RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#1 von Erich Müller , 07.06.2016 14:11

Hallo zusammen,

im Thread zu den "Entscheidungskriterien für Digitalkomponenten" waren Nebenfragen aufgeworfen worden.
Diese hier interessiert mich besonders, und um den Thread von Fritz nicht zu kapern, stelle ich die Frage hier:

Zitat von caseyjones
Hallo Digitalo´s,

...

(3) Welche Rückmeldesysteme sind ökonomisch, einfach, störsicher - also gut? Welche aus heutiger Sicht eher weniger gut? Wichtig dabei: mit welchen Komponenten am Fahrzeug, in der Gleisanlage? (Zu letzterem meine Meinung: möglichst keine Trennstellen, keine Schaltmagnete unter den Fahrzeugen, keine "Lissy-Decoder" oder Ähnliches).

Uli
alter 6021er - da weiß man, was man hat (...und was man nicht hat und vlt auch nicht braucht).



Hallo Uli,

das klingt ein wenig nach der eierlegenden Wollmilchsau. Welche Möglichkeiten erfüllen denn deine Anforderungen?
Der s88, den die 6021 anbietet, ist dabei nur der Transportweg; die prinzipiell binäre Information "belegt/frei" kann auf viele Arten übermittelt werden.

Das bedeutet: man sollte trennen zwischen der Art, wie die Information erzeugt wird (Gleisstromkreis, SRK oder Hallsensor, Lichtschranke, ...), und der Art, wie sie weitergegeben wird (s88, LocoNet, RailCom). Was Lissy war, habe ich total vergessen, aber mir scheint, das ist eine seltene Orchidee im Rückmeldergarten?


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
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RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#2 von 8erberg , 07.06.2016 14:20

Hallo,

na ja, Lissy ist ein "Schreihals", der immer seine Adresse herausruft und die Rückmelder geben diese übers Loconet weiter.

Man kann es nicht mit Railcom vergleichen da nur die Adresse rückgemeldet wird und ein 2. Baustein benötigt wird.

Wenn man die Betriebssicherheit in den Vordergrund stellt geht nix ohne Belegmelder.
Und das bedeutet eben isolierte Gleisabschnitte. So machts die große Bahn auch.

S88 steh ich persönlich mit seit 25 Jahren auf den Kriegsfuß, in Vor-Internetzeiten gab es kaum Hilfe - der Händler guggte einen an wie ein Fragezeichen. Daher flog das raus, aber es soll inzwischen zuverlässigere Varianten geben mittels Patchkabel (S88 N).

Ich bin daher damals auf den Sx-Bus gegangen, der funzt problemlos.

Peter


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RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#3 von spielbahn ( gelöscht ) , 07.06.2016 14:28

Zitat von 8erberg
...... auf den Sx-Bus gegangen, der funzt problemlos.......


So isses!


spielbahn

RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#4 von Egon , 07.06.2016 14:58

Zitat von Erich Müller
Hallo zusammen,

...

Das bedeutet: man sollte trennen zwischen der Art, wie die Information erzeugt wird (Gleisstromkreis, SRK oder Hallsensor, Lichtschranke, ...), und der Art, wie sie weitergegeben wird (s88, LocoNet, RailCom). Was Lissy war, habe ich total vergessen, aber mir scheint, das ist eine seltene Orchidee im Rückmeldergarten?


Einfach mal ne Umfrage machen Erich, wer meldet wie?
Methode 1
Methode 2
Methode 3
....
Methode n

so würde ich es machen wenn es mich interessieren würde
Meine Antwort (Häckchen) käme bestimmt wenn mein System dabei wäre.
Gruß
Egon


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RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#5 von BernhardI ( gelöscht ) , 07.06.2016 17:47

Zitat von Erich Müller

Zitat von caseyjones
(3) Welche Rückmeldesysteme sind ökonomisch, einfach, störsicher - also gut? Welche aus heutiger Sicht eher weniger gut? Wichtig dabei: mit welchen Komponenten am Fahrzeug, in der Gleisanlage? (Zu letzterem meine Meinung: möglichst keine Trennstellen, keine Schaltmagnete unter den Fahrzeugen, keine "Lissy-Decoder" oder Ähnliches).



das klingt ein wenig nach der eierlegenden Wollmilchsau.




