Hallo zusammen,
Zitat von Jürgen im Beitrag #1573
... Genug des Blödsinns ...
Nachdem Jürgen nachdrücklich zur Ordnung gerufen hat, muss ich nun wohl seriös werden und ernsthaft weitermachen. Ob mir das gelingt ... wir werden sehen. Jedenfalls hat sich in der Mark ein wenig bewegt und es gibt etwas für die Augen. Ich fange mal mit dem Projekt an, das mich im Augenblick am meisten auf Trab hält ... meine CNC-Fräse soll eeeendlich eine Elektronik bekommen und damit in Betrieb gehen. Die Mechanik ist schon eine geraume Weile fertig und wartet ... und wartet ... und sie steht immer noch brav an ihrem Platz. So sehen die Teile aus und ein Gehäuse aus Alu-Restplatten habe ich schon zusammengenietet. Es bleibt aber noch viel zu tun:

Der Postbote brachte tatsächlich ein m.E. brauchbares Geländer als Ersatz für das oben gezeigte Abwasserrohrgestänge des Bausatzes. Ich habe es vorhin nur mal drangehalten. Was meint Ihr?

Die Wartezeit auf das Geländer konnte ich nicht einfach so verstreichen lassen. Im Bestand meiner "Schrotthäuschen" fand sich ein Modell mit Potential zur Wassermühle. So fiel es mir für einen Apfel sogar ohne Ei in die Hände:


Das kleine Modell von Vollmer hatte zwar Potential, bot aber so einige Überraschungen ... man könnte sogar von einem gewissen Unterhaltungswert sprechen. Gleich auf dem zweiten Bild geht's los. Der glänzende Überzug im Untergeschoss ist genau das, wonach es aussieht ... ein grauer Hochglanzlack ...

... merkwürdig, was manchen Bastlern so einfällt. Auf die Idee muss man erst einmal kommen. Keine Sorge, es folgen noch ein paar weitere Überraschungen. :D
Eigentlich wollte ich das Modell nicht völlig zerlegen, aber das Dach musste ab. Die Erkerfenster zeige ich hier mal exemplarisch, wie die "Fensterscheiben" durchweg aussahen. Genau, dieses graue Ding in der Mitte war mal klar und durchsichtig ...

Also mussten alle Fenster raus. Das ging mit dem Cutter relativ problemlos:

Die Beute lag bald vor mir. Einen Fensterrahmen hat es allerdings nicht in der Wand gehalten:

Meine Augen rebellierten langsam gegen den Hochglanz der Wände ... also ab damit. Die (Ab-)Putzer fanden für diese Arbeit in der Werkzeugkiste ein paar passende Messingbürsten:

Schön ... der Guck entwickelte sich. Leider wurden nun an den Ecken so einige Spalten und Risse sichtbar. Es dämmerte mir, wozu der Lack einmal auf die Wände gekleistert wurde:

Was tun ... so konnte es auf gar keinen Fall bleiben. Doch zerlegen ... staun ... ist das Kaugummi ... nee jetzt ... :D

So, das muss mir jetzt mal ein Chemiker erklären. Wieso hat der Kleber die Platten an den Klebestellen des Daches so hart werden lassen, dass sie fast wie Glas zerbrachen und ich sie nur mit einigem Bastelgeschick heil herunter bekam. Und nun das genaue Gegenteil. Ein anderer Kleber nur für die Häuserecken ... hm ... das ist keine Chemie sondern Alchemie, soviel steht mal fest.
Ich rückte den lustigen Klebeecken mit reichlich modernem Kleber zu Leibe und verspannte die Platten mit strammen Gummibändern. So konnte ich die Risse mit viel Druck verschwinden lassen.

Die immer noch sichtbaren Risse überstrich ich mutig von außen ebenfalls mit Kleber. Der Kunststoff weichte die Platten etwas auf und in diesem halbharten Zustand begann ich mit einer kleinen Feile neue Mauerecken einzukerben. Die anfallenden Späne drückte ich dann gleich in die verbleibenden Spalten, die sich anders nicht schließen wollten. Weitere Kleberzugaben verschweißten die weiche Pampe zu relativ geschlossenen Ecken. Den Feinschliff mit Graviernadel und Feile erledigte ich nach dem Aushärten. Das Ergebnis ist auf jeden Fall besser und die Heizkosten der Bewohner sollten sich halbieren:

Ein erster Anstrich unterstützte den gewünschten Effekt eines leicht bröselig gewordenen, groben Wandputzes mit vom Zahn der Zeit angenagten gemauerten Ecken.

Meine Frau war gerade dabei, einen leckeren Pfannkuchenteig anzurühren. Ob man damit wohl die Ausfachungen des oberen Stockwerks darstellen kann ... :D

Ja, nee iss klar ... es handelt sich tatsächlich um eine etwas zu geschmeidig angerührte Mischung aus Spachtelmasse und Dispersionsfarbe. Sie wollte sich partout nicht glätten lassen, hat aber trotzdem verloren. Pah ...

Mit Palettenspachtel, Feile, Graviernadel und Cutter versuchte ich den Teig nach dem Trocknen zu glätten. Die Oberfläche darf m.E. nicht zu glatt werden, denn sie soll ja später eine Hauswand darstellen, die auf Grund ihrer langjährigen Existenz eine Menge erzählen könnte.
Das Modellholz verlor beim Glätten die eingravierte Maserung. Der erfahrene Trupp Zimmerleute kratzte wieder eine Struktur in die Balken, die von der des Originalholzes von Siebzehnhunderteppes nicht zu unterscheiden ist. Dr. Uhlenspargel hätte seine Freude daran ... tja, wenn man ihn mal braucht, treibt er sich im Stummiversum herum.
Bis demnächst ...
LG
Hubert