Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Eure Unterstützung und Hilfe ist für mich sehr ermutigend. Ich allein werde noch nicht einmal das eigentlich Wichtige über unser Hobby wissen können. Aber ich denke, wenn wir uns austauschen, entsteht etwas wirklich Neues und vielleicht werden sogar Wunder möglich. :D Ideen steigern ihren Wert enorm, wenn sie ausgetauscht werden ...
Wenn du einen Apfel hast, und ich habe einen Apfel,
und wir tauschen die Äpfel,
wird jeder von uns nach wie vor einen Apfel haben.
Wenn du aber eine Idee hast, und ich habe eine Idee,
und wir tauschen diese Ideen aus,
wird jeder von uns zwei Ideen haben.
(George Bernard Shaw)
Tja, manchmal denke ich tatsächlich, das Wunder einer fertigen Anlage werde ich nicht mehr erleben. Aber ich arbeite daran, solche Gedanken in das Reich der unerfüllten Prophezeiungen zu verbannen. :D Und tatsächlich, auf der Anlage hat sich einiges getan ... doch zuvor wie meistens die Post:
Zitat von LaNgsambahNer im Beitrag #2604
... Ich habe jetzt nicht gelesen welche Signale Du benötigst. Die der Bauart 69 https://www.kastenbahner.com/shop/n-db-signale-bauart-69/ will er zum Jahresende wieder auflegen. Siehe hier Antwort 8 auf meine Anfrage https://www.1zu160.net/scripte/forum/for...astenbahner#aw7
@KaiIch hatte zwischenzeitlich auch bei Andreas Herzog nachgefragt. Die von mir angepeilten Signale Bauart 59 sollen im Januar/Februar nach langer Ankündigung fertig werden. Zwischenzeitlich hatte ich auch überlegt, mir solche Signale aus Messingblech selbst zu bauen bzw. zu ätzen. Ganz ausgeschlossen ist diese Möglichkeit immer noch nicht ...
[quote="Remo Suriani" post_id=2186015 time=1604596165 user_id=18573]... Vom Prinzip hast Du recht, Du kannst das alles mit einem Spurplanstellwerk lösen (sei es 57/59 oder frühes 60). Du hast Rangierfahrstraßen (bedeutet eben eine Flut an Sperrsignalen) ... Nur das solche Stellwerke eigene Gebäude haben, weil sie einen großen Relaisraum brauchen. ... Aber hier setzt ja auch die Modellbauerische Freiheit an, es waren ja auch nur ein paar Hinweise eines Signalabhängigen, ...
Und nun aber schnell weg, bevor ich hier zu viel Chaos verbreite ...
[/quote]
@DirkIch denke, so werde ich es machen. Und wenn der "Signalabhängige" noch den Segen dazu gibt, ist die Modellbauwelt für mich in Ordnung. Ohne diese Freiheiten und Kompromisse werde ich wohl kaum auskommen. Wenn mich Jemand nach den unvermeidlichen Ungereimtheiten fragen sollte, wird mir bestimmt eine interessante Geschichte einfallen, wie es die Techniker der Bahndirektion Klustal doch hinbekommen haben ... :D
Die Flut an Sperrsignalen bereitet mir tatsächlich noch Kopfzerbrechen. Die Modelle vom Kastenbahner sind leider immer noch nicht verfügbar. Die überdimensionierten Modelle der Viessmänner will ich mir eigentlich nicht auf die Anlage stellen. Seinerzeit waren diese Modelle zwar der beste am Markt verfügbare Kompromiss, aber eigentlich ist die Zeit darüber hinweg gelaufen.
Ich hörte allerdings, dass die Lichter zumindest der Zwerge von der normalen Bedienerposition aus kaum bis gar nicht zu sehen sind. Wenn zudem die Schuten vorbildlich lang ausgeführt sind, müsste man sich schon mit den Augen auf Lokführerhöhe begeben, um das Signalbild überhaupt zu erkennen. Diese in einem Nachbarforum gelesene Anmerkung hat mir schon zu denken gegeben. Ich kann leider mangels Verfügbarkeit der Lichtsignale nicht testen, ob diese Kritik zutrifft.
Bislang ist das von Dir verbreitete Chaos überschaubar. Die vielen hilfreichen Tipps gleichen das sowieso mehr als aus. :D
Zitat von 211064 im Beitrag #2606
... Ich habe wie Jürgen den Verdacht, dass Du gar nicht fertig werden WILLST. ... Warum auch? Die reine Fahrerei würde dich nicht ausfüllen, da bin ich mir sicher ...
Denn so, wie Du dir den Betrieb vorstellst, scheinen mir doch Features wie Rangierstraßen und vor allem die entsprechenden Signale dafür nötig zu sein (Stichwort Lokwechsel). Wenn diese Rangierstraßen nämlich nicht Signal gesichert wären, würde das enorm viel Verständigung über Rangierfunk oder Signalfernsprecher erfordern, was Zeit kostet und dann vielleicht auch nicht sicher genug wäre. ...
@ChristophDoch, ich möchte schon so etwas wie fertig werden. Aber die Projektliste ist noch lang. Die Arbeit wird mir vorerst nicht ausgehen.
Deine Anmerkungen zum geplanten Betrieb bestärken für mich Dirks Hinweise und Empfehlungen. Wie gesagt, ich werde mich weitgehend an Eure Tipps halten. Beim Gebäude werde ich aber auf das bereits gebaute Stellwerk zurückgreifen und keinen Neubau in Angriff nehmen. Das kleinere Häuschen passt optisch prima zum restlichen Anlagenbild und es handelt sich immer noch um einen eher kleinen Bahnhof an einer eingleisigen Hauptstrecke. Ich denke, auch in der Praxis wäre im Sockel des Gebäudes definitiv genug Platz für die Relaisgestelle gewesen. wie auch immer ... so wird's gebaut. :D
Zitat von Ralf1968 im Beitrag #2607
... ich melde mich auch mal wieder zurück, immerhin ist bei mir einiges passiert, ... die Grenzen zwischen Genie und Wahnsinn sind fliessend ... Irre wohnen nicht nur in Südhessen...
@RalfEs freut mich, Dich mal wieder in der Mark zu sehen. Tja, irgendwie sortieren wir uns ja zwangsläufig zwischen den von Dir markierten Grenzen ein. :D Die Entscheidung, welcher Seite der Skala ich näher stehe, überlasse ich gern anderen.
[quote="N Bahnwurfn" post_id=2199874 time=1606996722 user_id=14972]... bin nun endlich mal wieder dazu gekommen, hier vorbei zu schauen und Versäumtes nachzuholen. ... Was die Beleuchtung vom Stellwerkspult betrifft. Hör nicht auf deine Frau.