Irgendwie schon, aber ich fände eine Rückmeldung ohne Trennstellen und ohne zu verkabelnde Melder am Gleis auch auch gut.

Es gibt ja GamesOnTracks, oder wie das heißt, mit einer Art "GPS-Ortung". Das erfüllt all die Wünsche. Leider ist der Empfang vor allem unterirdisch wohl nicht ganz unproblematisch, dazu ist es recht teuer und die Lok braucht oft ein Loch im Dach zum besseren Empfang.

Wenn die Lok übers Gleis melden kann, und das ist ja auf dem Markt, dann müßte man nur noch dafür sorgen, daß die Lok weiß wo sie ist, damit man eine Rückmeldung ohne Melder am Gleis hätte. Und daran fehlt es noch.

Amerikanische Modellbahner zumindest experimentieren mit RFID. Wenn die Lok einen RFID-Leser hätte (der braucht keinen Sichtkontakt zum RFID-Tag), könnten passive RFID-Tags im Gleis (brauchen keinerlei Anschlüsse und kosten nur ein paar Cent) von ihr gelesen und über Railcom oder mfx gemeldet werden.

Wie realistisch das ist... keine Ahnung.

Grüße
Bernhard


BernhardI

RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#6 von Peter Müller , 07.06.2016 17:59

Zitat von BernhardI
Amerikanische Modellbahner zumindest experimentieren mit RFID. Wenn die Lok einen RFID-Leser hätte (der braucht keinen Sichtkontakt zum RFID-Tag), könnten passive RFID-Tags im Gleis (brauchen keinerlei Anschlüsse und kosten nur ein paar Cent) von ihr gelesen und über Railcom oder mfx gemeldet werden.


Mit RFID kann man jedes Stück Rollmaterial, welches so einen ID-Streifen untergebaut bekommt, erkennen. Also auch Waggons. Zugtrennungen würden erkannt.


Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.


 
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RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#7 von hans-gander , 07.06.2016 17:59

Zitat von BernhardI
Amerikanische Modellbahner zumindest experimentieren mit RFID. Wenn die Lok einen RFID-Leser hätte (der braucht keinen Sichtkontakt zum RFID-Tag), könnten passive RFID-Tags im Gleis (brauchen keinerlei Anschlüsse und kosten nur ein paar Cent) von ihr gelesen und über Railcom oder mfx gemeldet werden.

Wie realistisch das ist... keine Ahnung.

Grüße
Bernhard



Hallo Bernhard,
das mit den RFID gibt es schon. Siehe Link: http://www.ldt-infocenter.com/shop/RFID-...er-Technologie/
Grüße
Hans


 
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RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#8 von BernhardI ( gelöscht ) , 07.06.2016 18:05

Hallo Peter und Hans,

ist nicht in beiden Fällen der Scanner am Gleis und der RFID-Tag am Fahrzeug? Ich hab es umgekehrt gemeint, damit die Lok ihre Position melden kann.

Grüße
Bernhard


BernhardI

RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#9 von Peter Müller , 07.06.2016 18:28

Zitat von BernhardI
ist nicht in beiden Fällen der Scanner am Gleis und der RFID-Tag am Fahrzeug? Ich hab es umgekehrt gemeint, damit die Lok ihre Position melden kann.


Der Scanner ist im Gleis. Dadurch wird die Zugverfolgung regelmäßig auf den aktuellen Stand gebracht. Genau wie ein Trägheitsnavigationssystem, welches zwischen den Fixpunkten mit der registrierten Abweichung arbeitet. Alles andere wäre technischer Overkill.


Grüße, Peter

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RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#10 von hans-gander , 07.06.2016 18:49

Zitat von BernhardI
Hallo Peter und Hans,

ist nicht in beiden Fällen der Scanner am Gleis und der RFID-Tag am Fahrzeug? Ich hab es umgekehrt gemeint, damit die Lok ihre Position melden kann.

