RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#1 von Weible, Gerhard , 31.07.2015 20:33

Hallo liebe Modellbahnfreunde,
ich habe heute mal wieder eine Frage, wo mir vielleicht jemand einen Rat geben kann.
Ich habe hier einen 18 Volt Tams Wechselstromtrafo . Kann mir jemand sagen, welcher der beiden Ausgänge + und - ist.
Ich möchte damit eine Märklin 6020 Zentrale speisen, weiß aber nicht, welcher ausgang an den + und an den - Anschluss der
6020 anzuschließen ist.
Bei den herkömmlichen Märklin oder Titan Trafos sind die Ausgänge ja rot oder braun, da ist der Anschluss kein Problem.
Habe ebenfalls einen Weiß Sicherheitstrafo mit denselben Werten, Ausgang 18 Volt. Da sind die Ausgänge auch neutral, also
nicht rot oder braun. Oder kann man dies irgendwie ermitteln ?
Vielleicht kann mir jemand helfen. Vielen Dank im voraus und weiterhin viel Spaß mit unserem gemeinsamen Hobby.
Grüße aus Stuttgart
Gerhard Weible


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#2 von Asslstein , 31.07.2015 20:40

Servus Gerhard,

weder noch, bei Wechselstrom wechselt die Polarität 100 mal in der Sekunde.
So schnell kannst Du nicht umstecken.

Gruß
Knut


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#3 von klein.uhu , 31.07.2015 20:45

Moin Gerhard,

Beim Wechselstrom gibt es kein "+" und "-".
Solange Du analog fährst oder Zubehör analog betreibst, ist das im Prinzip egal,
ABER
die Trafos müssen phasengleich angeschlossen werden, wenn sie irgendwo Verbindung zueinander haben.

Phasengleich, siehe z.B. hier:
viewtopic.php?f=21&t=120561&p=1336771&hilit=Phasengleich#p1336860
oder hier, etwas weiter unten:
http://www.hpw-modellbahn.de/eisenbahnte...hrregler-01.htm

Gruß klein.uhu


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#4 von PaSchu ( gelöscht ) , 31.07.2015 20:46

Wechselstrom ist Wechselstrom weil er kein Gleichstrom ist und aus diesem Grund kennt Wechselstrom auch ein + und kein - .

Das bedeutet es ist in vielen Fällen egal welchen Anschluß man verwendet.


PaSchu

RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#5 von H0! , 31.07.2015 22:43

Moin!

Zitat von Weible, Gerhard
Da sind die Ausgänge auch neutral, also
nicht rot oder braun. Oder kann man dies irgendwie ermitteln?

Such Dir einen Anschluss aus und verbinde ihn mit gelb, verbinde den anderen mit braun.

Zitat von Asslstein
weder noch, bei Wechselstrom wechselt die Polarität 50 mal in der Sekunde.

Sie wechselt 100 Mal in der Sekunde.


Viele Grüße
Thomas


 
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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#6 von Schwanck , 31.07.2015 23:24

Zitat von H0
Moin!

Zitat von Weible, Gerhard
Da sind die Ausgänge auch neutral, also
nicht rot oder braun. Oder kann man dies irgendwie ermitteln?

Such Dir einen Anschluss aus und verbinde ihn mit gelb, verbinde den anderen mit braun.

Zitat von Asslstein
weder noch, bei Wechselstrom wechselt die Polarität 50 mal in der Sekunde.

Sie wechselt 100 Mal in der Sekunde.




Moin Thomas,

leider irrst du dich da, es sind 50 + 1 Wechsel! Ein einfaches Beispiel ist 1. Periode, die so aussieht von 0 ausgehend steigt die Spannung auf einen Maximalwert und fällt wieder auf 0 (hier ist der 1. Wechsel von + nach - und fällt weiter zum Minalwert um dann wieder zum 0-punkt zu steigen - die Periode ist zu Ende. Der Pokaritätswechsel hat genau 1 mal stattgefunden. Un jetzt kommt die +1, die 2. Periode beginnt mit dem Wechhsel von - nach + das ist der 2. Wechsel und so fort. In der 2. Periode ist wieder der Wechsel von + nach -, das ist dann der 3. Nach 2 Perioden hatten wir damit 3 Wechsel (2 + 1) und nach 1 Sekunde haben demnach 50 + 1 = 51 Wechsel stattgefunden.
Was du meinst, sind die 100 Halbwellen, 50 positive und 50 negative die dabei gezzählt werden können.


