RE: Mechanisches Stellwerk im Modell

#3126 von Andreas_1967 , 18.06.2024 19:58

Hallo Hubert,

deine Marterl sind toll und zugleich eine sehr schön Erinnerung an Randolf.

Auch deine restliche Anlage ist wirklich sehr gelungen und ich schaue mir gerne Deine Berichte an.
Bisher habe ich noch keinen Kommentar hinterlassen sondern war nur ein stummer Leser.

Ich freue mich auf weitere tolle Bastelbeschreibungen. Mach bitte weiter so.


Viele Grüße.
Andreas

neu im Bau: Segmentanlage "Lenningen-Ost": Durchgangsbahnhof in Anlehnung an den Bahnhof Oberlenningen (Teckbahn) mit Anschluss der Papierfabrik, Epoche 5+6

meine Anlage Lenningen-Ost in N


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RE: Mechanisches Stellwerk im Modell

#3127 von derOlli , 20.06.2024 19:07

Hallo Hubert,

habe gerade meine gedruckten Weichenstellhebeleinzelteile vor mir liegen.
In der Anleitung sind doch tatsächlich 10x 1mm dicke und 2mm lange Drahtstücke zum verbinden vorgesehen und die Druckteile haben nur angedeutete Löcher.
Hast du die aufgebohrt oder kann man die Teile einfach zusammen kleben?


Gruß von Olli

Über einen Besuch in meinem OLLIWOOD würde ich mich freuen:
viewtopic.php?f=64&t=110273


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RE: Mechanisches Stellwerk im Modell

#3128 von Djian , 20.06.2024 19:44

Hallo Hubert,

du hast also auch viel Zeit aufgewendet, deinen Faden bebildert zu erhalten. Schön!
Ich hbae jetzt noch einiges nachgelesen. Bei den Marterl dachte ich, wie ein Vorschreiber auch, sofort an Randolf. So lebt seine Idee weiter fort und er bleibt durch die Multiplikation für alle, die ihn noch kennen, lebendig. Schön!
Bei deinen vielen Basteleien gefällt mir der klassische Modellbau immer am Besten. Sicher, das Stellwerk hat was, es ist ein Einzelstück und das macht es für dich, so schätze ich dich ein, zu einem indiviudellen Kleinod, die sich in das individuelle Kleinod deiner Anlage einfügen wird. Das ist jetzt ja gar nichts mehr von der Stange. Andererseits sind das auch Zeitfresser, die vom Anlagenbau abhalten, also dem klassischen.
Und da hast du mich mit dem noch nicht gepflanzten Wald und vor allem dem Observatorium begeistern und erfreuen können. Ebenso der Silberling. Die Sache mit den Papierservietten für die Vorhänge werde ich mir merken. Bislang habe ich da ja mit koloriertem Löschpapier gearbeitet, aber das Material scheint mir einen natürlicheren Faltenwurf zu entwickeln. Außerdem habe ich das in diversen Farben im Küchenschrank bevorratet.
Und wenn die Abstände etwas länger werden, bis d etwas postest, dann ist das eben so. Wir sind jetzt lange genug dabei, dass wir nicht mehr den täglich gepflanzten Grashalm einstellen, sondern thematisch sammeln.

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias


Bautagebuch: Sagau in Segmenten viewtopic.php?f=15&t=73059

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RE: Mechanisches Stellwerk im Modell

#3129 von hubedi , 20.06.2024 19:47

Hallo Olli,

ganz schnell auf Deine Nachfrage ... ich hatte zufällig von der Bestückung einer Platine jede Menge abgeknipster Anschlussdrähte da. Die habe ich in etwas Sekukleber getunkt, auf einer Seite in die Löcher geklebt und nach dem Trocknen soweit abgeschnitten, bis nur noch ein kleiner Stummel heraus schaute. Dann kam das Gegenstück mit Kleber oben drauf. Die Stifte müssen ja nix halten sondern sie dienen nur zur Führung. Wo die Positionierung auch so klar war, habe ich sie gleich weggelassen ...

LG
Hubert


Hier geht's zu den Bauberichten der "Mark Michingen"
Und hier stelle ich mich kurz vor ...

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RE: Mechanisches Stellwerk im Modell

#3130 von scabaNga , 26.06.2024 09:10

Zitat von reinout im Beitrag #3114

.....

.... Das mit abload.de ist ärgerlich. .....

Irgendwo hier auf dem Forum (oder war es DSO) wurde irgendein javascript von picr.de zum automatischen ändern von Berichten genannt. Ist das was du benutzt?

Reinout


Hallo Reinout,

ich habe für meinen Bericht (in einem anderen Forum) den "Umzugsdienst" von picr.de genutzt -- hat sehr gut funktioniert und ging erwartungsgemäß viel schneller und einfacher als ein manuelles Umziehen.

Viele Grüße
Mike


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wer's sehen will bitte PN. ACHTUNG: ist noch Holzwüste
Und sollte ein Stummi mal in Kapstadt vorbeischauen -- bitte melden!


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RE: Mechanisches Stellwerk im Modell

#3131 von GSB , 02.07.2024 18:04

Hallo Hubert,

schön mal wieder so einen unterhaltsam geschriebenen Baubericht zu lesen! Diese Art Berichte aus der Sicht deiner 1:160-Einwohner hatte ich schon vermisst...

Zitat von hubedi im Beitrag #3119
Auf dem Foto der obligatorische Größenvergleich mit den VGSH:

Wo war denn der VGSH bei den Bildern mit den Stellwerkshebeln...?

Gruß Matthias


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Der Randolfweg ensteht

#3132 von hubedi , 18.07.2024 22:51

Hallo zusammen,

ich war fleißig ... jawohl ja ... sowohl an der Anlage als auch am Basteltisch. Ich habe vier Gastloks retten können. Naja, genau genommen dreieinhalb, denn für die letzte N-Lok warte ich noch auf Ersatzteile. Dann wartet noch eine gewaltige H0 41er auf den Klustaler Werkstattmeister. Die ist als Nächstes dran. Die Wartungs- und Reparaturarbeiten haben einige Zeit gekostet. Aber was soll's ... ist ja alles Hobbyarbeit und ich freue mich, wenn die Modelle wieder in den Einsatz gehen.

Der Randolfweg führt nun bis zum Horizont .... und gedanklich weit darüber hinaus. Ich musste tatsächlich bis auf das rosa-Urgestein fräsen, um eine Trasse zu bahnen. Bevor ich Bilder meiner Taten zeige, zunächst zur Post:

Zitat von Richard aus Dülken im Beitrag #3120
... was musst Du bei Dir für einen fruchtbaren Boden haben, damit die Vegetation sich so üppig entwickelt. ... Besonders neidisch bin ich auf die Tannen, an die habe ich mich immer noch nicht herangetraut. ...
Ich bin schon gespannt, wie sie an Ort und Stelle aussehen. ...


@ Martin
Freut mich, dass Dir meien Gewächse gefallen. Bei den Tannen/Fichten habe ich lange experimentiert, bis ich einen Weg herausgefiltert hatte. Wenn man weiß. wie es geht, ist es gar nicht so schwer. Ich fürchte nur, der üppig erscheinende Vorrat wird flott zusammenschmelzen denn bald ist der Wald dran.

