Hallo werte Besucher der Mark Michingen,
heute wird's weniger textlastig. Dafür gibt's was auf die Augen. Ich habe die Terrassenbausaison eröffnet und zum Start zeige ich Euch meinen Umbau einer alten Baumgruppe aus den Anfangstagen meiner Modellbahnkarriere.
Aber wie immer zuvor meinen besonderen Dank für Eure Post:
Zitat von Darius im Beitrag #2189
... Egal welches Thema, es ist immer wieder interessant zu lesen und man lernt ständig neue Dinge kennen ...
@DanielVielen Dank für Dein Kompliment. Mit dieser Einstellung näherst Du Dich meiner Vorstellung eines idealen, leidensfähigen, vielseitig interessierten Wunschbesuchers ...

Du wirst sehen, alle diese Fähigkeiten werden heute wieder gebraucht.
Zitat von derOlli im Beitrag #2190
... Ich warte mal ab welche Erfahrungen du machst und berichtest ...
@OlliErste Tests verliefen sehr erfolgversprechend. Bei meinem nächsten Terrassenprojekt werde ich über den ersten wirklichen Einsatz berichten.
Zitat von GSB im Beitrag #2191
... Was bin ich froh dass es für meine Bemo V51 so nen fertigen Umbausatz der tramfabriek gibt...
@Matthias (GSB)Diese Umbausätze sind im Wesentlichen nicht mehr als eine 3D-gedruckte Motorhalterung, wie ich sie aus Messing gebaut habe. Durch die kleine Bastelarbeit gewinne ich ein nicht zu verachtendes Zusatzgewicht.
Zitat von Djian im Beitrag #2192
... diese Tools für den Heißdrahtschneider sind schon sehr durchdacht. Ich finde auch die Tutorials von Gerald Boom sehr anschaulich. Ich denke er wartet ab, ob sich in der Tabletop-Szene, in der er ja selbst aktiv ist, genügend Interessenten finden, dass sich eine Auflage rentiert. Wenn es dann wieder was gibt, sollte man schnell sein ...
@Matthias (Djian)Deine Einschätzung teile ich komplett. Im Augenblick sind leider fast alle Tools ausverkauft. Mal sehen, ob Gerald Boom eine neue Serie auflegt.
[quote="giesl ejektor" post_id=1989485 time=1562528925 user_id=21341]... Hallo "Mister Vielfältigkeit der Talente" Hubert ...[/quote]
@LutzYuhuuu ... ein neuer Titel ... freu ... :D
@AllDann will ich doch gleich mal etwas für dieses Titel tun ...
Es beginnt mit einer für mich guten Nachricht. Die Kreislaufprobleme haben sich verflüchtigt und ich konnte mich letzte Woche tatsächlich wieder am Steuer unseres Autos Platz nehmen. Die Gelegenheit habe ich gleich für eine Fahrt in den Odenwald genutzt. Es standen noch ein paar Panoramaaufnahmen für meine Kulisse auf dem Plan. Tja, die Sonne und das trockene Wetter der vergangen Tage hat die Welt leider mehr vertrocknet, als es mir für meine Frühsommerkulisse lieb ist. Wie ihr anhand dieses Beispiels erkennen könnt, sieht nicht nur das Korn ziemlich trocken und gelb aus. Das heißt Zusatzarbeit am PC ...

Dann ging es mit den Lokumbauten weiter. Bei der BR 51 ist das neue Doppelzahnrad fertig geworden und der Getriebeumbau ist abgeschlossen:

Das schwarze Zahnrad mit Modul 0,4 habe ich vorsichtig soweit aufgebohrt bis es stramm auf ein Messingröhrchen mit drei Millimeter Außendurchmesser passte. Am Innendurchmesser des Röhrchens war nicht viel zu ändern, damit es sich frei auf der Steckachse drehen konnte. Der kleine Ring rechts dient als Abstandshalter und er fixiert die beiden Zahnräder im richtigen Abstand. Das große schräg gefräste Zahnrad mit Modul 0,3 versetzte ich ebenfalls über eine 3 mm Bohrung in die Lage, neben dem kleinen Bruder Platz zu nehmen. Noch eine Schnecke auf die Motorachse gesteckt ... und schon zeigte sich wieder mal der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
Mein Taschenrechner behauptete, ein Zahnrad mit 20 Zähnen im Modul 0,4 besitzt beinahe exakt den gleichen Durchmesser wie der Ersatz mit Modul 0,3 und 27 Zähne. Aber ich musste den Motor mit einem Blechplättchen etwas anheben, damit sich das notwendige Spiel zwischen Schnecke und Zahnrad einstellte:

