RE: Felsen-Übungsdiorama

#1 von mobaMartin ( gelöscht ) , 13.02.2016 13:55

Hallo liebe Stummis,

eigentlich bin ich nicht so der Forianer - aber das Stummi-Forum ist was
besonderes: Hier ist der Ton meisstens sehr herzlich und das ist, was man doch
beim Hobby sucht: Entspannung und Freude . Daher hab ich jetzt mal meine passive
Stummi-Phase überwunden und möchte Euch mal aus aktuellem Anlass (endlich mal
wieder schönes Wetter zum Fotos machen) mein aktuelles Projekt vorstellen: ein
Felsen-Übungsdiorama, angesiedelt in den provenzalischen Voralpen.

Mein Ziel ist es, die typischen Kalkfelsen und die Vegetation möglichst
naturgetreu hinzubekommen - allerdings muss ich dazusagen, dass ich leider
(noch) nicht die Ausdauer von so manchem Stummi habe und an vielen Stellen dann
doch etwas schneller vorankomme, als es sinnvoll gewesen wäre... das Ergebnis
ist dann nicht immer zufriedenstellend. Naja, das versuche ich sportlich zu
nehmen und weiter zu üben...

Das Diorama hat die Grundfläche von etwa einem DIN A4 Blatt; der Massstab ist
H0. Bevor sich jemand über die Bergsteiger wundert: Die sind wohl etwas
"alpiner" angezogen, als es sinnvoll wäre - in der Haute Provence ist es im
Sommer doch eher kuschelig warm...

Viel Text, jetzt kommen Bilder:










Ich hoffe es gefällt Euch...

Gruss Martin


mobaMartin

RE: Felsen-Übungsdiorama

#2 von rmayergfx , 13.02.2016 14:13

Hallo Martin,

gib es doch einfach zu, das Du die Preiserlein einfach auf einen Findling im Garten gesetzt hast
Die Felsen sind super gelungen und die Fotos auch. Danke... wird es auch noch eine Anleitung geben, wie Du das so toll hinbekommen hast und welches Material/Farben eingesetzt wurden ?

mfg

Ralf


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RE: Felsen-Übungsdiorama

#3 von Alex Modellbahn , 13.02.2016 14:25

Hallo Martin,

Erst dachte ich tolle Vorlagebilder, dann: Wann kommt das Diorama. Zum Schluß: Wow, das ist es ja selbst. Schnell noch mal nach oben scrollen.
Klasse gemacht.


nordische Grüße
Alex


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RE: Felsen-Übungsdiorama

#4 von Klaus3 , 13.02.2016 16:56

Super gemacht!

Kannst Du mal 2 bis 70 Sätze dazu schreiben wie Du vorgegangen bist? Gibt es ggf. Bilder aus der Entstehungsphase? Denn solche Bilder lösen ja schon ein "ich auch haben will" Gefühl aus

Danke!
Klaus


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RE: Felsen-Übungsdiorama

#5 von schnuffi02 , 13.02.2016 17:04

Hallo Martin,

bist du sicher, daß das die Bilder vom Diorama sind. Sind das nicht deine Urlaubsbilder vom letzten Jahr

Einfach super gemacht

muß demnächst auch Gebirge und Felsen machen - habe noch keine so rechte Idee wie. Vielleicht kannst du ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern, wie du das gezaubert hast.

Gruß

Wolfgang


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RE: Felsen-Übungsdiorama

#6 von Kupzinger , 13.02.2016 18:21

Hey, GENIAL! Ganz großes Kino! Bei mir ebenfalls sofort der Reflex: AUCH HABEN WOLLEN! Über sachdienliche Hinweise würde sich die Pyrkerbahndirektion freuen

Beste Grüße
Kupzinger



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auch hier zu finden: ÖBB 5081 in N | Gleisplanung Reith bei Seefeld | Drahtzugleitungen in N | Köf für die Holzeisenbahn


 
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RE: Felsen-Übungsdiorama

#7 von Nutri , 13.02.2016 20:43

Servus Martin,
ähm.... Übungsdiorama, aha, ok... so, so.

