Hallo liebe Freunde und Begleiter meiner Basteleien,
der 17.12.2019 ... tja, das war das Datum meines letzten Berichtes. Für diese lange Zeit der Abstinenz gibt es einen Reihe von persönlichen Gründen, die aber m.E nicht zwingend in einen Baubericht gehören.
Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bedanken, die trotzdem hereingeschaut und die Mark Michingen nicht vergessen haben.
Was mache ich jetzt nur, um den Anschluss wieder herzustellen ... Moment, ich höre da was ...:
"Mama, ich muss Pipi!"
"Ja, mein Schatz ... einen Augenblick ... Ich weiß sicher, ich hab ihn eingesteckt ..."
"Mama, ich muss dringend ...!"
"Ja doch, ich hab den Schlüssel gleich ..."
"Mama, jetzt musst du Dich nicht mehr beeilen ..."

Ach Du Schreck ... und ich trage die Verantwortung für das Missgeschick. Warum musste ich nur in die rechte Haustür ein Schlüsselloch bohren ... nee ... und dann diese typischen Frauentaschen, die innen bedeutend größer sind als außen ... nee ... :D
Immerhin, schon sind wir mittendrin. Ich hoffe, Ihr verzeiht mir ausnahmsweise, dass ich nicht einzeln auf Eure Beiträge eingehe. Das heißt nicht, dass ich mich nicht riesig über jede einzelne Antwort gefreut habe. Nur, wie lang soll dann mein erster Bericht nach der Abwesenheit werden? Schließlich gibt es so Einiges zu zeigen. Der Reihe nach ...


Das ist nun das vorläufige Endergebnis des Doppelhauses gebaut aus den weiter oben beschriebenen Lasercut.Bausätzen von "Micro Welten". Und weil ich oben danach gefragt wurde, ich möchte eine positive Bilanz ziehen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist ausgezeichnet, die Passgenauigkeit stimmt und die Modelle sind einerseits unspektakulär, aber in vielen Fällen absolut passend. Ja, ich kenne inzwischen weitere Lasercut-Bausätze, die m.E.durch die Wahl der Materialien vlt. einen Hauch besser sind. Darüber wird noch zu berichten sein.
Wie Ihr sehen könnt, war Tina Pa bereits aktiv und hat eine erste Schicht Dreck aufgetragen. Sie soll mit der abschließenden Gestaltung allerdings warten, bis ich das Gesamtkunstwerk zusammenstellen kann.
Das Schlüsselloch ... hier ist es ... :D

Die geöffneten Fenster erhielten im Gebäude ein Zimmer mit angedeuteter Inneneinrichtung und Gardinen. Die Bewohner präsentieren sich sogar der Öffentlichkeit:

Das Lieblingsmotiv der Kamera des Herrn Kreuzer sind die am Bahnhof Rhodenhausen vorbei defilierenden Züge. Diesmal hat er etwas ganz besonderes entdeckt und seine Frau herbeigerufen, Sie interessiert sich normalerweise nicht so sehr für Eisenbahnen, aber diesmal ... wir werden sehen. :D
Auf dem ersten Bild ist übrigens mein neues Straßenpflaster zu sehen. Dazu gibt es eine längere Geschichte. Alles fing so an:
Nachdem das Doppelhaus fertig geworden war, wollte ich an der Gleisanlage des Bahnhofs weiterarbeiten und Gleis 1 einschottern. Als ich vor der Anlage stand wurde mir sofort klar, so einfach würde es nicht gehen, da ich die Stadt und das Empfangsgebäude partout auf einer Geländestufe ansiedeln musste. Der Schotter würde bis zur nicht vorhandenen Stützmauer reichen, die Oberleitungsmaste sollten ihren Platz finden, der Treppenabgang vom Bahnhofsgebäude zum Bahnsteig war exakt in der Höhe zu planen bzw. anzupassen usw. ... lauter Abhängigkeiten, die aufgelöst werden wollten. Was blieb mir anderes übrig als erst einmal Messschieber, Lineal Stift und Papier zur sorgfältigen Analyse der Situation hervorzukramen. Ich durchsuchte meine vorhandene Literatur nach Beispielen und Anregungen. Nachdem ich eine gewisse Vorstellung entwickelt und aufgezeichnet hatte, durchsuchte ich die Herstellerangebote nach passenden Bausätzen.
Je mehr ich allerdings über die Anlagenecke nachdachte, desto verschlungener wurde der Knoten in der Kreativabteilung. Irgendwas klemmte trotz aller Suche immer. Und dann kam noch die Stadtverwaltung von Rhodenhausen mit ihrer Forderung nach einem repräsentativen Empfangsgebäude ... mindestens größer als der Bahnhof in Bad Dachstein. Die Planer in der Bahndirektion griffen sich ans Hirn ... nee ... für so ein Kleckersdorf. In ein paar Jahren habt ihr nur noch einen Haltepunkt und das Gebäude wird verkauft. Den Aufstand im Rathaus hättet Ihr sehen müssen ...
Es ging einfach nicht weiter bis der Markgraf das Regal nach vorhandenen Bausätzen absuchte. Und siehe da, er fand das bekannte Postamt von Kibri. Hm ... das könnten man doch umbauen ... ein paar Insignien der Bahn hinzugefügt ... hm. Und schon wieder hatte ich sie alle an der Backe. Ein Postamt ... das geht ja gar nicht ... zu klein, zu groß ... das ist doch kein Bahnhof ... nee.
Doch dann sprach der Markgraf ein Machtwort: "Das Ding wird's, oder wir machen gleich einen Haltepunkt. Ich muss es schließlich bezahlen und der Bausatz ist schon mal da und kostet nix mehr. Hier wird rumgeschwätzt als wäre alle Mittel unbegrenzt. Ihr wolltet mir damals noch nicht einmal das Geld für den Tunnelturm bewilligen ... Schluss jetzt!"
Naja, man einigte sich auf eine Probeaufstellung:


Der Treppenaufgang von DM-Toys war schnell zusammengebaut und angepasst. Das Postamt ... pardon, der Bahnhof ... erhielt provisorische Außenwände, um die Proportionen abschätzen zu können. Ich denke, so könnte es gehen. Der Knoten schien sich etwas zu lösen und der Umbau wurde erst einmal montiert:

Der ersten Etage wurde auf der linken Seite ein Erker geklaut, damit das Gebäude nicht zu verspielt aussieht. Der rechte sollte bleiben, damit man dem Bahnhofsvorstand und seiner Familie die Dienstwohnung als Luxusherberge mit gehobener Ausstattung vermieten konnte. Auf diese Idee kam natürlich die Bahndirektion Klustal in der Absicht, dem armen Bahnbeamten das Gehalt gleich wieder aus der Tasche ziehen zu können. Außerdem konnte er von dieser Aussichtskanzel aus den Bahnverkehr selbst nach Feierabend optimal überwachen und gegebenenfalls eingreifen. Dieser oberschlaue-gemeine Hintergedanke, die Dienstzeit des Vorstehers ohne Mehrkosten zu verlängern, wurde natürlich nie öffentlich geäußert ... nur Vorteile, für wen auch immer ... :D
Die Bahnhofsuhr ... boh, das Ding kostete einiges an Experimentierzeit. Der arme Handwerker erhielt den Auftrag, für eine möglichst gleichmäßige Ausleuchtung des Zifferblatts zu sorgen. Außerdem sollte die Uhr wenigstens zweimal in 24 Stunden die exakte Uhrzeit anzeigen. Während sich die letzte Forderung mit einem Vektorzeichenprogramm flott erledigen ließ, stellte sich die Beleuchtung als ein gewisses Problem dar. Schließlich ist eine LED ein Punktstrahler ... aber Ihr kennt das ja.
Erster Versuch ... transparentes PS ... auf einen Dorn gespannt und zu einer Scheibe gedreht ... dann von Hand eine Bohrung bis in das mittlere Spannloch:

Die SMD-LED der Baugröße 0402 schob ich durch die radiale Bohrung bis in die Mitte:

Ich legte ein Blatt Papier über die Scheibe in der Hoffnung, das Licht würde sich in der Scheibe verteilen und vom Papier wie ein Diffusor einigermaßen gleichmäßig verteilt ... Pustekuchen ...
...:

Damit brauchte sich mein wackerer Beleuchter nicht in der Bahndirektion blicken lassen. Hm ... was tun? Manchmal hilft es ja, durch einen Baumarkt zu schlendern und sich inspirieren zu lassen. Tatsächlich fand ich eine halbtransparente PS-Platte, die förmlich danach rief, getestet zu werden.
Ich spulte also alle Arbeitsschritte nochmal vor und erhielt nach der Wiederholung des ganzen Ablaufs eine neue Uhrscheibe aus dieser milchig-weißen Platte. Trommelwirbel ... doppelte Spannung ein ... die elektrische und die bei mir ... :D ... dann die Erleuchtung:

Ja isses nicht schön ... Begeisterung ... und der aufgeklebte schwarze Rand erledigte seinen Job als Lichtbremse ebenfalls prima. Jetzt ran ans Gebäude:

Problem erledigt ... nächstes Problem. Wieder ging es um's Licht. Der Treppenaufgang wollte ebenfalls beleuchtet werden:

Ein paar weitere SMD-LED an die Decke geklebt verminderten die Gefahren für die Reisenden bei Dunkelheit erheblich. Hoffentlich bleibt die Dame mit ihren Stöckelschuhen nicht im Bodengitter stecken.
Sowieso ... Wahnsinn, was die Laser in Spur N so herausbringen:

Ein verglaster Übergang mit Aufzugskabine ... was für ein Luxus ... vor einigen Jahren in Spur N völlig utopisch ... was hätten die Modellbauer damals gestaunt ... ich bin begeistert! :D Das freut auch den filmenden Vater mit dem winkenden Filius. Auch wenn das Foto leider nicht ganz scharf geworden ist, ja man könnte sogar unscharf sagen, aber dieser Gitterrost ... :D ... jetzt sagt doch selbst ... 1zu160 ... ja, nee ...
:

Am Bahnhof war die Dachgestaltung wieder mal ein Thema. Damit die Dachrinnen des etwas betagteren Post-Bausatzes sich nicht zu schämen brauchten, kratzte und feilte ich eine Rinne in die planen und so etwas seltsam aussehenden Spritzlinge:

Das Dach erhielt dann gleich eine erste Ladung Dreck:

Ich ergänzte zusätzlich eine für damalige Zeiten typische Sirene aber auch ein paar Schmuckspitzen an den Ecken des Walmdachs:

Das letzte Bild des heutigen Tages zeigt die Stellprobe nach der Montage des Empfangsgebäudes. Der Treppenabgang schwebt unten noch in der Luft, aber das Bahnsteigbelag kommt ja ein ganzes Stück höher. Hm ... ich denke, das Anfang ist gemacht, der Knoten löst sich ein wenig.
Ich bin inzwischen bereits ein Stück weiter gekommen. Für heute sollte es allerdings genug gewesen sein. In der Fortsetzung möchte ich Euch u.a. zeigen, wie das Straßenpflaster entstanden ist. Bis dahin ...
LG
Hubert
PS: Ja, wo isses denn geblieben, das letzte Bild ... prompt vergessen ... aber jetzt ... :D