Hallo Hubert,
ich denke, beim Thema Laser muss man einfach sorgfältig und nüchtern abwägen, an welcher Stelle bzw. ab welchem Schwierigkeitsgrad ein solches Gerät die Grenzen der eigenen Fingerfertigkeit bzw. die dem Hobby verfügbaren zeitlichen Grenzen nach oben verschieben kann. An Fingerfertigkeit mangelt es Dir ja ganz offensichtlich nicht. Aber ob es jedermanns Sache ist, in solch vorbildlicher Art wie Friedl "E 03" die Mauerstrukturen o.ä. in Gips zu ritzen, weiß ich nicht. Ich hätte die Ausdauer nicht, und mir würde auch die Zeit abgehen. Sehr wohl bin ich rein handwerklich-bastlerischen Aktionen nicht abgeneigt, wie man an einigen Projekten in meinem Thread (z.B. Sturzbühne, EG Mühlfeld neu, Kohlenhandel) studieren kann. Um mit "Jürgen" zu reden: die sind eher nach Methode Borgas entstanden, nämlich durch "Schnitzen" per Hand. Das hat den Vorteil, dass man die "Jungwerker" prima einbinden kann, denn das macht denen großen Spaß. Bei solchen Bastel-Aktionen werden aber bisweilen - siehe EG Mühlfeld neu - klassische KitBash-Methoden (Gebäude aus BKS-Teilen), Schneiden von Holzkonstruktionen aus Holzleistchen (Vordach), 3D-Druck (Ziergiebel) etc. munter miteinander kombiniert. Der Laufsteg auf dem Dach für den Schornsteinfeger entsteht aus Klammern für den Tacker plus Furnierstreifen, und schließlich werden die Schneefanggitter per Laser geschnitten. Meiner Überzeugung nach ist es dieser kreative, fein abgestufte Methodenmix, der die jeweilige Technik optimal nutzt, aber auch ihre Grenzen kennt und weiß, in welchem Kontext eine andere Technik mit weniger Aufwand zum besseren Ergebnis führt.
Wenn man solche Betrachtungen anstellt, dann findet der Laser sehr schnell seinen Platz - jenseits allen Hypes um neue Technologien. In meinem Fall hat der Laser keineswegs einen "muss haben"-Reflex ausgelöst - das war eine eher schrittweise Annäherung. Bis irgendwann in meinem Kopf die Ideen explodiert sind - da hatte ich dann verstanden, dass das ein Gerät für mich ist. Nun habe ich zur Zeit das Glück, den Laser im Geschäft auch für solche privaten Zwecke zu nutzen - das ist ausdrücklich erlaubt und erwünscht, um diese neuen Techniken zu etablieren - aber inzwischen ist es so weit, dass ich mir so ein Ding auch privat kaufen würde, hätte ich den Laser im Geschäft aus irgend einem Grunde nicht mehr zur Verfügung. Und da täte es mir auch so ein "Billig"-Laser aus China. Der kann zwar nicht so ganz die Genauigkeit wie der, den ich zur Zeit benutze, aber für meine Moba-Zwecke reicht der völlig. Und betrachtet man die Ergebnisse, die einige hier im Forum - allen voran Jürgen "Jaffa"! - damit erzielen, braucht man nicht zu erläutern, warum.
Hier noch ein Beispiel aus der H0-Welt: http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=51&t=9657&start=725 "CR1970" hat einen Landhandel im Bahnhof Crailsheim per Laser detailgetreu nachgebaut - sogar mit Kippfenstern! Und so etwas ist machbar - auch in Spur N! Angesichts der Situation mit fertigen Bausätzen in 1:160 bin ich davon überzeugt, dass ein Laser der Ausweg aus der Stückzahl-Sackgasse ist - der hat sich ja nach 10 - 15 selbst gelaserten Gebäuden, passgenauen Pflasterstraßen, Leitern, Schneefanggittern, ... bereits gerechnet.
Was die bemängelte Qualität z.B. der Kibri-Bausätze angeht: hier hat sich Kibri (alt) in der Tat nicht mit Ruhm bekleckert. Vermutlich haben die die Dachziegel für die Türme beim Praktikanten in Auftrag gegeben. Der Firma Viessmann gebührt aber immerhin das Verdienst, die alten Formen wieder verfügbar zu machen. Die haben ja die Formen nach Ungarn verfrachtet und lassen dort lohnfertigen. Ich finde das aber in Ordnung - besser, als sie irgendwo in einem Lager vergammeln zu lassen. Für mich als HaNuller sind so manche Schätzchen wieder greifbar: Überladekran Horb (MEIN persönlicher "alltime highlight"-Bausatz, den ich mir als Schüler vom Lohn des Zeitungs-Austragens zusammengespart hatte), Stellwerke "Rottershausen" und "Cölbe", die Feldschlösschen-Brauerei, die die Basis für die Mühlfelder Dampf-Brauerei bildet u.a.m. Und ob das höchst anerkennenswerte Wagnis der Firma Viessmann, einen beleuchteten Busbahnhof aufzulegen, sich auszahlt, bleibt abzuwarten. Lasern zahlt sich aber auf alle Fälle aus - auch und gerade ab Stückzahl 1.
"sauber machen" - für meine Mädels brauchst Du das sicher nicht. In deren Zimmer tritt man besser nicht, das sieht bisweilen aus wie nach einem Handgranaten-Angriff. Also in der Hinsicht: Entwarnung
Gut's Nächtle
Randolf