Hallo liebe, kreative Mitdenker,
vor allem Anderen möchte ich mich zunächst
für die konstruktive Diskussion und für Eure Vorschläge bedanken. Ich habe mir in den letzten Tagen Eure Anregungen nochmal sorgfältig durchgelesen und durchdacht. Wie ich schon geschrieben hatte, ein reines Luxusproblem, das aber dennoch im Hinterkopf arbeitet und gelöst werden will. Ich habe mich zwar anderen Basteleien zugewandt, aber ich komme nicht recht weiter, wenn ich keine Entscheidung treffe. U.a. im Gespräch mit meiner Frau schält sich nun eine Lösung heraus:
Der Berg wird nicht gekappt.
Auf Grund der Gegebenheiten wird es eine einfache Möblierung des Gipfels geben. Für mehr reicht der Platz einfach nicht.
Ein Schrägaufzug wäre möglich und sogar als Funktionsmodell zu bauen. Aber ich fürchte, es sähe irgendwie gestelzt aus.
Somit wird es nur ein einfaches Gipfelkreuz mit einem Unterstand oder einer Kapelle geben.
Der Parkplatz ist die letzte mit Fahrzeugen erreichbare Höhe. Hier hatte ich bereits eine kleine Marterlgrotte vorgesehen.
Der Gipfel ist nur über einen schmalen, steilen, teilweise mit Treppenstufen ausgebauten Fußweg zu erreichen.
Vlt. gibt es auf der nördlichen Seite die Andeutung einer uralten Ruine.
Nun zu Euren Beiträgen:
[quote="Ralf Franke" post_id=2179996 time=1603564220 user_id=11606]... auf Grund der Steigungen, würde ich bei deinem Berg tatsächlich nur ein Gipfelkreuz, vielleicht auch noch eine Schutzhütte auf dem Berg bauen.
Am Hang könnte man zu einer Seilschaft auch einen Klettersteig gestalten. ...[/quote]
@RalfEs wird im Wesentlichen auf Deinen Vorschlag hinauslaufen. Ich habe zwar eine Zeitlang gebraucht, um mich von meiner alten Planungsidee des Observatoriums zu verabschieden, aber eine Kuppel wäre nur mit einer gewissen optischen Gewalt auf dem Gipfel zu installieren.
Zitat von wolferl65 im Beitrag #2548
... Möglichkeiten gäbe es viele, auch in H0. Lande aber immer wieder beim Banalen, Einfachen. Kein Schnick, kein Schnak. In der "echten" Welt reihen sich die Eyecacher auch nicht aneinander. ... Vorbildgerechte, realistische Weitläufigkeit. ...
@Wolfgang.
Deine Gedanken haben mich an meine ursprüngliche Anlagenidee erinnert. Lieber einfach und so weitläufig wie möglich als eine Materialschlacht. Deine Anlage ist ein exzellentes Beispiel, wie weit dieser Ansatz tragen kann. In der Mark Michingen gibt es jetzt schon mehr "Spektakel" als ursprünglich geplant war. Und es gibt noch mehr als genug Gelegenheiten, Fitzelkram zu basteln. :D Wenn ich allein an die geplante Oberleitung denke ... :D
[quote="Jürgen Moba" post_id=2180015 time=1603566670 user_id=31791]... Auf keinen Fall der Berg köpfen. ... Um die Sternwarte zu versorgen eine Lastenseilbahn. ... Kletterpfad für die Wanderer, die den Gipfel erobern möchten. ...[/quote]
Zitat von trillano im Beitrag #2550
... ganz kurz: keinesfalls den Berg abtragen! ... Gipfelkreuz ok, evtl. mit kleinem Wanderpfad/Kletterpfad. Kein Fahrweg. ...Aussichtsplattform? ...
@Jürgen und AlexanderBis auf die Lastenseilbahn für die Sternwarte sind wir uns einig. Diesen Teil habe ich nach reichlicher Gedankenarbeit gestrichen.
Zitat von Recycle im Beitrag #2551
... also der erste Gedanke ist immer der Beste, oder? Und wenn der Berg schon Sternfels heißt ... ...
In der Eifel gibt bzw. gab es ein kleines Observatorium, das schön klein ist und gut auf den Gipfel passen würde. ...
Zitat von Schwellenzähler im Beitrag #2556
