Hallo zusammen,
ich habe es geahnt ... es gibt Ärger mit dem Amt für Modelldenkmäler. Irgendwie hat die Behörde herausgefunden, wie wenig ich mich bei meinen Terrassenprojekten um Bauanleitungen kümmere. Möglicherweise verstehen die Denkmalschützer solche Anleitungen als Bauvorschriften ... erst die Post:
Zitat von Darius im Beitrag #1458
... Aber ich bin gespannt auf deine neue Idee und die Stellprobe. ...
@DanielMit einer Anlagenstellprobe kann ich noch nicht aufwarten, aber mit einer ersten Bauidee ...
Zitat von Miraculus im Beitrag #1459
... Und erzähl mir nix, der Fotograf ist doch kein Paparazi, höchstens ein Opa- oder Hubedirazi. Statur, Frisur und Haarfarbe passen ja, und nur von dessen Standort aus, gelingen solch tolle Bilder ... Abgestuftes Gelände sieht bestimmt großartig aus. ...
@PeterNee ... falsch vermutet ... ich habe eine bessere Kamera als dieses Fuddelding. :D Aber tatsächlich würde ich mich später sicher auch dort aufstellen, um ein paar schöne Bilder von der Stadt zu schießen.
Die Geländestufen können nur sehr moderat ausfallen, damit die Sache noch glaubwürdig erscheint. Dazu später unten mehr ... und denke daran, bei aller Belastung braucht man definitiv einen Ausgleich.
Zitat von Jonnytulln im Beitrag #1460
... Bin schon gespannt wenn das Projekt fertig ist! ... Deine Projekte sind ja auch immer Mega viel Arbeit wenn ich denke hab ich schon bald 40 Stunden auf meinen lächerlichen Lokschuppen u. der ist immer noch nicht fertig! ...
@RomanGenau aus den letztgenannten Gründen wirst Du Dich noch etwas gedulden müssen. :D Ich zähle keine Stunden, aber bei meinem Stadtmauerteil war der Zeitaufwand bislang schon gewaltig. Aber davon rede ich nicht ... ist ja Hobby. :D
[quote="E 03" post_id=1849495 time=1530813125 user_id=24506]... Zum Thema Drehscheibe habe ich hier einen interessanten Bericht gefunden. Schaue mal rein, es lohnt sich sicher.
Speziell die Videos sind sehr beeindruckend.
...[/quote]
@FriedlDanke für den Link und vor allem für's Mitdenken. Tatsächlich kannte ich den Bericht bereits. Das ist eine mögliche Alternativlösung, falls es doch Probleme mit meinem Selbstbau gibt. Demnächst geht es auch bei dieser Baustelle weiter. Aber die Drehscheibe kann ich nicht auf der Terrasse bauen. Und für die Kellerwerkstatt ist mir im Augenblick das Wetter zu schade ...
[quote="Frank K" post_id=1849502 time=1530814119 user_id=30365]... Bei den Dachziegeln z.B. auf dem Wehrgang würde ich vielleicht teilweise noch etwas mehr Patina draufbringen. Weiß nicht, ob das Licht täuscht, aber irgendwie schauen die auf manchen Fotos noch zu neu aus. ...[/quote]
@FrankDanke für Deinen Hinweis. Du hast recht, nicht nur das Dach braucht noch eine gehörige Portion "Dreck". Weiter oben hatte ich bereits angedeutet, dass die endgültige Farbe beim Aufstellen der Gebäude im Zusammenspiel aufgetragen wird. Ich stelle mir vor, dann lässt sich die Gesamtwirkung viel besser beurteilen.
[quote="N Bahnwurfn" post_id=1850044 time=1530960322 user_id=14972]... Was die Patina betrifft zeigen die Bilder sicher nur ein Zwischenstadium, ...[/quote]
@PeterGenau so ist es ... s.o..
@allHier nun die Fortsetzung meiner Terrassenprojekte. Bei der Planung von Bad Dachstein stellte ich mir eine verdichtete Bebauung mit ineinandergeschachtelten Gebäuden vor. Um den Eindruck einer gewachsenen Stadt zu verstärken, will ich rechte Winkel und gerade Straßen wo möglich vermeiden. Alles soll ein wenig verwinkelt und nicht zu einheitlich aussehen. Schließlich kenne ich keine Altstadt, die den langweilig-gleichförmigen Eindruck einer modernen Reihenhaussiedlung widerspiegelt.
Nun will ich aber nicht wieder das Klagelied des knappen Bausatzangebotes anstimmen. Es ist zwar offensichtlich wie die Hersteller aus wenigen Spritzwerkzeugen immer wieder neue Modelle zusammengestoppelt haben, aber offen gestanden, als Geschäftsmann hätte ich es auch wohl so gemacht, um am Markt erfolgreich zu sein.
