Hallo zusammen,
Meine Frau hat schon seit einiger Zeit bemerkt, dass der NDR gar nicht mehr die "Last Night of the Proms" aus der Royal Albert Hall in London im Programm hat. Die berühmte Reihe von sommerlichen Promenadenkonzertenkonzerten in London. Der Höhepunkt ist die "Last Night", ein gigantisches Musikspektakel, das im Fernsehen in viele Länder übertragen wird.
"Dann müssen wir eben mal hinfahren", sagte ich ihr unvorsichtigerweise, "Nicht zur Last Night - da werden wir keine Karten bekommen - sondern einfach mal zu einem der 50 oder 60 ganz regulären Konzerte zwischen Juli und September..."
In die Falle getappt, an die Angel gegangen! Ich hätte es am Unterton meiner Frau gleich merken müssen. Das Schlüsselwort lautet "Shopping". Hunderte von Läden von Harrods bis zum Piccadilly Circus. Schon vor Langem habe ich meiner Frau eine Reise nach Großbritanien versprochen. Jetzt ist es soweit. Denn Brexit kann man Mrs. Mae vielleicht noch ausreden, meiner Frau das Shopping nicht. Bis zu den Sommerferien 2019 habe ich nur eine kurze Galgenfrist.
Also haben meine Frau und ich unseren Urlaub subjektiv vorverlegt. Der Chasseur Noir, unser blecherner französischer Luxuszug, ist das angemessene Fahrzeug für eine Shopping-Tour nach England, Verzeihung, Großbritanien. Zur Zeit ist er im Kanaltunnel zwischen Calais und Folkstone unterwegs. Auf den britischen Inseln sind natürlich besondere Verkehrsgewohnheiten zu beachten, die auch bei unserer alten Spur-0-Blecheisenbahn gewisse baulichen Maßnahmen erfordern.

Wir waren über die Weihnachtstage damit beschäftigt, Großbritanien im Kleinen nachzubauen.
Manus Blumenbänkchen wird zur britischen Insel umfunktioniert. Auch einen elektrischen Bahnübergang habe ich extra wieder einsatzfähig gemacht.

Gefahren kann unser kleiner Zug wahlweise mit Gleich- oder Wechselstrom. Letzterer kommt von dieser altmodischen Schalttafel, die ich zu dieser Gelegenheit wieder hergerichtet habe.
Unsere kleine Lokomotive ist zwar französisch, könnte durchaus auch als englische Dampflok durchgehen. Unsere Blecheisenbahn ist sowieso ein ganz und gar internationales Projekt: Fahrzeuge aus Frankreich, England, Deutschland und Spanien. Wie der Airbus.
Der Aufbau der hochgelegten Bahnstrecke geht nach dem Abenteuer von letztem Jahr schnell, da wir auf die alten Bleichteile zurückgreifen können. Auch unseren Gummibaum besucht der Chasseur Noir: Haltestation "Hyde Park":

Erste Fahrtests:

Diesmal bauen wir auch zwei originale Drehschemelweichen ein:

Die Weichen sind eine geniale Konstruktion, bei der die Zunge eine Fahrschiene und die Mittelleiter-Schiene bewegt und auch passend polarisiert. Die Mechanik ist allerdings äußerst sensibel. Die Bedienung erfordert Fingerspitzengefühl.
Alternativ können wir zum Fahren auch Gleichstrom dem Maschinenpfeiler der "Tower Bridge" einspeisen.

Das Streckennetz ist dank der Weichen und der Kreuzung reich verzweigt:

Auch ein Opfer haben wir zu beklagen. Mein kleiner Schraubenschlüssel hat unter der Last der vielen Schraubverbindungen einen Zacken verloren:

Letzte Kontrolle. Wo steckt nur diese verflixte Kurzschluss !?

Manu hat inzwischen auf der Themse für regen Schiffsverkehr gesorgt. Jetzt geht es noch weiter ins Detail.
Viel Spaß beim Anschauen. Weitere Bilder kommen demnächst.
Hans Martin & Manu
The Presidents, Chief Engineers, Finance Directors, Baggage Porters, and Yard Sweepers
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Les Aventures du Chasseur Noir (alte Spur 0)
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