RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#276 von BW-Fan , 09.02.2016 18:24

Hallo,


@ Ralf:

Wenn du unbedingt unsere finanzielle Situation wissen möchtest,bitte schön.Ich mach daraus keinen Hehl,wie einige Vorredner ebenfalls nicht.
Ich arbeite Vollzeit in einem kleinen Maschinenbaubetrieb als Lackierer.
Das ist ein Familienbetrieb und kein riesen Konzern,weshalb die Vergütung eher im unteren Durchschnitt anzusiedeln ist.
Dafür habe ich einen supernetten Chef,der immer für alle und alles ein offenes Ohr hat und sein Menschenmögliches tut, damit uns
die Arbeit soviel Spass wie möglich macht.Privatarbeiten (kleinere während der Arbeitszeit und größere nach Feierabend) werden komplett toleriert.
Dafür verzichte ich gerne auf etwas Stundenlohn,weil ich jeden Tag gerne und ohne Missmut zur Arbeit gehe.
Das ist schon der erste Punkt der mich glücklich macht.

Ich habe ein Fertighaus mit 120 qm Wohnfläche,( wo die monatlichen Raten inzwischen niedriger sind als die Miete für eine 2 Zimmer Wohnung) in einer Kleinstadt mit 8000 EW,eigentlich fast schon ausserhalb und der Blick aus dem Fenster
befriedigt mich mehr,als es jede noch so tolle, vollausgerüstete Lok jemals könnte.
Das ist der zweite Punkt der mich glücklich macht.

Ich bin mit einer supertollen Frau verheiratet,und habe mit ihr 3 gesunde und wohlgeratene Töchter großgezogen,die inzwischen auch alle im Berufsleben stehen (Altenpflege,Krankenhaus und Eventmanagerin).
Das ist der dritte Punkt der mich glücklich macht.

Ich selbst fahre einen 16 Jahre alten Twingo (super in Schuss) und meine Frau einen inzwischen 6 Jahre alten,aber neu gekauften DACIA.
Für mich ist ein Auto überhaupt nicht wichtig,es muss mich nur von A nach B befördern und ausser zur Arbeit (hin und zurück 30 km ) benutze ich es eh so gut wie nicht.
Mein Handy ist,keine Ahnung mehr wie alt,und kann ausser telefonieren eigentlich gar nichts.
Muss es auch nicht,denn ich gehöre noch zu den Menschen,die erhobenen Hauptes durch die Straßen gehen und an ihrer Umwelt Anteilnahme nehmen.
Auch muss ich nicht befürchten,an einem Handynacken zu erkranken.
Wenn ich Konversation mit meinen Freunden möchte,lade ich sie einfach ein (meistens kommt eh jeder wie es ihm gerade passt) oder ich schau bei ihnen vorbei.
Das ist der vierte Punkt der mich glücklich macht.

Meine Frau arbeitet inzwischen halbtags,und mit ihrem und meinem Lohn können wir nach Abzug aller anfallenden Kosten trotzdem noch
ein ziemlich gutes Leben führen. (Gut für UNSERE Vorstellung und Bedürfnisse)
Die Hütte ist immer warm,der Kühlschrank immer voll,die Katze hat genug zu fressen und die Fische im 400L Aquarium schwimmen auch nicht auf dem Trockenen.
Jeden Monat geht noch ein gewisser Betrag auf ein Sparkonto,denn ich möchte auch dann noch ruhig schlafen können,wenn mal der Kühlschrank,die Waschmaschine oder die Heizung die Grätsche machen.
Das ist der fünfte Punkt der mich glücklich macht.

Von dem restlichen Geld nimmt sich jeder nach Absprache was er möchte oder braucht.
Da meine Frau äusserst bescheiden ist,bleibt das Meiste für mich .
Das würde zumindest jeden 2. Monat eine neue Lok reichen,und jetzt sind wir wieder beim Thema.
Lieber kauf ich mir eine für meine Bedürfnisse ausgestattete second hand Lok und nehm den Rest von der Kohle und geh mit meiner Frau und den Kindern lecker essen,davon hab ich deutlich mehr als von zig unnützen Features,die ich absolut nicht will .
Das ist der sechste Punkt der mich glücklich macht.
Wie ihr seht bin ich eigentlich ein sehr glücklicher und zufriedener Mensch,
und da muss ich Matthias zustimmen wenn er sagt,dass man einem glücklichen Menschen nichts verkaufen kann,ausser er will es wirklich.

Also,wie man sieht könnte ich mir tatsächlich neue,vollausgestattete Loks kaufen (vielleicht nicht so viele wie manch anderer),aber ich könnte.
Will ich aber nicht
Am Geld liegt es nicht,sondern einfach nur am Wollen.

Und die Vorwürfe "des ewigen Nörgelns" weise ich auch von mir.
Ich nörgel in keinster Weise,weil es mir sowas von Latte ist was und wieviel die Hersteller produzieren.
Ich hatte lediglich mein Statement abgegeben was sich ändern müsste,damit ich wieder "Neuware" kaufe,thats it.
Ich komme schon zu meinen Loks und Wagen,vielleicht nicht Heute,Morgen,nächsten Monat oder Jahr,aber spätestens dann,
wenn die alles haben Müsser wieder mal ne Sammlungsbereinigung machen weil die Schränke platzen,und dann zu den Preisen
die es mir Wert sind zu bezahlen,oder halt auch nicht.
Sterb ich bestimmt nicht daran


Sooo,jetzt kennt ihr mein ganzes Leben,fragt sich nur, muss ich jetzt Angst haben.....


Ach sooo,und ein "ewig Gestriger" bin ich auch nicht.
Ich bin allem Neuen gegenüber offen wenn ich der Ansicht bin,dass es für mich Sinn macht.


Einen schönen Abend noch.....


