Hallo werte Modellbahnfreunde,
wie soll ich anfangen ... tja ...ich habe einen Rüffel kassiert ... einen ziemlich dicken von meiner Frau.
Und zwar dafür:

"Soll ich Dir mal was sagen ...", meinte sie, als ich Ihr mein beleuchtetes Stellpult präsentierte: "Du bist gar kein Modelleisenbahner mehr sondern so ein Fizel-Fuzel-Bauer."
Ich protestierte: "Ja aber ein Stellwerk gehört doch zur Eisenbahn ..."
"Ja schon ...". kam die Antwort, "aber so ein Teil sieht doch hinterher kein Mensch auf der Anlage. Jetzt baue endlich was anständiges ... was man auch sehen kann!"
Was soll ich sagen, eigentlich ist es ja noch viel schlimmer mit mir und nicht nur mit meiner kindlichen Neigung zu bunten Lämpchen, wie mein heutiger Bastelbericht belegt. Doch erst zu Eurer Post:
Zitat von Brumfda im Beitrag #2575
... Watt bin ick baff. ...
FelixMeine Frau hätte wohl vollstes Verständnis mit Dir. Es ist einfach weit gekommen ... nee ... wat nu ... :D
[quote="Brownie reloaded" post_id=2181785 time=1603884460 user_id=42151]... Für mich wäre der Berg dann
Erebor, unter dem das Zwergenreich Dudelburg Zuflucht finden könnte. ...[/quote]
DietmarWomit wir dann den Bereich der Modellbahnerei komplett verlassen und in die phantastischen Welten Tolkiens eintauchen ...
Zitat von GSB im Beitrag #2577
... Bissle schade ist es um das Observatorium :? , ich fand die Idee ungewöhnlich & gut.
Aber letztendlich kannst nur Du vor Ort beurteilen, wie was dann wirkt und ob es (für Dich) stimmig ist. ...
MatthiasIch habe lange versucht, die Idee zu retten. Ich weiß nicht, wie oft ich mit einem neuen Gestaltungsansatz zur Anlage gelaufen bin und bin doch jedes Mal zum gleichen Ergebnis gekommen. Es gäbe nur abenteuerliche Klimmzüge bei der Gestaltung einer Auffahrt bzw. eines Schrägaufzugs. Wenn mir nicht noch eine sensationelle Lösung einfällt, war's das. Es bleibt aber auch so noch genug zu tun.
AllKommen wir nun zum Anlass meines Berichtes. Das Stellwerk Rhodenhausen Süd (Rsf) ist fast fertig. Für die weitere Gestaltung des Berges mit seinen Ausläufern wollte ich zunächst mit Hilfe einer Stellprobe die Wirkung der Gebäude und der angedeuteten Vegetation prüfen. Gleich vorweg ... ich denke. es passt so, wie ich es mir vorgestellt hatte:

Das ist die Szene rund um die Tunneleinfahrt. Das Stellwerk steht auf einem Sockel, der sich später in den sich nach rechts abflachenden Hang einfügen soll. Dahinter will ich eine kleine Siedlung auf terrassenförmigen Stufen anlegen. Die Modelle der so genannten Gartenstadtserie von Faller habe ich zu diesem Zweck bereits vor laaaanger Zeit gebaut. Tatsächlich fügen sie sich optisch prima in den Hang ein. Die Häuschen muss ich allerdings noch überarbeiten, bevor sie aufgestellt werden können.

So sieht das Stellwerk von der anderen Seite aus. Das ist die Sichtweise des Anlagenbetreibers vor den Bahnhof Rhodenhausen.