Zitat von Lio im Beitrag #3121
... Ich glaube, dein Bürgermeister wurde angestiftet von meinem Burgverwalter. Der beklagt seit längerem, dass sein Burgberg mit Tannen von Busch zugestellt wurde. "Typisch die Städter des angeblich um die Ecke liegenden Lichterfelde, die wollten sich nicht die Hände schmutzig machen mit einer Baumschule und haben über Nacht diese Flaschenbürsten aufgestellt". Da er wusste, dass in der Mark ganz viele Fichten gezogen wurden und so rum standen, hat er kurzerhand deinen Bürgermeister angestiftet, Rabatz zu machen. Die Hoffnung war wohl, dass diese wunderschönen Bäume abgeholzt und per Bahn zu ihm geschickt würden ...


@ Frank
Ja was sagt man dazu ... ... es ist immer gut, die Hintergrundgeschichten zu erfahren. Mein Bürgermeister entwickelt sich zu einem ziemlich nervigen Störenfried. Weiter unten geht die Sache noch weiter. Ich bin mal gesapnnt, wie er reagiert, wenn die Bäume dann tatsächlich an Ort und Stelle stehen. Es fällt ihm bestimmt ein neuer Grund zum Nörgeln ein. Ich hätte mich mal trauen sollen, ihm "Flaschenbürsten" vor die Stadt zu stellen. Sooo schlecht sind die gar nicht mal, wenn man ihnen noch etwas Zuwendung spendiert. Aber wie der Kerl nun mal so ist ...

Zitat von homo mibanicus im Beitrag #3122
... Sehr schön gelungen Hubert, diese Bildstöcke am Randolfweg ...


@ Harry
Freut mich, dass es Dir gefällt.

Zitat von Chio im Beitrag #3123
... Kreuzweg statt Kreuzweh - so muss das! Und das auch noch solar-gekühlt. ...


@ Chio
Naja, ich merke schon, mit langem Arm am Horizont zu arbeiten, tut meinem Rücken nicht gut. Die Erdarbeiten sind aber glücklich beendet worden und es kann grün werden. Die solare Kühlung wirkt tatsächlich enorm. Die Paneele fangen den größten Teil der Sonnenenergie ein und es ist auf dem Dachboden bedeutend angenehmer.

Zitat von trillano im Beitrag #3124
... Auf die Umsetzung der Weichenhebel bin ich gespannt - bisher habe ich da keine rechte Vorstellung, wie das funktioniert ...


@ Alexander
Ich bin auch gespannt. Ich habe zwar schon recht konkrete Pläne, aber es wird sich erst bei der Umsetzung zeigen, ob es so funktioniert. Inzwischen war mein 3D-Drucker fleißig und hat jede Menge Teile ausgespuckt. Etliche Hebel sind bereits montiert.

Zitat von derOlli im Beitrag #3125
--- auf deine Bergbegrünung bin ich schon gespannt. Meine Grünflächen an den Bergen sehen aus wie Englischer Rasen. Da muß ich noch mal ran.
Ich hoffe auf ein Paar interessante Bilder und Tipps zum nachbauen ... Auf deine Beleuchtung bin ich ja mal gespannt ...


@ Olli
Es hilft ungemein, vor der Begrünung einen Waldspaziergang zu machen. Das Vorbild liefert die besten Anregungen. Du wirst Dich noch etwas gedulden müssen. Ich bin noch nicht so weit gekommen. Aber demnächst geht es los.
Die Sonne ist wieder repariert. Dazu findest Du unten ein paar Hinweise.

Zitat von Andreas_1967 im Beitrag #3126
... deine Marterl sind toll und zugleich eine sehr schön Erinnerung an Randolf. ... Bisher habe ich noch keinen Kommentar hinterlassen sondern war nur ein stummer Leser. ...Ich freue mich auf weitere tolle Bastelbeschreibungen. Mach bitte weiter so.


@ Andreas
Danke für die Blumen. Es freut mich, wenn es Dir gefällt. Schön, dass ich Dich nun auch als Kommentator in der Mark Michingen begrüßen kann.

Zitat von Djian im Beitrag #3128
... Bei den Marterl dachte ich, wie ein Vorschreiber auch, sofort an Randolf. So lebt seine Idee weiter fort und er bleibt durch die Multiplikation für alle, die ihn noch kennen, lebendig. Schön! ... Bei deinen vielen Basteleien gefällt mir der klassische Modellbau immer am Besten. ... Andererseits sind das auch Zeitfresser, die vom Anlagenbau abhalten, also dem klassischen. ... Und wenn die Abstände etwas länger werden, bis d etwas postest, dann ist das eben so. Wir sind jetzt lange genug dabei, dass wir nicht mehr den täglich gepflanzten Grashalm einstellen, sondern thematisch sammeln. ...


@ Matthias
Vielen Dank für Deine Worte. ja, es lag mir sehr am Herzen, das Andenken an unseren unvergessenen Moba-Freund Randolf aufrecht zu erhalten. Es hat ein ganze Weile mit seiner freundlichen, hilfsbereiten Art das Forum mitgestaltet und geprägt. Für mich war er oft ein Vorbild ...
Der klassische Modellbau ist auch mein Ding. Ich arbeite gern mit meinen Händen, versuche allerdings ebenso, neue Technologien zu erkunden. Ich denke, sie können eine sinnvolle Ergänzung sein. Es ist bei mir auch die Neugier und das Interesse, Neues zu erkunden. Das kostet sicher Zeit aber es ist einfach so. Wir müssen ja nichts produzieren ... wir dürfen ... und haben sogar Spaß dabei ... naja, meistens jedenfalls.

Zitat von scabaNga im Beitrag #3130
... ich habe für meinen Bericht (in einem anderen Forum) den "Umzugsdienst" von picr.de genutzt -- hat sehr gut funktioniert und ging erwartungsgemäß viel schneller und einfacher als ein manuelles Umziehen. ...


@ Mike
Ich habe die Bilder hier ins Forum geladen. Dafür gab es m.W. kein Tool ...

Zitat von GSB im Beitrag #3131
... Diese Art Berichte aus der Sicht deiner 1:160-Einwohner hatte ich schon vermisst ...


@ Matthias
Du lieferst mir einen Übergang nach Maß zum heutigen Bericht.

@ All
Die Sonne über der Mark Michingen funktioniert wieder. Ich hatte mit einigen Ausfällen bei den Leuchstoffröhren zu kämpfen. Ich bin zwar noch zum örtlichen Baumarkt gefahren, die zufällig ein paar LED-Ersatzlampen im Angebot hatten, aber die können bezüglich Helligkeit nicht mit den alten Röhren mithalten. Zugegeben, es waren auch keine normale Beleuchtung sondern Daylight-Lampen mit hoher Lichtausbeute. Er blieb mir also nichts anderes übrig, als zusätzliche LED-Streifen zu montieren. Ich wählte eine Lichtfarbe von 6700K mit einem CRI-Wert > 95. Zur Kühlung der LED montierte ich wieder einen ALU-Winkel als Klebebasis. Eine fettes 24V-Netzteil hatte ich noch im Bestand. Die ganze Aktion mit Anschluss der Stromversorgung an mehreren Einspeisepunkten dauerte immerhin so zweieinhalb Tage. Das Licht ist prima und ich hoffe, die neue Sonne hält ein paar Jahre



Der mittlere nicht eingeschaltete Streifen besitzt RGB-LED, die mir eine Nachtsimulation ermöglichen, diese Streifen muss ich noch anschließen ...