Nochmal achsooo,


wenn ich einen Mercedes will kann ich doch auch zwischen unterschiedlichen Ausstattungen wählen,und muss nicht die
ultrahyperaufgemotzte AMG-Version kaufen


Gruß,Heiko
Hail Odin, the allfather

Nur Altern hilft bei Plastikglanz,
nämlich so
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=50912

Hier gehts nach Katzenberg
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=51&t=47486


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#277 von Ignaz , 09.02.2016 18:50

Hallo Heiko

Du scheinst ein echt symphatischer Typ zu sein,


Grüsse aus Lichtenfels

Ignaz

PS. Sollte das Thema nicht umbenannt werden in: Was will ich mir leisten, nicht was kann ich mir leisten.
Modellbahn ist ein superg..... Hobby, aber es gibt im Leben auch viele andere schöne Sachen die Spass machen.


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#278 von Djian , 09.02.2016 19:20

Moin Ignaz,

ich finde der Titel passt schon gut, drückt er doch eine Problematik aus. Die Sache ist ja nicht repräsentativ, doch wenn sie es wäre, dann würde das bedeuten, dass Märklin wirklich an einem nicht zu unterschätzenden Teil seiner Kunden vorbeiproduziert.

Ein gutes Stück ist das Problem ja auch Hausgemacht. Da wird ja ewig mit Einmalserien gelockt. Und Neuheiten sind's in der Regel nicht. Nehmen wir doch bloß die neue 218 in o/b. Die hat jetzt mfx+, wo viele schon mal "Nein" sagen, dann wird damit geworben, dass die vom BW Lübeck ist. Ein Apell einen meinen Lokalpatriotismus. Hey, Rattenfänger, der war zu billig (äh ... nicht falsch verstehen, die Lok meine ich damit nicht ). Die wurde doch als Einmalserie in derselben Farbgebung doch vor nicht einmal 10 Jahren schon rausgebracht. Damals haben sich sicher noch viel mehr auf diese Einmalserien gestürzt, weil sie Angst hatten, die kommt nie wieder. So Konkuriert die neue nicht nur mit klassischer, also alter, wirklicher Gebrauchtware, sondern mit "Quasineuware", die schon wieder sammlungsbereinigt wird (die neue 218 o/b ist ja da ).

Das grundsätzliche Problem scheint mir jedoch das Preis-Leistungsverhältnis zu sein. Kann ich mir nicht mir nicht leisten wird es immer geben. Aber will ich mir nicht leisten, und dann noch wenn es mein Herzenshobby ist ... das ist äußerst bedenklich.

Es wurde ja schon geschrieben, dass Märklin halt die nicht Sammlerkunde vernachlässigen wird. Kann sein, aber weshalb dann Entwicklungsgelder in myworld oder startup schießen. So dicke hat's Märklin doch nun auch nicht. Startup wäre eigentlich, wenn die Potentiale genutzt werden, das Produkt für (ich sach jetzt mal) "uns". Sowas wie die Ludmilla. Ordentlich detailliertes Gehäuse ohne viel Firlefanz innen drin. Ich habe sie deshalb nicht, da sie mich thematisch nicht interessiert. Da 'ne abgespeckte E10 Bügelfalte rein und solche Sachen. Nicht nur alte Motten wie die 81, oder allein Epoche VI. Da würden wir uns, glaube ich, sehr wohl fühlen. Und wenn die 24 für 160,-€ dort geht, geht die neue 03/ 41/ 50 sicher auch für 260 bis 280,-€. Das wäre immer noch viel Geld, aber das wäre es mir wert.

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#279 von Lok1414 , 09.02.2016 19:46

Zitat von Djian
Und wenn die 24 für 160,-€ dort geht, geht die neue 03/ 41/ 50 sicher auch für 260 bis 280,-€. Das wäre immer noch viel Geld, aber das wäre es mir wert.


Hallo Matthias,

dann kannst Du jetzt zugreifen.

Die BR 03 (#3795 gibt es aktuell im Angebot für rund 280€.

Besten Gruß
Mathias


 
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#280 von Ignaz , 09.02.2016 20:00

Hallo zusammen,

Es betrifft ja nicht nur Märklin, die " Laufzeit " der Modelle ist bei allen Herstellern zu kurz geworden. Früher, klingt altbacken, ist aber so, wurden Loks, Wagen angekündigt und blieben einige Zeit im Katalog, man hatte Zeit auf eine Wunschlok zu sparen, jetzt soll man Vorbestellen, wird mit Vorbestellpreisen geködert, also man soll ein Modell bestellen ohne es gesehen zu haben.
Werden die Händler eigentlich von Herstellern gezwungen so und so viele Modelle abzunehmen, das sie Vorbestellpreise machen um nicht auf den
Sachen sitzen zu bleiben. :
Ich Oute mich jetzt mal, ich kaufe schon lange kein Märklin mehr, meiner Meinung nach " High Tech " Antriebe in veralteten Gehäusen
BR 111 BR 151 zB. Kommt mir so vor wie Karosserie Golf I , Technik Golf IV. aber die Märklin Fans kaufen es ja.
Ok, ich kann nicht von mir ausgehen, ich fahre nach wie vor Analog, ich will nur fahren, in meiner Epoche fuhren die Loks am Tag eh ohne Licht,
könnte sogar auf den Lichtwechsel verzichten, der Sound überzeugt mich bei vielen Modellen nicht, wie ich bei Freunden hören konnte,
aber ich muss halt die Pille schlucken, glaube nicht mehr daran das ein Hersteller eine normal AC Variante herausbringt :

Wir können und werden es wahrscheinlich nicht ändern können, es sei denn alle Modellbahner würden mal ein Jahr nix
kaufen, aber........

Die nächsten Jahre muss will ich eh kürzer treten was neues Rollmaterial betriff, für mich geht erstmal der Wiederaufbau einer
Anlage vor, vielleicht schaffe ich es ja mal so ne tolle Anlage wie die von Heiko zu bekommen, die eines meiner Vorbilder hier im Forum ist,

Meine letzte Neuanschaffung war die 141 mit blauem Dach von Piko,da überzeugte mich Preis/Leistung, sie war viel in Franken
unterwegs, deshalb!

Schönen Abend

Grüsse aus Lichtenfels

Ignaz


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#281 von Peter Müller , 09.02.2016 21:30

Zitat von BW-Fan
... einen inzwischen 6 Jahre alten, aber neu gekauften DACIA.