Also, wenn das Dein erstes "Übungsdiorama" ist, solltest Du Dir schleunigst einen neuen Titel einfallen lassen, denn der passt nun gar nicht, aber so was von gar nicht.
Die Nachbildung von Kalksteinfelsen ist Dir vortrefflich gelungen, das muss ich jetzt mal feststellen.
Und Du scheinst auch schon beim ersten Mal alles richtig gemacht zu haben, denn sonst wäre es nicht als Kalksteinfelsen zu erkennen gewesen.

Grüße


Markus
(alias Rhön-Yeti, alias Nutri)
Hentershausen? Hier geht's lang>Hentershausen (39)
Erfahrungen vererben sich nicht - jeder muss sie allein machen.(Tucholsky)

Und jetzt NEU:Diorama mit Feldbahn


 
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RE: Felsen-Übungsdiorama

#8 von Schachtelbahner , 13.02.2016 20:57

Hi Martin.

Die Felsen sind einfach überzeugend, ein hervorragendes Ergebnis. Hier fehlt leider noch etwas wichtiges!

Wie bist Du zu dem Ergebnis gekommen? Wie bist Du vorgegangen? Welche Schritte waren Notwendig? etc. So schön wie die Bilder sind, Du solltest uns an deinem Erfolg teilnehmen lassen. Wir brauche Bauberichte.


Grüße von Kurt
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RE: Felsen-Übungsdiorama

#9 von mobaMartin ( gelöscht ) , 13.02.2016 21:00

Hallo liebe Stummis,

@Ralf,Alex,Klaus,Wolfgang,Kupzinger,Markus: Vielen Dank!

@Markus: Nun ja, zugegeben, es ist nicht die erste Übung Aber ohne Übung
wird man nicht besser, und vor nichts fürchte ich mich mehr als davor, dass
meine Anlage mal aussieht, als ob ich an der Anlage geübt hätte

Klar, hier kommt der Baubericht:

Also, begonnen habe ich ganz unspektakulär mit Holzresten:


Dann wurden Styrodur-Stücke mit Heisskleber eingeklebt, so dass ein Gerüst
für die Felsen entstanden ist.

Aus dem Garten habe ich einige Steine mit Latex abgegossen:
- 2x dünn mit Pinsel einstreichen, trocknen lassen
- 1x nochmal dick drüber, und dann ein paar Mullbinden zur Verstärkung
darüber
- nach 1-2 Tagen ist die Form fest, aber elastisch, so dass man den Stein
"herauspellen" kann
- dann die Formen noch gut mit heissem Seifenwasser auswaschen, sonst hatte ich
das Problem, dass der Gips dann nicht mehr so gut saugt

Dann habe ich den (Bau- und Hobby-) Gips wie üblich ins Wasser rieseln lassen,
etwas umrühren. Die Konsistenz sollte ein fliessbarer Brei sein. Alsdann
wurde der Gips in die Latex-Formen gegossen. Um Gewicht zu sparen, habe ich
die kleineren Formen etwas geschwenkt, so dass der Gips nicht so dick wird, aber
auch die Randbereiche erreicht. So entstehen Abgüsse, die von der Rückseite
her ausgehöhlt wirken.

Bei grösseren Abgüssen habe ich nach dem Aushärten der ersten Gipsschicht noch
eine Mullbinde aufgelegt und wieder etwas Gips drüber. Der Sinn ist folgender:
Wenn man sich die Kalkfelsen anschaut, dann verlaufen sehr häufig Brüche
entlang der Sediment-Linien. Diese Linien bekomme ich mit herkömmlichen Kratzen
nicht gut hin, daher lege ich die Abgüsse mit der Hinterseite nach oben auf den
Tisch und schlage ein paar Mal dosiert mit dem Hammer darauf. Nun bricht der
Gips (meisst) entlang der Linien, und die eingegipsten Mullbinden halten den
Fels aber zusammen.