Aber dann ...


trieb der Motor Sausemann
flink und leicht Zahnrad und Tender an. :D
Auch wenn es auf dem Foto vlt. anders aussieht, selbst bei voller Pulle drehten sich die Tenderräder deutlich langsamer als mit dem originalen Doppelzahnrad. Freu ... hat geklappt.
Von der Erfolgswelle getragen wurde ich dann gleich übermütig. Der Tender schleppt mal wieder ein paar faule Säcke mit sich herum, die nichts weiter zu tun haben als gut auszusehen. Während die Räder der beiden äußeren Achsen mit Haftreifen versehen sind und alle Antriebsarbeit verrichten, lassen sich die beiden mittleren Achsen nur durch die Gegend kutschieren. Ich hielt gleich eine Motivationsrede an die vier Darsteller aber sie wollten sich doch tatsächlich herausreden. Nee ... wir können nicht ... die dicken Räder mit ihren Haftreifen lassen uns über der Schiene schweben und wir haben keinen elektrischen Kontakt.
Wie jetzt ... das wurde gleich verifiziert ... die Drückeberger sollten sich bloß nicht hinter irgendwelchen Scheinargumenten verstecken können:

Ha, siehste ... nix als dummes Geschwätz und Lügen. Sie stehen einwandfrei auf den Schienen und mit einem leichten Druck von oben können sie ohne weiteres mithelfen, die Stromabnahme zu verbessern.
Nee ... und jetzt fing der Decoder an zu jammern: "Ich schaff's nicht, ich bin so schwach und brauche Stützkondensatoren." Zum Beweis pfiff er ziemlich kläglich auf seiner imitierten Dampflokpfeife. Da muss ich auch noch tätig werden und ein neues Soundprojekt zusammenstellen und aufspielen.
Aber ein Lob muss ich doch noch loswerden. Ich rief aus einer fernen Stadt tatsächlich ein paar Stützkondensatoren herbei und siehe da, sie machten sich mit ihren µ-Fahrrädern sofort auf den Weg und wollten gleich diensteifrig auf die Lok hüpfen. Nicht so schnell, erst einmal kriegen die Tenderrad-Viererbande eine Feder auf den Kopf gedrückt, die sie zur Mitarbeit zwingt. Aber das erwies sich als nicht so einfach und ich stecke fest. Ich hörte doch letztens die Bande leise feixen: "Er schafft's nicht ... siehst'e, er schafft's nicht ..."
Ich werde Euch helfen ... jetzt erst recht
Parallel eröffnete ich die Terrassensaison. Als diesjähriges Startprojekt probierte ich zur Vorbereitung der Anlagenbegrünung eine Reihe von Methoden und Materialien an einem Minidiorama aus. Noch aus den Anfangstagen meiner Modellbahnkarriere stand am Anlagenrand eine Baumreihe herum, mit der ich seinerzeit einen kleinen Waldweg nachbilden wollte. Die Grundidee gefiel mir immer noch, die Ausführung allerdings nicht mehr. Seinerzeit hatte ich die gerade neu auf dem Markt befindlichen Heki-Belaubungsmatten in Hell- und Mittelgrün eingesetzt. So präsentierte sich die Baumreihe zu Beginn der Bastelei:


Schon eine ziemlich poppige Farbkombination und dann das alte Leiden ... die Dinger litten wie im Herbst unter einem akuten Blattverlust. Also Mädels, macht Euch nackig ...

Kaum angefasst, bröselte die Herrlichkeit von den Rohlingen. Ich stelle mir gerade den Zustand der Bäume nach der ersten Reinigungsaktion mit einem Staubsauger vor.

Nach dem Rupfen schaute ich den Bäumen auf die Füße. Seinerzeit hatte ich die Drähtchen der Rohlinge platt gedrückt und miteinander verlötet. Ich wollte auf der Anlage Sand aufhäufeln und so einerseits die Füße verstecken bzw. verankern und andererseits einen geschotterten Wanderweg nachbilden. Bloß, wie hätte ich unter den Bäumen ordentlich arbeiten können. Tja, damals ... :D
Das sollte nun besser werden. Das Fundament bildete eine mit Tiefengrund stabilisierte Graupappe, die ich den Mädels als Sohle unter die Füße klebte. Damit während des Aushärtens des Klebers alles schön in Verbindung blieb, griff ich zu jahreszeitlich typischen Gewichten, die gerade in Griffweite lagen:

Nachdem die Füße nun besohlt waren, schaute ich mit der Kamera schon mal den zukünftigen Waldweg entlang:

Die rechte Baumreihe steht übrigens etwas schräg, da sie sich später über einen Abhang beugt und dem LED-Licht entgegenwächst.
Waldweg ... das Stichwort für den nächsten Schritt. Oben deutete ich den Einsatz neuer Streumaterialien an. Hier sind sie:

Was kann einen Waldboden besser darstellen als ein Waldboden. In den Töpfchen befinden sich gemahlen und durch Wärme sterilisiertes Naturmaterial ... getrocknete Blätter, Hölzchen, Nadeln oder was gerade auf dem Boden zu finden war. In meinen Schlagmahlwerk blieben die Blattadern zurück, die aber mitnichten weggeworfen wurden. Sie eignen sich prima für die Nachbildung von organischem Gefussel wie z.B. Wurzelwerk:

Noch ein Naturmaterial ... Steinmehl und feinster Sand:

Mit Hilfe der bekannten Leimmischung erhielten die Baumsohlen nun auch den Oberschuh:

Schon wühlen sich die Wurzeln durch das Erdreich und wie kann es anders sein ... mitten über den Weg findet sich gleich ein schönes, dickes Wurzelexemplar, um allzu verträumt daher radelnde Fahrradfahrer nachhaltig zu wecken. Wer kennt sie nicht ... :D

Dummerweise tappte ich mal wieder in die Leim-Basalt-Falle. Bei dem Gesteinsmehl handelt es sich tatsächlich um von mir persönlich eingesammeltes Material von einem allzu großzügig mit Basaltschotter bestreutem Weg. Diese Aktion löste übrigens so manches Kopfschütteln bei den sonntäglichen Spaziergängern aus, als sie mich mit Sandeimerchen, Schaufel und Sieben bewaffnet am Wegesrand entdeckten. Immerhin traute sich der Eine oder die Andere nachzufragen, was ich denn da so treiben würde. Meine Erklärungen lösten so manche ernste Mine in ein mildes Lächeln auf. Aber deutlich war zu erkennen, ich residierte nun in der Rubrik harmlos aber meschugge. Egal, ich hatte eine ausreichende Beute abgebaut.
Ach ja die Falle ... Basalt mit Leim verklebt wird schwarz. Meine Hoffnung, diesmal wäre es vlt. anders, stellte sich als trügerisch heraus. Der Weg wurde so dunkel, als würde Belzebub über diesen Pfad den kompletten Kohletransport zum Heizen der Hölle abwickeln. Naja, keine Sache ... eine dünne diesmal mit Latexkleber befestigte Staubschicht löste das Problem.
Damit die Wurzel nicht so offensichtlich zu erkennen ist und die Falle wirksam wird, tarnte ich sie mit allerlei Vegetation ...


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Zur Nachbildung des Bodenbewuchses setzte ich Grasbüschel und Turf ein. Weiterhin pflanzte ich unter die Bäume die im letzten Jahr gebauten Büsche aus Seemoos und meinem Belaubungsmaterial aus gefärbter Weizenkleie.
Den Rest kennt Ihr ja schon von meiner letzten Baumaktion. Die Rohlinge erhielten Ihr Laub wieder mit Hilfe der bewährten, selbsterstellten Matten, deren Entstehung ich weiter oben ausführlich beschrieben habe.

Hier seht Ihr übrigens den in Bad Dachstein beliebten Lehrer Sommer. Der sportliche Pädagoge pflegt am Nachmittag nach dem Unterricht ausgiebig in der Natur zu spazieren. Er liebt als Ausgleich nach der Hektik und dem Krach in der Schule die Abgeschiedenheit in der Natur. Diesmal wurde er allerdings von einem Fotografen beobachtet:



Ärger droht ... hat doch auch der Paul als stadtbekannter Rüpel den lauschigen Waldweg entdeckt. Nun knattert er mit seinem aufgebohrten Roller durch den Wald ...

Natürlich ist der Roller nicht zugelassen, der Auspuff ist manipuliert und die Bremsen ... reden wir lieber nicht darüber. Solltet Ihr also hier im Forum einen gewaltigen Krach hören, wisst Ihr, woher es kommt. :D
Der Bau des Mini-Dioramas hat mächtig Spaß gemacht Ich habe beim Bau eine Menge neuer Erfahrungen und Erkenntnisse gesammelt. Der Ausschnitt wird mit Sicherheit auf der Anlage seinen Platz finden. Ich hoffe, Euch gefällt mein kleines Experiment ...
LG
Hubert