Das sind irgendwie die Zeichen der Zeit. Letztens war ich auf einem Mittelleiter-Modultreffen und staunte nicht schlecht, als ich auf den Parkplatz fuhr (in der nächsten Reihe stand noch einer) ...



... Pragmatiker halt

[/Off-Topic Ende]


Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.


 
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#282 von Stummilein , 10.02.2016 02:07

Hallo,

danke für Eure Antworten auf meine neugierige Frage und ich bin schon ziemlich überrascht, wie detailiert der ein oder andere hier seine aktuelle Situation darstellt.
(Wenn jemand nachträglich eine Löschung wünscht, dann bitte nur kurz Bescheid geben.)

Mein Eindruck ist halt bei einigen Autoren hier im Forum, dass Sie aus der Not heraus (Finanziell, Ehefrau oder ähnliche Hindernisse ) MoBa-Artikel hier im Forum zerreissen und
dass in einer Kontunuität, dass es manchmal auch zu Beschwerden per PN oder E-Mail an mich reicht.

Möglicherweise sind diejenigen, die sich über solche Beiträge beschweren ja in der gleichen Lage und können es nicht ertragen, wenn Ihre erworbenen Stücke nicht den Anklang finden,
den sie sich erwarten.

Alles in allem habe ich bisher leider des öfteren die Erfahrung gemacht, dass Neid, das Fehlen ausreichender Mittel oder andere Hindernisse wie z.B. Ehepartner dazu führt,
Produkte (egal, ob MoBa, Handy, Auto oder ähnliches) zu zerreissen und das finde ich halt äußerst nervend.

Ich habe auch schon Menschen kennen gelernt, denen materielle Dinge nicht so wichtig sind, aber leider sind diese in der Unterzahl.

Warum ich mich übrigens für Verschenken statt Verkaufen im hohen Alter geäußert habe, hatte den Hintergrund, dass ich mir dachte, wenn ich schon über 80 Jahre bin,
was soll ich dann noch mit Geld anfangen, dass ich aus einer Sammlung zusätzlich zu dem Geld bekomme, dass ich schon jetzt zum größten Teil spare.
Die älteren Semester, die ich kenne/kannte und die in Ihrer Vergangenheit Modellbahn erworben hatten, waren fast alle in der glücklichen Lage, so handeln zu können.
Die Familie war allerdings meistens dagegen.


Beste Grüße Ralf


 
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#283 von TheK , 10.02.2016 04:26

Zitat von Stummilein
Mein Eindruck ist halt bei einigen Autoren hier im Forum, dass Sie aus der Not heraus (Finanziell, Ehefrau oder ähnliche Hindernisse ) MoBa-Artikel hier im Forum zerreissen



Bei pauschalen "alles neumodischer Quatsch"-Äußerungen sehe ich das genauso. Da reden sich diejenigen ein, dass diese Neuerung sowieso schlecht sei, die sich nicht aneignen können. Das müssen gar nicht unbedingt finanzielle Gründe sein, sondern auch motorische Probleme ("Details brechen doch eh nur ab") oder fehlendes technisches Wissen bei der ganzen Elektronik. Zu letztere zähle ich auch die oft geradezu kindisch unreifen Kommentare über "Wischtelefone", "Ei-Föns" und ähnliches. Allerdings fällt mir auch immer wieder auf, dass manche Leute schlicht absurde Vorstellungen von den Kosten haben. Da wird nach Güterwagen für "maximal 5€" gerufen; von einem Konstrukteur gefordert, dass er unentgeltlich (!) sämtliche Vorbildfotos im Netz (sicherlich eine 6-stellige Zahl) durchguckt oder eine Baureihe 06 für 150€ (in N, immerhin analog) verlangt…

Die ganz spezifischen und oftmals sehr fundierten Modellkritiken dürften hingegen schlicht ein Filter-Mechanismus sein. Bei jährlich über alle Hersteller summiert weit über 1000 "Neuheiten" muss man eben eine Auswahl treffen, bei der auch eine Epoche oder Region alleine nicht mehr unbedingt ausreicht. An dieser Stelle werden dann eben auch die kleinsten Schwächen an den Modellen herausgefischt, bis die verbliebenen Modelle zu dem eigenen Budget (oder anderen Kauf-Begrenzungen) passen. Hat man dann zwei Leute mit einem Budget von "eine Lok alle zwei Jahre" und genau gegensätzlicher Gewichtung von Detaillierung und Robustheit, dann bleibt eben nichts mehr übrig, was nicht ausgeschlossen wird…

Einen völlig anderen Hintergrund hat dagegen die besondere Betonung von markentypischen Schwächen – allen voran die berühmte Pufferbohle bei Märklin, aber auch Motorprobleme bei Piko oder Zurüst-Orgien bei Roco. Das sind einfach Sticheleien, auf die die Fans der jeweiligen Marke in berechenbarer Weise reagieren. Ähnliche Sticheleien kenne ich aus IT-Foren zu Hauf (Windows stürzt ständig ab, Linux funktioniert nur per Textkonsole und ein Mac taugt nur als Tischdeko). Schockiert bin ich nur immer wieder, wie verbissen viele Modellbahner dabei reagieren…

Zitat
Möglicherweise sind diejenigen, die sich über solche Beiträge beschweren ja in der gleichen Lage und können es nicht ertragen, wenn Ihre erworbenen Stücke nicht den Anklang finden, den sie sich erwarten.



Irgendwie ist es ja auch verständlich, dass jemand angefressen darauf reagiert, wenn ihm einer unter die Nase reibt, welchen Mist er sich da gerade gekauft hat. Erschwerend kommt hinzu, dass sich erstmal ein "Opfer" finden muss, das seinen eigenen Kauf der Meute zum Fraß vorwirft, weil die Hersteller nicht in der Lage sind, aussagekräftige Fotos der Modelle auf ihre Websites zu stellen.

Andererseits haben wir eben den oben genannten Filter-Mechanismus, wo die Experten dann mögliche Argumente liefern, sich dieses Modell zu verkneifen. Diesen Argumenten kann man folgen, man muss es aber nicht. Auch viele der Experten selbst werden dies nicht immer tun – weil man den Fehler korrigieren kann, weil er einem zu gering erscheint, weil man das Modell für eine Zusammenstellung braucht oder schlicht weil es einem trotz der Mängel gefällt.