BTW: Hat jemand eine Idee, wie man die Abgüsse blasenfrei hinbekommt? Ich habe
den Gips ins Wasser rieseln lassen, auch mit entspannten Wasser versucht, aber
leider hatte ich nur bei den ersten Guss-Tests keine Blasen (hier ist
vermutlich wieder meine Ungeduld die Ursache?)

Dann habe ich die Abgüsse teilweise zerschlagen, mit Säge und Feile passend
zusammengesetzt und mit Holzleim und Heisskleber auf die Styrodur-Träger
geklebt. Wichtig ist die Richtung der Sediment-Schichten, sie sollte
einigermassen gleichmässig sein.

Um die Geröllfelder zu erstellen, habe ich frischen Gips (also das Pulver,
nicht mit Wasser angerührt ) über die Felsen geschüttet und mit einem alten
MakeUp-Pinsel zurechtgekehrt. Hier darf man nicht schlampern, denn im nächsten
Schritt wird der ganze Fels mit entspannten Wasser vorsichtig eingenebelt. Wenn
hier noch Gips in den Fugen, in die er nicht hin soll, sitzt, dann wird er jetzt
hart! Und vorsichtig mit Abstand weil es sonst Hangrutsch gibt . Nach ein
paar Minuten kann man dann mehr aufsprühen, so dass die Hänge sich mit Wasser
vollsaugen können.

So siehts bisher aus:






Zum Färben verwende ich eine Lasur aus 2 Tropfen Schwarz auf 1-1,5 Liter
Wasser. Das ist dann nur wirklich zart grau. Diese Lasur wird nun grosszügig
über die Felsen gepinselt; dabei sollte man in Bereichen, wo bei Regen eher
mehr Verwitterung passiert (da schau ich auf den Vorbild-Bildern) mehrmals
drüber - zu viel kann man nicht abdunkeln, das ist der Vorteil der Lasur: Ist
der Gips nass, dann nimmt er nichts mehr auf und die Lasur fliesst ab. Aber:
sie dunkelt dann die Spalte und Konturen. D.h. hier kann man es etwas
plastischer machen.

Dann trocken lassen (wer so ungeduldig ist wie ich, der nimmt den Heissluftfön
und fönt beim 2ten Mal vorsichtig, so dass der Heisskleber nicht flüssig
wird. BTW: Das nächste Mal nehme ich wasserfesten Holzleim

Nun wird der gleichen Lasur (ca. 100-200ml) eine Spatelspitze Umbragrün
Pigment zugesetzt und gut verrührt. Diese Sauce wird dann den den Stellen, an
dennen sich beim Vorbild Moos, Flechten etc. absetzen, drübergepinselt. Wenn
man mal zu viel drauf hat, dann schnell mit entspannten Wasser besprühen und
es läuft ab.

Das Ganze habe ich so oft wiederholt, bis der Ton stimmig wirkt.

Unter dem Felsvorsprung ist weniger Grau (fast nichts) gefärbt worden. Dafür
habe ich hier eine Mischung aus gelben und ganz wenig roten Ockerpigmenten
(echter provenzalischer Ocker ) als Pulver mit dem MakeUp-Pinsel aufgetragen
und dann mit entspannten Wasser besprüht, bis der Ton passte. Diese Stellen hat
es in Südfrankreich sehr oft an den Kalkfelsen, eine Geologin erklärte mir mal,
dass das eisenhaltige Verbindungen sind, die bei Karst-Gebirgen an manchen
Schichten austreten und dann den Fels darunter schön ocker einfärben...