Der muntere, kampfbereite Bürgermeister von Bad Dachstein zeigte sich etwas geläutert, fand allerdings schnell einen neuen Ansatz zur Kritik. Diesmal ging es um ein Lieblingsthema der Politik ... die Kosten. Wer sollte den Randolfweg, die Auffforstung, und das ganze Drumherum bezahlen. Mit dieser Frage zog er in die nächste Sitzung der Stadtverordneten ein und polterte gleich los: "Wir nicht! Die Stadt Bad Dachstein hat kein Geld" Der Stadtkämmerer tutete wie zu erwarten war ins gleiche Horn. Seine Rede handelte von unerträglichen Kosten und überhaupt könne man der nächsten, jungen Generation doch keine Kreditlasten auferlegen und ihnen mit aktuellen Entscheidungen für die Zukunft die Hände binden. Alles in allem keine neuen Erkenntnisse und auch die sparsame, schwäbische Hausfrau blieb nicht verschont und musste als Beispiel für eine geordnete Haushaltsführung herhalten.
Ausgerechnet das jüngste Mitglied der Bürgerversammlung meldete sich zum Widerspruch. Sein Argument, es wäre für die junge Generation ebenso verheerend, eine kaputte Infrastruktur, kaputt gesparte Telefonnetze oder Touristenmagnete in erbärmlichem Zustand zu übernehmen, wurde kaum gehört. Immerhin erregte seine Frage, was denn die sparsame Hausfrau machen würde, wenn es ihr durch das kaputte Dach auf den Kopf regnen würde, eine gewisse Nachdenklichkeit beim Magistrat hervor. Die Diskussion wurde auf die nächste Sitzung vertagt ...

Von der Stadtobrigkeit war also keine Unterstützung zu erwarten. Also versammelte ich mein Werkzeug an der Baustelle und begann mit den Stemmarbeiten für den Weg ...



Das Ausgraben der Wegführung übernahm mein treues Stemmeisen. Es ging runter bis zum rosa Grundgestein. Schließlich sollten die Wanderer später vor keine unlösbaren Probleme gestellt werden.



Als sich das Stadtparlament zur zweiten Sitzung im Rathaus versammelte, staunten die Bewohner über ein aus ihrer Sicht gewaltiges Werkzeug zum Glätten des Weges. Klar, für uns ist der Anblick einer Kopfraspel nicht ungewöhnlich. Aber die Bad Dachsteiner wunderten sich gewaltig, wie flott die Späne den Berg herabkullerten. Und dann dieses gewaltige Saugrohr ... schups ... der ganze Abraum verschwand in diesem unheimlichen, schwarzen Schlund. Nee, man stell sich einmal vor ... ein Arbeiter in ihrer Größe in der Nähe dieser Höllenmaschine ... nee!



Für mich dauerte es nur eine kleine Weile und der Weg war bis zum Horizont uns Gelände gestochen. Gestochen ist das Stichwort. Der Hang besaß nun einen unnatürlich steilen Winkel. Ein Stützmauerwerk musste her. Den Stadtverordneten mochte ich die Hiobsbotschaft nicht überbringen. Sie kämpften und debattierten immer noch erbittert im Parlament.
Ich fand ein paar dünne Styrodur-Reste, die ich für Experimente benutzt hatte. Daraus bastelte ich mit ein paar Klebestreifen auf der Rückseite eine Schablone für die Stützmauer ...



Damit endete mein erster Bastelangriff ... aber noch nicht der Streit in Bad Dachstein. Am nächsten Tag hörte ich vor meinem Arbeitsbeginn von einer interessanten Wendung. Eine reiche Wohltäterin aus Rhodenhausen hatte sich gemeldet und sich bereit erklärt, einen Teil der Kosten zu übernehmen. Wie sich dann herausstellte handelte es sich um die bekannte Hotelbesitzerin Milli Onen. Frau Onen besaß nicht nur das beste Hotel in Rhodenhausen sondern eine Reihe von Spielkasinos in Klustal und Umgebung als Basis ihres Wohlstandes.
Wenn man die kleine Milli in Kindertagen nach ihrem Berufswunsch fragte, stellte sie selbstbewusst fest, ich werde reich. Den Einwand der Erwachsenen, das sei doch kein Beruf, ließ sie nicht gelten. Ein entscheidender Baustein für ihren späteren Wohlstand war ein Buch über die Goldsucher im Wilden Westen, welches sie als Heranwachsende mit großem Interesse las. Die entscheidende Passage las sie immer wieder. Die Goldsucher und Glücksritter wurde nur sehr selten reich. Aber die Händler, die den nach leichtem Reichtum Strebenden mit allem Nötigen wie Proviant; Werkzeug oder Grabungslizenzen ausstatteten, die erwirtschafteten den größten Wohlstand unter den Abenteurern. Und wer tatsächlich Gold fand, lebte zuweilen gefährlich und wurde kaum glücklich. Das merkte sich die kleine Milli!

Sie beschloss als erwachsene Frau, es den Händlern gleich zu tun und gründete Spielkasinos ... zuerst mit geliehenem Geld, später hatte sie genug, um selbst Geld zu verleihen. Kritiker, die ihr vorwarfen, sie würde die Spielleidenschaft oder gar Sucht befördern pflegte sie mit dem Argument zu begegnen, der Staat profitiere durch die hohen Steuern am meisten von ihren Unternehmungen. Und überhaupt, sie verkaufe nur den Traum vom mühelosen Reichtum. Tatsächlich führte sie als erste Spielkasinobesitzerin eine Einsatzbegrenzung ein. Nun mögen sich alle ein eigenes, moralisches Urteil bilden, aber sie nahm den Grundsatz "Eigentum verpflichtet" ernst und unterstütze einige Wohltätigkeitsorganisationen oder auch arme Mitmenschen. Zudem kaufte sie einige vom Verfall bedrohte Gebäude und sanierte sie auf ihre Kosten. Dazu gehört u.a. die ehemalige Villa Becker in Rhodenhausen ...



... und sie verwandelte das heruntergekommenen Hotel am Bahnhof in ein Schmuckstück.



Hier beauftragte sie den bekannten Künstler Luigi Colorani aus Bad Dachstein mit dem Entwurf einer modernen Hoteltafel auf dem Dach:



Es kostete den Künstler einige Mühe aber zum Schluss schuf er eine beeindruckende Installation, die weit über die Stadt leuchtete:



Milli Onen war von ihrem Hotel so angetan, dass sie selbst dort ihren Wohnsitz wählte. Sie ließ sich auf dem Dach einen kleinen Sitzplatz einrichten. Hier pflegte sie bei gutem Wetter zu frühstücken oder empfing sogar Geschäftspartner.



Zurück nach Bad Dachstein: Die Abgeordneten waren parteiübergreifend tief gespalten. Es war ein höchst großzügiges Angebot von Frau Milli Onen, aber sie kam aus Rhodenhausen ... nee ... sollte man sich auf alle Ewigkeiten nachsagen lassen, die Rhodenhausener hätten den Randolfweg bezahlt. Die Sturköpfe blieben stur. Ein besonders hartnäckiger, alter Knochen machte sich zum Anführer der Gegner. Fast schien es, der Kalk würde bei jedem Aufstehen dieses Wortführers aus der Hose rieseln, so verhärtet klangen seinen Worte. Man hätte sich schon immer mit den Rhodenhausenern gestritten. Wo käme man hin, wenn es plötzlich Frieden gäbe ... usw. ...