Grüße
Bernhard



Hallo Berhard,
wenn der RFID in der Lok ist, ist die Lokposition doch über die Empfängerposition definiert. Aber bedenke, dass liegen gebliebene Fahrzeuge mit diesem System nicht erkannt werden.
Die Transponder Systeme waren dafür gedacht, die sequenzielle Zugverfolgung über Rückmeldung per Stromfühler oder Masseverbindung mit der Software zu synchronisieren. Oder das Einsetzen eines neuen, bekannten Zug wieder auf der Anlage bzw. der Software zu vereinfachen.
Grüße
Hans


 
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RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#11 von Erich Müller , 07.06.2016 19:19

Zitat von Peter Müller

Zitat von BernhardI
Amerikanische Modellbahner zumindest experimentieren mit RFID. Wenn die Lok einen RFID-Leser hätte (der braucht keinen Sichtkontakt zum RFID-Tag), könnten passive RFID-Tags im Gleis (brauchen keinerlei Anschlüsse und kosten nur ein paar Cent) von ihr gelesen und über Railcom oder mfx gemeldet werden.


Mit RFID kann man jedes Stück Rollmaterial, welches so einen ID-Streifen untergebaut bekommt, erkennen. Also auch Waggons. Zugtrennungen würden erkannt.




Das ist das Gegenteil von dem, was Bernhard geschrieben hat.

Bernhards Anforderungsprofil ist allerdings arg aufwendig und hat eine auffällige Schwachstelle: die Kommunikation übers Gleis funktioniert wie Morsetelegrafie: wenn mehr als einer gleichzeitig über dieselbe Leitung sendet, gibts Chaos. (Schließ mal eine neue CS2 an eine Anlage an, auf der 40 Loks mit mfx-Decoder stehen: bis die sich alle angemeldet haben, ist das Essen nicht nur gekocht, sondern gegessen.) Außerdem verlangt diese Redseligkeit der Loks längere Pausen zwischen den Befehlen der Zentrale - das System wird träge. Dazu kommt die nicht optimale Übermittlung via Rad und Schiene - eine Info gilt erst als gültig, wenn sie mehrfach gleichlautend gesendet und empfangen wurde.
Ob die nötige Elektronik in der Lok Platz hätte, sei darum gar nicht erst erörtert.

Das war das Plädoyer für einen separaten Rückmeldebus... RFID an einem stationären Bussystem dagegen könnte tatsächlich das von Uli "caseyjones" aufgestellte Lastenheft erfüllen.

Lieber Egon,

wenn es um die Qualitäten der verschiedenen Systeme geht, ist eine quantitative Erhebung nicht zielführend.
Erstens weil man die Qualitäten dadurch nicht erheben kann, zweitens weil Menge und Qualität nicht gleichzusetzen sind: in der DDR fuhren an PKW pi mal Daumen rund 60% IFA, je knapp 20% Lada und Skoda, und ein paar handverlesene Westautos: VW Golf, ein paar Volvo und Citroën in Regierungsdiensten. Kann man daraus schließen, dass der Trabant ein besseres Auto ist als der Volvo 740 oder der Citroën CX?

Und das Häckchen lassen wir dann mal [s]dem Hamann[/s] im Gärtchen.


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#12 von BernhardI ( gelöscht ) , 07.06.2016 20:57

Zitat von hans-gander
wenn der RFID in der Lok ist, ist die Lokposition doch über die Empfängerposition definiert.



Das ist mir doch klar. Mir ging es aber grad um ein System, das am Gleis nur passiv ist und die ganze Rückmeldeverdrahtung nicht braucht. weil die Lok meldet. Womit man dann auch Railcom sinnvoll einsetzen könnte.

Grüße
Bernhard


BernhardI

RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#13 von BernhardI ( gelöscht ) , 07.06.2016 21:02

Zitat von Erich Müller
Bernhards Anforderungsprofil ist allerdings arg aufwendig und hat eine auffällige Schwachstelle: die Kommunikation übers Gleis funktioniert wie Morsetelegrafie: wenn mehr als einer gleichzeitig über dieselbe Leitung sendet, gibts Chaos. (Schließ mal eine neue CS2 an eine Anlage an, auf der 40 Loks mit mfx-Decoder stehen: bis die sich alle angemeldet haben, ist das Essen nicht nur gekocht, sondern gegessen.) Außerdem verlangt diese Redseligkeit der Loks längere Pausen zwischen den Befehlen der Zentrale - das System wird träge. Dazu kommt die nicht optimale Übermittlung via Rad und Schiene - eine Info gilt erst als gültig, wenn sie mehrfach gleichlautend gesendet und empfangen wurde.
Ob die nötige Elektronik in der Lok Platz hätte, sei darum gar nicht erst erörtert.