Gut das du die großen Fenster genutzt und dieses Schmankerl dort eingefügt hast. ...[/quote]
@PeterAuch über Deinen Besuch und das Lob habe ich mich sehr gefreut. Meine Frau sieht wohl mehr den Aufwand und die Zeit, die eine solche Fummelei beansprucht. Sie hat mehr das Gesamtergebnis im Blick als die Kleinigkeiten. Der Königsweg liegt wohl in der Mitte.
@AllKommen wir nun zu den Fortschritten. Ich habe am Sternfels weiter gebaut und stehe nun vor der Bepflanzung des Berges. Es war doch noch eine Menge zu erledigen nachdem der Styrodur- und Gipshaufen aufgeschichtet war. Die zeitaufwändigsten Projektphasen sind ja sowieso die Kleinigkeiten. In diesem Falle war es zunächst der sich um den Felsen ziehende Weg zum Parkplatz kurz unterhalb des Gipfels. Der Weg ist recht breit angelegt, da er ursprünglich als Zufahrt zur Sternwarte geplant war. Die Geländestufe hatte ich beim Bergbau gleich eingeplant. Damit der Anstieg nicht zu steil ausfiel, hatte ich einen Teil des Weges in das Off der Anlage ausgelagert. Wie dort der Verlauf aussehen könnte, ist der Phantasie des Betrachters überlassen. Ich brauchte allerdings auf diese Weise eine Überquerung der Schienenstrecke via Bogenbrücke.
Die Bauberichte werde ich in zwei Teile zerlegen, da es sonst etwas zu aufwändig wäre. Fangen wir an:

Zunächst stellte sich die Frage, wie ich die Auffahrt zum Hang hin sichern könnte. Es kamen eine Reihe von Möglichkeiten in Frage. Der Weg führt unmittelbar über die Tunneleinfahrt hinweg. Ich stellte mir vor, die Bahn hätte in dieser Lage auf einer massiven Abgrenzung bestanden, damit kein Fahrzeug bei einem Unglück auf die Schienen stürzen könnte. Hier war also eine dickere Mauer vorgesehen. Durch Zufall fiel mir eine Gussform für eine Mauer aus Natursteinen in die Hände. Ich stellte gleich ein paar Mauerteile her und arrangierte sie zu einer kleinen Stellprobe mit T2. Das Gesamtbild gefiel mir so gut, dass ich gleich beschloss, die gesamte Begrenzung massiv mit solchen Abgüssen zu gestalten.