... Ich habe mir gerade mal die Bilder im Netz angesehen, und finde den Vorschlag von Christian ( recycle ) mit minimalen Abänderungen schon ganz passend. ... Die Idee der Verzahnung der einzelnen Steine ist ja an Perfektion und Finesse kaum noch zu toppen, ...
@Christian und CarstenHm ... jetzt habe ich wohl die Regel gebrochen. :D I
Ich habe mir gestern die Situation um die Sternwarte Hoher List auf vielen Bildern angesehen. Du hast recht, eines dieser Gebäude hätte es werden können. Wenn Du Dir aber die Vorbildsituation genau anschaust, erkennst Du auch die Größe des Geländes und die Möglichkeiten der Zufahrt zum Observatorium. Dafür ist der Platz auf meinem Gipfel einfach einige Nummern zu klein. Er reicht leider nicht ansatzweise. Ich fürchte sogar, durch die erforderlichen technischen Installationen wie Aufzug oder Nebengebäude mache ich mir die Wirkung des Geländes kaputt. Ich musste mich einfach entscheiden, was wichtiger ist ... und die Einfachheit hat gewonnen.
Die Verzahnung der Mauerelemente ist
nicht auf meinem Mist gewachsen. Ich habe fertige Gießformen verwendet. Diese Formen gibt es in der Bucht in allen gängigen Baumaßstäben.
Zitat von Badenbahner im Beitrag #2552
...eine als Raketenbasis getarnte Sternwarte und ein Lastenaufzug auf dem sich James Bond gerade mit den Bösewichten kloppt ...
@MarcoKlar, und im Hintergrund noch ein paar Reptilianer, die sich vergnügt die Hände reiben, da die Menschen sich gerade selbst zerfleischen ...
Zitat von LaNgsambahNer im Beitrag #2554
... hier kommt auch kein Auto rauf.... und wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch. ...
@KaiPrinzipiell hast Du recht. Nur, wie viel Gewalt will ich der Gesamtoptik antun, um diese Idee umzusetzen.
Zitat von respace99 im Beitrag #2555
... Kannst Du Deine Stiege allenfalls im "Zick-Zack" verlaufen lassen, um den Steigungswinkel zu vermindern? So müsste diese zum Teil wohl auch "in den Fels" gehauen werden? ...
@GeorgioOh, ein Neuer! Willkommen als Kommentator in der Mark Michingen.
Beim Fußweg auf den Gipfel werde ich so vorgehen. Für einen befahrbaren Höhenweg reicht es dennoch nicht. Serpentinen haben so ihre Tücken. Gerade die engen Wendelkurven haben es in sich. Als Motorradfahrer kenne und mag ich solche Strecken. Sie sind nicht ungefährlich ... vor allem, wenn der Kurvenrhythmus nicht stimmt. Auf meinem Gipfel wäre selbst ein steiler, schmaler Weg für nur eine Fahrzeugbreite leider nicht nachzubilden. Auch wenn der Sternfels auf den Bildern groß und mächtig erscheint, es ist ein extrem verkleinertes Abbild der Wirklichkeit. Alpine Dimensionen kann ich nicht bestätigen. :D
[quote="Ralf Franke" post_id=2180214 time=1603613505 user_id=11606]... aber ohne einen Zugang zu einem auf dem Gipfel befindlichen Observatorium wird dieses nich wirklich glaubwürdig da zu stellen sein. ...[/quote]
@RalfIm Klugscheißermodus hast Du m.E. die Dinge durchaus gerade gerückt. Ja, es gibt in der Realität sehr kühne Konstruktionen, um Lasten und Menschen bergan zu ziehen.
Hier finden sich gleich ein paar beeindruckende Beispiele aus Österreich. Aber würde so ein Teil zum Charakter der Anlage passen ... hm ... für mich eher nicht.
[quote="N Bahnwurfn" post_id=2180322 time=1603623132 user_id=14972]... Ich glaub, ich hab auch den Stöpsel gefunden mit dem der Vulkan so lange verschlossen war. ...[/quote]
@PeterSchön, Dich wieder hier zu sehen ... und dann gleich mit einer bemerkenswerten Interpretation meines Gipfelzipfels.