Tschüss

K.F.


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#7 von klein.uhu , 01.08.2015 00:41

Ob das dem Fragsteller weiterhilft?

klein.uhu


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#8 von H0! , 01.08.2015 07:37

Zitat von Roberto
Es sind genau 50Hz.

Es sind 50 Hz. Also 50 positive Halbwellen pro Sekunde und 50 negative Halbwellen pro Sekunde - macht 100 Wechsel pro Sekunde.


Viele Grüße
Thomas


 
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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#9 von H0! , 01.08.2015 07:37

Zitat von klein.uhu
ABER
die Trafos müssen phasengleich angeschlossen werden, wenn sie irgendwo Verbindung zueinander haben.

Gar nicht mal so richtig. Ob das dem Fragesteller weiterhilft.


Viele Grüße
Thomas


 
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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#10 von Schwanck , 01.08.2015 12:34

Moin,
die Frage nach den Polaritätswechseln steht immer noch nicht vollständig geklärt im Raum. Zugegeben meine 50 + 1 war Mist. Es kommt immer auf die Betrachtungsweise an, und ich sehe es so: Die Spannung in einer Periode beginnt bei 0 V ereicht en Maximun + 5 V geht wieder auf 0 V, wechselt die Polarität und erreicht nun -5 V um wieder nach 0 V zurück zu kehren. Das ist genau 1 (ein) Wechsel. Die nächste Periode beginnt mit einem Wechsel und hat dann wieder einen Wechsel und das ergibt als Summe 3 Wechsel. Nach einer Sekunde mit 50 Perioden (das sind die 50 Hz) hat es genau 99 Wechsel gegeben, die Frage ist jetzt findet der 100. noch statt oder nicht?


Tschüss

K.F.


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#11 von Weible, Gerhard , 01.08.2015 14:57

Hallo liebe Modellbahnfreunde,
vielen Dank für die rege Teilnahme und Anworten zu meiner Frage.
Aber warum werden dann bei herkömmlichen Märklin Trafos die Ausgänge farblich gekennzeichnet,
wenn es bei Wechselstrom egal ist, welchen Ausgang man nimmt.
Ich möchte eine Märklin Digital Zentrale damit speisen, mit dem 2. Trafo dann einen Märklin
Booster. An beiden sind dann in Folge die 6083 Decoder angehängt, welche Weichen, Signale und andere
Schaltartikel digital schalten.
Und die Masseausgänge der 6020, sowie die des Boosters kommen ja irgendwo auf der Anlage zusammen,
auch mit der Masse vom Fahrstrom, wenn Schaltgleise eingesetzt werden.
Liebe Grüße an alle und vielen Dank für die Anregungen.
Gerhard aus Stuttgart


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#12 von Schwanck , 01.08.2015 15:04

Moin,

ich versuche nun eine Antwort auf meine letzte Frage. Der Start einer Periode bei genau 0 V ist eine Spezialfall, der theoretisch richtig ist. Ebenso kann eine Periode aber auch bei jedem andern Wert ungleich 0 begonnen werden; sagen wir bei +0,1 V dann endet sie auch wieder bei +0,1 und es hat genau 2 Polaritätswechsel gegeben, was dann bei 50 Perioden genau 100 ergibt. Die Frage, zu der die Wissenschaft keine Aussage macht, ist nämlich: Welche Polarität bzw. welches Vorzeichen hat 0 (Null)? Alles ist erlaubt: keins, plus (+) oder minus (-). Und das wiederum erlaubt 3 Antworten auf die Frage nach der Anzahl der Wechsel bei 50 Hz und nach einer Sekunde:
99, 100 und 101 sind möglich, keine Zahl ist falsch.
Es ist und es bleibt "unentschieden".


Tschüss

K.F.


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#13 von DeMorpheus , 01.08.2015 15:07

Zitat von Weible, Gerhard
Aber warum werden dann bei herkömmlichen Märklin Trafos die Ausgänge farblich gekennzeichnet,
wenn es bei Wechselstrom egal ist, welchen Ausgang man nimmt.


Welchen Ausgnag man nimmt spielt dann eine Rolle wenn der Trafo Anschlüsse für Fahrstrom und Lichtstrom hat. Beide haben als Gegenpol die „Masse“, obwohl es auf den einzelnen Anschluss bezogen egal ist wie herum angeschlossen wird. Auch beim zusammenschließen mehrerer Trafos ist das wichtig.