Und so sollten wir uns alle gegenseitig eine eigene Meinung zugestehen. Der Kritiker ist keine "nörgelnde Spassbremse", sondern ein Lieferant von Informationen. Und der das Modell trotzdem kauft kein "kritikloser Trottel", sondern jemand, dessen Abwägung zu einem anderen Ergebnis kam. Sicherlich fällt es einem schwer, die Ablehnung wegen eines Fehlers zu verstehen, den man auch auf den 10ten Foto nicht sieht oder den Kauf eines Modells, welches scheiße fährt, scheiße aussieht und auch noch scheißteuer ist – aber versuchen wir es doch einfach mal…


Gruß Kai

Güterwagen in H0 aus allen Epochen zum Angucken.
Ep.3-Anlage in N zum Fahren.


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#284 von Ignaz , 10.02.2016 07:05

Hallo guten morgen an alle!

Morgen Peter Müller, das Du die Dacia auf dem Modultreffen gesehen hast wundert mich nicht. Die Autos sind:
Erstens ) Sehr geräumig, also das ideale Transportmittel für Module, evtl ein Transportgestell reingebaut ist es möglich mehrere
Module zu tranportieren.
Zweitens ) Es sind sehr kostengünstige Autos besonders in der Anschaffung, dadurch bleibt mehr Geld für das Hobby übrig.

Wir haben in der Firma selber zwei Logan laufen, je Auto 105.-- Leasing Mntl. ohne Anzahlung, da brauch ich bei Deutschen Herstellern
nicht nachzufragen, es sind Geschäftsautos, die sollen, müssen Geld verdienen und möglichst wenig kosten.
Wir können nichts schlechtes berichten, sie haben was wir brauchen Radio, Klima, das reicht.
Nach vier Jahren gehen sie zurück, eine Firma braucht halt Ausgaben.

Schönen Tag an alle

Grüsse aus Lichtenfels

Ignaz



Wie halt die Werbung sagt: Für Leute die kein Statussymbol brauchen.


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#285 von epoche3b ( gelöscht ) , 10.02.2016 08:14

Zitat von TheK
Andererseits haben wir eben den oben genannten Filter-Mechanismus, wo die Experten dann mögliche Argumente liefern, sich dieses Modell zu verkneifen. Diesen Argumenten kann man folgen, man muss es aber nicht. Auch viele der Experten selbst werden dies nicht immer tun – weil man den Fehler korrigieren kann, weil er einem zu gering erscheint, weil man das Modell für eine Zusammenstellung braucht oder schlicht weil es einem trotz der Mängel gefällt.

Und so sollten wir uns alle gegenseitig eine eigene Meinung zugestehen. Der Kritiker ist keine "nörgelnde Spassbremse", sondern ein Lieferant von Informationen. Und der das Modell trotzdem kauft kein "kritikloser Trottel", sondern jemand, dessen Abwägung zu einem anderen Ergebnis kam. Sicherlich fällt es einem schwer, die Ablehnung wegen eines Fehlers zu verstehen, den man auch auf den 10ten Foto nicht sieht oder den Kauf eines Modells, welches scheiße fährt, scheiße aussieht und auch noch scheißteuer ist – aber versuchen wir es doch einfach mal…



Moin Kai,

herzlichen Dank für Deinen sehr lesenswerten Beitrag, insbesondere die von mir zitierten Abschnitte.

Irgendwie stimmen mich der Beitrag von Ralf sowie der Deine aber auch etwas betroffen, vielleicht auch ein wenig ratlos. Bei "akuter Ratlosigkeit" schaue ich gern in Lexika, um zu sehen, wie (Sprach-)Experten Begrifflichkeiten definieren. Im Duden z. B. findet sich als Synonym für Forum auch der Begriff Streitgespräch (längeres, kontrovers geführtes Gespräch; Diskussion um ein strittiges Thema; Disput).

Anscheinend können wir mit dem Disput als Mittel der Erkenntnis- bzw. Meinungsbildungsbildung nicht richtig umgehen. Die einen wollen ihn einfach nicht (was dann zu einem "kastrierten" Forum führt), andere klopfen zu sehr auf den Busch bzw. wollen provozieren.

Ich unterstelle aber nach wie vor, dass es sich bei beiden "Gruppierungen" um Minderheiten handelt, die aber zeitweise einen überproportionalen Einfluss auf auf das Forengeschehen nehmen. Erstere tun es teilweise "verdeckt" (PN ans Forenmanagement), die Trolle recht offen und damit "durchsichtig".

Ich will offen bekennen, dass mir persönlich die "verdeckte" Beschwerde nicht liegt; als Kind war es bei uns verpönt, bei Streit zu den Eltern oder dem "großen Bruder" zu laufen.

Und einen weiteren Hinweis, dass kritische Auseinandersetzung mit Modellen sinnvoll sein kann, liefert doch Märklin selbst, da sie, im Rahmen des Möglichen, zunehmend reagieren. Ich meine, hier einen kulturellen Wandel festzustellen, der möglicherweise auch auf den neuen Geschäftsführer zurückzuführen ist. Hierzu mein Respekt.


epoche3b

RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#286 von Andreas Poths , 10.02.2016 09:42

Zitat von epoche3b


Und einen weiteren Hinweis, dass kritische Auseinandersetzung mit Modellen sinnvoll sein kann, liefert doch Märklin selbst, da sie, im Rahmen des Möglichen, zunehmend reagieren. Ich meine, hier einen kulturellen Wandel festzustellen, der möglicherweise auch auf den neuen Geschäftsführer zurückzuführen ist. Hierzu mein Respekt.



