So, der Sommer war lang und sonnig. Im Bastelkeller war ich nur zur Abkühlung. Da wurde es jetzt zum Herbstanfang mal Zeit die Materialkisten raus zu kramen und die Fingerfertigkeiten zu üben. Gleich mit den eingerosteten Fingern an die Anlage?! Nee, dann lieber was kleines für zwischendurch.
Was ein Glück, dass nun auch beim Naschwarenhersteller die Sommerpause vorüber ist. Die verkaufen ihre goldenen Kugeln praktischerweise in einer original N-Spur Diorama-Aufbewahrungsbox.
Also erste Hürde: Voll nützt mir die Klarsichtbox leider überhaupt nix. Also muss dringend jemand gefunden werden, der den Inhalt sachgerecht seiner Bestimmung zuführt. Der Ruf "Kinder, der Papa braucht Hilfe bei der Modellbahn!" verschall offenbar ungehört." Die R.cher müssen dringend gegess.." allerdings brauchte nicht vollständig in den Mund genommen zu werden.
Mit der geleerten Box in der Hand stieg ich glücklich die Kellertreppe hinab, der Fotoapparat blieb aber oben. Darum gibt's vom Bau auch leider keine Bilder. Sollte ich mir mal angewöhnen.
Dann der Baubeschrieb halt schriftlich: Um in der Box besser an die Schiene zu kommen, entschied ich mich den Deckel als Unterteil zu wählen. Als Grundplatte kam ein Stück Styro-Deckenpanele zu Einsatz. Ebenfalls für den Bahndamm. Dan mir ein Stück Gleis im Outback dann doch zu nackig war und ich mal meine Weatheringfähigkeiten verbessern wollte, entschied ich mich für ein Stück Bahnsteig mit Güterschuppen.
Das ganze diagonal eingebaut, sodass das Schienenstück etwas länger wird. Man liest ja auch öfter man soll nicht parallele zu Anlagenkante bauen,...
Der Unterbau des Bahnsteigs ist Verpackungsstyropor, der Belag ultradicke Pappe von einer Tragehilfe für Blumentöpfe aus dem Baumarkt.
Die Tore sind Furniersteifen, das Geländer Schweißdraht. Das Bahnsteigdach ist Wellpappe, die ich mit Abtönfarbe in zwei Graustufen gepinselt habe.
Die Wände sind mit hochfeinem Rigipsspachtel verputzt und mit Pinselwaschwasser gealtert.
And now please have a look:

Die größte Schwierigkeit dabei der rechte Teil des Güterschuppens ist Teil des Hintergrundes, das heißt man muss perspektivisch leicht verzerrt arbeiten, was durch das überstehende Dach konterkariert wird.

Hier mal mit der Hightech-Lok von Lima. Die ist praktisch wie für dieses Diorama gemacht. Zumindest ist sie eher nicht für den Anlagenbetrieb gemacht. Der Gleisschotter stammt aus einem aufgelösten Zuchtaquarium, daher stammt wohl auch das Riesenschneckenhaus vor der zweiten Achse. Fotos sind so gnadenlos... Ursprünglich war der Aquarienkies übrigens Streusplit. Bei uns kommt halt nix um.

Der Schienenrost besteht, wie schon in Eriksdorf aus gemischter Abtönfarbe. Was sich bewährt, das bleibt.

Und so sieht das ganze im Ausstellungsmodus aus.
Man könnte sagen: Das ist 'ne ganz enge Kiste! Das hat die Sache jetzt nicht wirklich einfacher gemacht, muss ich sagen.
Danke für's reinschauen und kommentieren.