Das Ganze von vorn noch mal als Ausschnitt.
Am Stellwerk fehlen noch einige Details ... die Anschriften, das Geländer rund um die Plattform, die endgültige Kolorierung usw.. Aber ich denke, die Szene kann so bleiben. Puh ... wenn das nicht gepasst hätte ... nee ...
Nun noch ein paar Bilder zum Bau des Gebäudes. Es handelt sich um das eigentlich österreichische Vorbild in Breitenstein / Simmerin. Der Lasercut-Bausatz stammt von "Micro Welten". aber ich habe ihn ein wenig modifiziert und vor allem eine Inneneinrichtung eingebaut. Das Stellwerk steht später an exponierter Stelle auf der Anlage und ich habe mir gedacht, die Mühen des Möbelbaus in 1zu160 könnten sich somit lohnen. Ich gebe zu, der Einwand meiner Frau, ich würde auf diese Weise niemals fertig werden, ist nicht so ganz von der Hand zu weisen. Das ganze Gedöns benötigte schon eine gewisse Zeit. Seht selbst:

Hier ist das Stellpult kurz vor dem Einbau der LED. Das Prinzip der Beleuchtung wird so sicher klar ... ich bohrte 0,3 mm Löcher an die strategisch wichtigen Stellen des angedeuteten Gleisverlaufs, hinterlegte farbige Folien wegen der oben angesprochenen Vorliebe für bunte Lämpchen und verschloss nach dem Einbau des LED-Streifens von unten alles mit schwarzem, lichtdichtem Karton. Eigentlich ging der Bau recht flott von der Hand.
Aber das war ja nicht die einzige Lichtquelle. Auch der Schreibtisch vor den Fenster besitzt eine funktionierende Lampe:


Naja, das Telefon auf dem Tisch ist mir definitiv zu groß geraten. Jetzt ist es eben eine Schreibmaschine. :D
Hier noch der abschließende Blick auf die Stellwerkseinrichtung bevor der Deckel aufgeklebt wurde. Jetzt sitzen die Jungs in der Falle, denn die Treppe nach unten besitzt nur ein paar angedeutete Stufen:

Immerhin kann sich die Besatzung im Winter das Essen aus dem Henkelmann auf dem dicken Ofen warm machen. Ich experimentierte bei der Gelegenheit auch mit meinen Farben herum, ob bzw. wie die Nachbildung einer Holzoberfläche gelingen könnte. Naja, geht so ... da ist noch Luft nach oben, Aber das sieht ja sowieso keiner ... :D
Der Bausatz selbst ist bis auf ein paar Stellen relativ einfach und flott zu bauen. Schwieriger fand ich z.B. die möglichst kleckerfreie Montage der großen Fenster ...

... und mal wieder des Dachs. Die Einzelteile wollten sich nur mit etwas Überredungskunst zu einer Haube zusammenfügen. Zum Trocknen brauchten sie einen genau dosierten Druck von oben, damit die Teile nach dem Zusammenleimen nicht völlig eigene Ideen entwickelten, auf welche Weise sie noch zusammenpassen könnten:

Wieder mal der Dachgarten mit den Rinnen ... neee ... das kennt Ihr von mir ja schon ... furchtbar ... :D
Und dann ... Licht aus ... Beleuchtung an:

Tatsächlich ist die Stelltischbeleuchtung von außen erstaunlich deutlich zu sehen. Ich hatte nur meine liebe Mühe, die Szene hinter der Fensterscheibe scharf abzulichten. So ganz ist es nicht gelungen, aber man sieht hoffentlich, wie herrlich bekloppt und romantisch das Licht erstrahlt:

Der Effekt ist mit dem bloßen Auge tatsächlich sogar noch besser zu erkennen. Das mag daran liegen, dass der Beobachter zumeist von schräg oben aus größerer Entfernung durch das Fenster schaut.
Was soll ich zu den Anwürfen oben noch sagen. Nee, der Haussegen hängt natürlich immer noch gerade an Ort und Stelle. Aber ich muss mir Sorgen machen, denn so werde ich wohl tatsächlich nie fertig werden. Daher greife ich demnächst wieder zu den großen Baugeräten.
Die Besuche in Friedls
Kleiner N-Welt mit den aktuellen Rückblicken zeigt, es ist durchaus interessant, einige Bereiche bereits fertig zu gestalten auch wenn an anderen Stellen die Bauarbeiter noch mitten bei der Arbeit sind. Das ist schon hochmotivierend ... und zeigt den geschätzten Kritikern und vor allem den Kritikerinnen, es geht doch voran ... :D
LG
Hubert