Wenn das bei Railcom auch so ist, hat sich das natürlich erledigt.

Also ist RFID nur mit Meldern am Gleis möglich. Da hätte es immerhin den Vorteil, die Fahrzeuge zu erkennen und vor allem keine Trennstellen zu brauchen mitsamt ihrer Verdrahtung.

Für eine Meldung durch die Lok kämen dann nur andere Wege in Frage, wie WiFi.

Grüße
Bernhard


BernhardI

RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#14 von hans-gander , 07.06.2016 21:22

Zitat von BernhardI

Zitat von hans-gander
wenn der RFID in der Lok ist, ist die Lokposition doch über die Empfängerposition definiert.



Das ist mir doch klar. Mir ging es aber grad um ein System, das am Gleis nur passiv ist und die ganze Rückmeldeverdrahtung nicht braucht. weil die Lok meldet. Womit man dann auch Railcom sinnvoll einsetzen könnte.

Grüße
Bernhard




OK Bernhard,
dann erwarte ich aber von Railcom, dass es den genau zurückgelegten Weg der Lok zurückmeldet. Denn auf Grund der Ankerumdrehungen und der Getriebeüberstzung sollte das möglich sein. Übrigens wäre dies der einzige Grund warum ich Railcom auf meiner Anlage einsetzen würde.
Grüße
Hans


 
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RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#15 von Marky ( gelöscht ) , 07.06.2016 21:48

Zitat von Erich Müller


.... Außerdem verlangt diese Redseligkeit der Loks längere Pausen zwischen den Befehlen der Zentrale - das System wird träge. Dazu kommt die nicht optimale Übermittlung via Rad und Schiene - eine Info gilt erst als gültig, wenn sie mehrfach gleichlautend gesendet und empfangen wurde.----




Hallo Erich,


genau das wollte ich in diesem Thread schon wissen viewtopic.php?f=5&t=137908&start=25 Letzter Beitrag.

Ich habe 60 Loks und 25 Funktiondedoder (fast alles DCC) ständig auf der Anlage und fahre mit PC. Hätte ich da nur MFX er wäre das sicher tödlich. Ich hatte es befürchtet und mich bewußt dagegen entschieden.

Gruß Markus


Marky

RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#16 von BernhardI ( gelöscht ) , 07.06.2016 22:10

Zitat von hans-gander
dann erwarte ich aber von Railcom, dass es den genau zurückgelegten Weg der Lok zurückmeldet. Denn auf Grund der Ankerumdrehungen und der Getriebeüberstzung sollte das möglich sein. Übrigens wäre dies der einzige Grund warum ich Railcom auf meiner Anlage einsetzen würde.



Ja, das wär natürlich sehr gut. Nachdem PC-Steuerungssoftware nach Einmessen einer Lok solche Wegberechnungen oft recht genau von außen hinbekommt, sollte man das von einem System in der Lok auch erwarten.

Auch für mich wäre das die Killer-Applikation für Railcom. Die Mehrkosten je Lok müßten dann durch das Einsparen der Gleismelder und Meldedecoder wenigstens ausgeglichen sein.

Grüße
Bernhard


BernhardI

RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#17 von Erich Müller , 07.06.2016 23:23

Zitat von Marky

Zitat von Erich Müller


.... Außerdem verlangt diese Redseligkeit der Loks längere Pausen zwischen den Befehlen der Zentrale - das System wird träge. Dazu kommt die nicht optimale Übermittlung via Rad und Schiene - eine Info gilt erst als gültig, wenn sie mehrfach gleichlautend gesendet und empfangen wurde.----




Hallo Erich,


genau das wollte ich in diesem Thread schon wissen viewtopic.php?f=5&t=137908&start=25 Letzter Beitrag.