Derweil saß ich am Basteltisch und betrachtete die Schablone. Wieso eigentlich Schablone ... warum nicht gleich eine Mauer daraus machen ... hm ... aber diese Risse und Spalten ...



Da könne man doch was machen. Und überhaupt, wäre es eine Natursteinmauer, dann ... ja dann ... wären Risse sogar willkommen. Dennoch füllte ich die wirklich groben Spalten mit Modellbauspachtel aus und pinselte verdünnten Holzleim zur Stabilisierung über die Oberfläche:



Mit den schon bereitliegenden Werkzeugen gravierte ich anschließend so etwas wie eine Steinstruktur in die Oberfläche. Die Farbe musste dann den Rest der Illusion übernehmen:





Naja, sieht doch ganz nett aus. Also ab damit auf die Anlage, um die Wirkung am Hang zu überprüfen:



OK, kann bleiben! Mit Spachtelmasse und viel Holzleim pappte ich die Wand an den Hang. Anschließend verteilte ich meinen Spezialspachtel aus Kleber, Wasser Spülmittel, Schleifstaub und Sand auf der Wegoberfläche. So sah es im noch nassen Zustand aus:



Aus dem Hang ragen später hier und da ein paar Felsen. Die waren an einigen Stellen noch nicht koloriert und leuchteten somit recht weiß aus der Marsoberfläche.



Das konnte so nicht bleiben. Dummerweise hatte mein unbedachtes, früheres Ich offenbar an einigen Stellen den Pinsel an der Felskante abgestreift. Diese Stellen sahen sehr dunkel aus. Der Dornberg ist ja in meiner Annahme vulkanischen Ursprungs und das Grundgestein besteht somit zu einem Großteil aus dunklem Basalt. Trotzdem war es eine gewisse Herausforderung, die dunklen Stellen in das Gesamtkunstwerk zu integieren. Seht selbst, ob es gelungen ist:



Ich finde, geht so. Auf jeden Fall eine recht lebendige Felsenfarbe. Und wenn dann noch das Grünzeug drauf kommt ... passt.

Ein anderes Problem umgekehrter Natur stellte sich mir unten am Hang in den Weg. Hier verläuft die Feldbahn zur Erzverladung. Damals hatte ich einen viel zu weichen Gips genommen und die Felsen waren viiiiiel zu dunkel geraten Die weiche Oberfläche war so bröselig, dass einige weiße Flecken entstanden waren. Hier und da reichte eine leichte Berührung mit einem Pinsel, und die Herrlichkeit bröckelte weiter ab ... nee ...



Zu meiner Entschuldigung möchte ich anfügen, es war meine allererste Felsgestaltung. Doch nun musste ich ran, um die Bausünden zu entfernen. Eine Messingbürste trat in Aktion. Wo der Fels komplett abbrach, ergänzte ich die Stellen durch neue Felsabgüsse. So entsand eine gruselige Mischung aus dunkelgrau und weiß. Boh ... was sollte ich daraus machen. Bange machen gilt nicht ... sagten wir schon als Kinder ... also ran. Die dunklen Partien hellte ich mit einer einfachen Dispersions-Abtönfarbe auf, die auf den poetischen Namen "hellgrau" hört. Tatsächlich handelte es sich um eine warmes Grau, was dem diabolisch fast schwarz daherkommenden Felsen viel von der bedrohlichen Farbe nahm. Den Rest der Aufhellungsaktion übernahm wieder eine Abtönfarbe namens Sand. Auf einer Palettte mische ich fröhlich drauflos und der Felsen änderte sich allmählich in die richtige Richtung. Aber dann ... die neuen Felsstücke nahmen die gleichen Farben ganz anders auf und es wirkte wie ein völlig anderes Gestein. Zuerst wollte ich alles einreißen. Aber dann sagte ich mir mit meinem geologischen Unverstand: Warum sollte bei der Entstehung des Dornbergs nicht Reste des ursprünglichen Gesteins vom vulkanischen Basalt hochgedrückt und als Konglomerat in den neuen Felsen eingebettet worden sein. Das schien mir logisch und so wurde der Felsen vor dem Abrisshammer gerettet. Meine Idee musste sich gleich zusammen mit etwas Grünzeug bewähren:





Gar nicht mal so schlecht ... ich denke, das kann bleiben. Hier und da noch ein paar Korrekturen und die Felskante ist gerettet.

Demnächst geht es an dieser Stelle weiter ...

LG
Hubert


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zuletzt bearbeitet 18.07.2024 | Top

RE: Der Randolfweg ensteht

#3133 von Lax , 19.07.2024 20:30

Hallo Hubert,

puh, ich war lange nicht bei den Stummis und musste bei dir auch einiges nachholen. Die Weichenhebel sind ja eine Wucht! Sehr sehr cool. Da juckt es mich ja fast schon auch in den 3D-Druck einzusteigen um es dir mit den Hebeln gleich zu tun.

Herzliche Grüße

Dominik


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RE: Der Randolfweg ensteht

#3134 von kanther , 20.07.2024 22:38

Lieber Hubert,

deine Berichte zur aktuellen Lage lesen sich wunderbar. Perfekte Unterhaltung, was Frau Milli Onen aufgebaut hat. Noch mehr interessierte mich aber die Fels- und Reliefgestaltung. Als Erdkundelehrer stimme ich deiner Annahme zu, dass vulkanische Aktivitäten (eine untergelagerte Staukuppe etwa) anderartiges Gestein nach oben gedrückt haben. Freue mich auf jeden weiteren Post, lieber Hubert, immer eine Freude und inspirierend, zumal ich gerade auch beim Landschaftsbau und der Überarbeitung bzw. "Weiterbearbeitung" von Felswänden bin...


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RE: Der Randolfweg ensteht

#3135 von Miraculus , 21.07.2024 16:11

Hallo Hubert,

war mal wieder Zeit reinzuschauen

Es hat sich ja Einiges getan. Vom Bilderretter zum Bilderstürmer den Randolfweg hinauf, hinüber zum Federspanner für die eigene Stellwerkstechnik, bis hin zum Würstchenleger. Wie immer, reichlich bebildert und humorvoll mit Text unterlegt.

Welchen Titel hast Du dir dadurch verdient?

Hubertus Federspannikus?

Hubert, der Bebilderte?

Hubert, der dritt Dimensionierte?