Mit einem Cutter war schnell ein Graben für das Fundament ausgehoben. Auf dem Foto ist gerade der Bau der Umgrenzung einer Ausweichstelle zu sehen.
Die einzelnen Abgüsse haben eine gewisse Länge, wie auf dem Bild neben dem Graben zu sehen ist. Um dem Straßenverlauf oder hier den Grenzen des kleinen Platzes zu folgen brach ich die Mauerteile in kleinere Stücke und konnte sie so auch für engere Kurven einsetzen. Die Lücken wurden dann später verspachtelt und angepasst.

Für das Einfräsen des Fundaments in der Nähe des Tunnels war dann ein etwas größeres Werkzeug und sogar der vorsichtige Einsatz eines Stemmeisens erforderlich. Aber letztlich hatte der harte Gipsfels keine Chance.

Das Fundament der Mauern besteht aus Heißkleber. Der kleine Akku-Klebestift erwies sich hier als das richtige Werkzeug.

Mein T2 war ein wichtiger Vergleichsmaßstab und mit seiner Hilfe konnte ich den Verlauf des Weges und die Mauerhöhe gut einschätzen.

Die Mauer weist natürlich auch einige Schadstellen auf, wo eigentlich dringende Ausbesserungsarbeiten angebracht wären. Aber die Vegetation nimmt sich später dieser Lücken an und verdeckt sie weitgehend mit ihrem Grün.
Zum vorläufigen Abschluss noch ein paar Bilder der fertigen Mauereinfassung. Nach der Bepflanzung wird sie nur noch durch das Blattwerk zu sehen sein.


Dann warf ich noch einen Blick auf meinen Bestand an Nadelbäumen. Schnell war das Missverhältnis zwischen den verfügbaren Flächen und den verfügbaren Bäumchen festgestellt. Die Differenz bedurfte einer intensiven Baumbauaktion. Aus der letzten Aktion wusste ich noch um die Grenzen meines Begrasers von Peco:

Das kleine Gerät liefert m.W. 15 KV, eine Spannung, wie sie für in N übliche Grasfaserlängen ausreicht. Die längeren Fasern von 6 mm zur Nachbildung eines Nadelbaumbehangs bringen das Gerät allerdings etwas in Verlegenheit. Vor der Aktion baute ich den Elektrostaten um. Ich muss sagen, nun ballert das Gerät ziemlich herum. Vorsicht, die Gefahr spannungsführende Teile zu berühren ist mit der kleinen Erweiterung enorm gewachsen. Wer es nachmachen will, tut es auf eigenen Gefahr.

Vor einiger Zeit habe ich ja bereits ein feineres Sieb als Becherabschluss gebaut. Durch Zufall fand ich heraus, dass die Deckel von Erdnussbuttergläsern genau auf das Gewinde passen. Andere Deckel habe ich nicht gefunden. Da meine Tochter das süße Zeug liebt, konnte sie mich mit diesen Deckeln versorgen. Der Umbau war dann flott erledigt. Ich musste nur ein Loch hinein sägen und ein Fliegengitter aus Alu einkleben. Dieses feinere Gitter funktioniert m.E. wesentlich besser als das rechts zu sehende grobe Original.
Zur Verstärkung des elektrischen Feldes lötete ich aus Draht eine Elektrode zusammen, die ich dann unter die Schraube auf dem Boden des Deckels klemmte.

Wird das Gerät beim Ausbringen der Grasfasern wie üblich hin und her geschwenkt, bewegt sich auch das von mir eingebaute Drahtgestell. Auf diese Weise wird das Streugut zusätzlich durchgemischt. Der Umbau verbessert die Funktion erheblich, da das elektrische Feld durch die näher an der Klebestelle liegende Elektrode eine sichtbare Verstärkung erfährt. Damit ließen sich auch längere Fasern auf die Baumrohlinge schießen. Aber es kam noch besser. :D
Eine Moba-Händlerin empfahl mir zum Baumbau von der französischen Fa. Microrama die so genannte "Minigras Platter". Zuerst erschien mir die Anschaffung eines Spezialbeflockungsgerätes überflüssig, da ich ja bereits den Peco-Begraser besaß. Aber ich muss sagen, die kleine Platte hat mich beim Bauen von Bäumchen überrascht und begeistert. Es ist m.E. ein wirklich nützliches Werkzeug für Leute, die ihre Bäumchen selbst herstellen.
Gleich auch hier eine Warnung: Die bei der Arbeit offen zugängliche Metallplatte ist mit 15 KV geladen. Das reicht, um geweckt zu werden. Der Stromschlag ist wohl für gesunde Menschen nicht wirklich gefährlich, aber unangenehm.

