Hallo zusammen,
ich saß in den letzten Tagen leider nicht an meiner Anlage und ich wollte nicht ohne begleitende Bilder auf Eure hilfreichen Beiträge antworten. Zunächst einmal ein
Danke speziell an Dirk für seine ausführliche Erläuterung samt Skizze
[quote="Remo Suriani"] ... ah, hier kann ich auch besser mitreden als bei Gebäuden :-D ...[/quote]
Freut mich, auf solche kenntnisreichen Antworten hatte ich auch gehofft! Ich kann mir meine Infos immer nur mühsam aus der Literatur zusammenklauben. Und wo die Literatur aufhört, muss dann meine Interpretation aushelfen - die aber nur auf lückenhaftem Hobbywissen beruht.
[quote="Remo Suriani"] ... Da hast Du Dir ja was eingebrockt....
Also signaltechnisch geht Deine Lösung, es ist mal nicht grundsätzlich falsch. Wobei das dann kein Abzweig ist, sonder eben eine Weiche im Bahnhof.
Ich würde sogar sagen, es ist die einzig sinnvoll möglichst- gleichzeitig ist es aber auch die blödest mögliche (ich hoffe Du nimmst mir die harten Worte nicht übel). ... [/quote]
Freut mich, dass ich die Situation zunächst einmal richtig interpretiert habe. Du hast natürlich recht ... es kann sich nun signaltechnisch nicht mehr um einen Abzweig auf freier Strecke handeln. Das sind dann so die Grenzen der Interpretation. Den Grund für die "Brocken" erläutere ich unten anhand der Bilder ...
Und mache Dir keinen Kopp über Deine Wortwahl; alles im dunkelgrünen Bereich! Jetzt wo vlt. grobe Fehler noch einfach korrigiert werden können, sind mir "harte Worte" erheblich lieber als wenn der Bereich bereits fertig durchgestaltet wäre.
[quote="Remo Suriani"] ... Will sagen: Du hast die Infrastrukur, die da liegt signaltechnisch richtig interpretiert, da kommt aber Mist raus weil die Infrastrukur denkbar ungeschickt ist.
Was wäre die Alternative: Änder die Infrastruktur in eine vorbildgerechtere, das lässt sich dann auch besser signalisieren. Da Du eh gerade noch beim Gleisbau bist, kannst Du das noch ganz gut ändern. Dazu ziehst Du die Abzweigweiche direkt an dier erste Bahhofsweiche und führst dann die beiden Gleise in Parallellage bis zur jetzigen Abzweigweiche, wo sie sich dann ohne weitere Weichen trennen. ... [/quote]
Du hast sicher auch recht mit Deiner Anmerkung, dass ein Streckenplaner beim Vorbild wohl kaum auf eine solche Lösung gekommen wäre. Aber Einspruch Euer Ehren, jetzt kommen die modellbautechnischen Überlegungen aus der Bahndirektion Klustal, die vor vielen Jahren bei der Planung den aktuellen Schlamassel verursacht haben. Dazu zunächst ein paar Übersichtsbilder dieser Stelle:

Modellgeophysikalisch betrachtet liegt links im Dornberg ein erhebliches Vorkommen von Neusilber, das sich spiralförmig in einer seltenen Formation bis in das Grundgebirge hinunterzieht. Damals habe ich bei der Planung um jeden Zentimeter beim Durchmesser der Wendel gerungen. Mir war damals klar, dass es ein großzügiger Wendelradius mit entspr. geringerem Steigungswinkel auch weniger zugstarken Fahrzeugen den Aufstieg aus dem SBF ermöglicht. Das galt natürlich auch für die Gegenwendel auf der anderen Seite des Durchgangs ...

... Herausgekommen ist dann ein Durchgang von 50 cm zwischen den beiden späteren Erhebungen / Gleiswendeln. Ich darf also nicht mehr horizontal wachsen, damit ich noch ohne anzuecken durchkomme ... ein BMI-Filter sozusagen :D Die Fahrstrecken sollten auch noch ein paar Zentimeter von der Kante entfernt sein. Zusätzlich werden die Fahrzeuge an der Kante noch durch ein ansteigendes Gelände vor einem Absturz geschützt ...

... Das letzte Bild zeigt die Verlegenheit des Planers in seiner ganzen Pracht. Wo es beim großen Vorbild keine Anlagenkante gibt, habe ich hier versucht die Vorgaben zu einem Kompromiss zu vereinigen. Für einen parallelen Abzweig ist leider kein Platz ohne die ganze Wendel umzubauen und damit betriebstechnisch zu verschlechtern. Auf der Anlage will ich später den erhöhten Aufwand mit geologischen Notwendigkeiten begründen. Da wo ihr jetzt die Holzleisten zwischen der Unter- und Oberwelt seht, befindet sich später eine massive (Gips-)Felswand und die Bahnlinie verläuft in einem Trog. In meiner Annahme musste der Planer der Bahndirektion Klustal zwischen Pest und Cholera entscheiden und hier hat die Geologie gewonnen. Tatsächlich habe ich seinerzeit das Signalisierungsproblem erfolgreich auf später verdrängt ... und später ist jetzt :D
[quote="Remo Suriani"]... Auch wenn das wahrscheinlich nicht die Lösung war, die Du erhoffst hast, hoffe ich doch, dass Dir meine Anmerkung etwas weiterhilft ... [/quote]
Definitiv ...es hat geholfen ... "auch wenn das wahrscheinlich nicht die Lösung" ist, die der Fachmann bevorzugen würde. Die Modellbahnerei lebt von Kompromissen ... und so nebenher, die Weichenszene sieht mit der im Bau befindlichen Wärter-Außenstelle ziemlich schnuckelig aus! :D
[quote="semisweet"] ... Hubert, der Mann hat es erkannt und richtig gelöst!
Zitat
Klasse Remo!
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@Klaus-Peter
Dem stimme ich zu! Auch wenn ich die suboptimale Lösung wähle.
[quote="myfo"] ... wir bauen uns alle "unsere" Bahn.
... Wir sind gespannt, was entsteht.
[/quote]
@Follet&Mylina
Auch Euch ein
Danke für Euren Diskussionsbeitrag. Es ist nicht selbstverständlich, dass sich jemand die Zeit nimmt, mich bei meinen selbstgeschaffenen ...
... Problemen zu unterstützen
Gespannt bin ich auch!
So, und damit überhaupt was entsteht, will ich nachher weiterbauen ...
LG
Hubert
PS: Und da fällt mir gleich noch was ein ... eigentlich müsste diese Weiche doch kein Weichensignal aufweisen, oder? Schließlich wird hier nicht rangiert und die Weiche ist nur ein Teil einer gesicherten Fahrstraße ... hm!