Gruß


Peter

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RE: Der Randolfweg ensteht

#3136 von berlina , 21.07.2024 17:29

Lieber Hubert,

jetzt, da die Sonne über Bad Dachstein wieder "richtig" scheint, stellt sich die Frage: Möchte man dort Bürger sein oder nicht?
Auf der einen Seite ist es schon gruselig, ein so großes (... aber wahrscheinlich noch im Augenwinkel wahrnehmbares) Wesen wie dich, Hubert, am Landschaftshorizont zu haben: Es nimmt mitunter massive Eingriffe in die Natur vor, lässt neue Bauwerke erstehen, weist jedem seine Aufgabe zu, in der er/sie dann für meist Jahr und Jahrzehnte verharrt. Denken wir an den Fensteröffner im Silberling, der am wenigsten verstehen kann, wie ihm geschieht. Man könnte nun entgegen: "Dafür hat die Milli es besonders gut getroffen!" Kann sein. Aber eigentlich kann auch sie ihr Geld nur im Landkreis ausgeben (wenn sie es überhaupt aus ihren Hosentaschen ziehen kann). Das tut sie dafür umso beherzter, hat sie doch nun den entscheidenden Scheck zur Sanierung und insbesondere Sicherung des Randolfweges gestellt.
Und deshalb ist es eben doch gut, in dieser Stadt zu leben. Um das Geld muss man sich keine Gedanken machen. Selbst wenn Frau Onen nicht diesen Lebenslauf einer echten Self-Made-Macherin spendiert bekommen hätte - man hätte sich in der Stadtverordnetenversammlung sicher sein können, dass letztendlich doch die ominöse Hand Gottes eingreift und gewissenhaft an dem Pilgerpfad den Meißel ansetzt. (Auch wenn so ohne Zustimmung versicherungstechnisch ein großes Wagnis von dir, Hubert.) So können sie im Haus der Kommune das tun, was sie - und ehrlich gesagt die meisten von uns, mich eingeschlossen - doch allzu oft am liebsten tun: Diskussionen ohne Ende führen. Aber vielleicht täusche ich mich und die Modellbahnbevölkerungen haben einfach ein anderes Zeitempfinden. Sie leben im Moment! Ja, das kann man denke ich unterschreiben, was auch immer das bedeutet und ob auch immer sie das glücklich macht.

Umso glücklicher für den Betrachter, die Fortschritte zu sehen.

Die Geschichte von Frau Onen gefällt mir sehr gut und auch wenn das mit den Kasinos nicht aalglatt ist, scheint die Milli sehr bodenständig geblieben zu sein. Das macht sie auch glaubwürdiger. Ich hoffe nur, dass wir jetzt in der Mark Michingen nicht mit Spielos überflutet werden. Oder dass die in so schicken Gebäuden wie der ehemaligen Villa Beck unterkommen.
Ein sehr schönes Hotel mit ebenso übersichtlich schöner Dachterasse. ("Moderne Hoteltafel" )

Weiter zur neuen Steilmauer: Die ist ebenfalls gut gelungen, das Vorgehen werde ich sicherlich mal adaptieren. Frage, da ich (tatsächlich) noch nicht mit explizit Styrodur gearbeitet habe: Das Material ist hier nicht elastisch, so dass es in einem halben Jahr die Spalten wieder selbständig verschlossen hat?
Die Felsreparatur habe ich sehr aufmerksam durchgelesen. Geologe bin ich nicht und so vertraue ich blind auf eure Einschätzung.
Das war ja jetzt viel Eingriff in den Bestand - sicherlich etwas herausfordernd, für dich womöglich aber gar nicht mehr so sehr. Ich würde aber sagen, dass Berichte über solche Eingriffe fast noch wichtiger sind als Ergänzungen neuer, ähnlicher Abschnitte. Manche Dinge stören einen ja nun mal, so wie hier die ursprüngliche Wegführung, und dann muss man früher oder später ran.

Hab vielen Dank für die gelungene Kombination aus (Um)baubericht und Anekdoten aus deinen beiden Orten. Das alleine macht schon viel Aufwand, der aber (glaube ich) auch immer wieder auf dankbaren Boden fällt.

Allerbesten Gruß
Dominik


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Zeitzeugen gesucht >> Berlin-Görlitzer Bahn in den 90ern


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#3137 von hubedi , 22.07.2024 20:32

Hallo zusammen,

Boh - der Danke-Button hat wieder schwer gearbeitet. Vielen lieben Dank für Euren Besuch. Inzwischen habe ich weiter am Randolfweg gearbeitet und begonnen, das Umfeld zu begrünen. Weiter unten findet Ihr einen kleinen Zwischenbericht mit einigen Bildern. Die Fotos sind während der Arbeit entstanden und sie haben damit eher einen dokumentarischen Wert. Stellt bitte keine allzu hohen Ansprüche an die künstlerische Qualität. Versprochen, wenn die Arbeiten weiter fortgeschrittten sind, hole ich sicher Stativ und Fotolampe dazu, um die Arbeit etwas schöner abzulichten. Doch vor den Bildern möchte ich die Post beantworten:

Zitat von Lax im Beitrag #3133
... puh, ich war lange nicht bei den Stummis und musste bei dir auch einiges nachholen. Die Weichenhebel sind ja eine Wucht! Sehr sehr cool. Da juckt es mich ja fast schon auch in den 3D-Druck einzusteigen um es dir mit den Hebeln gleich zu tun. ...


@ Dominik
Die Ehre gebührt nicht mir. Ich habe die Vorlagen auch nur aus dem Internet geladen. Inzwischen ist ein ganzes Rudel Stellhebel fertig geworden. Das wird später bestimmt spannend, damit den Bahnhof zu steuern ...

Zitat von kanther im Beitrag #3134
... Noch mehr interessierte mich aber die Fels- und Reliefgestaltung. Als Erdkundelehrer stimme ich deiner Annahme zu, dass vulkanische Aktivitäten (eine untergelagerte Staukuppe etwa) anderartiges Gestein nach oben gedrückt haben. Freue mich auf jeden weiteren Post, lieber Hubert, immer eine Freude und inspirierend, zumal ich gerade auch beim Landschaftsbau und der Überarbeitung bzw. "Weiterbearbeitung" von Felswänden bin...


@ Sven
Danke auch an Dich für Dein Lob. Es freut mich, dass meine geologischen Annahmen aus dem Bauch heraus nun eine fachlich-wissenschaftliche Bestätigung gefunden haben. Ich hoffe, ich kann mich bei Dir auch praktisch bedanken und Du findest in meinem neuen Bericht ein paar Anregungen; so wie ich auch bei Dir schaue ...

[quote=Miraculus|p2701763... Welchen Titel hast Du dir dadurch verdient?

Hubertus Federspannikus?

Hubert, der Bebilderte?

Hubert, der dritt Dimensionierte? ...[/quote]

@ Peter

Schön, dass Du mal wieder hereingeschaut hast. Und Du hast gleich eine ganze Reihe neuer Titel im Gepäck ... ... die kommen zu meiner Sammlung!

[quote=berlina|p2701800 ... Die Felsreparatur habe ich sehr aufmerksam durchgelesen. Geologe bin ich nicht und so vertraue ich blind auf eure Einschätzung.
Das war ja jetzt viel Eingriff in den Bestand - sicherlich etwas herausfordernd, für dich womöglich aber gar nicht mehr so sehr. Ich würde aber sagen, dass Berichte über solche Eingriffe fast noch wichtiger sind als Ergänzungen neuer, ähnlicher Abschnitte. Manche Dinge stören einen ja nun mal, so wie hier die ursprüngliche Wegführung, und dann muss man früher oder später ran.