Ich habe 60 Loks und 25 Funktiondedoder (fast alles DCC) ständig auf der Anlage und fahre mit PC. Hätte ich da nur MFX er wäre das sicher tödlich. Ich hatte es befürchtet und mich bewußt dagegen entschieden.

Gruß Markus




Hallo Markus,

bitte nicht falsch verstehen: mit dem Beitrag meinte ich das von BernhardI erwünschte System. Das würde als Datenmenge von den Loks zur Zentrale ein Vielfaches ausmachen von dem, was bei mfx oder mfx+ in dieser Hinsicht gesendet wird.
Die MS2 kann 40+1 Lok im Speicher halten - das wäre unsinnig, wenn das Protokoll den gleichzeitigen Einsatz (auf der Anlage stehend) nicht verkraftete.
Frag doch mal AlexModellbahn, wie viele Loks er auf Traventall stehen hat. -me- hat ebenfalls einiges am "Ponyhof" im Einsatz.
Es gibt bestimmt weitere große, mit mfx betriebene Anlagen im Forum.

Mischbetrieb von zwei Protokollen bremst übrigens den Datenfluss genau so...


Freundliche Grüße
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RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#18 von Marky ( gelöscht ) , 08.06.2016 08:18

Hallo Erich,

war aber auch etwas unglücklich formuliert und ich habe mich wohl nicht genau in die Zusammenhänge eingelesen. Dennoch hätte ich immer noch gerne gewußt, ob jemand weiß in welchen Zyklen sich die mfx(+) Decoder unaufgefordert einfach an der Zentrale melden : "Hallo ich bin auch noch da" oder ob da überhaupt nix an Meldungen kommt. Viellieicht kann da ja mal jemand was zu sagen.

Gruß Markus


Marky

RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#19 von Erich Müller , 10.06.2016 20:56

Ich komme dann noch mal auf die Eingangsthematik zurück:

An Rückmeldebussen (ist das die richtige Mehrzahl?) weiß ich s88 (einfach, was Vor- und Nachteil sein kann, seit s88N nicht mehr so störanfällig) und LocoNet. CanDigitalBahn hat wohl auch noch einen eigenen. Und BiDiB fällt mir ein.

Wie aber kommt die Information zustande?
Die einfachste Art ist wohl der Gleisstromkreis (s88 im ML-System), der auch bei der großen Bahn gebräuchlich ist. Ähnlich einfach, wenn auch schwieriger ein zu justieren - dafür aber genauer in der Lokalisation - der SRK. Hallsensoren gleich präzise, technisch etwas höher.
Stromverbrauchs Detektion.
Lichtschranke.

Bis hierher sind es binäre Informationen. Die kann jeder Bus übertragen. Jetzt wird es komplizierter.
Das oben erwähnte RFID gibt eine eindeutige Kennung weiter; damit ist zumindest s88 überfordert.
Auch Railcom überträgt eine eindeutige Kennung - wie wird die eigentlich ausgelesen? Während der Verbrauchsdetektion?

BiDiB und Can sind komplette Systeme; haben sie auch eigene Informationserhebungstechniken?


Freundliche Grüße
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RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#20 von Peter BR44 , 11.06.2016 07:27

Hallo zusammen,

das beste Rückmeldesystem gibt es so nicht,
ohne sich vorher Gedanken zu machen,
was alles auf der Anlage passieren soll an Aktivitäten.

Die Größe einer Anlage in m² spielt dabei absolut keine Rolle, sondern

- wie viele Protokolle sollen genutzt werden (je mehr, je länger dauert die einzelne Befehlsausgabe)
- welche Menge an Loks und Wagen benötigen Befehle (stopp, weiter, Funktionen, usw.)
- was muss Mengenmäßig an Weichen und Signalen mit Infos gefüttert und angesteuert werden
- was soll noch an anderen Sachen angesteuert werden
- was soll alles gleichzeitig fahren, gestellt so wie gemeldet werden
- wie genau und sicher will ich die Züge steuern
- wie exakt benötige ich dazu eine Rückmeldung zur Auswertung um Fehler und Unfälle zu vermeiden
- usw., usw..