moin Detlef,
ja, dem ist wohl so.
Wobei ich dein Statement nochmal auseinanderzupfen möchte ops: ...
"...im Rahmen des Möglichen...":
Sehr treffend. Aber nicht: "im Rahmen des von uns zu Erwartenden!" Allein der Hersteller weiß , wie weit er sich aus dem Fenster lehnen darf und Fehlproduktionen korrigieren kann, ohne finanziellen Selbstmordversuch zu starten. Wobei "Fehlproduktion" ein weiter Begriff ist - siehe die Diskussionen hier....
"...kultureller Wandel....":
Hier möchte ich noch den "technischen Wandel" berücksichtigen. In Form von Internet, Foren ff. Allein diese Kommunikationsmöglichkeiten bescheren uns und den Herstellern Möglichkeiten, wie man sie sich vor 30, 40,50 Jahren nicht vorstellen konnte. Und daraus ergeben sich eben Diskussionen - zum Besseren....oder auch nicht (s.o.)
Und wenn dann noch Herr Sieber jr. bei den Märklin-Tagen das Gespräch mit den Kunden findet (evtl. gesucht hat) und das Näschen hat, schon 2 Jahre im Voraus das nächste Treffen fest zu machen (was seit '99 (?) noch nie der Fall war), dann ist das auch meiner Meinung nach ein kultureller, zumindest aber kundenorientierter Wandel.
Das er mit dem Interview möglicherweise eine heftige Diskussion hervorrief - vielleicht sogar bewußt? - zeigt, daß er wohl keine Berührungsängste hat.

Gruß Andreas


gruß pothsi
Man lebt nur einmal...aber dann mit MÄRKLIN!!!
Guggd ihr meine Anlage gerne auch hier:
https://www.youtube.com/watch?v=hzD2SyMk1KA

Nüchtern betrachtet war es besoffen besser....


Andreas Poths  
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#287 von klein.uhu , 10.02.2016 10:03

Moin,

dieses Forum, und andere ebenso, wird von Euch meiner Erfahrung nach völlig überbewertet. Auch wenn Märklin hier mitliest und wir uns selbst für "nicht repräsentitativ" einstufen, hier liest und schreibt nur eine kleine Minderheit. Wenn ich mich mit anderen Modellbahnern, egal welcher Spur, welcher Coleur, ob im Verein/Club oder nicht, unterhalte: die wenigsten kennen und nutzen ein Modellbahnforum! Internet ja, zum Einkaufen - aber Forum ...? Am krassesten finde ich das immer auf Börsen, wo das "normale Modellbahnervolk" gefühlt in der Mehrheit ist: weder Anbieter noch Kaufinteressenten kennen oder nutzen ein Forum, wissen nicht was dort diskutiert wird. Selbst in Vereinen herrscht oft krasses Unwissen über Technik vor, allenfalls Elektronik- oder Digitaltechnik-Spezialisten ausgenommen. Aber auch Fachzeitschriften sind erstaunlich unbekannt und unbeachtet bei der großen Masse. Deswegen juckt viele das, was hier oft heiß und kontrovers diskutiert wird, die meisten in keiner Weise.

Gruß klein.uhu


| : | ~ analog

Gruß von klein.uhu
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#288 von Rollnitz , 10.02.2016 10:46

Hallo,

ganz aktuell liefert Trix gerade die BR 56 (DRG, 22562) aus. Für mich als Sammler natürlich interessant und ich hätte früher über den Kauf gar nicht nachgedacht und es liegt auch nicht am (fehlenden) Geld. Aber.

Die Maschine kostet 400€ (399€), bei MSL immer noch 360€. Sie gibt es leider nur in Digital mit Sound, sozusagen im Komplettasustattung und als Krönung mit Telexkupplung. Auch wenn ich Vertreter einer Randgruppe bin nervt mich das. Das sind ca 150€ Mehrkosten, die ich nicht nutzen kann und will. Zudem fährt diese Lok höchstwahrscheinlich analog bescheiden, also um ihr normales Fahren beizubringen, müßte ich schon in die Motorelektrik eingreifen und zusätzlich die Telex-Kupplung "entsorgen".

Wo ist das Problem bei Mätrix, den Decoder und die Telexkupplung nicht reinzustecken, den Schachtelaufleber zu ändern und die Analog-fahrer zu beglücken?
Zudem ist die BR 56 die gleiche Lok wie die von Liliput. Noch nicht mal eine andere Varainte. Sie gehört zu den Loks, die kein "Alleinstellungsmerkmal" haben und deshalb gekauft werden.

Da dies nicht das erste "Ärgerniss" von Trix für mich ist, habe ich mich entschlossen, dieses Lok nicht zu kaufen. Sie kommt auf die Liste zu den anderen paar Trix-Loks, z.B.BR 18.1 und BR 59, die ich eventuell auf eben jenen "Zweitmarkt" erwerbe, wenn der Preis passt.

Ich glaube nicht, daß Mätrix im schwindenden Markt bei Umsatzrückgang auf eine "Randgruppe" der Käuferschicht verzichten kann, auch wenn es nur x-Prozent sind - die fehlen in der Endabrechnung.

Möglicherweise sind die Foren nicht repräsentativ, aber auch ich hatte ein Leben vor der Forenmitgliedschaft! Und meine Animositäten gegenüber Mätrix hatte ich auch davor. Das mußte sich dann mein Mobahändler anhören oder die Vetreter, die da waren. Letztendlich habe ich hier nur die Bestätigung von anderen gefunden, daß ich mit meiner Meinung nicht alleine stehe. Und selbstverständlich auch die entgegengesetzten Meinungen.
Gäbe es kein Forum, würde ich die Lok auch nicht kaufen. So hat Mätrix immerhin eine Rückmeldung, warum ein potentieller Kunde nicht will. Und noch ein paar mehr. Der Rest ist Abwägungssache.

Gruß Roland


 
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#289 von contrans , 10.02.2016 11:03

Zitat von Rollnitz

Wo ist das Problem bei Mätrix, den Decoder und die Telexkupplung nicht reinzustecken, den Schachtelaufleber zu ändern und die Analog-fahrer zu beglücken?



Wurde hier schon oft geschrieben, wird aber einfach nicht verstanden:
Die "Features" sind der Hebel, um aus der verkauften Lok erheblichen Gewinn zu erzielen. Denn diese Teile kosten Märklin natürlich nicht die genannten 150 € Mehrkosten, sondern nur einen Bruchteil davon. Der Rest ist Marge.
Um mit der gleichen Lok ohne Digital- Spielereien den gleichen Gewinn zu erzielen, dürfte die "analoge" nur ein paar Euros günstiger angeboten werden. Das macht aber der Kunde nicht mit, die in der Vergangenheit z.B. zur Schnickschnacklok parallel angebotenen non-Sound Versionen (für nur ein paar Euro weniger angebotenen) haben viel weniger Absatz gefunden.

