzimmer beanspruchten und für den Spieltrieb des "großen Kindes" kein Platz mehr war. Statt dessen konnte im neu gebauten Haus "Mühlfeld" realisiert werden - keine schlechte Perspektive!
Dann kam in der Miba das Heft von OOK, in dem er die Synthese aus seinen Planungs-Grundsätzen und "großen", raumfüllenden Anlagen sehr ausführlich darstellte. Ich habe das Heft mit großem Interesse gelesen. Und da war sie wieder: die Anlage aus dem Trix-Gleisplanbuch! Diesmal mit einem sinnvollen Betriebskonzept hinterfüttert. Ab dem Zeitpunkt hatte mich dieses Thema also wieder ...
Einen weiteren Floh hatte mir "Grisubilly" ins Ohr gesetzt: den Bau eines "Timesaver". Die Beschäftigung mit dieser Thematik ließ in mir die Erkenntnis reifen, dass ein solches Anlagen-Konzept, welches man gegebenenfalls auch mal ins Auto oder gar in den Koffer packen kann, besser in Spur N realisiert wird. Irgendwie kam ich mit der "Timesaver"-Geschichte aber nicht weiter - nur die "Spur N" hatte sich in den Hirnwindungen festgehakt.
Was sich bei mir natürlich auch festgesetzt hat: in Spur N kann man eindrucksvolle Anlagen bauen, die hinsichtlich Gestaltung und Detaillierung Maßstäbe setzen und sich hinter H0 nicht verstecken müssen. Ich fange nicht an, die Akteure hier im Stummiforum aufzuzählen - Ihr kennt sie selbst, und die Liste würde ziemlich lang ...
Eine erste Grob-Planung der Idee aus dem Trix-Gleisplanheft bzw. aus dem OOK-Heft in H0 zeigte, dass das am Ende doch wieder eine ziemlich voluminöse Anlage werden würde. Da der Platz in unserem Haus aber längst verteilt ist, ...
Irgendwann habe ich dann begonnen, dieses Konzept mal in Spur N zu planen - und siehe da: auf grob 120 x 60 cm müsste sich das doch realisieren lassen ...
Anfang 2015 habe ich mich in einer stressigen Phase zwecks "'Runter-Beamen" immer mal wieder mit dem Plan in Spur N befasst. Relativ schnell wurde das konkret. Im März war ein vorläufiges "Endergebnis" erreicht, und das sah schon ziemlich vielversprechend aus. Vor wenigen Wochen habe ich diese "Planung" wieder ausgegraben und im Detail ausgearbeitet. Und das hier ist dabei herausgekommen:
"Mitwitz" - so wird die "Schnapsidee" heißen - ist gegenüber der Idee aus dem Trix-Gleisplanbuch um einen Schattenbahnhof erweitert. Das erlaubt einen abwechslungsreichen Betrieb mit 5 - 6 Zügen. Der Kopfbahnhof an der Vorderkante wurde dadurch zum Spitzkehren-Bahnhof (hier habe ich ein wenig auf Lauscha geschielt ...). Über eine Wendel geht es auf die mittlere Etage, die einen kleinen Steinbruch als Betriebsstelle aufweist. Diese muss per Sperrfahrt bedient werden. Die Fortsetzung der Strecke über die Anschlusstelle hinaus führt über eine weitere Wendel hinauf zum oberen, hintern Kopfbahnhof.
Und so ähnlich könnte das Ganze aussehen - man sehe mir die mäßige Visualisierung mit WinTrack nach, die 3D-Darstellung vermittelt mir nur einen groben Anhalt. Spannend dürfte sein, wie gut es mir am Ende gelingt, die den kompakten Platzverhältnissen geschuldeten "Steilhänge" überzeugend zu gestalten ...
Da die Idee inzwischen genug "Schub" entwickelt hatte, musste das einfach umgesetzt werden Und so war der Weg in den nahen Baumarkt schier unausweichlich.
Kurze Zeit später ist bei schönster Morgensonne auf der Terasse schon so etwas wie eine Grundplatte entstanden (im Bild gut zu sehen: die Kabeldurchführungen) ...
... welche "oberirdisch" auch gut verschraubt ist. Da kann ja schon nicht mehr viel schief gehen
Am Abend schließlich wird der im Maßstab 1:1 ausgedruckte Gleisplan der unteren Ebene aus einzelnen Blättern zusammengeklebt, ...
... was nach ca. einer Stunde erledigt ist.
Und so kann zu mitternächtlicher Stunde eine erste provisorische Stellprobe gemacht werden - mit Gleismaterial, Loks, Waggons und Gebäuden, die aus dem Verkaufserlös einer etwas "fett" gewordenen H0-Mobasammlung finanziert wurden Ach ja: reine Epoche 4 in ihren Anfängen!!! Auf dieser Anlage werden die Züge meiner Schülerzeit rollen: V100, V160, am Haken die 3-achsigen und 4-achsigen Umbauwagen (die Silberlinge wurden nur auf der Hauptstrecke Köln-Aachen eingesetzt). Dazu noch eine V90 für Ng und Übergaben und eine V36 für den Rangierdienst. Und natürlich: der Schienenbus!!! Mit dem haben wir sogar Klassenfahrten bis nach Köln unternommen! Eventuell kann man noch über eine BR50Kab reden - die hat nämlich noch in 1976 in Bergheim/Erft den Zug vom Zirkus Krone angeliefert und rangiert.
Euren Adleraugen ist sicher nicht entgangen, dass eine Ost-V100 die Umbauwagen am Haken hat. Bevor einer "Feuer!" schreit: klar falsch, nur provisorische Stellprobe Aber bei Nacht und Nebel, wenn keiner zuschaut, darf die auch schon mal 'ran. Irgendwie mag ich diese kantige Lady, die fährt in H0 auch schon mal auf "Mühlfeld". Und in der Epoche-4-Lackierung wirkt sie für mein Empfinden besonders schmuck.
Heute - nein: gestern!- früh, noch vor der Arbeit, wurde der Gleisplan mit dem zweckentfremdeten Zirkel einer meiner Töchter auf die Platte "gepiekst". Der Bau kann also beginnen ...
Noch interessant: auch diese Anlage wird eine digitale Steuerung erhalten (DCC, LZV 100), inklusive Schalten und Rückmelden. Zur Steuerung per PC werde ich vermutlich iTrain unter Linux einsetzen. Im Unterschied zu "Mühlfeld" werde ich allerdings bei der Spur N keine Reed-Kontakte und Magneten verwenden, sondern ausschließlich Stromfühler verbauen. Die 215 und die 212 sowie die 290 sind von Trix geordert und werden über Sound verfügen. Ebenso wird der Piko-Schienenbus mit einem Sounddecoder des Herstellers ausgerüstet sein. Bei der vergleichsweise guten Qualität, die die Geräusch-Wiedergabe über die kleinen Lautsprecher inzwischen erreicht hat, dürfte das Ergebnis nicht so schlecht sein.
Soviel für heute - ich freue mich natürlich auf Eure Kommentare!
Grüße, Randolf