Als alles gut durchgetrocket war, habe ich verschiedene Farben von Fein-Turf
erst gemischt und dann mit dem MakeUp-Pinsel verteilt; hier ein Zwischenstand
mit wenig Turf:



Dann mit Cenic Cement eingesprüht (aus 1m Entfernung, sonst verbläst man
einiges). Dann habe ich mittels der Methode von Brandl mit einem Schwamm
Acrylemusion aufgetupft und mit einem Druchgang aus gemischten Fasern begrast.
Mit dem Staubsauger dann nach 5min vorsichtig drüber, damit die Fasern besser
stehen.

Die Büsche sind Seemoos-Ästchen, die erst mit brauner Acrylsprayfarbe
eingefärbt, teilweise mit 2mm begrast und nochmal eingefärbt und dann mit
Fein-Turf und Sprühkleber beflockt wurden.

Eingeklebt wurden sie dann mit Uhu-Alleskleber.

Noch nicht ganz bepflanzt, unter schwachem Licht:


All diese Techniken sind nicht neu und das Meisste habe ich aus dem
Stummi-Forum gelernt. An dieser Stelle ein dickes Danke-Schön!

Gruss Martin


mobaMartin

RE: Felsen-Übungsdiorama

#10 von Schachtelbahner , 13.02.2016 21:10

Hi Martin.

Danke für den Bericht, echt Gut und wieder was dazu gelernt.

Die Felsen sind wie Echt, einfach Klasse.


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RE: Felsen-Übungsdiorama

#11 von rmayergfx , 13.02.2016 22:23

Hallo Martin,

die Luftblasen bekommt man auf verschiedene Arten aus dem Gips.

1. Die Form erstmal mit einem Pinsel dünn mit Gips bestreichen und dann erst die restliche Gipsmasse einfüllen, der Gips mus von einer Stelle aus langsam einfliessen.
2. Die gefüllte Form kurz auf einen Rütteltisch/Gipsrüttler stellen. Kann man auch selber bauen, einfach einen regelbaren Schwingschleifer nehmen und umdrehen,
darauf die Form und rütteln/vibrieren lassen. Dann sieht man schön die Luftblasen aufsteigen.
3. Vakuum, wenn die Form in einen Vakuumbehälter passt, die Luft absaugen
4. abgekochtes erkaltetes Wasser nehmen, darin ist weniger Luft als das aus der Leitung das über den Perlator läuft.
5. gibt auch den Minirüttler aus dem Hygenebereich für kleinere Formen geeignet.

mfg

Ralf


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RE: Felsen-Übungsdiorama

#12 von Alex Modellbahn , 13.02.2016 22:25

Moin Martin,

Toller Bericht, damit kann man was anfangen.

Auf jeden Fall bin ich jetzt neugierig was Du uns noch so präsentieren wirst.


nordische Grüße
Alex


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RE: Felsen-Übungsdiorama

#13 von Klaus3 , 13.02.2016 23:30

D A N K E !!!!!

Zu dem Luftblasenproblem:

Das ist in diesem Zusammenhang gar keins! Gerade Kalk bildet durch Erosion genau eben die Löcher, die auch bei Deinem Fels zu sehen sind. Es könnten durch noch viel mehr sein! Eine wirklich super Arbeit! Gerade das Geröll macht die Sache wirklich super echt.

Was ich noch nicht ganz verstanden habe:

Du schreibst, der Fels bricht unter dem Hammer an den Linien... an welchen Linien? Die Linien, die vorher in der Form von den abgegossenen Steinen stammen?

Gruß
Klaus


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RE: Felsen-Übungsdiorama

#14 von mobaMartin ( gelöscht ) , 14.02.2016 11:06

Hallo liebe Stummis,

@Kurt: Vielen Dank! Deine Begrasungsvideos habe ich mir angesehen - sehr
interessant mit den verschiedenen Durchgängen und ein tolles sehr natürliches
Ergebnis!