Hier macht sich das kleine Gerät gerade beim Bau von Wetterfichten in Spur N nützlich. Ich habe gerade Fasern mit 4,5 mm Länge auf die Platte gestreut und der mit Latexkleber eingesprühte Baumrohling aus Draht besitzt nach dem Einschalten der Platte ratz-fatz einen Behang aus Faserästen. Durch die Menge der aufgestreuten Fasern und durch den Abstand des Rohlings von der Platte lässt sich die Dichte des Behangs fein dosieren.
Auch das abschließende Aufschießen der Nadeln aus 0,5 mm Moosflock ist reine Liebhaberei.

Es reicht, die "Nadeln" aufzustreuen und das Gerät wieder einzuschalten. Die Fasern fliegen wie von selbst an den Baum. Ich schwenke den Rohling noch ein wenig über die geladene Platte und er ist rundum benadelt. Es empfiehlt sich allerdings nicht, die Platte zu berühren. Sollte es dennoch passieren, wird man gleich über den Ladezustand informiert.
Es ist zudem ziemlich einfach, Schattierungen auf das Nadelkleid zu zaubern. Es erinnert ein wenig an die Arbeit mit Trockenfarben. Für die Nachbildung frischer Triebe staubte ich hellgrünen Moosflock auf die obere Hälfte der Fichte. Von unten hauchte ich braune Fasern auf die Äste, um vertrocknete Nadeln nachzubilden. Mit dem Becherbegraser gelingen solche Schattierungen kaum oder nur mit erheblichem Aufwand.

Hier ein Foto meiner ersten Baumexemplare. Der hohe Baum im Vordergrund links war tatsächlich mein Erstlingswerk mit der Platte. Dahinter steht ein Exemplar, welches noch mit dem Peco-Gerät benadelt wurde. Das Astwerk ist ohne große Mühen deutlich filigraner ausgefallen und der Aufwand ließ sich gefühlt halbieren.
Es empfiehlt sich, den Begraser bei der Arbeit in einen entspr. großen Kunstoffkasten zu stellen. Ich verwende dazu eine Aufbewahrungsbox aus durchsichtigem Plastik. Die herumfliegenden Fasern werden von den ebenfalls leicht statisch geladenen Box gleich wieder eingefangen und sie lassen sich so abwischen und erneut einsetzen. Andernfalls entkommen sie flott in die Umgebung und verzieren das Bastelzimmer.
Nachdem ich in den letzten Tagen noch ein wenig Zeit hatte, mich mit der Platte weiter vertraut zu machen, gelingen die Bäumchen m.E. immer besser. Inzwischen habe ich es geschafft, Bäume zu bauen, welche die unterschiedlichen Standorte und damit die Wachstumsbedingungen nachbilden sollen:

Hier könnt Ihr ein Beispiel sehen. Während links fette Exemplare wachsen, scheinen die rechten Bäume bedeutend härteren Bedingungen ausgesetzt zu sein.
Dieser Effekt lässt sich durch die Menge der aufgeschossenen Fasern prima steuern. Zusätzlich habe ich abschließend Mossflock unterschiedlicher Farbe aufgebracht. Während die feisten Bäume fast überall hellgrüne Austriebe aufweisen, ist bei den Hungerleidern das Nadelkleid von unten her vertrocknet und braun geworden.
In den nächsten Tagen will ich schauen, wie diese Spielerei auf der Anlage wirkt. Noch habe ich keine Ahnung, ob man solche Feinheiten im Gesamtbild überhaupt zur Kenntnis nimmt.
Laubbäume kann man übrigens mit der Platte ebenfalls prima herstellen. Auch hier lässt sich die Laubimitation fein dosiert auf die Rohlinge aufschießen.
Nee, das ist keine Werbeveranstaltung. :D Nach meiner anfänglichen Skepsis bin ich von dem kleinen Kasten wirklich überzeugt. Der Tipp meiner Mobahändlerin war goldrichtig.
So, in Kürze geht es weiter ...

LG
Hubert