RE: B VI der K.Bay.Sts.B. von Märklin: schwarz und immer schwärzer

#1 von Lindilindwurm , 02.02.2016 07:17

Liebe Länderbahnfreunde,

mir fällt auf, dass Märklins B VI immer mehr ihre Farbe und ihren Glanz verliert. Schade, denn diese Lokomotiven wurden von ihren Lokführern gehegt und gepflegt. Rostige oder ölige Steuerungen gab es kaum.

Den Verlauf der ProduktVERpflege seht ihr zum Beispiel hier:

http://www.lctm.info/Secciones/LocoRevie...VI/index_HO.php


Lindi


 
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RE: B VI der K.Bay.Sts.B. von Märklin: schwarz und immer schwärzer

#2 von Michael K , 02.02.2016 08:07

Hallo Lindi,
was meinst Du genau : Die Loks sind doch im Wesentlichen grün...
Die seit einiger Zeit dunkel brünierten Stangen?
Oder die Entfeinerungen bei den Zierlinien?
Immerhin blieb den Loks der Glockenankermotor bis zuletzt erhalten und wurde sogar extra genannt (Bsp 37982 Lessing)

Ich hab 4 von diesen putzigen Loks und finde auch die ersten Modelle (Tristan, Murnau, Tölz) noch am schönsten! Wobei mich aber auch die schwarze 34er und die blaue Steinach immer wieder faszinieren


Viele Grüße
Michael


 
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#3 von DeMorpheus , 02.02.2016 08:33

Moin,

dunkel brünierte Gestänge (in jeder Epoche) sind halt auch so ein Modellbahnmythos: vorbildfern, aber der Kunde will es nun mal haben.
Das Modell verkauft sich so wohl besser als mit schön blanker Steuerung, auch wenn man die ganz genau aufs Vorbild schauenden Kunden vielleicht verliert.


Viele Grüße,
Moritz

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RE: B VI der K.Bay.Sts.B. von Märklin: schwarz und immer schwärzer

#4 von Jens500 ( gelöscht ) , 02.02.2016 09:45

Hallo,

wieso "Modellbahnmythos"?
Habe mir gerade hunderte Fotos von aktuell betriebsfähigen Dampfloks angesehen, die nicht lackierten Teile der Gestänge wirken alle wie brüniert. Logisch bei betriebsfähigen Loks, anders ist das natürlich bei fabrikneuen Loks/Fotos davon.
Gerade mal bei 2 Schmalspur-Neubauloks aus meiner Fotosammlung waren die Gestänge heller/silberner, wird aber spürbar dunkler, je älter die Loks werden.

Viele Grüße
Jens


Jens500

RE: B VI der K.Bay.Sts.B. von Märklin: schwarz und immer schwärzer

#5 von Michael K , 02.02.2016 10:04

Naja, in der Länderbahnzeit waren die Gestänge schon eher blank.
Hier noch einige Vorbildfotos zur B VI: Klick


Viele Grüße
Michael


 
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#6 von Riedenburgfritz , 02.02.2016 10:20

Ich glaube, daß die blanken Gestänge eher ein Wunschtraum der Modellbahner sind. Die Treibstangen bestanden aus Eisenguß, der mit größter Wahrscheinlichkeit schon allein aus Kostengründen und weil es auf die Betriebsfähigkeit keinen Einfluß hatte, nicht so fein nachgearbeitet wurde, daß er glänzte. Auch wenn sich das Personal mehr als pflichtgemäß gekümmert haben sollte, dürfte eine brünierte Ausführung im Modell der Wahrheit am nächsten kommen.

Auch das Farbfoto (Link im Beitrag von Miachel K) zeigt ein dunkles Gestänge einer Museumslokomotive. Bei den s/w-Fotos kann ich auf den Gestängen keinen Glanz erkennen, im Gegensatz zum Kessel oder zum Tender.


Viele Grüße,

Fritz


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RE: B VI der K.Bay.Sts.B. von Märklin: schwarz und immer schwärzer

#7 von Jens500 ( gelöscht ) , 02.02.2016 10:46

Hallo Michael,

die verlinkten alten s/w-Bilder zeigen wie neu wirkende Loks.
Anscheinend war die Pflege damals noch eine deutlich andere, andererseits waren Fotos damals nicht so einfach und schnell gemacht, also hat man auch das "Fotomodell" vielleicht mehr als üblich aufgehübscht.
Und das 2. Bild ist deutlich überstrahlt ...

Bei Modellen von Vorbildern, die ab Epoche 2 gebaut wurden, hätte ich Probleme mit nicht brüniertem Gestänge, bei Modellen älterer Vorbilder kann ich aber gut damit leben.