Die Softwarefahrer stehen oft vor der Frage welcher PC der richtige ist für seine Anlage
und meinen dabei sehr oft, dass sie einen Ferrari oder Porsche für ihre Anlage benötigen.
Bei einer Anlage wo bis zu 8 Loks gleichzeitig fahren, 20-30 Weichen so wie Signale
und 400 Rückmelder verbaut sind wird es einem alten P4 Rechner noch langweilig.
Selbst wenn man für diverse Aufgaben mehr als eine Zentrale/Interface einsetzt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist da noch wie viele Rückmeldekontakt (RMK) brauche ich.
Klar geht alles mit "nur" einem RMK pro Block. Auch klar ist, dass dies viele Hersteller von
Modellbahnsteuerungen so in ihren Beschreibungen angeben.
Dies auch nur, weil einer mal ohne nachzudenken, damit angefangen dieses zu bewerben.
Aber je kompakter und umfangreicher die Aufgaben werden, je weniger kommt man mit nur einem RMK aus.
Es wird dann früher oder später auf der Anlagen klatschen.
Man sollte immer bedenken, das die RMK die Augen, Ohren und Riechorgane einer jeder Steuerung sind
Je mehr vorhanden, je sicher, genauer, mehr Abläufe, Aktion, etc. können stattfinden.

Früher oder später will man doch einfach mehr auf/mit seiner Anlage, oder?
Zumindest, wenn man auf den Geschmack gekommen ist, was alles so machbar ist.
Da sollte auch schon beim Bau bzw. Verkabelung berücksichtigt werden,
dass man die diverse vielen Aufgaben später über zwei oder mehrere Zentralen/Interfaces aufteilt.

Hier noch ein paar Zahlen von Thorsten Mumm zu den Sendezeiten der einzelnen Protokolle.
SX-Protokoll benötigt 75 ms
MM-Protokoll 14 ms
DCC 7ms
mfx/M4 4 ms


Tante Edith:
hier noch ein Beitrag zur Störanfälligkeit von S-88 von mir.


Viele Grüße Peter

Wenn Du Gott zum lachen bringen willst, schmiede Pläne!

Meine neue Anlage


 
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RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#21 von Erich Müller , 11.06.2016 08:34

Hallo Peter,

ganz meine Meinung. Mein Modellbahn-Computer ist horribly oversized - aber, weil XP, eh nicht für andere Zwecke eingesetzt. Und hat so genügend Reserve, um DDx von Rocrail sauber laufen zu lassen (allerdings nicht sauber genug für tams-WD34), und auch BBT - die Einmessfunktion im laufenden Betrieb - präzise durchzuführen. Wenn später mal eine Red Box dazwischen kommt, wird der alte Laptop mit deutlich weniger Leistung auch ausreichen; vielleicht geht der PC dann mit Linux in ein zweites Büroleben...

Rocrail geht für den Normalfall von zwei Meldern pro Block aus, wenn man wie einige einen Belegtmelder über den ganzen Block als enter legt, braucht man im Zweirichtungsblock noch an jedem Ende einen Punktmelder (Hallsensor z.B.) als in. Und vielleicht einen oder zwei in Blockmitte.
Im Selbstzusammenbau kostet bei Tams ein s88-Punkt etwa 1,40€.

Zu den Protokollgeschwindigkeiten habe ich Widersprüchliches gelesen. So soll SX immer gleich viel Zeit für einen Zyklus brauchen, egal ob er eine oder 25 Loks beinhaltet, während es bei DCC und MM sich in die Länge zöge.

Aber die grundsätzliche Frage des Typs der Rückmelder und des Bus bleibt dabei bestehen. Ist meine Aufzählung einigermaßen korrekt?


