Hallo werte Modelbahnfreunde,
ich bin baff ... solche Reaktionen hatte ich nicht erwartet. Vielen lieben Dank für Eure Kommentare, Einschätzungen und kritischen Anmerkungen. Ich hoffe, Ihr verzeiht mir einmal mehr, dass ich es nicht schaffe, auf alle Beiträge individuell einzugehen. Dass ich jetzt ein paar Fragen oder Anregungen herausgreife, hat nichts damit zu tun, dass ich mich nicht über alle Äußerungen riesig gefreut habe. Im Augenblick kann ich diese positiven Rückmeldungen sehr gut gebrauchen ...
Also vielen Dank nochmal an Michael (Sachse74), Daniel (Darius), Carsten (Schwellenzähler), Matthias (Heichtl), Frank (fsbr), Hardi (Hardi), Matthias (GSB), Felix (Brunfda), Alexander (trilliano), Georgio (respace99), Ralf (Ralf Franke), Harry (homo mibanicus). Andy (Andy_1970), Wolfgang (wulfmaniack), Reinaut (reinout), Olli (derOlli), Werner (Lanz-Franz), Peter (Miraculus), Dirk (Remo Suriani), Kai (LaNgsambahNer) und Christoph (211064) ... ich hoffe, ich habe nun niemanden vergessen.
Wo fange ich jetzt bloß an ... ich löse die Reihenfolge mal auf und beginne hier:
Zitat von Brumfda im Beitrag #2244
... Schafft das Bild in Dir eine Resonanz, was Du mit diesen zahlreichen Bildern an Respekt und Anerkennung auslöst
? ...
@FelixJa, es löst etwas bei mir aus ... natürlich wie oben beschrieben Freude, aber auch ein wenig Kopfschütteln und Verwunderung. Ich denke so: Was habe ich schon Großartiges geleistet außer ein paar Holzleistchen in Reih und Glied aufzukleben, einzuschottern und Profile darauf zu befestigen. Natürlich werde ich gern am Bauch gepinselt, aber über mir ist noch eine Menge Luft und ich kann und muss noch viel lernen.
Genau darüber hatte ich gestern eine Diskussion mit meiner Frau. Sie meint, ich solle mich nicht so klein machen und mein Licht nicht unter den Scheffel stellen. Ich meine, das kann jeder schaffen, der nicht gerade mit gekreuzten Fingern an die Arbeit geht. Sie meint, nee, das schafft nicht jeder. Ich meine, hier sind doch alles Modellbauer versammelt, die alle auf ihre Weise etwas Großartiges auf die Beine gestellt haben. Warum zum Henker sollten die das nicht können. Ja klar, ich musste üben, etwas Zeit und Aufwand investieren, bei der Arbeit aufmerksam sein und dann ... nee jetzt, das ist alles kein Wunder oder gar etwas Herausragendes. Es ist, wie es ist ... fertig.
Manchmal juckt es mich schwer in den Fingern, den Beweis meiner Aussage anzutreten. Da bricht sich der Pädagoge in mir seine Bahn. Zudem ist meine Frau wohl nicht von meiner Ansicht zu überzeugen, wenn ich sie nicht belege. :D
Es wollten sich ja schon einige die Gleise vor Ort ansehen. Bitteschön, da ist es doch naheliegend, zusammen mit Interessierten eine Weiche oder einen Gleisabschnitt zu bauen. Ich stelle mir vor, es könnte sehr interessant werden, wenn man einen Samstag zusammen hockt, und nach der Fachsimpelei fährt jeder mit einer selbstgebauten Weiche heim. Ich habe keine konkreten Vorstellungen, wie das genau gehen könnte, denn in meiner Bastelbude ist höchstens für eine weitere Person Platz. Ich behaupte, meine Technik ist für jeden, der schon mal eine Feile und einen Lötkolben in der Hand hielt, mit etwas Anleitung zu schaffen ... Punkt! Mal sehen ...
Zitat von Lanz-Franz im Beitrag #2253
... Deine weitere Vorgehensweise einfärben, trocknen, zerbröseln, einschottern kann ich soweit nachvollziehen.
Was ich nicht bemerkt habe, was passiert nach den auf- bzw. einbringen des Schotters?
Eigentlich hätte ich nun den Arbeitsschritt Beträufeln mit einem Schotterkleber deiner Wahl erwartet. ...
@WernerSo als pensionierter Lehrer hätte ich jetzt beinahe geschrieben ... Werner, geh doch bitte nochmal nach oben und schau ganz genau nach, was Du zu diesem Thema bei den Bildern finden kannst.