Viele Grüße
Jens


Jens500

RE: B VI der K.Bay.Sts.B. von Märklin: schwarz und immer schwärzer

#8 von Lindilindwurm , 02.02.2016 14:08

Ich würde sagen, dass die Lok bei der Bedruckung "entfeinert" wurde, so fehlen bei der Lok und beim Tender die Zierlinien, ebenso die goldenen Rahmen um die Frontfenster.
Die Sache mit dem brünierten Gestänge ist offensichtlich den Vorlieben der Kunden geschuldet, die sich nicht wirklich gut auskennen.

Was auch möglich gewesen wäre, zeigt ein Modell-Foto der BVI auf einer Märklin Streichholzschachtel, ich nehme an, dass es ein Handmuster war:

http://thumbs.ebaystatic.com/images/g/2T...b6TU/s-l225.jpg


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RE: B VI der K.Bay.Sts.B. von Märklin: schwarz und immer schwärzer

#9 von Laenderbahner ( gelöscht ) , 02.02.2016 14:38

Hallo Fritz,

Zitat von Riedenburgfritz
Ich glaube, daß die blanken Gestänge eher ein Wunschtraum der Modellbahner sind. Die Treibstangen bestanden aus Eisenguß, der mit größter Wahrscheinlichkeit schon allein aus Kostengründen und weil es auf die Betriebsfähigkeit keinen Einfluß hatte, nicht so fein nachgearbeitet wurde, daß er glänzte. Auch wenn sich das Personal mehr als pflichtgemäß gekümmert haben sollte, dürfte eine brünierte Ausführung im Modell der Wahrheit am nächsten kommen.



Vorsicht, "glauben" bedeutet nix wissen!
Treibstangen aus Eisenguß? Wer hat Dir denn den Bären aufgebunden?
Die waren bei der K.Bay. damals samt und sonders aus Stahl geschmiedet, gefräst, abgezogen, geläppt und poliert. Die Bearbeitung hatte dabei nichts mit dem äußeren Erscheinungbild zu tun - Polieren und Läppen war als Korrosionsschutz gedacht - ähnlich wie heute bei der Herstellung hochwertiger Messer.
Stahlguss mit den gewünschten Eigenschaften kam erst nach 1890 auf, Maffei und Krauss arbeiteten aber bei solch hoch belasteten Teilen bis in die 1920er Jahre im Schmiedeverfahren.

Zitat von Riedenburgfritz
Auch das Farbfoto (Link im Beitrag von Miachel K) zeigt ein dunkles Gestänge einer Museumslokomotive.


Kunststück - die Lok wurde ja auch schon seit Urzeiten nicht mehr geputzt.

Zitat von Riedenburgfritz
Bei den s/w-Fotos kann ich auf den Gestängen keinen Glanz erkennen, im Gegensatz zum Kessel oder zum Tender.


hmm..denk mal nach: bayrische Lokomotiven waren dunkelgrün und schwarz lackiert, die Radspeichen der B VIer auf den Bildern sicher grün, Kessel ebenfalls, beim Rahmen muss es schwarz oder ebenfalls grün sein (hängt davon ab, wann lackiert wurde und welche Lackierungsvorschrift da gerade galt). Wenn die Steuerungsteile so hell und kontrastreich davor herauskommen, sind sie entweder weiß oder hellgrau lackiert oder eben metallisch blank. Lackiert wurden sie sicher nicht - was bleibt denn dann noch übrig?

Im Übrigen gab es bei der K.Bay.Sts.B. Vorschriften zur Lokomotivpflege - wöchentliches Waschen und aufpolieren der Messingteile inbegriffen. Die Zeit dazu war da, auf eine tatsächliche Stunde Fahrzeit kamen mehr als zwei zur Auf- und Abrüstung und Pflege. Dazu war der Großteil der Lokomotiven an Stammbesatzungen vergeben, schau Dir halt mal Bilder aus der Zeit an. Lokomotivführer sind häufig an den Taschenuhren mit Kette zu erkennen - weißes Hemd mit Vatermörder und Fliege, Weste und Sakko - kein Blaumann, da hatte die Lok sauber zu sein, sonst sorgte der "Meister" schon dafür, dass sein Heizer tätig wurde.

Es gab aber auch Ausnahmen - muss ich zugeben: berüchtigt für schmutzige Lokomotiven war München (Central) - weil eben dort Loks nicht mit Stammbesatzungen, sondern "wild" gefahren wurden und deshalb tatsächlich oft die Zeit zur Pflege der Lok fehlte.
Eine dreckige Lok konnte aber einer Besatzung auch schnell mal das "Genick brechen" - ich kenne ein Dokument, in dem sich ein wg. einer dreckigen Lok strafversetzter Münchner Lokführer per Eingabe verzweifelt bemühte, Franken wieder verlassen zu dürfen.