Ich habe den Stöpsel gestern entfernt und es ist nix passiert.
Zitat von reinout im Beitrag #2559
... "Ich wolle eine Hügel und baue es auch". Nicht allerlei Kleinkram, sondern einfach auf diese ganze Fläche nur EIN Ding: Hügel. Schön. ...
@ReinoutStimmt, Du warst auch schon auf der Vermisstenliste. Du hast es eigentlich auf den Punkt gebracht. Und damit es schön bleibt, wird der gedankliche Kleinkram bis auf ein paar Reste vom Gipfel gefegt. :D
[quote="Frank K" post_id=2180603 time=1603652828 user_id=30365]... Je länger ich über Deinen Berg so nachdenke, umso mehr bin ich in Sachen Gestaltung gespalten. Einerseits von der Höhe her ist es nur ein mittlerer Hügel, so irgendwas um 100-160 Real-Meter über dem Tal. Anderseits erwecken die vielen Felsen optisch dann doch einen alpinen Eindruck. Was tun?
Auf jeden Fall brauchst Du Wald, viel Wald, meist Fichtenwald und den zu basteln und zu pflanzen wird eine Fleißarbeit.

Bis zum Ansatz des Gipfels sollte der Wald auf jeden Fall gehen. Darüber – Fels? Gras? Noch mehr Wald? Auch in den Alpen hat nicht nur 2000er, sondern auch viele kleinere Berge, grad in der ersten Reihe. Da gehen die Nadelbäume bis fast ganz oben. Vielleicht taugt ja der Heuberg bei Rosenheim als Anregung. Und eine Erschließung des Gipfels von hinten aus dem „Off“ – auch denkbar. ...[/quote]
@FrankDeine Überlegungen treffen ins Schwarze. Vielen Dank für Deine Bilder, die den Charakter des (neuen) Sternfelsgipfels ganz gut widerspiegeln ... naja, abgesehen von den gedrängten Platzverhältnissen natürlich. Der Bewuchs wird die Anmutung eines alpinen Gipfels wohl ziemlich verwischen. Ich habe zur Probe ein paar Bäumchen aufgesteckt und das Bild änderte sich schlagartig.
Das Bäumchendrehen ist zwar eine Menge Arbeit, die sich aber gut und gemütlich erledigen lässt, wenn meine Frau dazu ihr Strickzeug zur Hand nimmt. Ja ist das nicht eine romantische Vorstellung ... :D
Das Erschließen aus dem Off ist bereits in Arbeit. Der Fahrweg wird wird hinter dem Bahnhof in Höhe des Tunnels die Schienenstrecke auf einer Bogenbrücke überqueren. Die Brückenköpfe sind in den Bildern bereits angedeutet. Dazu demnächst mehr ...
@AllNachdem ich nun eine Entscheidung gefällt habe, kann es weitergehen. :D
Heute möchte ich wieder etwas bahnlastiger werden und zeigen, wie der Tunnel und das Portal entstanden ist. Wie ich weiter oben bereits berichtet hatte, löste sich an meiner Übergangsstelle zwischen den Schienenprofilen eine Lötstelle. Da diese neuralgische Stelle später unter dem Sternfels liegt, sorgte ich zunächst für eine solidere Befestigung der offensichtlich freiheitsliebenden Profile. Ich bitte dringend von politisch-verständnisvollen Aussagen und Sympathiebekundungen zu den rebellischen Profilen abzusehen.