Viele Grüße,
Moritz

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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#14 von Schwanck , 01.08.2015 15:12

Moin Gerhard,

bei der Speisung mit Wechselstrm (AC) ist es egal an welche Klemme man welche Leitung anschließt. Wichtig sind nur 2 Dinge:
1. das angeschlossene Gerät darf mit AC gespeist werden,
2. kann es notwendig sein, dass mehrere Geräte phasengleich angeschlossen sein müssen.

Fall 1. ist bei dir gegeben;
Fall 2. kann sein. Ich würde darauf achten, wenn es sich um 2 oder mehr Booster handelt.


Tschüss

K.F.


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#15 von Asslstein , 01.08.2015 15:24

Servus Gerhard,

Deine letzte Frage nach der farblichen Kodierung ist berechtigt.
Ich versuche mich mal in einer Antwort.
Du hast an einem typischen Märklintrafo 4 Buchsen, zwei braune, eine gelbe und eine rote. Die beiden braunen sind miteinander verbunden und haben damit das gleiche Potential. Es macht also Sinn diese beiden zu kennzeichnen, dass man immer weiß, welche das sind. Als Kennzeichen wurde irgendwann einmal braun gewählt und sinnvollerweise beibehalten.
Jetzt haben wir noch zwei weitere Buchsen, gelb und rot, die gegenüber braun den anderen Pol bilden. Rot ist regelbar, gelb nicht. Die Kennzeichnung macht also auch hier Sinn.
Habe ich jetzt aber irgendeinen Trafo mit nur zwei Anschlüssen, ist es völlig egal wie ich die anschließe, eine Kennzeichnung macht keinen Sinn.

Gruß
Knut


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#16 von thoern , 01.08.2015 16:10

Zitat von Weible, Gerhard

Ich habe hier einen 18 Volt Tams Wechselstromtrafo . Kann mir jemand sagen, welcher der beiden Ausgänge + und - ist.


Was denkst du wohl, könnte Wechselstrom bedeuten? Richtig, die Polarität ändert sich ständig. Du kannst Wechseltrom nicht für Geräte verwenden, die Gleichstrom benötigen.

Gruß!


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#17 von Rainer Lüssi , 08.08.2015 09:51

Hallo zusammen

Zitat von Roberto

Hallo,
ich will hier noch eine kleine Korrektur anbringen. Es gibt beim Wechselstrom keine "Masse". Was man aber als Masse bezeichnet ist derjenige Pol, der bei mehreren Trafos oder Spulen (Märklin Trafos) zusammen geschaltet sind. Ist also Schaltungsabhängig. Zwei Trafos darf man niemals zusammen schalten, da die gleichen Trafos nie auch die gleich Spannung abgeben. Somit würde ein mehr oder weniger grossen Ausgleichsstrom fliessen, der sie früher oder später zerstören würde. Ein Pol darf man immer zusammen schließen, auch wenn di Phasen nicht übereinstimmen.


Das ist so aber auch nicht korrekt.
Masse hat nichts mit Gleich- oder Wechselstrom zu tun. Masse ist ein Bezugpotential, welcher vom Schaltungsentwickler definiert wird.
So ist es durchaus möglich, mehrere Spannungsquellen, wie Gleichspannung (Netzteil), Wechselspannung (Trafo) und den Ausgang einer Digitalzentrale einseitig zu verbinden. Dieser gemeinsame Anschluss ist dann die Masse (=Bezugpunkt für alle Spannungen).
Üblicherweise wird eine Spannung nahe oder gleich der Erde (Ground) als Masse definiert. Dies ist aber nicht zwingend. So gab es früher Autos, bei welchen der Pluspol des Akkus mit dem Chassis verbunden war. Dieser war dann die Masse. Die Bordspannung betrug demzufolge minus 12VDC.
Gruss, Rainer


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#18 von KLVM , 10.08.2015 20:32

-Strom fließt zwischen zwei unterschiedlichen Spannungspotenzialen.
-Zwischen einer Stromleitung mit 100.000 V und einer 100.016V kannst du theoretisch eine Modellbahnbeleuchtung betreiben, welche an die beiden Leiter angeschlossen wird...

