Zitat von hanulleff
Hallo Joachim,
ich freue mich - wie bestimmt viele andere hier - schon jetzt auf das Wochenende, wenn Du den Abschluss Deines Berichts hier vorstellst und die 3D-Druckvorlagen / die Bestelladresse veröffentlichst.
Erwartungsvoll,
Reiner
Für Reiner und alle anderen Bastelwilligen:
Liebe Feldbahngemeinde,
Heute möchte ich den 3. und letzten Teil meiner Baubeschreibung hier vorstellen.
Zur Erinnerung: der Umbau der Busch-Antriebseinheit war abgeschlossen und alle Teile, deren größere Flächen optisch ins Gewicht fallen, sind geschliffen worden. Ich habe bisher 2 Modelle gebaut, bei beiden Modellen wurde in der Druckqualität Frosted Extreme Detail geordert. Ich konnte sofort mit den Schleifarbeiten beginnen ohne zuvor besondere Reinigungen vornehmen zu müssen. Um vor dem Lackieren den Staub zu entfernen, habe ich die Teile abschließend im Ultraschallbad gereinigt. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass der eine oder andere gute Erfahrungen mit mechanischen oder chemischen Reinigungsmethoden gemacht hat. Bei diesen Arbeiten ist aber die hohe Bruchgefahr einzukalkulieren.
Bevor ich nun die Endmontage und die Farbgebung beschreibe, muss ich noch einen kleinen Nachtrag zum Umbau der Busch-Antriebseinheit machen. Die Stromabnehmer des Originales lassen sich schwer oder gar nicht löten. Der Kontakt wird durch 2 senkrecht angeordnete Schrauben hergestellt. Da diese Schrauben beim Umbau entfallen, müssen die Stromabnehmer selbst hergestellt werden. Ich habe 0.1 mm Bronzeblech (hart) mit einer Schere grob zurechtgeschnitten. Mit einer feinen Feile habe ich die korrekten Abmessungen hergestellt.
Zur Bearbeitung und dem Bohren dieses dünnen Bleches habe ich zwei 1 mm starke Bleche zum Einspannen verwendet. Die Endmaße habe ich mit einer feinen Reißnadel auf das Blech gezeichnet. Das Prinzip beim Einspannen des Werkstückes wird im folgenden Bild deutlich.
So nun aber zur Endmontage, die Bezeichnung der Teile erfolgt nach diesem Bild:
Das Fahrwerksunterteil (4) habe ich innen solange nachgefeilt, bis sich die umgebaute Busch-Antriebseinheit leicht einschieben lässt. Dazu ist vor allem das Entfernen der rot gekennzeichneten Stellen notwendig. Die Antriebseinheit wurde soweit eingeschoben, bis sie in etwa unten mit dem Teil 4 abschließt.
Nun habe ich die Antriebseinheit wieder entfernt. Mit Sekundenkleber werden das Fahrwerksunterteil (4) mit der Rauchkammer (2), der Rauchkammertür (3) und dem Schlot (13) verbunden. Die Teile müssen gut ausgerichtet sein. Die Blenden 4 Stück (11) werden eingeklebt, es sei denn, man will eine bewegliche Steuerung bauen. Das war in meinem Fall nicht so. Anschließend wird das Lokgehäuse (5) und die Rückwand (6) probehalber aufgesetzt (noch nicht verklebt !). Dazu musste ich an den rot gekennzeichneten Stellen nacharbeiten.
Das Nacharbeiten des Ausschnittes für den Kessel war nötig, damit der Kessel (1) nach dem Lackieren schräg von oben in das Lokgehäuse (5) eingeführt werden kann. Als alles gepasst hat, habe ich die Dome aufgesetzt und verklebt. Die kleinen Zapfen werden in die Bohrungen des Kessels eingeführt und helfen beim Ausrichten. Beim Trennen der Dome vom Baum können diese Zapfen schon mal abbrechen, aber das ist kein Problem. Ich habe mir mit einer Bohrung und einem kurzen Stuck Messingdraht geholfen. Auf den Domen sind Bohrungen, die das Sicherheitsventil (12) vorn und ein Stück Messingdraht oder ein geeignetes Teil aus der Bastelkiste hinten aufnehmen werden. Abschließend werden die 0,3 mm Bohrungen für die Griffstangen vorsichtig nachgearbeitet. Das musste ich für die Teile Fahrwerksunterteil (4) und Lokgehäuse (5) machen. Nun konnte ich Lackieren. Ich habe Weinert Nitro-Acrylfarben verwendet. Es folgt die Beschreibung der Schritte beim Lackieren für das Vorbild Lok Nr. 1 des FFM. Die Rückwand (7) entfällt.