Also kein Vergleich zu dem Zustand in dem sich Dampflokomotiven zur Ende der DB oder DR Zeit präsentierten.

mfg
Thomas


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RE: B VI der K.Bay.Sts.B. von Märklin: schwarz und immer schwärzer

#10 von Ulf325 , 02.02.2016 14:44

Zitat von Riedenburgfritz
Die Treibstangen bestanden aus Eisenguß, der mit größter Wahrscheinlichkeit schon allein aus Kostengründen und weil es auf die Betriebsfähigkeit keinen Einfluß hatte, nicht so fein nachgearbeitet wurde, daß er glänzte.


um Gottes willen, Eisenguß ganz gewiß nicht
Nein, Kuppelstangen und Gestänge waren damals Schmiedeteile
Aber metallisch geglänzt haben auch diese ganz sicher nicht


Mit freundlichen Grüßen: Ulf

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RE: B VI der K.Bay.Sts.B. von Märklin: schwarz und immer schwärzer

#11 von Lindilindwurm , 02.02.2016 15:18

Fotos und die Modelle in Nürnberg im Verkehrsmuseum beweisen das Gegenteil.


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#12 von Michael Knop , 02.02.2016 15:43

Zitat von Riedenburgfritz

Die Treibstangen bestanden aus Eisenguß,

weil es auf die Betriebsfähigkeit keinen Einfluß hatte, nicht so fein nachgearbeitet wurde,

Fritz



Hi Fritz,

Und Werkstoffkunde und Maschinenbau jeweils eine 6!


Die Treibstangen sind die, mit den Radsatzwellen und Radreifen, am höchsten belasteten Teile - Statisch und dynamisch!


Daher sind die Triebstangen aus den besten Stählen der jeweiligen Zeit, geschmiedet, vergütet und Oberflächenfeinbearbeitet!
Während "normale" Stahlteile meist aus Tiegelstahl gefertigt wurden, sind z.B. Treibstangen aus Siemens-Martin-Stahl gefertigt worden, oder in späterer Zeit aus Elektro-Stahl.
Dann die Bearbeitung - erstens müssen Risse leicht erkennbar sein, zweitens ist eine raue oder gar angerostete Oberfläche nachteilig was die dynamische Festigkeit angeht. Also ist die geforderte Oberflächengüte sehr hoch, durch (Fein-) Schleifen hergestellt.

Also nix Eisenguß, nix egal-Oberfläche!



Viele Grüße, Michael


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RE: B VI der K.Bay.Sts.B. von Märklin: schwarz und immer schwärzer

#13 von Lindilindwurm , 08.02.2016 10:56

Die Hallsche Kurbel einer B IX der K.Bay.Sts.B, ausgestellt in der Lokwelt Freilassing:



Gar nicht rostig...

Ein sehr schönes Museum übrigens, sehr lohnend!


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#14 von Lindilindwurm , 08.02.2016 17:07

... und die Lok im Profil:


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#15 von Ulf325 , 09.02.2016 23:17

Zitat von Lindilindwurm
Gar nicht rostig...


sehr schöner musealer Zustand
hat aber mit Betriebszustand nichts zu tun

Ich bin gelernter Lokschlosser und habe in den 80ern so einiges gesehen
ein blankes Gestänge war nicht dabei


Mit freundlichen Grüßen: Ulf

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RE: B VI der K.Bay.Sts.B. von Märklin: schwarz und immer schwärzer

#16 von Laenderbahner ( gelöscht ) , 10.02.2016 00:57

Hallo,

Zitat von Ulf325
hat aber mit Betriebszustand nichts zu tun

Ich bin gelernter Lokschlosser und habe in den 80ern so einiges gesehen
ein blankes Gestänge war nicht dabei



aber hallo - da spricht ein Unsterblicher - die Highlands lassen grüßen.
Falls Du es nicht verstanden hast - hier geht es um die 80er - aber die 1880er und was Du als Lokschlosser im Land des pleite gehenden Sozialismus gesehen hast, war, wie man gezielt Dampflokomotiven zu Schrott hat verkommen lassen!

verständnislose Grüsse
Thomas


Laenderbahner

RE: B VI der K.Bay.Sts.B. von Märklin: schwarz und immer schwärzer

#17 von zeichner ( gelöscht ) , 10.02.2016 07:29

Warum so unfreundlich und abqualifizierend, Thomas?
Finde sowas passt eher ins DSO als ins Stummiforum.

Ansonsten fand ich Deine Ausführungen hier im Thread sehr informativ!