In der Regel: Erde=0V

Somit funktioniert auch die Oberleitung beim Vorbild, diese hat in D 15.000 V gegenüber Erdpotenzial. Die E-Lok wird zwischen Oberleitung und Erde geklemmt, die Differenz gibt einen Stromfluss, der sich für Motor, Steuerungselektronik und Zugversorgung nutzen lässt.

Es gibt somit eigentlich nur einen Pol, die Phase. Dass die Steckdosen zwei Pole haben, hat andere, hauptsächlich Sicherheitsgründe. Theoretisch könnte man einpolige Steckdosen bauen und die Masse im Zimmer über den Heizkörper abführen o.ä... (nicht ausprobieren!)


Bei üblich produziertem Wechselstrom hast du in der Regel einen sinusförmigen Verlauf der Spannung, welche an "Phase" anliegt. Bei positivem Sinusbuckel fließt Strom von der Phase zu Erde, bei negativen Sinusbuckel der Strom von Erde zu Phase. Damit ist es auch egal, wie rum ein Elektrogerät steckertechnisch angeschlossen wird... (Wobei die Stromversorger mittlerweile gerne Steckdosen mit definierter Phase (=Stecker, die nur in einer Richtung passen) hätten )

Für Phasengleichen Anschluss gab es in einem Märklinbuch mal einen Tip, wie das mit Hilfe eines Beleuchtungssockels zu bewerkstelligen ist. Bei nicht phasengleichm Anschluss sind die Wechselstrombuckel von 2 Trafos bzgl. +/- eben blöderweise um eins versetzt. Bzw. wird der bei Umdrehung des Steckers der Sinus mit umgedreht. Dies ist natürlich bei einem Trafo vollkommen wurscht. Bei zwei Trafos ist eine unterschiedliche Phasenlage doof.


Ich mag kein Streumaterial.


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#19 von thoern , 13.08.2015 08:18

Hallo,

deine Beispiele sind ziemlich konstruiert...

Zitat von KLVM
-Strom fließt zwischen zwei unterschiedlichen Spannungspotenzialen.
-Zwischen einer Stromleitung mit 100.000 V und einer 100.016V kannst du theoretisch eine Modellbahnbeleuchtung betreiben, welche an die beiden Leiter angeschlossen wird...


Das ginge nur bei Gleichspannung bzw. bei Wechselspannung, wenn zwischen den Leitungen keine Phasenverschiebung vorhanden ist.

Zitat von KLVM

Somit funktioniert auch die Oberleitung beim Vorbild, diese hat in D 15.000 V gegenüber Erdpotenzial. Die E-Lok wird zwischen Oberleitung und Erde geklemmt, die Differenz gibt einen Stromfluss, der sich für Motor, Steuerungselektronik und Zugversorgung nutzen lässt.


Ein Stromkreis benötigt immer 2 Pole mit Potentialunterschied. Bei der Bahn ist der eine Pol die Oberleitung und der zweite Pol ist das Gleis und nicht die Erde. Natürlich ist das Gleis auch geerdet, aber für den Stromfluss werden Oberleitung und Gleis herangezogen und nicht die Erde. Neben dem offensichtlichen Sachverhalt, dass sich das Gleis auf der Erde befindet, gibt es noch weitere technische Gründe, einen Stromkreis einpolig zu erden. Auf keinen Fall jedoch, soll die Erde als Stromleiter fungieren. Da hast du was völlig falsch verstanden.

Zitat von KLVM

Es gibt somit eigentlich nur einen Pol, die Phase. Dass die Steckdosen zwei Pole haben, hat andere, hauptsächlich Sicherheitsgründe. Theoretisch könnte man einpolige Steckdosen bauen und die Masse im Zimmer über den Heizkörper abführen o.ä... (nicht ausprobieren!)


Sorry, aber das ist völliger Unfug - unter Umständen sogar gefährlich, derartiges Halbwissen zu verbreiten.

Gruß,
thoern


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#20 von Martin Lutz , 14.08.2015 07:24

Zitat von thoern

Zitat von KLVM

Es gibt somit eigentlich nur einen Pol, die Phase. Dass die Steckdosen zwei Pole haben, hat andere, hauptsächlich Sicherheitsgründe. Theoretisch könnte man einpolige Steckdosen bauen und die Masse im Zimmer über den Heizkörper abführen o.ä... (nicht ausprobieren!)


Sorry, aber das ist völliger Unfug - unter Umständen sogar gefährlich, derartiges Halbwissen zu verbreiten.