@Ralf: Danke Dir für die Tips! Das Wasser ist bereits aus Faulheit
abgestanden, da ich in der Werkstatt keinen Wasseranschluss habe. Die Idee mit
dem Rüttler werde ich mal ausprobieren, vor allem bei anderen Gipsgüssen,
z.B. Mauern! Zwar ist mein Schleifer viel zu kräftig, aber ev. kann man mit
kleinen günstigen Handy-Vibrationsmotoren eine Platte vibrieren lassen - da
muss ich gleich mal was bestellen...

@Alex: Auch Dir vielen Dank! Bestimmt werde ich weitere Sachen präsentieren,
wie es sich gerade ergibt; leider kann unser Kleiner mit seinen 1,5 Jahren noch
nicht so gut mithelfen wie Deine zwei Zwerge

@Klaus: Da hast Du natürlich recht - diese Löcher sind dann sogar
vorbildlich! Sehr passende Bilder, vor allem sieht man unter dem Felsvorsprung
auch schön, dass dort das Wasser den Ocker abgelagert hat (und vermutlich ist
daher der Teil darunter abgebrochen... bgzl. der Linien: ja, das sind die
Sediment-Grenzen der Originalsteine, und da dort auch der Gipsabguss
geschwächt ist, bricht es dort (meisstens) schön entlang. Ich habe aber
einiges an "Verschnitt", d.h. jede Form habe ich 3 Mal ausgegossen, damit
hätte man sicher die 3fache Fläche Fels bekommen; aber man muss schon ganz
schön aussuchen bzw. puzzeln...

Gruss Martin


mobaMartin

RE: Felsen-Übungsdiorama

#15 von catlighter , 14.02.2016 11:41

Hallo Martin

sehr schöner Bericht - die Natur ist doch immer noch die beste Vorlage

...und vor allem traumhaftes Ergebnis

Da freu ich mich auf mehr!

Viele Grüße
Kai


Erster Streich
viewtopic.php?f=64&t=38376
Zweiter Streich
http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=75359

PS: Geburtstagsglückwünsche gerne per PN, aber bitte nicht in (m)einem Thread


 
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RE: Felsen-Übungsdiorama

#16 von schnuffi02 , 14.02.2016 12:25

Guten Morgen Martin,

bin begeistert von deinem Bericht - werde nächste Woche mit dem Üben anfangen

Echt ein tolles Diorama

Gruß und schönen Sonntag

Wolfgang


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RE: Felsen-Übungsdiorama

#17 von Schachtelbahner , 14.02.2016 13:43

Mojen Martin und Kollegen.

Weil es so schön passt habe ich den Link zu meinem Bericht über Selbstgemachte Silikonformen. Nicht aus Flüssigsilikon sondern das billigste aus dem Bau- Sanitärhandel, das für die Fugen. Man darf ja nicht die Kosten vergessen.

http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=126687


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RE: Felsen-Übungsdiorama

#18 von Klaus3 , 14.02.2016 16:00

Hallo Martin,


Zitat von mobaMartin


vor allem sieht man unter dem Felsvorsprung
auch schön, dass dort das Wasser den Ocker abgelagert hat (und vermutlich ist
daher der Teil darunter abgebrochen...




Nee, das ist etwas anders. Gelber Fels ist immer da zu sehen, wo gerade Dinge frisch abgebrochen sind und der Kalk noch nicht durch Wasser und Sauerstoff abgewittert ist. Kletterer werden also gelbe Stelle eher meiden, weil da der Fels i.d.R. instabil ist bzw. noch viel lose Gesteinsreste beim Anfassen einfach abfallen. Der ockerfarbene Farbton kommt also nicht von aufgespültem Erdreich, sondern ist die unverwitterte Farbe. Da Eisen mit Wasser gelbe Pigmente bildet, kann man aber durchaus von feuchtem Fels ausgehen, was an dieser Störstelle auch zum Bruch geführt hat. Diese Pigmente oxidieren dann an der Oberfläche weiter zu rot und schwarz, gerade auf der warmen Seite eines Berges. Daher dunkeln die Felsen nach einem Abbruch über die Jahre sichtbar nach. Bei Kalk sieht man nach wenigen Jahren schon, wie das Gelb nachdunkelt und vergraut, wenn die Sonne drauf scheint. Die tiefgraue Oberflächenfarbe kommt dann oft duch Flechen richtig zur Wirkung. Wie grau der Naturstein vorher schon ist, hängt von den anderen Sedimenten dort ab.