Aber da ich pensioniert bin ... hier ein paar exklusive Schotterbilder für Dich:

Und hier mit Schienen und unter anderen Lichtverhältnissen:

Womit wir dann bei den kritischen Anmerkungen von
Dirk und
Kai wären:
[quote="Remo Suriani" post_id=2004284 time=1566644476 user_id=18573]... Der Schotter überzeugt mich hingegen weniger. Man nimmt ja meist etwas groberen Schotter, weil es sonst nicht wirkt. Aber wenn das Profil und die Schwellenabstände vorbildlich sind, wirkt der Schotter bei Dir doch etwas grob. Und eben auch zu dunkel. ...[/quote]
Zitat von LaNgsambahNer im Beitrag #2256
... dem kann ich mich nur anschliessen. ...
Hm ... das ganze Schotterthema ist sehr vom persönlichen Geschmack abhängig. Ich bin mir dessen bewusst, die Steinchen sind eigentlich zu groß. Ich habe an der Anlage herumprobiert und mit verschiedenen Korngrößen experimentiert. Maßstäblich verkleinerter Schotter erinnert mehr an Sand als an einzelne Steine. Im normalen Betrachterabstand war damit das Schotterbett als solches kaum noch zu erkennen. Als aktive N-Bahner wisst Ihr ja, man muss schon mit der Nase auf der Anlage hängen, um die Perspektive der Bilder oben einzunehmen. Ich habe für mich beschlossen, es bei diesem Kompromiss zu belassen und vor der Anlage stehend finde ich die Korngröße passend. Ich gebe Euch recht, Makroaufnahmen wirken dadurch nicht so vorbildlich und etwas spielzeughaft. Aber damit kann ich leben.
Auch die Farbe ist so eine Sache. Was dem einen zu hell erscheint ist dem anderen zu dunkel. Wenn man sich die beiden Bilder ansieht, könnte man zudem meinen, es wären zwei verschiedene Sorten Schotter zum Einsatz gekommen. Aber nix da ... es ist einfach die unterschiedliche Beleuchtung. Dann kommen noch die Probleme der technischen Übertragung der Bilder hinzu. Was habe ich schon gestaunt, wie meine eigenen Bilder am Rechner bzw. Bildschirm eines Kollegen aussahen. :D Nee, bei den Farben hätte ich sofort heimfahren und alles neu anmalen müssen.
Auf meinen Vorbildfotos finden sich Steine von hellgrau bis fast schwarz. Zu Dampflokzeiten sollten die Schienenwege bestimmt nicht heller gewesen sein, als heute. Ich habe versucht, mich daran zu orientieren. Aber wie bereits oben geschrieben, nach oben gibt es immer noch Luft. Was Ihr gerade auf Euren Bildschirmen sehen könnt, ist der Stand meiner aktuellen Fähigkeiten und meines Geschmacks. Es mag sein, dass sich dieser Stand auch bei mir noch ändern wird. Dann muss ich neu überlegen, wie ich damit umgehe. :D
Zitat von reinout im Beitrag #2251
... Mit solche winzige Schienenprofilen hast du ein Großteil der vier Wochen wahrscheinlich gebraucht um die Nerven wieder zu beruhigen ...
@ReinoutDas Gegenteil ist der Fall. Dieses Arbeiten beruhigen das im Augenblick ziemlich aufgebrachte Nervenkostüm. Die völlige Fokussierung auf solche Arbeiten hilft mir ein wenig, aus der nicht immer erfreulichen und bisweilen traurigen Realität auszusteigen. Meine Frau sagt dazu, meine Bastelei wäre meine persönliche Rückzugsinsel ... damit hat sie wohl recht.
Zitat von Darius im Beitrag #2238
... Kommst Du überall an die Strecke ran oder musst Du hier noch was vom Überbau abnehmen? ...
@DanielMeine Anlage ist zungenförmig aufgebaut und bis auf die Stadt Bad Dachstein überall gut erreichbar. An der südlichen Ausfahrt des Bahnhofs Rhodenhausen kann ich sogar von zwei Seiten dran und das nördliche Ende ruht auf einem nur ca. 40 cm tiefen Untergrund. Selbst Detailarbeiten sind hier kein Problem. Andernfalls hätte ich mir sicher eine andere Lösung überlegt. In meinem Frust über den Rost an den Schienen habe ich durchaus über einen Teilabriss und Neuaufbau mit Peco-Gleisen nachgedacht. Das wäre zwar schneller gewesen, aber weniger entspannend. :D So verrückt es sich für Euch vlt. anhört ... es wäre für mich eine Art Kapitulation vor der Realität gewesen und kein Fortschritt. Nee, so gefällt es mir besser und so lange ich noch aufrecht stehend an der Anlage arbeiten kann ...
@AllWenn man so an der Anlage werkelt und tatsächlich Fortschritte zu sehen sind, sind Gedanken über die weitere Ausgestaltung naheliegend. Der Bahnhof Rhodenhausen ist ja als Bahnhof mit Traktionswechsel gedacht. Der Hauptteil der Gleise ist bereits elektrifiziert, aber die eingleisige Hauptstrecke nach Bad Dachstein wird noch mit Dampf und Diesel betrieben. Bei der Planung der Anlage hatte ich mir überlegt, so einen interessanten Betrieb zu ermöglichen und die eine oder andere schöne Lok wartend auf der Anlage abstellen zu können. Die Bahnhofsköpfe weisen daher einige Abstell- bzw. Wartegleise auf.
Dieses Gewirr möchte ich zum größten Teil mit Quertragwerken für die Oberleitung versehen. Da die nördliche Ausfahrt auf das Viadukt führt, kommen dann auch die schon gebauten Streckenmaste zum Einsatz ... usw ... usf ...
Für ein Quertragwerk sind Turmgittermaste sozusagen ein "Mu(a)st Have" ... bloß welche. Im Bestand aus vergangenen Tagen fand sich ein Sommerfeldt-Exemplar. Dann besaß ich noch eine Platine aus Neusilber zum Bau von vier 14m-Masten der Fa. NDetail. Schließlich bestellte ich mir zum Vergleich noch ein Modell von Viessmann, das gestern bei mir eintraf. Meinte doch meine Frau tatsächlich nach dem Auspacken: "Boh, der sieht ja mickrig aus!" "Nee, das nennt man filigran ...", lautete meine Antwort. :D Sie schaute etwas skeptisch drein ...
Dieses Gespräch war für mich Anlass, Euch an meinem Vergleich in Form einer Mastschau teilhaben zu lassen.
Zur Erinnerung ... das ist ein Original:

Hier ist zwar kein Quertragwerk eingehängt, aber die Maste daneben sahen nicht anders aus. Apropos einhängen ...

... in der Praxis hängen Zugseil und Fahrdraht an solchen Winkeleisen. Oben ist ein doppeltes Tragseil befestigt:

Das hier von mir abgelichtete Exemplar trägt noch stolz ein beachtliches und filigranes Geweih zur weiteren Stromversorgung anderer Verbraucher. Zwischen den Gittern ist außerdem noch eine Lampe zu entdecken. Die Gitterstreben sind offensichtlich vernietet ... die Nachbildung solcher Feinheiten wäre in Spur N sicher etwas viel verlangt, obwohl teilweise damit geworben wird. Aber da wurden wohl H0 und Spur N Maßstäbe durcheinander gebracht. Sowieso finde ich es eine Unsitte, Fotos von H0-Modellen zur Werbung von N-Modellen zu verwenden.
Nun also zu meiner Mastschau ... hier als erstes im Gegenlicht:

Ich darf Euch die Protagonisten von links nach rechts vorstellen: Mein nochmal verfeinerter Bausatzmast, ein Abspannmast von Sommerfeldt (der steht hier etwas außer Konkurrenz, denn das ist ein Thema für sich), daneben der Sommerfeldt-Mast aus Kunststoff mit seiner deutlich sichtbaren Mastarmierung aus einer Art Drahtkorb und ganz rechts streckt sich der (mickrige :D ) Viessmann-Mast in die Höhe.
Die drei Vertreter nun im vollen Sonnenlicht:

Nun zu den Details angefangen bei der Aufnahme für den Fahrdraht bzw. das Zugseil. Den Anfang macht wieder mein Selbstbau. Die Makroaufnahme zeigt, bei der Lackierung muss ich noch nachsteuern. Ich hatte das Neusilber zuerst schwarz brüniert und dann (zu) dünn mit Resedagrün überhaucht, um die dunkle Basis durchscheinen zu lassen. Zunächst sah alles prima aus. Aber die Makroaufnahme brachte den zu vorsichtigen Farbauftrag zum Vorschein.
Hier kommt es mir zunächst darauf an, Euch meine Verfeinerungen zu präsentieren ... die mit 1x1 mm Messing-Winkelprofilen verstärkten Ecken und die aufgelöteten Winkel mit 0,4 mm Bohrung zur Aufnahme der Zugseile.

Der Sommerfeldt-Mast darf sich als nächstes auf die Befestigung schauen lassen. Die Kunststoffbasis ist im unlackierten Zustand nicht zu verleugnen. Durch das Aufnahmeloch könnte auch ein Preiserlein hindurchpassen:

Der letzte der Mohikaner ist wieder das Viessman-Exemplar. Die Aufnahme ist erstaunlich filigran gestaltet ... Respekt!

Schauen wir nun auf die Füße:

Der Sommerfeldt-Mast steckt auf dieser besagten Armierung, die dem Kunststoff doch einige Stabilität verleiht. Ohne diesen unten verschraubten Drahtkorb sieht das Modell zwar besser aus, wird aber einigermaßen instabil. Die Mastarmierung bedingt allerdings die ziemlich ausladende Basis.
In der Summe qualifiziert sich der Sommerfeldt-Mast immer mehr für den Platz als dritter Sieger.
Eine interessante Lösung bietet Viessmann:

Das Unterteil wird aufgeschraubt und der Mast anschließend aufgeschoben. Das würde im Falle eines Falles den einfachen Austausch erlauben. Zudem zeigt der Mastfuß alle Insignien eines Aufsatmastes, der auf einen Betonsockel verschraubt wurde. Sogar die Schraubenköpfe wurden in der Nachbildung nicht vergessen ... ein weiterer Pluspunkt.
Mein Bausatz ist dagegen recht einfach konstruiert. Der Betonsockel wird aus den geätzten Neusilberblechen gefaltet und verlötet (oder geklebt). Zur Befestigung ist im Sockel ein Loch vorgesehen, in das ich eine M2-Messingschraube eingelötet habe. Für die Montage auf der Anlage ist also ein entspr. Loch zu bohren und der Mast wird dann von unten verschraubt.

Das Modell erinnert somit mehr an einen in den Betonsockel eingegossenen Mastfuß. Diese Technik wurde beim Vorbild in der Anfangszeit eingesetzt, aber schnell durch aufgeschraubte Maste ersetzt.
Kommen wir zu den Kosten ... ein Sommerfeldt-Mast kostet über den dicken Daumen ca. 6 Euro. Umgerechnet liegt der Bausatzpreis bei 3,70 € zuzüglich der Kosten für die Messingprofile. In der Summe steht er für die günstigste Lösung, wenn ich mal von der Bastelzeit absehe. Das Viessmann-Modell liegt bei ca 9 € je Mast und erfordert damit die höchste Belastung der Bastelkasse. Dennoch sieht meine persönliche Liste im Augenblick so aus:
Viessmann: 1. Sieger
Selbstbau: 2. Sieger
Sommerfeldt: 3. Sieger
Meine Frau würde wohl den ersten und zweiten Platz vertauschen ... mickrig und so ... :D Tja, die Jury ist sich also nicht einig. Was meint Ihr?
Und dann kommen noch die schon angesprochenen Abspannmaste. Hier sind mir die Viessmann-Modelle eindeutig zu lang und somit schon für den dritten Platz qualifiziert. Die Sommerfeldt-Exemplare sind m.E. mehr so Phantasieprodukte. Selbstbau ... seufz ... hm ...
LG
Hubert