Gruß,
thoern



Ja, das ist tatsächlich ein UNFUG.

Immer daran denken: Ein Stromkreis hat IMMER (!!!) einen Hin- UND einen Rückleiter. Also mindestens zwei Pole sind zwingend.

Nur: man erdet einen Leiter im Normalfall. Damit erreicht man einen definierten Potentialbezug zur Erde. Daher: Ein Erdleiter darf niemals als Stromleitung missbraucht werden!! In einem Erdleiter fliesst nur dann Strom, wenn es zum Schaden kommt und um zu verhindern, dass Lebewesen und/oder Sachen zu schaden kommen.


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#21 von jimknopf , 15.08.2015 03:27

Einem Elektriker treibt es schon die Tränen in die Augen, wenn er die Überschrift liest: "Wechselstrom" und "+/-" in einem Satz....


Zitat von Martin Lutz
Ja, das ist tatsächlich ein UNFUG.


Richtig. Deshalb verliert auch kein fachkundiger Elektriker unnötige Worte darüber; solchen Humbug bekommt der Lehrling gleich in der ersten Woche ausgetrieben.


Zitat von Martin Lutz
Immer daran denken: Ein Stromkreis hat IMMER (!!!) einen Hin- UND einen Rückleiter. Also mindestens zwei Pole sind zwingend.


Auch richtig.
Und für die Sicherheit kommt nun der dritte "Pol", der in Wahrheit "Leiter" heißt, dazu!


Zitat von Martin Lutz
Nur: man erdet einen Leiter im Normalfall. Damit erreicht man einen definierten Potentialbezug zur Erde.


Noch richtig.
Das ist der Neutralleiter, Kennbuchstabe "N" = englisch "neutral" / deutsch "potentialfreier Leiter"; nach IEC/VDE blau gekennzeichnet.
Asche auf mein Haupt! Vor lauter Durcheinander bin ich jetzt selber schon konfus...
Nulleiter war die Bezeichnung für den Rückleiter bei sogenannter "klassischer Nullung", als in alten Häusern mit zweiadriger Installation SchuKo-Steckdosen nachgerüstet wurden. In Ermangelung eines PE wurden die Schutzkontakte mit auf den Neutralleiter geklemmt (nach heutiger Festlegung nennt man einen solchen Leiter "PEN" = englisch "protection earth/neutral").
Das war in den 50ern/60ern, also ganz lange vor heute, und ist so seit 1973 nicht mehr zulässig. Der PEN müßte nämlich einen Querschnitt von mindestens 16 Quadratmillimetern haben, aber das verlegt keiner.



Zitat von Martin Lutz
Daher: Ein Erdleiter darf niemals als Stromleitung missbraucht werden!! In einem Erdleiter fliesst nur dann Strom, wenn es zum Schaden kommt und um zu verhindern, dass Lebewesen und/oder Sachen zu schaden kommen.


Diesmal falsch!
Das ist der Schutzleiter, Kennbuchstabe "PE" = englisch "protection earth" / deutsch "Schutzerde"; nach IEC/VDE gelb-grün gekennzeichnet.
In Deutschland jedermann bekannt als "Schutzkontakt" aus der SchuKo-Steckdose (warum die wohl so heißt... ?).


Und damit das Trio endlich komplett wird, noch:
...der Außenleiter, Kennbuchstabe "L" = englisch "live" / deutsch "potentialführender Leiter"; nach IEC/VDE braun gekennzeichnet.

Dazu ein kleiner historischer Exkurs:
1966 wurde auf die internationalen Farben ("schwarz/blau/gelb-grün") umgestellt.
1973 war Großbritannien dabei, dort ist der Nulleiter schwarz, deshalb wurde der Außenleiter "zweigeteilt" - auf dem Kontinent blieb der Außenleiter in den Häusern schwarz, tragbare Geräte erhielten aber braun - damit die Hersteller nicht zwei verschiedene Sorten Netzkabel für EU und GB verbauen müssen.
2003 wurde endgültig auf braun harmonisiert, GB hat verloren. Die Übergangsfrist lief 2006 aus, seitdem gibt es in ganz EU nur noch "braun/blau/gelb-grün".

* * * * *
Und ich weiß natürlich auch: in Helvetia gibt es andere Farben .


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#22 von Martin Lutz , 15.08.2015 07:32

Zitat von jimknopf


Zitat von Martin Lutz
Nur: man erdet einen Leiter im Normalfall. Damit erreicht man einen definierten Potentialbezug zur Erde.