Als zweites kommen die Motoren dazu, digital kann man wesentlich rauhere Motoren verwenden, die dann digital "veredelt" werden.
Ich wage die Behauptung: Einfachmotor + Digital kommt in der Herstellung billiger als analoger Qualitätsmotor (ohne digitale Regelung)
Leider.

Gruss Andi


 
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#290 von Rollnitz , 10.02.2016 12:48

Zitat von contrans

Zitat von Rollnitz

Wo ist das Problem bei Mätrix, den Decoder und die Telexkupplung nicht reinzustecken, den Schachtelaufleber zu ändern und die Analog-fahrer zu beglücken?



Wurde hier schon oft geschrieben, wird aber einfach nicht verstanden:
Die "Features" sind der Hebel, um aus der verkauften Lok erheblichen Gewinn zu erzielen. Denn diese Teile kosten Märklin natürlich nicht die genannten 150 € Mehrkosten, sondern nur einen Bruchteil davon. Der Rest ist Marge.
Um mit der gleichen Lok ohne Digital- Spielereien den gleichen Gewinn zu erzielen, dürfte die "analoge" nur ein paar Euros günstiger angeboten werden. Das macht aber der Kunde nicht mit, die in der Vergangenheit z.B. zur Schnickschnacklok parallel angebotenen non-Sound Versionen (für nur ein paar Euro weniger angebotenen) haben viel weniger Absatz gefunden.

Als zweites kommen die Motoren dazu, digital kann man wesentlich rauhere Motoren verwenden, die dann digital "veredelt" werden.
Ich wage die Behauptung: Einfachmotor + Digital kommt in der Herstellung billiger als analoger Qualitätsmotor (ohne digitale Regelung)
Leider.

Gruss Andi




Hallo Andi,

d.h. die Marge, die Mätrix mit den Verkauf dieser Loks bei Kunden erzielt, die diese mit zusammengebissenen Zähnen kaufen ist größer als die Marge, die Mätrix bei einer abgespeckten Analogversion erzielen könnte. Wobei die Menge der Kunden aber unbestimmt ist, die eben bei der günstigeren Analogversion überhaupt erst zugreifen.
Von den zufriedeneren Kunden mal ganz abgesehen.
Wozu will Mätrix eigentlich Neukunden gewinnen, wenn man die Altkunden vergrault?
Eigentlich ein unerfreuliches Szenario.

Gruß Roland


 
Rollnitz
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#291 von BernhardI ( gelöscht ) , 10.02.2016 13:01

Zitat von contrans

Zitat von Rollnitz
Die "Features" sind der Hebel, um aus der verkauften Lok erheblichen Gewinn zu erzielen. Denn diese Teile kosten Märklin natürlich nicht die genannten 150 € Mehrkosten, sondern nur einen Bruchteil davon. Der Rest ist Marge.




Man kann doch in AC auch nicht einfach den Decoder weglassen, um ein analoges Modell zu bekommen. Dann bräuchte man einen Umschalter, der soviel kostet wie ein Decoder, der auch umschalten kann. Also kann man beim Hersteller lediglich den Preisunterschied zwischen einem einfachen Decoder und einem solchen mit mehr Funktionen und Sound einsparen.

Das ist kein riesiger Preisunterschied, und die dann nicht wesentlich günstigere einfache Version bleibt in den Regalen liegen, wie hier schon berichtet wurde.

Grüße
Bernhard


BernhardI

RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#292 von Johannes O'Donnell , 10.02.2016 13:21

Hallo Zusammen,
Wow, ich habe diesen Beitrag etwas aus den Augen verloren und bin erstaunt, welch tiefe Einblicke hier gewährt werden.
Ich gebe mich etwas zugeknöpfter, kann die vielen Ausführungen aber gut verstehen. Bei mir handelt es sich um eine Sättigung, sowohl was Masse ( es ist mehr als genug im Schrank) als auch Detail- und Funktionsversessenheit ( ich kann die vielen Features nicht mehr wertschätzen) angeht.
Zu meinen Lieblingsloks gehören z.B. die Br52 in versch. Versionen, die Ae 6/6 und Br85, die alle mit Kaffeemühlen Motoren glänzen, z.T. mit Delta Decodern und ohne Soundfunktionen auskommen. Mir fallen weder Kesselbeulen, noch fehlende Pumpen, Ventile, Steckdosen oder falsche Pufferbohlen auf, die Dinger fahren aber zuverlässig, vermitteln mir die Freude am Eisenbahn Spiel und sind einfach zu warten. Meine teureren Kandidaten hingegen, schrecken mich schon vor dem Öffnen mit Ihrem Platinen und Kabelverhau ab, die vielen angesetzten Teile die abbrechen können und Funktionsbauteile (Telex Klumpen) die nicht gut funktionieren tun ihr Übriges dazu.
Das führte bei mir zu einem Brain Drain, dass ich seit geraumer Zeit keine neuen Loks oder Wagen mehr kaufe, die Sammlung reduziere und mich bei (seltenem) Bedarf am Gebirge von gutem Gebrauchtmaterial versorge, das die Hersteller in den letzten 30Jahren angehäuft haben. Dass diese Flut, gepaart mit rückgängigem Moba Nachwuchs jetzt auf die Hersteller und leider auch auf die Händler zurückschlägt bedauere ich sehr, fühle mich aber nicht schuldig.
Das ist keine Häme, sondern eine selbstgewählte Beschränkung auf das für mich Wichtige, welche sich angesichts des Käufermarkts in eine sehr komfortable Situation verwandelt hat. Da grämt mich auch nicht der realisierte Verlust bei den einst teuer gekauften Modellen; bei mir waren die abgeschrieben, und ein anderer Käufer freut sich über einen günstigen Neuerwerb.
Gruß Johannes


Typischer Märklin-Chaot - Epochenfrei und Grenzenlos!


