ich habe eine Gipsmauer soweit angemalt, dass ich an den Punkt des Granierens (Trockenmalen mit heller Farbe zur Betonung der Spitzen der Oberfläche) angelangt bin.
Ich habe das früher mal geübt, meine Ergebnisse waren nicht so toll, d.h. es war zu viel Farbe auf dem Objekt.
Ich verwende Farben von Vallejo.
Ich habe folgende Probleme: die Farbe wird auf einem Untergrund (Teller, Pappe, Papier) ausgestrichen zum Antrocknen. Die Farbe soll dann schon relativ trocken sein bevor man etwas Farbe mit dem Pinsel aufnimmt.
Entweder ist die Farbe zu feucht, dann kommt zu viel Farbe auf das Objekt, oder aber sie ist schon zu trocken, dann bekommt man die Farbe kaum noch auf das Objekt bzw. die Farbe bröselt.
Gibt es beim Granieren irgendwelche Tricks, z.B. wie man die Farbe länger im idealen "Aggregatzustand" halten kann (trocken, aber nicht zu trocken) ?
Gibt es Alternativen zum Pinsel ?
Gibt es eine ganz andere Methode um die Spitzen des Objektes zu betonen ?
ich lasse die Farbe nicht antrocknen, ich gebe einen kleinen Tropfen Farbe in einen Kronkorken oder ein kleines Schälchen, dann tupfe ich mit dem Borstenpinsel ganz vorsichtig hinein und nehme wenig Farbe an den Spitzen des Pinsels auf. Diese streiche ich auf einem Küchenpapier oder einer Zeitung aus bis fast nichts mehr übrig ist und erst dann gehe ich aufs Objekt, lieber zuwenig und ein zweites Mal als gleich zuviel. Und mit dem Pinsel auch nur ganz zart über das Objekt wischen.
Gute Alternative zum Granieren sind hochwertige Holzstifte, verwende ich zum Granieren von HEKI-Dur Mauerwerk, ist dann eher schraffieren, funktioniert aber sehr gut.
Viel Erfolg.
Bernd
Meine Anlage Neustadt a.d. Sand, schaut doch mal in den 70ern vorbei: Neustadt an der Sand
"Lang ist der Weg durch Lehren, kurz und wirksam durch Beispiele"; Seneca
Du benutzt sicherlich einen Borstenpinsel, möglichst rund. Ich nehme damit ein wenig Farbe aus dem Behältnis auf und reibe den Pinsel senkrecht auf einem Holzbrett aus. Eben so das zum garnieren nur noch wenige Farbpigmente vorhanden sind.
die Farbe sollte frisch und normal flüssig sein (sonst haftet sie schlecht), aber der Pinsel fast trocken. Das heißt wenig Farbe aufnehmen und den Pinsel dann auf einem saugfähigen Untergrund (Küchenpapier) rundum ausstreichen bis wirklich kaum noch eine Spur zurückbleibt. Dabei verteilt sich die Farbe auch gleichmäßig im Pinsel. Damit dann mit leichtem Druck und nicht zu flach gehaltenem Pinsel das Objekt granieren. Wenn bei einmaligem Drübergehen schon zu viel Farbe auf den Spitzen landet war der Pinsel nicht gut genug ausgestrichen.
Man sollte zum Granieren einen Borstenpinsel mit grundsätzlich möglichst feinen Borsten nehmen. Form und Größe des Kopfes und die Härte der Borsten beeinflussen das Ergebnis natürlich auch, zu Anfang sollte man aber lieber erstmal die Technik erlernen anstatt mit verschiedensten Werkzeugen herumzuexperimentieren.
Wie schon geschrieben muss die Farbe normal flüssig sein. Ich nehme dazu einen flachen Borstenpinsel, die ganz billigen mit den hellen Borsten aus dem Baumarkt die sind vollkommen ausreichend. Die Farbe wird mit dem Pinsel aufgenommen, sehr wenig und nur die Spitzen der Borsten. Jetzt wird der Pinsel mit der überschüssigen Farbe auf einer Zeitung so lange ausgestrichen bis fast nichts mehr auf der Zeitung bleibt. Nun kann man mit einer ganz flachen ziehenden Bewegung mit dem Pinsel über das Objekt fahren, wie fest man mit dem Pinsel über das Objekt fährt richtet sich nach der Menge Farbe die noch am Pinsel ist, das muss man üben und bekommt Erfahrung für diese Technik.
Mit dem Pinsel tupfen geht auch, ich würde das jedoch nicht an einer Mauer so machen. Beim tupfen dringen auch Borsten in die Fuge und dort sollen ja keine Lichter gesetzt werden sondern nur auf der Fläche.
Grüße von Kurt dem Schachtelbahner aus dem Nationalpark Nahe Hunsrück bleibt Corona negativ
Man muss nicht unbedingt mit flüssiger farbe granieren. Man kann auch Kreide verwenden, diese wird über die Kanten grubbelt und anschliessend mit den Daumen etwas abgerieben. Wenn man mit ungefärbtem Gips modeliert hat, kann man beim getrockneten Gips auch mit einer Spachtel oö. die Kanten brechen, die werden dann auch weiß.
ich verwende zum Granieren meistens ein Stück Schaumstoff. Aus Verpackungsmaterial habe ich einige würfelförmige Stücke, die eine etwas festere Struktur haben. Ich tupfe mit einem Pinsel etwas Farbe auf den Schaumstoff, wische dann probeweise über ein Stück Papier oder ein Holzstück, um ein Gefühl zu bekommen, wie fest ich aufdrücken muß, um den gewünschten Effekt zu erhalten und dann wische ich über die zu granierende Mauer oder Felsen. Ich verwende dann nicht nur weiß, sondern auch andere Farbtöne wie sand, ocker oder hellbraun.