Noch richtig.
Das ist der Nulleiter, Kennbuchstabe "N" = englisch "neutral" / deutsch "potentialfreier Leiter"; nach IEC/VDE blau gekennzeichnet.


Zitat von Martin Lutz
Daher: Ein Erdleiter darf niemals als Stromleitung missbraucht werden!! In einem Erdleiter fliesst nur dann Strom, wenn es zum Schaden kommt und um zu verhindern, dass Lebewesen und/oder Sachen zu schaden kommen.


Diesmal falsch!
Das ist der Schutzleiter, Kennbuchstabe "PE" = englisch "protection earth" / deutsch "Schutzerde"; nach IEC/VDE gelb-grün gekennzeichnet.
In Deutschland jedermann bekannt als "Schutzkontakt" aus der SchuKo-Steckdose (warum die wohl so heißt... ?).


Und damit das Trio endlich komplett wird, noch:
...der Außenleiter, Kennbuchstabe "L" = englisch "live" / deutsch "potentialführender Leiter"; nach IEC/VDE braun gekennzeichnet.

Dazu ein kleiner historischer Exkurs:
1966 wurde auf die internationalen Farben ("schwarz/blau/gelb-grün") umgestellt.
1973 war Großbritannien dabei, dort ist der Nulleiter schwarz, deshalb wurde der Außenleiter "zweigeteilt" - auf dem Kontinent blieb der Außenleiter in den Häusern schwarz, tragbare Geräte erhielten aber braun - damit die Hersteller nicht zwei verschiedenen Sorten Netzkabel für EU und GB verbauen müssen.
2003 wurde endgültig auf braun harmonisiert, GB hat verloren. Die Übergangsfrist lief 2006 aus, seitdem gibt es in ganz EU nur noch "braun/blau/gelb-grün".

* * * * *
Und ich weiß natürlich auch: in Helvetia gibt es andere Farben .




Ja, gut. Deutsch Begrifflichkeiten. Die sind/waren in der Schweiz mal anders:

Nulleiter:
hat den Namen nicht wegen dem, dass er Nullpotential gegen Erde hat, sondern deshalb, weil er als Sternpunktleiter bei einem Dreiphasennetz (Drehstrom) bei ausgeglichener Last bei Drehstromverbraucher auch 0A Strom führt. In der Schweiz hiess er früher tatsächlich Nulleiter und war gelb. Heute ist die Schweizer Begrifflichkeit an Europa angepasst und heisst hier auch Neutralleiter und ist hellblau. Beim Schutzleiter war es so, dass man früher oft nur "Erdleiter" verwendete. In einer ganz frühen Zeit war dieser bei uns mal gelb/rot (Habe solche Farbe wirklich schon gesehen. Doch auch als bei uns der Neutralleiter noch gelb war, war schon gelb/grün Standart. Geschichte halt.

Richtig, Schuko heisst Schutzkontakt. In der Schweiz haben wir hier ein etwas anderes System. Da ist der Schutzleiter als normale 3. Buchse in der Steckdose drin. Sie ist aber weiter vorne eingebaut, so dass beim Einstecken immer der Schutzleiter zuerst verbunden wird und beim Ausstecken zuletzt unterbrochen wird. Das ist aber von Aussen nicht sichtbar. Ausserdem unterscheidet man Steckdosen mit Vertiefung (Typ 13),
EDIT: Bild entfernt. Urheberrechte und Copyright beachten!
- Moderation -


und jene ohne Vertiefung (Typ 12):
EDIT: Bild entfernt. Urheberrechte und Copyright beachten!
- Moderation -


Die verbaut man in unterschiedlichen Raumarten


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#23 von volkerS , 15.08.2015 10:23

Hallo,
in Deutschland ist als Verteilsystem das TN-C-System mit vier "Drähten" bis zum Hausanschlußkasten üblich. Also 3 Außenleiter (Phasen) und PEN, die Kombination aus Schutzleiter (PE) und Neutralleiter (N). Dabei ist ein Mindestquerschnitt von 10qmm vorgeschrieben. Im Hausanschlußkasten bzw. spätestens im Zählerschrank wird daraus, durch das Trennen von PE und N in zwei getrennte Leiter aus dem TN-C-System das TN-S-System der Kundenanlage. Im TN-S-System dürfen PE- und N-Leiter einzig an der Übergangsstelle vom TN-C-System miteinander verbunden werden. Verteilanlage und Kundenanlage werden als TN-C-S-System bezeichnet. Der PEN-Leiter wird zum Schutz vor Unterbrechung im Verteilsystem am Hausanschlußkasten mit der Potentialausgleichsschiene und somit Fundamenterder verbunden.
Volker