 
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#293 von Holgi ( gelöscht ) , 10.02.2016 13:22

Hallo,

der Preisunterschied bei den beiden Varianten der BR 57.5 (Neuheiten 2015) beträgt 80 EUR. Ich finde, das geht nicht mehr als geringer Preisunterschied durch.

Holger


Holgi

RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#294 von epoche3b ( gelöscht ) , 10.02.2016 13:24


epoche3b

RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#295 von contrans , 10.02.2016 13:37

Zitat von Rollnitz

Wobei die Menge der Kunden aber unbestimmt ist, die eben bei der günstigeren Analogversion überhaupt erst zugreifen.



Hallo Roland,
ich denke nicht dass diese Gruppe unbestimmt ist. Zumindest nicht für Märklin, denn vor nicht allzulanger Zeit wurden die Baureihe 042, der Schienenbus VT98, die Baureihe 218 und andere parallel als Neuheit mit Digital-Schnickschnack und eben ohne angeboten.
Die Verkaufszahlen der volldigitalen Soundloks war um ein vielfaches höher. Die Versionen ohne Sound wurden letztendlich sogar verramscht, wollte kaum einer haben. Daraus hat man Lehren gezogen... Abstimmung an der Händlerkasse.
Die einfache Digital-Version ist mit einer einfach-Analogversion vergleichbar, das Bauteil für den Umschalter dürfte den gleichen Herstellerpreis haben wie der Digital- Chip ohne Sound etc, wie BernhardI schon geschrieben hat.

In DC sieht es vielleicht etwas anders aus, aber hier macht Märklin bzw. Trix keinen großen Sprünge. Puffer und Motoren passen einfach nicht zum DC Mainstream.

Gruss Andi


 
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#296 von contrans , 10.02.2016 13:39

Zitat von Holgi
Hallo,

der Preisunterschied bei den beiden Varianten der BR 57.5 (Neuheiten 2015) beträgt 80 EUR. Ich finde, das geht nicht mehr als geringer Preisunterschied durch.

Holger



Ja, aber hier hat man mit "Spielewelt mfx" nochmals eine Innovation gezüchtet, die den potentiellen Kunden mehr "Aufpreis" akzeptieren lässt.
Könnte sein, dass deshalb die "Einfachversionen" mehr käufer finden? Abwarten.

Gruss Andi


 
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#297 von Marty ( gelöscht ) , 10.02.2016 13:53

Hallo Mitforenten,

ein sehr interessanter (und sachlich diskutierter!) Thread den ich schon länger mitverfolge.
Meine Gedanken zum Thema:

1.
Märklin hat jahre- bis jahrzehntelang sehr gut davon gelebt ihre Modelle an - wohl in der Mehrzahl ältere - Sammler zu verkaufen. Dass diese Sachen ja nicht weggeworfen werden, sondern irgendwann auch wieder auf den Markt kommen ist nur logisch, oder sogar die zweite Seite ein- und derselben Medaille.
(Wurde aber sinngemäß glaub ich schon wo gesagt... ops: )

2.
Märklin wirbt, unterschwellig oder ausgesprochen, mit der Werthaltigkeit ihrer Modelle. (Hr. Sieber sagte vor nicht allzu langer Zeit in einem anderen Interview dass man unzufrieden mit der mangelnden Wertstabilität sei.) Wertbeständig ist etwas dann, wenn jemand (besser: viele) bereit ist einen guten Preis dafür zu bezahlen - und das auch tatsächlich tut; ein Gebrauchtmarkt ist dafür also unabdingbar. Würden alle Kunden nach den Vorstellungen von Märklin keine Second-Hand- sondern im Endeffekt nur mehr Neuware kaufen, käme der Gebrauchtmarkt zum Erliegen, und dann hätte sich das mit der Werthaltigkeit auch erledigt.

3.
Hr. Sieber sprach im Interview davon, dass der Second-Hand-Markt eben "problematisch" sei. Ob er das nun "bejammerte", oder einfach anmerkte, erwähnte, bekanntgab usw. ist nicht der eigentliche Punkt, daher sollten wir uns an dem Begriff nicht aufhängen.
Da Märklin ja naturgemäß kaum einen Einfluss auf die unzähligen privaten Verkäufer hat, können sie wie im Interview erwähnt den Hebel also nur bei den Händlern die Gebrauchtware anbieten ansetzen. Problematisch finde ich aber, auf diese Weise Einfluss auf die Geschäftsgebarung eines selbständigen Unternehmers nehmen zu wollen.

Just my 3 cents...


Marty

RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#298 von TheK , 10.02.2016 14:56

Zitat von klein.uhu
dieses Forum, und andere ebenso, wird von Euch meiner Erfahrung nach völlig überbewertet.



Nein, ganz im Gegenteil: Die Modellbahnforen (außer vielleicht DSO *g*) leiden alle an einer gewaltigen Selbstverachtung. Das hier ist die bei weitem größte sich austauschende Gruppe von Modellbahnern, die man irgendwo finden kann. Sicherlich ist das nur eine Minderheit aller Modellbahner (auch wenn die gut 25.000 Accounts nach manchen Aussagen 1/4 aller Modellbahner wären), aber diese dürfte groß genug sein, um dennoch verwertbare Ergebnisse zu liefern, wenn man es denn versucht.

Mal als Vergleich: Bei 1zu160 gab es Ende 2014 eine Güterwagen-Umfrage mit gerade einmal rund 150 Teilnehmern (von 9000 Mitgliedern). Brawa hat davon (ob nun in Folge dieser Umfrage oder durch Zufall ist erstmal egal) die Nummer 1 (einen G 10 als Neukonstruktion) umgesetzt und das ganze war ein voller Erfolg. Einen "langweiligen" braunen Güterwagen (!) bei dem die Vorbestellungen überzeichnet waren, habe ich noch nicht erlebt. Also so daneben lag diese Umfrage offenkundig nicht.