Hier also mein vorhandenes Ausgangsmaterial:
Nee ... die Kartons sind leider nicht mehr komplett gefüllt. Es handelt sich z.T. um ungeliebte Bausatzreste oder teilweise zusammengeklebte Ruinen, die ich manchmal für einen Euro aus der Bucht fischen konnte. Es sind aber auch komplette Gebäudebausätze dabei ...
Die Vollmer Reihen-Fachwerkhäuser sehen zwar auch nach Anleitung gebaut ganz nett aus, aber wenn sie im Plural auftreten, haben wir genau die zu vermeidenden Reihenhäuser. Also zerlegen, filetieren, zerschnippeln ... und natürlich wieder neu kombinieren. Was Vollmer kann, kann ich auch ...
Ööhh ... wie kann man nur so die Fenster einkleben ... ein bisschen Mühe sollte nan sich doch geben und wenigstens die Spritzlingsreste abschneiden ...
Die Fenster konnte ich noch heil heraus hebeln und neu einsetzen.
Die Optik lässt sich u.a. durch ein Umarbeiten der Oberflächen anpassen und variieren. Hier habe ich die Steinstruktur der unteren Etage komplett abgefeilt und einen Rauputz durch Auftupfen einer Acryl-Grundierung nachgebildet ...
Die Gestaltung eines Fachwerks habe ich ja schon mehrfach beschrieben. Hier seht Ihr eine kleine Variante. Die Holzbalken schnitzte ich diesmal aus passend gefärbten Spritzlingsresten und die Ausfachungen entstanden aus einer eingefärbten Spachtelmasse. So brauchte ich nix mehr nachpinseln und das Gestalten der Wände ging mit dieser abgewandelten Methode verhältnismäßig flott von der Hand. Die Spachtelmasse hatte ich bewusst nur unvollkommen mit Dispersionsfarbe gemischt, so dass eine gewisse Marmorierung entstand. Der gewünschte Effekt einer leichten Strukturierung stellte sich tatsächlich perfekt ein ... freu ... :D
Dann konnte ich mit meiner Graviernadel eine Holzstruktur einritzen ...
Ich zerschnitt eine Giebelwand, setzte Fenster ein und gönnte der grau-braunen Platte eine schönere Altstadttextur ...
Hurra ... die Bauteile passten sogar alle zusammen ...
Mit den oben abgeschnittenen Mauerteilen ging's nun um die Ecke. Das sieht doch schon nach einem Gebäude aus ...
Nun ist es Zeit, Euch in den Sinn und Zweck der ganzen Übung einzuweihen ... :D
Das nächste Gebäude wird schräg eingeschachtelt und ...
... gegenüber dem Eckhaus mit einem Höhenversatz angeklebt. Die ursprüngliche Gebäudehaut ist kaum noch zu erkennen, die Tragebalkenimitation entfiel ...
... und die obere Etage erhielt die Nachbildung einer Schindelverkleidung ...
Klar, der rote Streifen ist bereits eingefärbt. Ursprünglich handelte es sich um eine Bauplatte für ein rotes Schindeldach.
Die poppige Fensterdeko hat einen besonderen Grund ... hier wohnt Tina Pa und in der unteren Etage hat sie ihr Farbengeschäft. :D Das Haus hatte sie von ihrem Opa geschenkt bekommen. Die beiden verstehen sich, wie Ihr oben nachlesen könnt, prima. Der alte Herr war wieder in Tinas Elternhaus zurückgezogen, als er immer gebrechlicher wurde. Tina konnte dann die alte Wohnung und die Geschäftsräume ihres Opas übernehmen.
Nun zur unangenehmen Begegnung mit dem Amt für Modelldenkmäler in Gestalt des Herrn Dr. Kaspar Uhlenspargel ...
Der Herr Doktor tauchte unverhofft auf der Baustelle auf und behauptete, die Arbeiten würden nicht sachgerecht und vorschriftsmäßig ausgeführt. Er schnüffelte eine ganze Weile herum, konnte aber nicht wirklich gravierende Verstöße finden. Plötzlich zog er aus seinem Bündel eine Säge hervor und schnitt ein Stück des frisch geritzten Modellgebälks ab. Auf die Frage was denn das solle antwortete er, er beabsichtige das Polystyrolholz modelldendrochronologisch untersuchen zu lassen. Er wolle wissen, ob die Jahresringe exakt dem angenommenen Fälldaten aus dem 17. Jahrhundert entsprechen würden. Sollte das nicht der Fall sein, würde er eine sofortige Einstellung der Arbeiten wegen Holzfälschung veranlassen. Boh ... so ein Ar... piiiep ...
Tina war ziemlich aufgebracht und bei dem täglichen Besuch ihres Opas erzählte sie die Geschichte. Opa Pa ist zwar schon recht gebrechlich, aber er pflegt noch sehr viele Kontakte in die Stadtverwaltung. Schließlich war er selbst einmal langjähriges Mitglied des Magistrats ... mal sehen, wie die Geschichte ausgeht ... :D
LG
Hubert