Hallo zusammen,
die Ausdrucke von 3D-Labs für "Berlin Friedrichstraße" hatte ich schon gezeigt. Inzwischen sind auch die gleichen Modelle von Shapeways eingetroffen.
Auf den ersten Blick wirken die Ausdrucke von 3D Labs qualitativ sehr hochwertig. Bei Shapeways hat man dagegen den Eindruck, es handle sich um Teile aus verschiedenem Material. Eins fasst sich rauh an, das andere wirkt speckig und transparent und irgendwie weichgespült. Heute habe ich beide Teilesätze mit Reinigungsbenzin entfettet und mit Weinert-Grundierung gespritzt, damit die Details zum Vergleich besser sichtbar werden.
Hier zunächst eine Seitenwand, noch ohne die Fenstergitter, da es hier mehrere Formen geben muss. Ob ich hier ebenfalls drucken möchte und wie dünn das dann geht, weiß ich noch nicht. Links 3D-Labs, rechts Shapeways.
Beide Drucke sind aus der gleichen STL-Datei entstanden. Allerdings hat 3D-Labs eine "Reparatur" durchgeführt. Bei Shapeways kann man das STL hochladen und online überprüfen und anzeigen. Bei 3D-Labs kann man es nur versenden. Nun zeigt sich: bei 3D-Labs fehlen Details. Oben rechts ist die Wasserleitung verkürzt und einer der Abläufe fehlt. Sie schließt nicht mehr an das anschließende Teil an. Unten fehlt das Prisma auf dem Schlussstein völlig. Dafür ist bei Shapeways die Abbildung der Friese nicht überzeugend. Die Auflösung ist geringer.
Hier nun die eingesetzte Lisene mit dem Wasserablauf nach unten. Zunächst das Teil von Shapeways eingesetzt zwischen die beiden Wände, dann das gleiche Teil von 3D-Labs.
Hier nun die beiden Ecktürme. Diesmal rechts 3D-Labs, links Shapeways. Bei Shapeways war es ein großer Aufwand, alle Objekte im STL auftauchen zu sehen. Ich musste immer wieder probieren, weil Sketchup irgend etwas offen gelassen hat, was eigentlich geschlossen sein sollte oder weil doppelte Flächen, auch zwischen Gruppen, am Ende fehlen oder doppelte Öffnungen als geschlossene Fläche erscheinen.
Bei 3D-Labs sind hier nun die Ecken des Sockels verkrotzt. Dafür fehlt bei Shapeways auf der linken Seite ein Fries, der vorne und rechts vorhanden ist. Innen gibt es bei 3D-Labs so eine Fläche, die den hohlen Innenraum schon an der unteren Dachkante verschließt. Darüber ist der Körper dann wohl nicht mehr hohl. Im größeren Maßstab wird das eine Rolle spielen. Dafür wird der Ausdruck von 3D-Labs glatter, der von Shapeways ist streifiger. Bei 3D-Labs kann man die Lage im Drucker bestimmen und die geeignete Fläche wählen, auf der der Druck streifiger aussehen darf. Bei Shapeways ist das Zufall. Hier ist das gelungen, denn die Wand besteht ja eigentlich aus zu kleinen Ziegelsteinen. Für ein Fahrzeugmodell ist das Ganze weniger günstig als hier bei den Gebäuden. Man kann aber auch hier Pech haben und die Streifen laufen senkrecht nach oben. Bei 3D-Labs dagegen möchte man gerne einen ganzen Druckerraum ausfüllen. Wenn dann 11 Wände und vier Türme, die auch etwas teurer sein würden als bei Shapeways mit Fehlern geliefert werden, wird man nicht wirklich glücklich sein. Nur mal zum Beispiel kostet in Spur Z ein einzelner Turm 35 Euro. Der Bahnhof hat 4 Türme, 13 Wandsegmente auf einer Seite, getrennt mit Wasserabläufen und zwei Portale mit Portikus und flankiert von je zwei weiteren Türmen. Das ist also ein generell teurer Spaß. Trotzdem kann hier ein Ziel erreicht werden, das bis jetzt so unmöglich erschienen ist.
Hier fällt also das Ergebnis nun so aus, dass man sich nicht direkt entscheiden kann. Bei einem Fahrzeugmodell muss man möglicherweise mit 3D-Labs probieren, weil man eventuell mit einer höheren Oberflächengüte und schärferen Details belohnt wird. Wieviel Lehrgeld man dann zahlt oder ob man sich gröbere Details leisten kann, weil das Vorbild eher glattflächig ist beziehungsweise was ein noch höher aufgelöster Ausdruck woanders kostet, sei dahin gestellt. Beim Gebäude könnte die interaktive Oberfläche von Shapeways und das hier erzielte Ergebnis eher überzeugen. Vielleicht hat ja noch wer weitere Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Anbietern...
Der fehlende Fries bei Shapeways wurde allerdings angezeigt und ich hätte noch versuchen können, das irgendwie hinzubekommen. Dass der dann bei 3D-Labs nicht fehlt, zeigt einmal mehr dass die Interpretation von STL keine eindeutige Wissenschaft ist.
Zum Schluss noch die Lisenen / Pfeiler für den Wartesaal von "Jannowitzbrücke", die hier mit Ätzteilen und Kunststoffprofilen kombiniert werden sollen.