Anbei noch ein Bild von einem frischen Ausbruch, wo schön die deutlich rotere Farbe des Eisens noch erkennbar ist:



Klaus


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RE: Felsen-Übungsdiorama

#19 von mobaMartin ( gelöscht ) , 14.02.2016 18:20

Hallo Klaus,

Danke fuer Deine Erläuterungen...

Du schreibst: "Der ockerfarbene Farbton kommt also nicht von aufgespültem
Erdreich, sondern ist die unverwitterte Farbe"

hmmm, geologisch bin ich nur Laie... ich habe mal die Muster-Steine aus dem
Keller geholt und frisch geschabt:





Zumindest dieser Kalkstein hat einen frischen grauen Bruch. Er stammt vom Lac
de Esparron-de-Verdon, in der Nähe von Manosque. Aber sicher gibts auch gelben
Kalkstein, das will ich gar nicht abstreiten...

Vielleicht liege ich aber auch einem Trugschluss auf...

Gruss Martin


mobaMartin

RE: Felsen-Übungsdiorama

#20 von hans-gander , 14.02.2016 19:04

Zitat von mobaMartin
Aber sicher gibts auch gelben
Kalkstein, das will ich gar nicht abstreiten...

Vielleicht liege ich aber auch einem Trugschluss auf...

Gruss Martin



Hallo Martin,

erst mal ein großes Lob für deinen Beitrag hier. Schön dass Du dich angemeldet hast, denn das ist zur Zeit genau das Thema was mich beschäftigt.
Aber nun zu deiner Bemerkung in deinem letzten Beitrag.
Ganz in deiner Nähe, nämlich auf der Schwäbischen Alb gibt es genügnd gelben Kalkstein.

Neugierige Grüße
Hans


 
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RE: Felsen-Übungsdiorama

#21 von catlighter , 14.02.2016 19:15

Guten Abend zusammen,

als Geologe möchte ich Euch sagen, es gibt Kalkstein in allen Farben . Es hängt allein von den mineralischen Beimischungen ab, welche Farbe er hat. Somit habt Ihr alle Recht. Insbesondere aber auch der Klaus, der als (zumindest nehme ich das an) Kletterer natürlich darauf angewiesen ist, Gestein und dessen Tragfähigkeit anhand der Farbe auf seinen Verwitterungszustand zu beurteilen. Fakt ist: Frisches Gestein schaut immer anders aus, als verwittertes. Man kann jedoch nicht sagen, das es generell z.B. die gelbe Farbe verliert. Das mag für die eine Formation gelten, für die nächste schon nicht mehr. Sucht Euch Fotos vom Vorbild und geht raus in die Natur, dann wird es schon stimmig werden.

Und zuletzt gilt, es gibt (fast) nichts, was es nicht gibt

Viele Grüße
Kai


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RE: Felsen-Übungsdiorama

#22 von mobaMartin ( gelöscht ) , 14.02.2016 20:55

Hallo liebe Stummis,

@Hans: Ja, die Alb hab ich ganz vergessen. Mir passiert es oft, dass ich
vor lauter Vorbild-Recherche die direkte Umgebung ganz vergesse.

@Kai: Danke für Deinen geologischen Input! Es fällt mir leichter, die
Natur nachzubauen, wenn ich sie wenigstens etwas verstehe. Denn meisst
habe ich nicht die Fotos bei der Hand, die gerade auf die konkrete
Situation anwendbar sind.