Gelb (RAL 1002 oder 1004): Dach innen, Lokgehäuse (5) innen, aushärten, abkleben.
Schwarz (RAL 9005): Für die schwarzen Streifen werden die Teile Fahrwerksunterteil (1) und Lokgehäuse (5) und Rückwand (6) lackiert. Aushärten und Abkleben mit Klebestreifen Weinert Klebeband 0,38 mm breit Art. Nr. 9340. Für die Anordnung der Streifen habe ich die Vorbildfotos beim FFM verwendet. Es sind aber auch zahlreiche Fotos mit der bekannten Suchmaschine zu finden.
Grün (RAL 6002 mit einem Spritzer RAL 6020): Zylinder am Teil (4), Kessel mit Domen (1, 14, 11), das Lokgehäuse (5) und Rückwand (6), leicht aushärten lassen, Streifen entfernen. Ganz aushärten lassen, Zylinder abkleben.
Schwarz (RAL 9005): Fahrwerksunterteil (4) mit aufgeklebten Teilen (2 und 3) , Sicherheitsventil (12) und das Dach , der Stehkessel , teilweise aushärten lassen, Abklebung Dach innen entfernen.
Silber und in einem 2. Spritzgang etwas schwarz einnebeln: Starre Steuerung (16), Ölkanne (10)
Vollständig aushärten, Endmontage:
Lokgehäuse (5) mit Fahrwerksunterteil (1) an nicht sichtbarer Stelle verkleben. Kessel (1) schräg von oben in das Lokgehäuse (5) einführen und anschließend nach vorn bis zur Rauchkammer (2) schieben, ausrichten und verkleben. Stehkessel einkleben. Rückwand (6) und 2 Stück 0,3 mm Draht (Bronze oder Messing hart) einsetzen. Vorsicht beim Einführen des Drahtes in das Lokgehäuse – Bruchgefahr. Der Draht darf oben nicht überstehen, damit das Dach passt. Der 0,3 mm Draht wird auch für die vordere Griffstange verwendet. Biegen und von hinten mit Teil (6) und (5) und unten mit Teil (4) verkleben. Dach aufsetzen und die kleinen Passungen beachten, damit das Teil gut ausgerichtet ist. Verkleben.Nun fehlt nur noch das Aufkleben der bei Beckert Modellbau erhältlichen Ätzschilder. Das Schild Besigheim muss von der schwarzen Farbe befreit werden und rot lackiert werden. Die Schriftzüge sind durch Schleifen mit sehr feinem Schleifpapier wieder sichtbar zu machen. Die Klebehinweise von Herrn Becker liegen den Ätzschildern bei. Ich halte diese Hinweise für sehr nützlich – die Gefahr das Modell bei der Beschilderung zu ruinieren ist gebannt. Die starren Steuerungen werden vorn vorsichtig abgefeilt, bis sie sich gut zwischen der Aussparung am Teil 4 und dem Zylinder einklemmen lassen. Einkleben.
So nun die Ölkanne aufkleben – FERTIG.
Ich habe 2 Versionen dieses Modelles gebaut. Das Fahrwerk lässt sich mit einem Handgriff in das Wunschgehäuse einsetzen. Tipp für Sparsame: 1 Antriebseinheit für 2 Modelle !
Der Teilesatz besteht aus 12 Teilen. Ein Druck in der etwas nierdigeren Qualität FUD ist denkbar. Allerdings werden die Schleifarbeiten aufwendiger. Der Teilesatz ist an folgender Stelle zu beschaffen:
http://shpws.me/KgN1
Allen, die sich zum Nachbau entschliessen wünsche ich gutes Gelingen - ich würde mich besonders freuen, wenn andere Varianten dieses Modelles hier vorgestellt würden.
Joachim