Hallo Stephan-Alexander,
hier noch der Nachtrag: die Artikelnummer der GFN BR 39 (AC) lautet 393671.
@SET800: stimmt, Du hast natürlich Recht.
Die Lokmasse kürzt sich beim (Un-)Gleichsetzen der Formeln für die Gewichtskraft
Fg = m * g * h (1)
und der Zentripetal- (Zentrifugalkraft mit anderem Vorzeichen)
Fz = m * v^2 * r^-1 (2), einfacher: Fz = (m * v^2) / r (2a)
aus der Ungleichung
Fg =< Fz (3)
wieder heraus. Die Ungleichung deshalb, weil die Geschwindigkeit interessant ist, ab welchem die Zentrifugalkraft über die Schwerkraft siegt und die Lok aus dem Gleis kippt.
Dabei sind:
m = Lokmasse (in kg)
g = Erdbeschleunigung (9,81 m*s^-2)
h = Höhe (des Schwerpunkts der Lok über Schienenoberkante, ggf. nach Berücksichtigung des Spurkranzes, der ein Aus-der-Kurve-Kippen noch ein wenig bremsen sollte)
v = Geschwindigkeit der Lok (in Metern/Sekunde m/s)
r = Kurvenradius (in m, bei R1 0,36 m, bei R2 0,42m)
Gleichung (3) lässt sich demnach, nach Dividieren durch die Masse m auf beiden Seiten (ja, sie fällt nicht ins "Gewicht"
), und anschließendem Dividieren durch h weiter entwickeln zu:
g =< v^2 * r^-1 * h^-1 (4), einfacher g =< v^2 / (r * h) (4a)
(4) lässt sich, bei bekanntem Radius und Schwerpunkthöhe zu einer Formel umstellen, in der nur noch die Geschwindigkeit (hier quadratisch) eingeht:
v^2 >= g * r * h (5),
so dass
v >= SQRT(g * r * h) (6) beim Wurzelziehen das Ergebnis liefert.
Daher, angenommen die Höhe des Schwerpunktes der Lok (willkürlich) beträgt 4 cm über Schienenoberkante (0,04 m), und der Radius 36 cm (R1), so ergibt sich eine Grenzschwindigkeit v, ab der die Lok ins Kippen kommen sollte (Reibung ist unberücksichtigt geblieben):
v >= SQRT (9,81 m/s^2 * 0,36 m * 0,04 m) (7)
daher:
v >= 0,376 m/s
In km/h also 1,3536 km/h, umgerechnet in 1:87 ergäben sich 117,7632 km/h...
Das halte ich für viel zu gering. Entweder spielt die Reibung doch eine erheblich größere Rolle bei dem Versuch der Lok im Gleis zu bleiben, oder meine o.g. Formeln sind falsch.
Nach (1), (5) und (6) ginge nach meinen oben genannten Überlegegungen die Höhe des Schwerpunktes linear in die Gleichung ein (bis auf das Wurzelziehen am Ende). Demnach müsste bei einer Maschine mit höherem Schwerpunkt also die Grenzgeschwindigkeit, ab der sie aus der Kurve kippt höher sein, als bei einer niedrigeren Bauart.
Das kann so definitiv nicht stimmen
Meine o.g. Formeln sind also falsch, zumindest die für die Schwerpunktberechnung (da darf man wohl nicht die für die Gewichtskraft aus der Berechnung der potenziellen Energie über dem Erdschwerkraftfeld hernehmen)!!!
Jetzt würde mich die Berichtigung meiner Überlegungen interessieren.
Weiß jemand von Euch, wo mein Denkfehler liegt?
Viele Grüße
Torsten