Hallo
Als Wiedereinsteiger mit einer überblickbaren Märklin-Anlage, hab mich nun länger mit dieser Frage beschäftigt und bin nur scheibchenweise auf Informationen gestossen. Habe diese Begriffe auch in der erweiterten Suchfunktion eingegeben und kriege praktisch keine einfachen und grundlegenden Tipps auf einer Seite. Eröffne nun dieses Thema zu einer vermeintlich langweiligen und durchgekauter Frage.... Schwerpunkt meiner Erfahrung liegt auf der CS2 als Zentrale und Windigipet (WDP) als Software.
Zuerst mal gilt es mal sich Gedanken zu machen, wieviel Automatik man will: Schattenbahnhof- und/oder Blocksteuerung, Langsamfahrstrecken (vor Bahnhöfen), Ansteuerung von Zusatzfunktionen der Loks, Sicherheitshalte vor Abzweigungen sind eigentlich bescheidene Wünsche; hier kann/muss man dann immer noch viel manuell steuern. Und genau da ist es bei den meisten Zentralen (CS2 und ECOS, aber offenbar nicht beim Viessmann Commander) bald Schluss. Dies vor allem weil die Zentrale NICHT erkennt, WELCHE Lok gerade über eine Kontaktstrecke fährt (S88, Reed etc) und somit z.B. auch nicht sieht, welcher Zug gerade wo in einem SBH steht. Zudem müssen bei der (CS2-) Zentrale alle Halteabschnitte und Langsamfahrabschnitte mit teuren Decoderboxen gesteuert werden. Die M84 von Märklin kostet über 70 Euro und steuert 4 Abschnitte, ein richtiger Blockbetrieb geht dann ins Geld und die Zentrale ist ja auch nicht geschenkt. Dafür bietet sie und ihre Konkurrentinnen einfache, integrierte Bedienung in EINEM Gerät mit zwei Reglern und einfach anschliessbare Zusatzgeräte.
Bei der PC-Steuerung übernimmt die Software viel mehr Steuerungsaufgaben selbst, inkl. Lokerkennung. Es gilt nur, von Beginn an sehr viele Kontaktstrecken (d.h. Rückmelder) einzubauen; diese sind jedoch vergleichsweise günstig. Danach benötigt man ausser den Magnetartikeldecodern eigentlich nichts mehr, um die Anlage von Anfang an oder später bis zur Vollautomatik zu programmieren. Natürlich braucht es auch hier eine Zentrale; da genügt aber z.B. eine relativ billige aber sehr zuverlässige TAMS Mastercontrol, die selbst nicht viel allzuviel Komfort bietet und die Steuerung eher der Software überlässt. Zusammen mit einem gebrauchten PC und der Lightversion von WDP kostet diese Variante der Anlagensteuerung immer noch weniger als eine integrierte Zentrale mit allen Decoderboxen.
Es ist verständlich, dass sich viele Modellbahner (mit kleineren Anlagen) trotzdem nicht mit zwei Geräten, Software und den nicht immer zuverlässigen PC Betriebssystemen herumschlagen möchten. Man muss sich aber der Einschränkungen der erwähnten Zentralen klar bewusst sein und sich diesen Grundsatzentscheid GENAU überlegen. Ich selbst hab mir jetzt eine CS2 gekauft, baue aber genügend S88 RMKs ein, um später mal auf WDP umzusteigen; die CS2 lässt sich da ggf auch integrieren, ist aber dann aber eine Luxuszentrale. Bin aber (noch) nicht ganz sicher, ob dies für mich die optimale Variante ist.
Ergänzungen zum meinen Ausführungen und weiterführende Grundlagentipps sind zum Thema sehr willkommen.
Grüsse
Richard