Hab vielen Dank für die gelungene Kombination aus (Um)baubericht und Anekdoten aus deinen beiden Orten. Das alleine macht schon viel Aufwand, der aber (glaube ich) auch immer wieder auf dankbaren Boden fällt. ...[/quote]

@ Dominik
Vielen lieben Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Naja, es ist halt mein Stil, Bauberichte und Geschichten zu vermengen. Es freut mich, dass es Dir gefällt. Ich denke, manche Besucher würden sich meine Berichte vielleicht etwas nüchterner wünschen. Wie auch immer, ich mache es so, wie ich es mache ...
Wenn man schon so lange und mit Unterbrechungen an einer Anlage arbeitet, gefallen die Frühwerke nicht immer. Ich habe keine Skrupel, zur Not auch ein Abbruchunternehmen mit einem Teilabriss zu beauftragen. Ich bin bislang tatsächlich überrascht, wie lange meine Anlagenidee aus tiefer Vergangenheit immer noch trägt und Spaß macht. Ich denke, sogar die Anekdoten tragen dazu bei. Je mehr ich die Bewohner der Anlage kennen lerne, desto mehr wächst mir die Anlage ans Herz.

@ All

Beginnen möchte ich heute mit einem Panoramablick über die Baustelle:



Tja, das Bild könnte mich fast melancholisch stimmen, denn es zeigt mir deutlich, wie viel Arbeit noch zu tun ist. Dabei habe ich wirklich fleißig am Randolfweg und seiner Umgebung gearbeitet. die Detailbilder weiter unten belegen es hoffentlich.

Nun war ich gerade dabei, Pfosten für ein Geländer aufzustellen und an der steilsten Stelle eine Naturtreppe als Aufstiegshilfe anzulegen, als ich von unten eine Stimme laut schimpfen hörte:





"So geht das nicht ... nein wirklich nicht!"
Nun wollte ich wissen, was nicht ginge und wer sich da so echauffierte.
Der kleine Kerl stand ziemlich breitbeinig da und meinte, ich sollte ihn eigentlich kennen. Er wäre der Sicherheitsbeauftragte der Erz- und Bergwerkgesellschaft und somit für den Betrieb der Feldbahn zuständig. Und er bemängelte heftig das dürftige Geländer entlang des Randolfweges. Das war ihm entschieden zu unsicher und er bestand auf einer ordentlichen Mauer als Begrenzung. Irgendwelche Verrückte könnten Steine herunterkullern lassen, die dann die Bahn treffen könnten. Und überhaupt, es lägen schon genug Zigarettenkippen auf den Gleisen. Wenn nun so eine brennende Lunte auf die Diesellok fiele ... nee.

"Na, so eine Mauer wird die Kippenwerfer nicht abhalten. Und Diesel brennt nicht so einfach", warf ich ein.

Das ließ er alles nicht gelten. Es käme direkt vom Markgrafen, behauptete er.
Vom Markgrafen ... soso ... das müsste ich eigentlich wissen. Mein Zauberspiegel-Markgrafen-Ich hätte beinahe losgelegt, aber ich wollte erst einmal hören, was unser Sicherheitsbeauftragte zu melden hatte.
"Aha, vom Markgrafen also ... persönlich?"
Er stellte fest, der Markgraf hätte im persönlichen Gespräch festgelegt, der Bahnverkehr habe Priorität. Es müsse möglichst reibungslos funktionieren. Schließlich handle es sich bei der Mark Michingen um eine Modellbahnanlage und nicht um eine Modellautoaustellung ... oder so. Genau so hätte der Markgraf gesprochen. Und daraus würden sich eben auch seine Grundsätze direkt ableiten.
Aha, da wusste ich Bescheid. Er hatte meine Worte kreativ ausgelegt und sich die Autorität des Markgrafen ... nun, sagen wir mal ausgeliehen ...
Er machte gleich weiter: Eigentlich hielte er ja nicht viel von diesen Großkopferten. Die würden sich doch nur die harte Arbeit anderer Leute an den eigenen Hut stecken. Dann wies er auf mich: "Schau Dich doch mal selbst an. Du schuftest hier, bis Dir der Schweiß von der Stirn läuft. Glaubst Du, der Markgraf würde selber für seine Mark auch nur einen Finger krumm machen?" Er beantwortete seine Frage gleich selbst: "Nee, es ist immer das Gleiche. Hinterher heißt es in den Geschichtsbüchern, die Anlage sei vom Markgrafen errichtet worden. Nix hat der gemacht, nur dummes Zeug geschwätzt und die Leute angetrieben!"
Jetzt hatte sich mein Dienstmann so richtig in Rage geredet. Er wetterte noch eine ganze Weile über die Eliten, Adeligen und ... ich habe mir nicht gemerkt, über wen sonst noch.
"So Leute wie Du, die lobe ich mir.", damit endete seien Tirade und er sah mich mit blitzenden Augen an.

"Ok, dann also eine Mauer. Aber ich reiße das Geländer an der Treppe garantiert nicht mehr raus. Das bleibt so!" Diesmal war es an mir, einen entschlossenen Gesichtsausdruck zu zeigen. Eine Mauer hätte ich übrigens sowieso gebaut.

Es wirkte. Zudem hatte mein geduldiges Zuhören sicher auch geholfen. Der Sicherheitsbeauftragte zeigte sich jedenfalls erstaunlich zugänglich.
"Ich hätte vielleicht sogar noch etwas für Dich", tat mein Gegenüber recht geheimnisvoll. Mein Fragezeichen wurde sogleich erkannt.
Er bot an, altes Grubenholz für die Treppe und auch das Geländer zu liefern. Und er könne sogar eine Menge Grünzeug zum Anpflanzen beschaffen. Sein Schwager besäße eine Gärtnerei mit Baumschule. Da gäbe es immer mal wieder überschüssige Pflanzen, die er mir ebenfalls anliefern könne. "Wir Schaffer müssen zusammenhalten."

So endetet seine Ansprache etwas überraschend. Ich verriet ihm nicht, was es mit dem Markgrafen tatsächlich für eine Bewandtnis hatte ..- vielleicht später mal. Er hielt Wort und eine Menge Grünzeug bereicherte bald darauf meinen Fundus:





Überhaupt, unterschiedliches Material ist zur Gestaltung einer abwechslungsreichen Vegetation unerlässlich. Nun aber zurück zum Bau. Ich musste also eine Begrenzungsmauer basteln. Ich griff wieder auf die dünnen Styrodurstreifen zurück. Diesmal gravierte ich die Steinstruktur von beiden Seiten in den Schaumstoff. Das Gravieren ähnelte diesmal allerdings mehr einem Hacken mit dem Schraubendreher. Ein Hacker hätte sich richtig nützlich machen können:





Zum Einkleben entlang des Randolfweges setzte ich Pinwandnadeln ein. Wo die Spitzen nicht in den Boden wollten, musste alles Werkzeug aushelfen, was hinreichend Gewicht besaß. Hier und da wollte sich der Streifen nur widerwillig dem Gelände anpassen. und dann sollte die Mauer auch noch einigermaßen in der Waage stehen:



Jetzt musste ich natürlich testen, wie sich das neue Bauwerk zusammen mit etwas Vegetation ins Bild einfügen würde:





Naja, könnte ganz hübsch werden.
Da wollte die Gegenseite nicht nachstehen und verlange nach einer Aufforstung des Waldes:



Bei der Gelegenheit möchte ich Euch eine für mich wichtige Technik zeigen, die sich bei meinem bisherigen Landschaftsbau bestens bewährt hat. Es geht um diese Flaschen mit Schnabel:



Sie sind mit Feinturf von "Woodland Scenics" gefüllt und dienen als Pustewerkzeuge, mit denen sich fast wie mit einem Airbrush arbeiten lässt:



Durch dieses Aufpusten lassen sich farbliche Akzente in der Vegetation setzen. Auch wenn es sich hier um englischsprachiges Material handelt, braucht es für die Klebewirkung nicht zwingend z.B. Mod Podge ... oder so. Klassischer Holzleim oder in meinem Fall aufgesprühtes, verdünntes Latex-Bindemittel ist prima geeignet. Dieses Malen mit Schnabelflaschen ist einfach eine Wucht. Nur mal ein kleines Beispiel:



Wenn ich einen Baum eingesetzt habe, sprühe ich gern etwas dunklen Turf um den Stamm. Das helle Grün wird gedämpft und so das fehlende Licht rund um den Stamm, wo draußen weniger Grünzeug wächst, schnell deutlich. Hellbeiges Turf kann z.B. Flechten auf den Felsen nachbilden ... den Ideen sind kaum Grenzen gesetzt. Aber malen mit Schnabelflaschen klingt schon ein wenig komisch ... hm ... auf Neumodellbauplatttdeutsch könnte man doch Schnabelpinsel oder gleich Beakbrush sagen. Boh, das klingt doch ganz anders ... richtig professionell ... prima ... ein neuer Trend ...

Naja, etwas seriöser zum Abschluss ein paar Bilder des neu angelegten Waldes:





Und hier entsteht eine neue Bergwiese bzw. neuer Waldboden für eine lichte Bepflanzung:



Viel Spaß weiterhin bei Euren Projekten. Hier geht es demnächst weiter.

LG
Hubert


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RE: Der Randolfweg wird grüm

#3138 von homo mibanicus , 22.07.2024 21:09

Es sieht wider sehr schön aus, Danke fürs zeigen Hubert.

Und gute Idee, diese Flaschen mit fine turf!!


Viele Grüsse aus Holland,
Harry

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RE: Der Randolfweg wird grüm

#3139 von Lio , 22.07.2024 22:19

Hallo Hubert,

deine Landschaftsgestaltung, besonders des Waldbodens, gefällt mir sehr gut!

Die Sache mit den Flaschen leuchtet mir auch ein: will ich Turf mit den Fingern aufstreuen (bspw. zwischen Daumen und Zeigefinger), komme ich ja nicht überall hin. Welche Art Flaschen hast du verwendet? Quetschflasche oder neudeutsch Squeeze-Flasche scheint mir das Suchstichwort zu sein, etwa so: https://www.amazon.de/Mikihat-Quetschfla...ps%2C126&sr=8-8 - oder?


Viele Grüße
Frank


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RE: Der Randolfweg wird grün

#3140 von hubedi , 22.07.2024 23:19

Hallo Frank,

Quetschflasche ist ein guter Ansatz. Ich habe meine Exemplare schon einige Jahre ... ich kann mich schwach erinnern, die mal als Set aus der Bucht geangelt zu haben. Sie haben ein Volumen von so geschätzten 250 ml. Vergleichbare Flaschen gibt es wohl auch in Geschäften für Haushaltwaren ... z.B. als Shampoo- oder Flüssigseife-Behälter. Wichtig ist m..E. nur der Durchmesser der Öffnung in der Tülle. Meine Exemplare haben eine 1,5 mm Öffnung. Das ist ein brauchbarer Kompromiss. Etwas mehr geht sicher auch. Ich persönlich finde eine Schraukappe als Verschluss der Tülle praktischer als Aufsteckkappen. Diese bekannten Holzleimflaschen mittlere Größe wären auch eine brauchbare Recycling-Idee.

Die feinen Flocken laden sich beim Herausspritzen elektrostatisch auf, was ihre soziale Kontakfreudigkeit mit der Innenseite der Tülle erheblich verstärkt. Und wenn sie sich dann kollektiv verabreden, in der Flasche zu bleiben, verstopfen sie einfach die Tülle. Heftiges Quetschen der Flasche als Gegenmaßnahme kann dann unkontrollierbare Eruption hervorrufen.
Ich habe mir angewöhnt, die Flaschen vor der Benutzung und auch zwischendurch kurz unten aufzustoßen. Damit bin ich wieder der Herr über mein widerspestiges Turf.

LG
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RE: Der Randolfweg wird grüm

#3141 von LaNgsambahNer , 22.07.2024 23:33

Zitat von hubedi im Beitrag #3140


Die feinen Flocken laden sich beim Herausspritzen elektrostatisch auf, was ihre soziale Kontakfreudigkeit mit der Innenseite der Tülle erheblich verstärkt. Und wenn sie sich dann kollektiv verabreden, in der Flasche zu bleiben, verstopfen sie einfach die Tülle. Heftiges Quetschen der Flasche als Gegenmaßnahme kann dann unkontrollierbare Eruption hervorrufen.
Ich habe mir angewöhnt, die Flaschen vor der Benutzung und auch zwischendurch kurz unten aufzustoßen. Damit bin ich wieder der Herr über mein widerspestiges Turf.

LG
Hubert




Moin Hubert,
noch eine Detailfrage zu den Quetschebuddels. Ist schütteln besser oder quetschen
Welchen Flock/Turf benutzt Du


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RE: Der Randolfweg wird grün

#3142 von hubedi , 22.07.2024 23:53

Moin Kai,

schütteln wird nicht funktionieren. So einfach kommen die Flocken nicht aus ihrer gemütlichen Flasche. Ich mache es so ... kurz aufstoßen ... dann die Flasche schräg nach unten halten, so dass die mutigsten Flocken schon mal in Richtung Tülle rutschen und dann nach Bedarf Quetschen, so dass ein mehr oder weniger heftiger Luftstrom entsteht. Besser kann ich es nicht beschreiben. Das ist keine Raketentechnik und erklärt sich bei der ersten Anwendung praktisch von selbst.

Ich nehme den Feinturf von Woodland Scenics in verschiedenen Farbtönen. Es gehen aber sicher beliebige Flocken anderer Hersteller. Sie sollten nur sehr fein gemahlenen sein.

Mein "Beakbrush" scheint großen Anklang zu finden ... ... das klappt auch wie ich finde richtig gut und macht Laune.

LG
Hubert


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RE: Der Randolfweg wird grün

#3143 von Centralberlin , 23.07.2024 09:01

Hallo Hubert,


mit Aufstoßen meintest Du sicher auch die Flasche, richtig?

...denn rein theoretisch hätte dies vor Bastelarbeiten ja auch so eine Art Ritual sein können.
Manche spielen vorab mit den Fingern virtuell Klavier, andere knacken die Gelenke und andere eruktieren...
.

Aber unabhängig davon - starke Leistung(en), was ich, dank eines kürzlichen Hinweises von Dominik @berlina, auf die Schnelle so bisher von Dir gesehen und gelesen habe.