Ich habe z.B. schon Versuche mit der Leopard-Methode von Woodland
gemacht - auch wenn ich die Farbtöne von Vorbildfotos verwende, sieht es
aus, naja, wie eben ein Leopard und nicht wie ein provenzalischer
Kalksteinfels . D.h. es muss schon irgendwelche Regeln geben, wo
welche Farben zu finden sind, ob sie heruntergewaschen, fleckig oder
flächig sind bzw. wie der Fels bricht. Hast Du da vielleicht Tips?

Kalksteinige Grüsse, Martin


mobaMartin

RE: Felsen-Übungsdiorama

#23 von catlighter , 14.02.2016 21:13

Hallo Martin,

da hilft wirklich nur das Vorbild zu studieren , ich kenne die Kalksteinformationen dort nicht. Wenn Du den Eindruck möglichst genau treffen willst, kommst Du um Fotos des Originals nicht herum.
Bedenke aber, das selten frische Oberflächen zu sehen sind, außer durch Gewaltanwendung (Sprengungen). Sehr oft trägt Fels einen feinen, aber farbgebenden Bewuchs aus Flechten. Man muß eben genau hinschauen. In unserem Hirn ist Holz stereotyp braun, in der Realität aber selten. So gibt es z.B. bei mir in der Nähe roten Buntsandstein, der aber je nach Witterungseinfluß grüngrau überzogen ist. Achte also auf die Flächen die geschützter sind, versuche Dir vorzustellen, wie Wasser am Fels abläuft und ziehe Deine Schlüsse, vergleiche am Original...

Ich weiß das ist nicht viel, aber allgemeine Gesetzmäßigkeiten hast Du bereits berücksichtigt (Schichtungslage, Klüftungsrichtung usw.)

Viele Grüße
Kai


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RE: Felsen-Übungsdiorama

#24 von mobaMartin ( gelöscht ) , 14.02.2016 21:49

Hallo Kai,

Zitat von catlighter

da hilft wirklich nur das Vorbild zu studieren , ich kenne die Kalksteinformationen dort nicht. Wenn Du den Eindruck möglichst genau treffen willst, kommst Du um Fotos des Originals nicht herum.
Bedenke aber, das selten frische Oberflächen zu sehen sind, außer durch Gewaltanwendung (Sprengungen).



Fotos habe ich, nur nicht immer von einer vergleichbaren Stelle (z.B. Felsen durch Flüsse geschliffen sehen anders aus als "ohne Fluss"). Oder die Felsen hinter dem Ferienhaus waren Nordlage, die waren viel dunkler und mit mehr Flechten überzogen als eine sonne Südlage (die dann nur als Bergsteiger erreichbar wäre etc.) Bgzl. Sprengung: Kannst Du in etwa sagen, wie lange es dauert, bis die Verwitterung der Umgebung entspricht? Sprich: ich habe auf Führerstandsfahrten misserabler Bildqualität den Eindruck, dass der Fels von Linien, die aus dem Ende des 19ten Jahrhunderts stammen, bereits genauso verwittert sind?

Zitat

Sehr oft trägt Fels einen feinen, aber farbgebenden Bewuchs aus Flechten. Man muß eben genau hinschauen. In unserem Hirn ist Holz stereotyp braun, in der Realität aber selten. So gibt es z.B. bei mir in der Nähe roten Buntsandstein, der aber je nach Witterungseinfluß grüngrau überzogen ist. Achte also auf die Flächen die geschützter sind, versuche Dir vorzustellen, wie Wasser am Fels abläuft und ziehe Deine Schlüsse, vergleiche am Original...

Ich weiß das ist nicht viel, aber allgemeine Gesetzmäßigkeiten hast Du bereits
berücksichtigt (Schichtungslage, Klüftungsrichtung usw.)



Ok, danke... dann wird sicher die Zeit noch bessere Kalkfelsen bringen

Gruss Martin


mobaMartin

RE: Felsen-Übungsdiorama

#25 von mathias6661 ( gelöscht ) , 14.02.2016 22:11

Hallo,
Sehr schöne Anleitung
Grüße


mathias6661

   


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