Ich kannte hier keine Nachsicht und überprüfte die Stabilität der Konstruktion mit einigen Wackel- und Fahrtests:

Nachdem nun alles zu meiner Zufriedenheit funktionierte, stand der Bau der Tunnelröhre auf dem Plan. Wieder mal lag die Röhre in einer langen Kurve, was zunächst den Bau eines Trageskeletts aus Apfelsinenkisten-Sperrholz erforderlich machte:

In dieses stabile Gerüst leimte ich Pappstreifen in die Spanten. Die Streifen schnitt ich gerade so breit, dass sie sich noch zu einem leicht gebogenen Ringabschnitt formen ließen:

Zusätzliche Verstärkungen an den Übergangsstellen zwischen den Pappstreifen sorgten für eine solide Röhrenbasis zum Aufkleben der Steinnachbildung aus PS-Bastelplatten:

Mit Hilfe eines Heißluftgebläses ließen sich die etwas zähen Steinstreifen zu einer runden Form überreden und bald konnte ich zum ersten Mal in die ausgekleidete Röhre schauen:

Das etwas asymmetrisch daherkommende Tunnelprofil ist der Krümmung der Röhre in Kombination mit gewissen Problemen beim Fotografieren zu verdanken.
Um den Blick in die so erhaltene Röhre etwas zu verschönern, galt es nun ein Portal und Flügelmauern zu bauen. Aus Mauerplatten entstand die auf dem Bild zu sehende Lösung, die zwar keinem konkreten Vorbild nachgebaut wurde, aber mir irgendwie passend erschien:

Die Tunnelöffnung ist so großzügig ausgelegt, dass oben eine Oberleitungsattrappe samt Tragseil untergebracht werden kann. Im Tunnel selbst wollte ich einen Oberleitungsträger nachbauen bzw. andeuten. Nach dem Studium einer Reihe von Vorbildlösungen entschied ich mich zum Bau einer solchen Halterung aus Messingdraht und einem T-Profil:

Zugegeben, es ist etwas grob geraten, aber nach dem Einbau sitzt es unter der Erde und der Träger kann nur von außen erahnt werden. Hier zeige ich dem Gestell schon mal den künftigen Wohnort und Arbeitsplatz:

Links vom Tunneleingang zeigen sich auch die Halterungen für die spätere Abspannung der Oberleitungen.
Das Setzen der Bohrungen in den Tunnelwänden war etwas fummelig, aber schließlich hatte der Halter verloren und ich gewonnen:

Jetzt wurde es spannend. Der Test mit einer Schablone musste zeigen, ob die nach NEM vorgegebenen Höhen eingehalten wurden. Ich muss meinen Messwerkzeugen ein Lob aussprechen ... perfekte Arbeit:

Der erfolgreiche Test berechtigte die Mauerplatten nun zum Tragen einer ordentlichen Farbe samt Dreck. Ihr kennt das ja schon von anderen Beiträgen. Es beginnt mit einer hellen Fugenfarbe während die hervorspringenden Steine mit einer lustigen Farbschicht aus diversen Töpfen versehen wurden. Natürlich kam wieder mein Lappen beim Auftragen bzw. Aufreiben der Farben zum Einsatz, um die Fugen nicht wieder einzukleistern:

Und hier steht das Portal schon auf der Anlage. Natürlich mussten etliche Probefahrten belegen, dass alles ordentlich fährt. Da die Oberleitung noch nicht montiert ist, fahren alle E-Loks mit einer Sondergenehmigung der Bahndirektion Klustal. Die freie Stromübertragung scheint nach einem alten Prinzip des genialen Erfinders Nikola Tesla zu arbeiten ...

Die etwas schiefe Jahreszahl 1912 in der Sandsteinplatte wurde wohl von einem Steinmetz im ersten Ausbildungsjahr (nämlich mir) graviert. Mit bloßem Auge wirkt dieses Detail ganz nett und sorgt für einen gewissen Farbklecks auf all den Steinen. Nur gut, dass damals das Tunnelprofil auf Grund geplanter Militärtransporte ziemlich großzügig ausgelegt wurde. Wie hätte ich sonst die Oberleitung montieren sollen ... :D

Das linke, vor dem Portal endende Gleis ist übrigens zur Bereitstellung von E-loks zum Traktionswechsel für die von Bad Dachstein eintreffenden Zuggarnituren gedacht. Am gegenüberliegenden Bahnhofskopf gibt es ebenfalls entspr. Aufstellgleise. Als Anlagenbetreiber will man ja was zu tun haben ...
Soviel für heute ... demnächst geht es weiter.
LG
Hubert