Hallo zusammen,
allerhöchste Zeit für ein kleines Update. Trotz der in letzter Zeit nur noch in gefühlt astronomischen Abständen erscheinenden Berichte haben offensichtlich noch ein paar treue Begleiter in die Mark Michingen gefunden. Vielen Dank für Eure Besuche und Beiträge.
Nun, die Abstandsgröße begründet sich in den winzigen und nur mit Himmelsteleskopen zu entdeckenden Fortschritten. Aber immerhin, es gibt welche ... und die beruhigende Erkenntnis, die Welt funktioniert relativ normal und orientiert sich nach wie vor an dem Grundsatz: Wenn man es richtig macht, funktioniert es auch. Zwischenzeitlich hegte ich den Verdacht, bei meinen Basteleien müsste ich mit einer Extraportion Bos- und Gemeinheit fertig werden. Nee ... alles normal ... nur meine Fehler ... wie beruhigend. :D Dazu gleich mehr ... die Post hat Vorrang:
Zitat von Boa-Fan im Beitrag #1293
... mit breitem Grinsen habe ich von Deinen letzten erfolgreichen Arbeiten an Deiner Anlage gelesen
....
@JörchAch nee ... Du grinst Dir einen, während ich unter der Anlage herumturne und mich quäle ...

... was soll ich dazu sagen ... na warte, irgendwann kommt die Retoure ...
Zitat von wulfmanjack im Beitrag #1295
... Dein Dreiphasenplan hat mir gefallen; ... Und wer weis, vielleicht wird der Dornberg noch geweiht......
@WolfgangSchön ... immerhin sind meine ausgeklügelten Pläne kläglich gescheitert. Das Institut für angewandte Arbeitsverzögerung veröffentlichte letztens eine Studie, in der begründet wurde, warum einem funktionierenden Plan so etwa 99-999 nicht funktionierende vorausgehen. :D
Eine Einweihung des Dornbergs ist eine gute Idee. Darauf komme ich zurück ...
[quote="Bauzugfahrer Andreas" post_id=1787221 time=1517104638 user_id=14698] ... habe heute...nee, gestern - Angefangen die ganzen Seiten und Beiträge durchzulesen...bis Seite 30 bin ich schon Vorgedrungen.... 8) ... Also eines habe ich Festgestellt: Ihr Spur N Bahner seit schon ne eigene Rasse. ... komme ich mir so klein vor. ... [/quote]
@AndreasAls ob die H0-Kollegen nicht auch eine besondere Rasse bilden würden ... lesen sie sich doch einige Exemplare dieser Gattung tatsächlich mein gesamtes Gebastel durch.

Kein Wunder, dass Du danach eine ausgiebige Erholung brauchst. Und das mit dem klein vorkommen kann gar nicht sein ... N ist viel kleiner als H0 ...
Zitat von Ralf1968 im Beitrag #1297
... Dass aber ein Schlangenmensch bist hätte ich aber nicht gedacht
... Mach weiter und habe immer viel Spass an der Sache ...
@RalfNoch'n Titel ... Schlangenmensch ... :D ... das werde ich jetzt allen entgegenschleudern, die da meinen, ich müsst vlt. doch etwas abnehmen. Danke für die Munition ... :D Und trotz aller Widrigkeiten der letzten Tage habe ich weitergemacht ... sogar mit Spaß!
[quote="N Bahnwurfn" post_id=1789095 time=1517404292 user_id=14972] ... ich freue mich echt für dich, das du jetzt, nach Beendigung aller ständig verschobenen Raparaturen, wieder ruhig schlafen kannst.

Denn irgend was rumort in solchen Situationen, im Hinterkopf doch immer. Selbst bei hartnäckiger Ignoration des Problems. ... [/quote]
@PeterSolche Erkenntnisse wachsen nicht auf Bäumen ... Du scheinst aus Erfahrung zu sprechen. Wie ich mich erst freue. Demnächst kann ich das verbliebene Loch im Berg schließen und dann ... ja dann ... wird's grün ... :D :D :D
@AllSo, jetzt zum kleinen Baubericht der letzten Tage. Wie ich an anderer Stelle bereits geschrieben hatte, musste ich letzte Woche leider erst einmal ein paar miese, fiese Viren oder sonstige Viecher bekämpfen, die sich auf ziemlich unangenehme Weise in meinem Bauch eingenistet hatten. Die Woche davor war ich beruflich reichlich eingedeckt und ich fand immer nur zwischendurch etwas Zeit für den Basteltisch. Manche Engpässe sind ja zu erahnen und deshalb hatte ich mir ein schon lange ruhendes Projekt vorgenommen. Am Bahnhofsausgang klafft immer noch ein Loch in der Welt. Hier soll wie weiter oben bereits entschieden eine Drehscheibe ihren Rotationsdienst antreten. Um das Loch zu schließen und den ersten Rangierbetrieb aufnehmen zu können, muss ich erst einmal eine funktionstüchtige Lösung haben.
Ich hatte bereits weiter oben von meinem Eigenbau berichtet, der aber nun neuen Erkenntnissen weichen musste. Die Bühne ist doch arg kurz geraten und ob alle Krücken immer so sauber gesteuert werden können ... hm ... also entschloss ich mich, auf einen Peco-Bausatz zurückzugreifen. Die Selbstbauscheibe wird irgendwann ein Diorama zieren ... sie wird an anderer Stelle noch eine wichtige Rolle spielen.
Die bekannte Peco-Handdrehscheibe besitzt einen etwas größeren und die Nerven der Lokführer beruhigenden Durchmesser. Die Grube ist aber immer noch um einige Größenordnungen von den Industriesuppenschüsseln von Fleischmann und Arnold entfernt.
Der Bausatz ist eigentlich ziemlich einfach gestaltet und er lässt sich wohl in einer Stunde zu einer netten Handdrehscheibe zusammensetzen. Aber nee ... so einfach wollte ich es mir dann doch nicht machen. Ich dachte ernsthaft und ausgiebig über drehbare und beleuchtete Formsignale auf der Drehbrücke nach. Und dann soll die Scheibe natürlich motorisch bewegt werden ... der Wärter soll nicht ohne Behausung im Regen stehen ... und ... und ... wir werden sehen.
Was mir nicht gefiel war u.a. die vereinfachte Laufschiene und die starre Nachbildung der Laufräder, die beim Drehen über die Plastikschiene kratzen ... nee ... so nicht:

So sieht der Plastikknubbel am Ende der Bühnen-Seitenwand aus ... auf dem folgenden Bild seht Ihr es noch besser:

Das Schienenstück stammt wie bei der Selbstbaugrube von einem Z-Flexgleis. Die Plastiknachbildungen sollten verschwinden und die Laufräder durch drehbare Metallräder ersetzt werden. Teil eins begann mit der Aufspaltung des Z-Gleises mit anschließender Längenanpassung der Schwellen:

Eigentlich soll man ja nicht alles über einen Leisten ziehen ... aber hier erwies sich das Aufklemmen auf eine Leiste beim Abfeilen als vorteilhaft. Den krönenden Abschluss der Aufgabe bildete das Aufkleben der Laufschiene in die Grube. Ich zog die Schiene dazu zunächst aus dem Schwellenband, um sie im späteren Durchmesser zu runden. Die angespritzte Plastikschiene hatte ich bereits mit einem Seitenschneider abgezwickt und die Fläche glatt geschabt. Unter das Schwellenband klebte ich einen Kunststoffring aus 0,5 mm Polystyrol als Nachbildung eines Betonfundaments. Damit später das Schwellenband absolut rund und parallel zum Grubenrand positioniert werden konnte, platziere ich einen zweiten Ring als Anschlag um den Grubenrand. Und auch die Formel zu Berechnung eines Kreisumfangs erledigte Ihren Job beim Ablängen der Schiene zuverlässig. So gelang das heikle Manöver tatsächlich auf Anhieb:

Um nun den Erfolg der Arbeiten zu kontrollieren, musste ich erst die Brücke zusammenkleben und die Achse für den späteren Schrittmotorantrieb herstellen. Auf meinem Drehmaschinchen entstand wieder ein Gewinderohr mit Steckflansch als Anschluss an das im Bausatz vorgesehene Mittelstück. Das untere Ende drehte ich so weit ab, dass sich ein Kugellager stramm aufstecken ließ. Eine solche Lagerung schien mir doch wesentlich zuverlässiger und solider zu sein, als der einfache angegossene Kunststoffring in der Grube:

Hier das Ganze noch in größerer Darstellung:

Die Hohlachse passte prima und ich klebte sie in das Mittelstück. Von den Seiten setzte ich zwei Bohrungen um dort später die elektrischen Leitungen durchzuziehen. Auch das funktionierte einfach so ... fast schon unheimlich ... :D


Nun konnte ich auch mal probieren, wie mein späteres Linearservo zum Antrieb der Drehsignale Platz finden würde ... passt:

So sollte es nicht weiter gehen ... jetzt langte das Universum zu. Der Bau der Laufkatzen kostete dann doch soviel Zeit und Nerven, das ich beinahe an eine mir persönlich zugedachte Portion Bosheit und Heimtücke zu glauben begann. Zunächst fehlten mir passende Messingprofile ... ich hätte schwören können, in meinem Vorrat wären noch welche gewesen. Also setzte ich den Träger aus Einzelprofilen zusammen, die ich dann verlöten wollte. Mein Lötkolben war anderer Ansicht und er wollte einfach nicht genügend Wärme erzeugen. Also musste die Flamme ran ... neee ... die Profile verzogen sich ... nochmal ... diesmal vorsichtig mit der Flamme drüber ... alles schien gut ... als ich die Bohrungen für die Räder setzte zeigte sich, ich war zu vorsichtig gewesen und das Profil war wieder krumm ... nochmal ... diesmal etwas weniger vorsichtig ... jaaaaa ... jetzt war das Werk gelungen.
Und dann die Räder ... schöne Exemplare gedreht ... sie eierten ... nee ... wie kommt den das ...

... der neue Bohrer war exzentrisch angeschliffen und hatte sich tatsächlich in einer Kurve in den Alustab gefressen ... wieder zurück auf Los ... diesmal hatte ich die Idee, als Lager ein Messingrohr einzusetzen. Eine gute Idee, da ich nun das Rad durch Abschleifen des Röhrchens präzise mittig zwischen die Träger platzieren konnte. Boh ... geschafft ... hier die Versammlung der Bauteile:

Und weil das Drehen so viel Arbeit gemacht hat, gönne ich mir noch ein Bild vom Abstechen eines Rades von der Alustange:

Nachdem es auf diese Weise ziemlich turbulent rundgegangen war, erschien das Einfeilen eines passenden Schlitzes in die Brücke wie ein Kinderspiel. Und das Einkleben erst ... die Höhe stimmte ... alles saß prima ... das Universum tat wieder gaaanz unschuldig:

Und was soll ich sagen ... ich steckte die Brücke auf die Grube ... es lief ohne zu klemmen ... die Räder drehen ... die Brücke eiert kein bisschen ... freu ... ja suuuuper ... so kann es weitergehen und ich muss nix in die Tonne treten. :D Hm ... tut mir leid Universum ... Du bist doch nicht so bösartig und gemein ... ich gebe zu, wenn es nicht klappte, lag es an meiner Trotteligkeit. :D
Ihr könnt also auf eine Fortsetzung hoffen.
LG
Hubert