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#24 von jimknopf , 16.08.2015 06:36

Zitat von Martin Lutz
Ja, gut. Deutsch Begrifflichkeiten. Die sind/waren in der Schweiz mal anders:


Och, die waren auch in Deutschland mal anders. Vor der internationalen Normung hieß der Außenleiter "Phase" und wurde im Drehstromnetz mit den Kennbuchstaben "R, S und T" bezeichnet. Der Neutralleiter hieß "Mittelpunktleiter", kurz "Mp" - bei Sternverbrauchern saß er ja auch schön im Mittelpunkt . Und der Schutzleiter hieß auf gut deutsch auch so, mit dem Kürzel "SL". Wer noch eine Perilex-Steckdose in Garage oder Keller sitzen hat, kann das da drin nachlesen.


Zitat von Martin Lutz
Nulleiter:
hat den Namen nicht wegen dem, dass er Nullpotential gegen Erde hat, sondern deshalb, weil er als Sternpunktleiter bei einem Dreiphasennetz (Drehstrom) bei ausgeglichener Last bei Drehstromverbraucher auch 0A Strom führt. In der Schweiz hiess er früher tatsächlich Nulleiter und war gelb. Heute ist die Schweizer Begrifflichkeit an Europa angepasst und heisst hier auch Neutralleiter und ist hellblau. Beim Schutzleiter war es so, dass man früher oft nur "Erdleiter" verwendete. In einer ganz frühen Zeit war dieser bei uns mal gelb/rot (Habe solche Farbe wirklich schon gesehen. Doch auch als bei uns der Neutralleiter noch gelb war, war schon gelb/grün Standart. Geschichte halt.


Im Einphasennetz war bei uns der R schwarz, der Mp grau und der SL rot. Das waren die (west-)deutschen Aderfarben vor IEC. Ich wohne in einem Haus, das während der Übergangsfrist gebaut wurde, in der alte Kabelbestände aufgebraucht werden durften. Hier liegen alte und neue Leitungen gemischt. Das gibt es aber seit 2003-2006 auch wieder, und trotzdem kriegt keiner wegen verschiedener Farben einen Schlag. Also bitte keine Panik schieben.
Ich lebe mit den deutschen Begriffen übrigens durchaus sehr komfortabel.


Zitat von Martin Lutz
Richtig, Schuko heisst Schutzkontakt. In der Schweiz haben wir hier ein etwas anderes System. Da ist der Schutzleiter als normale 3. Buchse in der Steckdose drin. Sie ist aber weiter vorne eingebaut, so dass beim Einstecken immer der Schutzleiter zuerst verbunden wird und beim Ausstecken zuletzt unterbrochen wird. Das ist aber von Aussen nicht sichtbar. Ausserdem unterscheidet man Steckdosen mit Vertiefung (Typ 13), [...] und jene ohne Vertiefung (Typ 12)


Auch bei SchuKo ist der PE voreilend, das gilt für alle derartigen Systeme. Die Schutzkontakte liegen ja ganz vorne im Steckdosentopf und können direkt mit dem Finger berührt werden. Beim Einstecken wird sofort der Kontakt zu den Blechstreifen am Stecker hergestellt.
Die beiden anderen Kontakte liegen aber sehr tief innen im Steckdosentopf, der auch genau deshalb so stark eingesenkt ist, damit die betriebsstromführenden Stifte erst nach dem PE Kontakt erhalten. Außerdem wird dadurch sicher verhindert, daß die blanken Stifte noch von der Seite berührt werden können, wenn sie schon Spannung führen. Das kann ja bei euren schweizerischen Flachsteckdosen ohne Vertiefung passieren, wenn ein Stecker mit nicht isolierten Stiften gesteckt wird. In den ganz frühen Jahren waren die damals zweipoligen Steckdosen auch in Deutschland flach, ohne Vertiefung.