Einen tollen Tag gewünscht vom Jirka


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RE: Der Randolfweg wird grün

#3144 von Richard aus Dülken , 23.07.2024 09:29

Guten Morgen Hubert,

ich bin immer wieder überrascht, so unterschiedliche Vorgehensweisen kennen zu lernen. Die Idee mit der Quetschflasche ist top.
Auch von meiner Seite vielen Dank für die ausführlichen Darstellungen, die sehr hilfreich sind.
Ich beneide Dich natürlich zu dem tollen Tannenbestand.

Liebe Grüße aus Dülken
Martin


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RE: Der Randolfweg wird grün

#3145 von traiNscale , 23.07.2024 12:57

Hallo Hubert

Vielen Dank für die Einblicke und das du zeigst wie du die Sachen angehst.
Eine Frage hätte ich, da du dieses Produkt nennst Mod Podge. Ich schaue einige US oder Englisch sprachige Youtuber, die verwenden immer Mod Podge, meine Frage daher. Das equivalent für uns Europäer, was wäre dies? Weisst du das? Ist das einfacher Holzleim? Oder die NOCH Grasleimpaste?

Grüsse
Marco


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RE: Der Randolfweg wird grün

#3146 von hubedi , 23.07.2024 14:13

Hallo Marco,

kurz zu Deiner Frage zu diesem "Mod Podge". Dieser Bastelkleber ist soweit ich weiß Kleber, Versiegelung und Lack in Einem. Er wird z.B. gern in der so genannten Serviettentechnik und beim Basteln mit Papier eingesetzt. Dabei werden Motive und Muster aus Papierservietten ausgeschnitten und als Deko auf Holzrahmen oder sonst etwas aufgeklebt. In einem Arbeitsgang ist dann nach dem Trocknen das dünne Papier stabilisiert, versiegelt und mit einem lackartigem Überzug versehen. Es gibt den Kleber in verschiedenen Glanzgraden von matt bis hochglänzend. Mit Holz- oder Grasleim ist Mod Podge daher nicht direkt zu vergleichen obwohl man ihn durchaus zumindest in der matten Version auch zum Landschaftsbau bzw. als Graskleber einsetzen kann. Die Konsistenz ist ähnlich pastös wie der von Dir erwähnte Noch Graskleber.

Ich habe den Kleber mal zur Übertragung von Bildern und Werbeaufschriften auf eine Hauswand eingesetzt. Das hat prima geklappt. Dazu druckst Du mit einem Farblaserdrucker eine spiegelgedrehte Version des zu übertragenden Bildes aus. Laserdrucker schmelzen ja den Toner zu einer Art wachsartigem Überzug auf das Papier. Nun klebst Du das Papier mit der bedruckten Seite mit Mod Podge auf die Hauswand. Ist die Sache abgetrocknet, kommt eine weitere Eigenschaft von Mod Podge zum Tragen. Der Kleber ist nicht ganz wasserfest. Wenn Du die Hauswand in eine Schale mit Wasser und Spülmittel legst, löst sich das Papier an und es lässt sich mit der Zeit abrubbeln. Das Druckbild bleibt auf der Wand kleben. Ist das Papier entfernt, schaust Du sozusagen von hinten auf den Ausdruck. Die letzten Faserreste sind schwer abzulösen. In der Summe hast Du z.B. eine Werbegrafik auf der Hauswand, die so aussieht, als hätte sie schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Eine Versiegelung mit Klarlack lässt die Farben wieder mehr aufleuchten, wenn das abgeranzte Aussehen nicht gewünscht ist.

Naja, es gäbe sicher noch viele Anwendungsmöglichkeiten für uns Modellbahner. Einfach mal damit experimentieren.

LG
Hubert


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RE: Der Randolfweg wird grün

#3147 von Miraculus , 23.07.2024 14:30

Mahlzeit,

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der größte Siegelverkehrtdrucker im ganzen Land? Der Hubert ist's mit nem Laserdrucker, Wänder verziert wie Kuchen mit Puderzucker.

Hubert, Hubert, wo nimmst Du nur die Ideen her? Nassschiebebilder kennt man ja, aber Laserdrucker und Papierdruck Ich geh davon aus, Du sprichst von handelsüblichem Druckerpapier, welches für Laserdrucker geeignet ist? Hast Du mal ein Beispielsbild? Wie ist das bei unebener Hauswandoberfläche?


Grüße


Peter

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RE: Der Randolfweg wird grün

#3148 von LaNgsambahNer , 23.07.2024 14:58

Zitat von hubedi im Beitrag #3146
Ich habe den Kleber mal zur Übertragung von Bildern und Werbeaufschriften auf eine Hauswand eingesetzt. Das hat prima geklappt. Dazu druckst Du mit einem Farblaserdrucker eine spiegelgedrehte Version des zu übertragenden Bildes aus. Laserdrucker schmelzen ja den Toner zu einer Art wachsartigem Überzug auf das Papier. Nun klebst Du das Papier mit der bedruckten Seite mit Mod Podge auf die Hauswand. Ist die Sache abgetrocknet, kommt eine weitere Eigenschaft von Mod Podge zum Tragen. Der Kleber ist nicht ganz wasserfest. Wenn Du die Hauswand in eine Schale mit Wasser und Spülmittel legst, löst sich das Papier an und es lässt sich mit der Zeit abrubbeln. Das Druckbild bleibt auf der Wand kleben. Ist das Papier entfernt, schaust Du sozusagen von hinten auf den Ausdruck. Die letzten Faserreste sind schwer abzulösen. In der Summe hast Du z.B. eine Werbegrafik auf der Hauswand, die so aussieht, als hätte sie schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Eine Versiegelung mit Klarlack lässt die Farben wieder mehr aufleuchten, wenn das abgeranzte Aussehen nicht gewünscht ist.


Ich glaube ich habe die Technik mal bei Emmanuel Nouaillier gelesen.


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RE: Der Randolfweg wird grün

#3149 von hubedi , 23.07.2024 15:11

Hallo Peter, Hallo Kai,

ich habe diese Technik nicht erfunden, sondern in einer älteren Miba davon gelesen. Ursprünglich stammt das Prinzip m.W. von den Serviettenkünstlerinnen, die damit sogar Porzellan oder Blumenvasen dekoriert haben.

Mein Experiment ist leider im Rahmen einer dringend notwendigen Aufräumaktion entsorgt worden. Aber demnächst ist eine solche Bildübertragung bei mir wieder dran. Ich werde berichten. Aber jetzt bin ich hauptsächlich an der Anlage ...

LG
Hubert


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RE: Der Randolfweg wird grün

#3150 von berlina , 23.07.2024 22:11

Guten Abend Hubert,
"bin [...] hauptsächlich an der Anlage" hört sich sehr gut an. Bleib dort , dann sehen wir sicherlich bald Neuigkeiten.

Und jetzt im Ernst: Technikerfinder hin oder her, das waren viele nützliche und dabei auch handliche Tipps, die du hier und in anderen Threads in den letzten 48h gegegeben hast. Besten Dank!

Fernab davon: Prima Treppe. Auch wenn die typisch unterschiedlichen Stufenabstände auf Spazierwegen immer etwas nerven. Und der "Sicherheitsbeauftragte der Erz- und Bergwerkgesellschaft" hat sich ja dann auch noch als ein eigentlich ganz umgänglicher Zeitgenosse entpuppt. Sein Job darf auch nicht unterschätzt werden, er hat das zum Anfang schon ganz richtig gemacht .

Viele Grüße
Dominik


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