Zitat
Am krassesten finde ich das immer auf Börsen, wo das "normale Modellbahnervolk" gefühlt in der Mehrheit ist: weder Anbieter noch Kaufinteressenten kennen oder nutzen ein Forum, wissen nicht was dort diskutiert wird. Selbst in Vereinen herrscht oft krasses Unwissen über Technik vor, allenfalls Elektronik- oder Digitaltechnik-Spezialisten ausgenommen. Aber auch Fachzeitschriften sind erstaunlich unbekannt und unbeachtet bei der großen Masse.



Diese Gruppe finde ich auch immer wieder spannend. Da hast du dann auch Leute, die ihre eigene (!) Baugröße an rollendem Material nicht per Blick erkennen; die Frage ob denn Minitrix-Wagen auf Arnold-Gleisen fahren können oder ähnliche Dinge, die hier wohl die meisten weit über ihre eigene Baugröße hinaus "im Schlaf" beantworten können. Sicherlich, von diesen Leuten gibt es jede Menge – nur: Sind die für den Umsatz mit Neuware wirklich eine relevante Gruppe? Oder kaufen die sowieso fast nur gebraucht bzw. bestenfalls mal ein völlig zufälliges Fahrzeug ihres "Systemherstellers"?


Gruß Kai

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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#299 von Rollnitz , 10.02.2016 14:59

Zitat von contrans

Zitat von Rollnitz

Wobei die Menge der Kunden aber unbestimmt ist, die eben bei der günstigeren Analogversion überhaupt erst zugreifen.



Hallo Roland,
ich denke nicht dass diese Gruppe unbestimmt ist. Zumindest nicht für Märklin, denn vor nicht allzulanger Zeit wurden die Baureihe 042, der Schienenbus VT98, die Baureihe 218 und andere parallel als Neuheit mit Digital-Schnickschnack und eben ohne angeboten.
Die Verkaufszahlen der volldigitalen Soundloks war um ein vielfaches höher. Die Versionen ohne Sound wurden letztendlich sogar verramscht, wollte kaum einer haben. Daraus hat man Lehren gezogen... Abstimmung an der Händlerkasse.
Die einfache Digital-Version ist mit einer einfach-Analogversion vergleichbar, das Bauteil für den Umschalter dürfte den gleichen Herstellerpreis haben wie der Digital- Chip ohne Sound etc, wie BernhardI schon geschrieben hat.

In DC sieht es vielleicht etwas anders aus, aber hier macht Märklin bzw. Trix keinen großen Sprünge. Puffer und Motoren passen einfach nicht zum DC Mainstream.

Gruss Andi




Hallo Andi,

vielleicht habe ich das nicht deutlich genug erwähnt, mir geht es in erter Linie um den DC-Bereich bzw. um Trix. Da Trix nicht selbstständig ist, ist für mich der Weichensteller Mätrix, also Märklin. Mittlerweile habe ich es kapiert, daß Märklinloks entweder einen Umschalter oder einen Digitaldingsbums brauchen. Aber bei den Trixloks ist dies halt anders.

Zu Deinen aufgeführten Modellen kann ich gar nichts sagen, weil mein Interessengebiet Epoche II ist.... Da sieht es sowieso traurig aus. Märklins Güterwagen"neuheit": Den Herforder Bierwagen, fast unnöig zu erwähnen, den gibt es in dieser Ausführung schon... Also noch nicht mal auf dem Zweitmarkt interessant (für mich), eventuell auf dem Drittmarkt...

Gruß Roland


 
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#300 von Erich Müller , 10.02.2016 15:08

Hallo Marty,

zu deinem 3. Cent: da eben das "Jammern" aber zum Vorwurf gemacht wurde, halte ich die Unterscheidung durchaus für relevant.

Hallo Matthias,

Zitat von Djian
Moin Erich,

so ganz verstehe ich deinen Kommentar nicht. Jammern ist vielleicht zu drastisch ausgedrückt, denn es steht dort nicht geschrieben: "antwortet flehentlich mich weinerlicher Stimme..." ), aber Freude, Zufriedenheit, Gleichgültigkeit, oder lediglich die wertfreie Benennung eines Sachverhalts klingt anders. Da würde der Verweis auf die abgezogenen Kaufkraft nicht enthalten sein.

Und als Führungskraft stellst du dich nicht in die Öffentlichkeit und sagst: "Leute, wir haben da ein großes, möglicherweise existenzbedrohendes Problem (es sei denn, du willst Subventionen - doch Märklin ist "small enough to fail"), sondern verbreitest möglichst ZUversicht, im Sinne von Problem erkannt und wir kümmern uns darum. Was bei dem Kümmern rauskommt ist nochmal ganz was anderes.

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias



Wie soll sich eine Führungskraft denn hinstellen? Dass viele Kunden auch und gerade für ihre Kinder und Kindeskinder preisgünstige, robuste und einwandfreie Gebrauchtware eher kaufen als hochpreisige und wegen des hohen Detaillierungsgrads potentiell empfindlichere Neuware (ich bemühe mich gerade, wertfrei zu formulieren), ist weder neu noch ein Geheimnis. Auch nicht, dass eBay und Co einem davon jeden Tag mehr liefern können, als wir früher in einem ganzen Jahr auf Börsen und in den auch damals schon existierenden Gebrauchtabteilungen der Modellbahnläden kaufen konnten.
Von einem jungen Unternehmer, der sich vor der Aufgabe sieht, eine schwächelnde (oder so hingestellte - ich meine immer noch, ohne Kingsbridge wäre Märklin nie schwach gewesen...) Firma auf Kurs zu bringen, erwarte ich keine Schönwetterreden, sondern eine klare Analyse der Lage. Gewissermaßen das Gegenteil von dem Schöngesülz der Politiker, denen genau deshalb ja auch keiner mehr glaubt.

Ist aber auch klar: Henry Ford II, Winston Churchill ("blood, sweat and tears") oder John F. Kennedy ("Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst") würden heute keine Schnitte mehr gewinnen.

Und nein, ich frage nicht, was ich für Märklin tun kann. Und ich habe 20 Jahre lang nichts Neues für meine Bahn gekauft, da lag sie nämlich im Schrank - und die nächste Zeit wird erst mal das "alte Zeug" fit gemacht. Und hie und da vielleicht was Gebrauchtes. Auch wenn es aus anderen Gründen und Motiven ist als bei dir.


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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