Hallo Thomas,
vielen Dank für Deine Worte.
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Waren die ambitionierten Modellbahner, die vorbildorientiert bauen und fahren wollen in den letzten Jahren zu kritisch, ist das Sammlersegment vermeintlich leichter zu bedienen?
Selber komme ich aus dem Vorbildbereich und habe erst vor wenigen Jahren mit der Modelleisenbahn (wieder) angefangen.
Meine persönlichen Erfahrungen, grundsätzlich erscheint mir die Mehrheit der Modellbahner primär nicht auf Vorbildtreue wert zulegen.
Und je mehr jemand bei Märklin verankert ist, desto geringer scheint mir der Anteil der "Vorbildfetischisten" zu sein.
Bitte dies völlig wertfrei einordnen.
Ich vermute aber auch, daß der Markt der "hardcore Vorbildfetischisten/Nietenzähler" deutlich kleiner ist, als in den Foren immer rumposaunt wird.
Vielleicht wäre die gesunde Mitte der richtige Weg? Nur was ist die gesunde Mitte?
Mein Märklin-Händler (einer der ganz großen Märklin-Händler in D) meint dazu:
"Der richtige Märklin-Fan ist pflegeleicht und kauft prinzipiell alles und hinterfragt nicht."
Das ist grundsätzlich nicht verkehrt, für alles gibt es eine Nachfrage und ein Angebot.
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Und überhaupt Sammler! Wenn man Sammler als Experten für präzise Nachbildungen von denkwürdigen Lokomotiven beim Vorbild meint, also vermeintliche "Nietenzähler" (das soll nicht respektierlich sein, eher anerkennend), dann wird man die doch schon allein wegen der systembedingt zu hohen Pufferbohle nicht erreichen.
Deswegen hat sich die Marke "TRIX" auch so rasant entwickelt...
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Mir wird immer mehr klar, warum seit Jahren die Neuheiten so aussehen, wie sie aussehen. Mich hat die Marktforschung als Kunden längst vergessen.
Als ich vor 4 Jahren wieder einstieg, war für mich Märklin und C-Gleis gesetzt...
- Ich habe keine stationäre Anlage, fliegende Aufbauten (Teppich-/Tischbahner).
- Ich interessiere mich für vorbildtreue Zugbildung in meiner Epoche.
- Ich mag keine verkürzten Reisezugwagen.
- Ich verlange einen "guten + vorbildnahen" Sound für die Loks.
Auch ich gehöre mit meinen Anforderungen nicht zur Kernzielgruppe von Märklin.
Obwohl ich eigentlich ein Märklin-Überzeugungstäter sein könnte, waren meine letzten Käufe
in der Mehrheit bei Liliput, Brawa, Piko, ACME, LSM, Railtop, Tillig und nur ganz wenig Märklin.
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"Wer was anderes möchte, kann ja Briefmarken sammeln, oder sich am Gebrauchtmarkt bedienen..."
Oder sich anderen Herstellern zuwenden, die auch für das Märklin-System sehr schöne Produkte liefern.
Nun, Herr Sieber hat festgestellt, daß das Kernlientel bereits "rückläufig" ist, damit das, aus seiner Sicht, notwendige Wachstum nicht mehr möglich ist. Der Gebrauchtmarkt ist aus meiner Sicht aktuell nur ein Thema, weil es Märklin nicht mehr durchgängig gelingt erlebbaren "Mehrwert" für seine Kunden zu schaffen. Welche Möglichkeiten bleiben denn noch?
- Weiter so wie bisher? Unternehmen "gesund schrumpfen"?
- In die anderen Marken/Spurweiten des Unternehmens mehr investieren? Da ist mehr Wachstum möglich?
- Sich konsequenter dem 2-L Markt öffnen? Bewußt "alte Zöpfe im eigenen System abschneiden"?
- Gänzlich, für Märklin, neue Märkte entdecken? Herr Sieber "träumte" im Interview auf der Messe in Nürnberg von Metall-Auto-Modellen mit Digitalfunktionen, aber Märklin wäre wohl noch nicht soweit für solche Themen...
Wir werden sehen.
VG Frank
- Wissen ist wie eine Laterne, die einen klammern sich an ihr fest, den anderen weist sie den Weg. -
Zwischen Limfjord & Dosse - Eisenbahnbilder aus drei Jahrzehnten
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