Zitat von Martin Lutz
Die verbaut man in unterschiedlichen Raumarten


Warum eigentlich? Ich komme mit einer Bauart in allen Raumarten wunderbar aus. Je weniger Durcheinander, desto besser. Wenn ich im Wiki-Artikel lese, was zueinander paßt und nicht und welche Kombinationen „brandgefährlich“ (Zitat) sind, dann freue ich mich über SchuKo.

https://de.wikipedia.org/wiki/SEV_1011

https://de.wikipedia.org/wiki/Schuko

1925 entwickelt, also seit stolzen 90 Jahren bewährt, auf der ganzen Welt verwendet – woanders nennt man so etwas eine „Erfolgsgeschichte“! Einfacher, praktischer und sicherer geht es nicht mehr. Ich mag unsere guten, runden Alleskönner einfach. Eure Siebenecker wären mir persönlich (ACHTUNG, subjektiv!) zu fummelig.


Aber es ist in gewissen Kreisen (damit meine ich ausdrücklich nicht Dich persönlich, Martin) leider Mode geworden, über SchuKo herzuziehen. Und wenn man keine Argumente hat, zieht man eben gerne mal ein sogenanntes Problem an den zu Berge stehenden Haaren herbei (Zitat): „geringer Schutz gegen Nässe und die Berührung mit Fremdkörpern (z. B. bei spielenden Kindern mit Stricknadeln – umgangssprachlich Kinderschutz genannt).“
Ach – alle anderen Steckdosensysteme der Welt haben also keine Löcher, in die Wasser reinlaufen und Stricknadeln hineingesteckt werden könnten?! Bei sowas kriege ich einen Hals. Hauptsache, madig machen.

Nehmen wir einfach zur Kenntnis, daß in verschiedenen Ländern aus der Geschichte bedingt verschiedene Stecksysteme und Aderfarben in Gebrauch sind. Wer's nicht anders kennt, vermißt auch nichts .


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RE: Wechselstromtrafo was ist + und was ist -

#25 von jimknopf , 16.08.2015 07:15

Hallo, Roberto!

Zitat von Roberto
Jedoch hat der Bastler Grundsätzlich die Finger von Elektroinstallation zu lassen. Also Netzspannung und alles was damit in Verbindung steht, ist ein Tabu.





Zitat von Roberto
Richtig gesehen ist der Schutzleiter mit der Erde Verbunden. Genauso wie der Nullleiter. Schutzleiter heisst er deshalb, damit im Fehlerfalle eines Verbrauchers mit leitender Hülle der Fehlerstrom einen definierten Pfad zurück zum Umspannungswerk findet.


Bei der Einführung ins Gebäude als PEN ist der Leiter nochmals am Fundamenterder geerdet, wie volkerS ebenfalls schrieb. Als Schutzleiter läuft die gelb-grüne Ader von dort dann direkt durchs ganze Haus. Im Fehlerfall leitet der PE den Kurzschlußstrom direkt gegen Erde ab, damit die Sicherung auslösen kann.

Der blaue Neutralleiter wird allerdings durch den Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) geschleift. Ab dann ist er nicht mehr direkt geerdet! Im FI sitzen 2 Meßspulen, die den ein- und ausfließenden Strom messen. Beide Ströme müssen gleich groß sein. Fließt ein Teil über einen anderen Weg ab, z.B. über den Körper eines Menschen, der versehentlich einen blanken Draht anfaßt, so ist dieser Teil der Fehlerstrom - es fließt mehr auf den "offiziellen" Wegen hinein als heraus. Dann schaltet der FI sofort ab, standardmäßig bei 30 Milliampère. Damit wird vor allem das meist tödliche Herzkammerflimmern verhindert.

Das ist der Grund dafür, warum die Einspeisung mit einem PEN auskommt, innerhalb des Hauses aber N und PE getrennt geführt werden. Wegen des FI kann der Neutralleiter nicht mehr zur "klassischen Nullung" verwendet werden, weil die Meßspule "im Weg" ist. Ein Kurzschlußstrom kann nicht mehr direkt zur Erde abfließen. Seit 1984 sind in Deutschland FI bei Neuanlagen Pflicht.


Zitat von Roberto
Dies dürfte in Deutschland ebenso zutreffen.


Natürlich. Die Prinzipien und technischen Lösungen sind ja in allen Ländern gleich, weil die Physik bekanntlicherweise im ganzen Universum gilt, sogar bei Klingonen und Vulkaniern. Man drückt es nur sprachlich unterschiedlich aus .


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