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#22 von Bayer ( gelöscht ) , 11.06.2016 09:01

Zitat von Peter BR44


Hier noch ein paar Zahlen von Thorsten Mumm zu den Sendezeiten der einzelnen Protokolle.
SX-Protokoll benötigt 75 ms
MM-Protokoll 14 ms
DCC 7ms


Hallo Peter,

diese Zahlen sind zwar sehr interessant, aber wie ich meine doch nur sehr schwer miteinander vergleichbar. Dafür sind m.E. die Philosophien zu unterschiedlich.
Der SX-Bus übermittelt in diesen 75 ms alle Befehle für Loks, Weichen und Signale welche an diesem Bus angeschlossen sind.
Bei DCC sind die 7ms der Zeitrahmen für einen einzigen Decoder ohne eine einzige Zusatzfunktion.

Gruss
Wolfgang


Bayer

RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#23 von spielbahn ( gelöscht ) , 11.06.2016 11:05

Zitat von Peter BR44
......
Hier noch ein paar Zahlen von Thorsten Mumm zu den Sendezeiten der einzelnen Protokolle.
SX-Protokoll benötigt 75 ms
MM-Protokoll 14 ms
DCC 7ms
mfx/M4 4 ms
.....


Der klassische Fall von "Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälschst hast" oder "Äpfel mit Birnen vergleichen".
Da müsste man die Rahmenbedingungen kennen.
SX kann in der genannten Zeit ca. 100 Loks ansteuern, die anderen Protokolle nur jeweils eine - um einen sinnvollen Vergleich zu haben, müsste man die anderen Zeiten mit dem Faktor 100 multiplizieren. Was aber auch nicht viel aussagekräftiger wird, denn wer hat schon 100 Loks zeitgleich am Fahren?
Aber ändern wir die Statistik mal auf 10 Loks ab:
SX-Protokoll benötigt 75 ms
MM-Protokoll über 140 ms
DCC über 70 ms
mfx/M4 über 40 ms
(Die Sendezeiten bei MM, DCC, M4 sind länger als oben angegeben, da zwischen den Befehlen zu den einzelnen Loks noch zusätzliche Zeiten auftreten.)


spielbahn

RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#24 von Peter Müller , 11.06.2016 12:23

Anstatt Fakten auszutauschen sind hier einige schon wieder voll im Angriffs- und Verteidigungsmodus. So gibt es aber keinen Erkenntnisgewinn, sondern höchstens Frust. SX hat eine maximale Anzahl Clienten, die verarbeitet werden können. Die übrigen Systeme haben das nicht. Bei ihnen ist wahrscheinlich schon vorher Schluss, nur bekommt man es nicht gesagt. Und letztendlich ist nicht das Protokoll ausschlaggebend, sondern wie intelligent die Zentrale damit umgeht. Bei Tams kann man jetzt bestimmen, welcher Booster nur Schaltbefehle und welcher nur Fahrbefehle und Funktionen ausgibt. Wer eine PC-Steuerung integriert, kann den Rückmeldekanal autark ausführen. Alles Möglichkeiten, unabhängig vom verwendeten Protokoll die Bandbreite zu erweitern.


Grüße, Peter

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RE: Welches Rückmeldesystem... ?

#25 von Marky ( gelöscht ) , 11.06.2016 14:32

Zitat von Peter BR44



.....Ein weiterer wichtiger Punkt ist da noch wie viele Rückmeldekontakt (RMK) brauche ich.
Klar geht alles mit "nur" einem RMK pro Block. Auch klar ist, dass dies viele Hersteller von
Modellbahnsteuerungen so in ihren Beschreibungen angeben.
Dies auch nur, weil einer mal ohne nachzudenken, damit angefangen dieses zu bewerben.
Aber je kompakter und umfangreicher die Aufgaben werden, je weniger kommt man mit nur einem RMK aus.
Es wird dann früher oder später auf der Anlagen klatschen.
Man sollte immer bedenken, das die RMK die Augen, Ohren und Riechorgane einer jeder Steuerung sind
Je mehr vorhanden, je sicher, genauer, mehr Abläufe, Aktion, etc. können stattfinden......




Hallo Peter,

auch das immer wieder zu wiederholen ist in der Sache nicht zielführend. Besonders das "je mehr, je sicherer" kann man nicht so stehen lassen. Es kann genauso auch" je mehr, je unsicherer" daraus werden. Alles ist möglich.

Jeder muß für sich selbst erkennen was gut/nötig ist.


Gruß Markus


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