Grüßle Aurel


zeichner

RE: B VI der K.Bay.Sts.B. von Märklin: schwarz und immer schwärzer

#18 von Ulf325 , 10.02.2016 16:53

Zitat von Laenderbahner
Falls Du es nicht verstanden hast - hier geht es um die 80er - aber die 1880er und was Du als Lokschlosser im Land des pleite gehenden Sozialismus gesehen hast, war, wie man gezielt Dampflokomotiven zu Schrott hat verkommen lassen!


hast du Magenprobleme oder sowas ?
Ist ja schön daß du schon mal 'ne Dampflok im Museum gesehen hast. Sehr informativ.
*Kopfschüttel*


Mit freundlichen Grüßen: Ulf

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#19 von Riedenburgfritz , 13.02.2016 12:33

Du heißt zwar "Länderbahner" aber ich glaube, daß auch Du nie eine Länderbahn-Lok im Betriebseinsatz erlebt hast. Alles was wir wissen, war, daß sie gut gepflegt wurden. Aber damals Fotos zu machen, war eine aufwendige Angelegenheit und da hat man sich sicher schon vorher viel Mühe mit dem Objekt gegeben. Da dürften viele Loks mit einem extra "Fotografieranstrich" versehen und aufpoliert worden sein.


Viele Grüße,

Fritz


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#20 von Laenderbahner ( gelöscht ) , 13.02.2016 14:44

Hallo,
also jetzt versuche ich es nochmal - aber wirklich zum letzten mal....doch zuerst ein kleine Entschuldigung bei Ulf. Meine flapsige Antwort kommt wirklich anders rüber als gemeint.
Es war aber doch wiklich eine himmelschreiende Schande, wie bei der DR Dampfloks zu Grunde gefahren wurden - allerdings verfuhr die DB 10 Jahre vorher nicht viel anders. Dampflok sollten verschwinden, wurden auch tw. nicht mehr benötigt, da andere Loks zur Verfügung standen, also warum noch pflegen - Fristablauf abwarten und weg damit.
Das wars es, was mir tatsächlich aus der Erinnerung heraus immer noch "Magenprobleme" verursacht, nicht Ulfs Ausbildung.

Zurück zu den 1880er Jahren und meiner Behauptung, dass damals die Gestänge blank waren - dafür habe ich mehrere Argumente und dazu muss ich gar nicht dabei gewesen sein:

1. Es gibt genügend sw. Betriebsaufnahmen bayrischer Lokomotiven (mein Liebling ist die der verunfallten B X "Stettin") die die blanken Gestänge deutlich zeigen. Schaut Euch doch auch die Bilder auf die Michael K verlinkt hat, nochmal an - das Farbbild der Museums B VI müßt Ihr dazu nur in Graustufen umwandeln - sind die Gestänge nicht blank, dann git es keinen Kontrast zum Fahrgestell, aber fast alle Betriebsaufnahmen zeigen den Kontrast.
2. Das hat etwas mit den damaligen Herstellungsverfahren und Materialien zu tun - hatten wir ja schon weiter oben: auch die beste Schmiedetechnik konnte Lunker oder Schlackeeinschlüsse nicht 100% ausschließen - Ultraschall und Röntgen Testverfahren gab es aber nicht, also war die einzige Möglichkeit auftrerende Risse rechtzeitig zu erkennen, die Oberflächen dieser Steuerungsteile zu läppen und dann aber auch im Betrieb blank zu halten.
Zusätzlich waren die Legierungen nicht so korrosionsbeständig wie heute - also mußten diese Teile besser gepflegt werden.
3. Ich habe mich 1981/82 ganze Abende und Wochenenden im Nürnberger Archiv herumgetrieben und dabei etliche Monatssolde in den Kopierer investiert. Bei all den Unterlagen und Bildern, die mir da in die Hände fielen, war eben auch eine Anweisung der CW Nürnberg von 1874 an die ihr unterstellten Lokpersonale, dass "besagte Metallteile" (das bezog sich auf die Messingverkleidungen und Steuerungsteile) w ö c h e n t l i c h b l a n k zu putzen seinen.

Nach der Jahrhundertwende mögen die Vorschriten ja gelockert worden sein, da eben auch die Materialien weniger pflegebedürftig wurden, aber solange bayrische Lokomotiven mit Messingzierrat versehen waren, möchte ich auf auf blanke Steuerungen wetten.

Aus all den Gründen halte ich eben eine brünierte Steuerung an einer B VI (oder auch der S 2/6) für Unfug - aber eben leider vom unwissenden Mettalliban gewünscht und damit am Modell auch hingemurkst.

ich habe fertig
Thomas


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