Hallo zusammen,
um es gleich vorweg zu nehmen: Das ist nicht meine Anlage, das hier ist nur ein kleines Diorama, das ich in den letzten Tagen gebaut habe, denn meine Eltern feiern in wenigen Tagen ihren 50. Hochzeitsrag und ich brauchte eine Idee...
Die kleine Kapelle, die dem Heiligen Eligius geweiht ist, steht in Schlausenbach und vor 50 Jahren fand dort eine Doppelhochzeit statt, meine Mutter und eine ihrer Schwestern heirateten dort kirchlich. Anschließend ging es in die gegenüberliegende Kneipe, um im Saal zu feiern. Als die Brautpaare die Kapelle verließen, spielte man auf der gegenüberliegenden Seite aus der Jukebox "Ganz in Weiß" von Roy Black. Das war die Geschichte, an die ich mich erinnerte, wie ich sie gehört habe und da ich im Malen nicht so gut bin, habe ich mir gedacht, ich bau ein 3D-Bild, das dann auch das Lied spielen kann.
Hier mal die letzten 8 Tage im Zeitraffer:
Als erstes mal das Kirchengrundstück mit den zwei angrenzenden Straßen bauen:
Die Kapelle steht nämlich auf einem mit Stützmauern abgefangenen Grundstück, an dem die Hauptstraße vorbei führt und die Nebenstraße nach Auw, die heute nur noch ein Wirtschaftsweg ist. Die Stützmauern bestehen im Inneren aus mehreren Schichten von Raketenstäben. Unter der Kapelle ist quasi ein Keller, damit man von unten später hineingreifen kann, denn da sollen ja ein Lautsprecher und ein mp3-player rein. Die Elektrotechnik macht dann einer meiner Söhne in den nächsten Tagen.
Hier ist schon der Korpus der Kapelle zu sehen aus Buchensperrholz:
Die Apsis war etwas knifflig zu bauen, weil das Holz mit 4 mm schon ziemlich dick ist, irgendwo drauf müssen die Schieferplatten aber ja auch:
Wenn man sich so die Turmkonstruktion ansieht, mag man nicht glauben, dass daraus mal was wird...
Mit der richtigen Verkleidung wird es aber:
Vor dem nächsten Bild musste ich erst mal Gummibärchen kochen, denn das Dach klebt man mit Gummibärchenkleber ...
Die Unterkonstruktion für die Straße kommt als nächstes:
Mit Vogelsand, Farbe und Leim wird die Straße geteert, die kleine Treppe, die damals noch kein Geländer hatte (wäre heute nicht mehr zulässig), entsteht aus 4mm Buchensperrholz. Das zu Sägen war schon etwas nervenaufreibend. Der Weg zur Kapelle ist direkt auf das Sperrholz gemalt. Da kommt später ein Teil der Hochzeitsgesellschaft drauf, das sollte stabil und flach sein.
Der Zwischenstand vor zwei Tagen:
Die Stützmauer, die nicht aus Schiefer, sondern aus einem anderen, aber sehr unregelmäßigen Bruchstein besteht, entsteht aus 3mm Trittschalldämmugn auf Styrodurbasis durch Gravieren mit dem Kugelschreiber:
Grau grundiert (für die Fugen) und dann mit dem Schwamm rotbraun übergewischt, sieht das schnell recht echt aus:
Die Treppe bestand 1966 noch aus hässlichem Sichtbeton und die Deckplatten der Stützmauer ebenfalls. Gerade kommt die Gesellschaft aus der Kapelle (das zweite Hochzeitspaar muss noch gebaut werden), sämtliche Figuren mussten komplett übermalt werden, damit sie dort reinpassen und natürlich hat jede Figur ein Pendant in der Familie:
Etwas fummelig, aber im Endeffekt akzeptabel, der Selbstbau-Hahn auf dem Selbstbau-Kreuz, alles gelötet einschließlich der auf dem Modellbau-Amboss gehämmerten Turmkegel aus Dosenblech:
Mit kurzem (!) Sommergras von Noch begrast, denn für diese Doppelhochzeit, die in dem 100 Seelen-Dorf sicherlich einmalig war, musste alles schön sein. Die Dachrinnen und das Fallrohr habe ich aus Alufolie geformt, das so klein hinzubekommen, wie es sein müssete ist nicht so einfach...:
Eigentlich gehören hier jetzt noch Koniferen an die obere Kante der Mauer, mal sehen... Wichtiger ist jetzt in den nächsten Tagen der Einbau der Musik, die mit 3 Watt die Atmosphäre schaffen soll, die den Erinnerungsfaktor an einen Tag vor 50 Jahren noch mal steigern sollte.
Auf die Gesichter beim Überreichen des Dioramas bin ich mal gespannt