Die alten M-Gleis-Weichen von Märklin wollten auf meiner 50-jahre alten Anlage nicht mehr zuverlässig schalten. Die Federspannung der kleinen, in den Weichen verbauten Spiralfeder, war nach 50 Jahren einfach zu schwach. Die Weichenzunge blieb oft in der ursprünglichen Position hängen, obwohl der Elektromagnet und auch die beleuchtete Weichenstellungsanzeige richtig reagiert hat. Was tun?
Da habe ich jetzt die genial-einfache Lösung gefunden, musste allerdings alle Weichen ausbauen und öffnen: Die Spiralfeder wird am Ende am Hebel des Elektromagneten eingehängt, auseinandergezogen und in der Mitte an der Weichenzunge eingehängt (nur eine Hälfte der Spiralfeder). Die andere Hälfte wird von der Weichenzuge weg umgelenkt und das zweite Ende der Feder ebenfalls am Hebel des Elektromagneten eingehängt. Damit habe ich praktisch 2 Federn vom Hebel zur Weichenzunge gespannt, was in etwa der Verdoppelung der Federzugkraft entspricht. Wird die Weiche jetzt an der beleuchteten Weichenstellungsanzeige händisch betätigt, so schaltet sie immer sehr zuverlässig um. Auch kann sie problemlos vom Radsatz aufgeschnitten werden. Soweit die mechanische Lösung des Problems. Kommen wir zur elektrischen Lösung: früher haben die Weichen ja mit 16V Wechselspannung auskommen müssen, jetzt benötigen sie etwas mehr Spannung. Bei mir funktionieren sie mit etwa 20V Gleichspannung schon recht gut, obwohl es auch etwas mehr sein darf.
Übrigens, wie man die alten Weichen digital mit einem modifizierten Märklin 60830 alias k83 mit eigens dafür vorgesehener Gleichspannung ansteuern kann und gleichzeitig die beleuchtete Weichenstellungsanzeige beliebig dimmen oder abschalten kann (ohne das Lämpchen elektrisch von der Gleismasse isolieren zu müssen), das kann ich gerne in einem eigenen Beitrag zeigen.
Von "disassemble the solenoid" habe ich mir keinen Erfolg versprochen. Was sollte das bewirken? Die Elektromagneten funktionieren ja. Nein es ist wirklich die zu geringe Federspannung. Klar dass ich alle beweglichen Teile auch gleich gereinigt habe, doch Entrosten allein war bei meinen Weichen definitiv zu wenig.
Von "disassemble the solenoid" habe ich mir keinen Erfolg versprochen. Was sollte das bewirken? Die Elektromagneten funktionieren ja. Nein es ist wirklich die zu geringe Federspannung. Klar dass ich alle beweglichen Teile auch gleich gereinigt habe, doch Entrosten allein war bei meinen Weichen definitiv zu wenig.
Hallo,
hast Du das Video überhaupt angesehen und verstanden? Um entrosten geht es nämlich definitiv nicht. Gezeigt wird, warum Magnete "schlapp" werden und wie man "schlappe" Magnete wieder dazu bringt, die erforderliche Kraft aufzubringen, ohne mit zu hohen Spannungen oder mit erhöhter Federspannung zu experimentieren. Eben wie man das sachgerecht macht.
Hast du meinen Beitrag verstanden? Meinem eigenen technisch-physikalischen Verständiss nach können Elektromagnete mit Weicheisenkern nicht schlapp machen. Der magnetische Fluss einer Spule hängt ausschließlich von deren Windungszahl und dem elektrischen Strom ab. Die Zugkraft des Ankers kann lediglich wegen Schmutz innerhalb der Spule durch Reibung vermindert werden. Allerdings habe ja deutlich geschrieben, dass die Elektromagneten funktionieren. Selbst bei mechanischer Betätigung der Weiche blieb die Weichenzunge hängen, was jetzt mit doppelter mechanischer Federspannung nicht mehr der Fall ist. Das von dir so kritisierte "Experiment" hat jedenfalls bei 24 Weichen bestens funktioniert. Genau dies wollte ich mit meinem Beitrag anderen M-Weichen-Anwendern mit ähnlichen Problemen als Empfehlung mitteilen.
Schwergängige Weichenzungen sollte man so wieder hinbekommen, dass sie mit der werksmäßigen Feder und Anordnung arbeiten. Da gibt es Stellen, die gern mal verbiegen oder verbogen werden und dann ist es aus. Ansonsten ist das Video sehr hilfreich.
Zitat von X2000Schwergängige Weichenzungen sollte man so wieder hinbekommen, dass sie mit der werksmäßigen Feder und Anordnung arbeiten. Da gibt es Stellen, die gern mal verbiegen oder verbogen werden und dann ist es aus. Ansonsten ist das Video sehr hilfreich.
Danke für den Hinweis. Ja das habe ich mir auch gedacht. Habe meine Weichen genauestens auf verbogene Stellen inspiziert und untereinander verglichen. Habe es mit vorsichtigen Zurechtbiegen und sogar mit Schmieren der Weichenzungengelenke versucht. Anfängliche Erfolge waren jedoch nicht nachhaltig. Immer wieder musste ich die Weichen erneut ausbauen (bei angeschraubten Gleisen ein erheblicher Aufwand). Auch mechanisches Verwinden des ganzen Weichenkörpers konnte nach eingehenden Untersuchungen als Ursache ausgeschlossen werden. Hatte schon Überlegt alle M-Gleise gegen C-Gleise zu tauschen. Dann habe ich es mit Wechseln der Spiralfeder versucht. Da war der Erfolg schon besser, aber leider auch nicht nachhaltig. So bin ich auf meine Idee gekommen. Seither funktionieren alle Weichen zu meiner eigenen Überraschung schon 2 Monate lang völlig problemlos.
Zitat von lachmichkaputt, Übrigens, wie man die alten Weichen digital mit einem modifizierten Märklin 60830 alias k83 mit eigens dafür vorgesehener Gleichspannung ansteuern kann und gleichzeitig die beleuchtete Weichenstellungsanzeige beliebig dimmen oder abschalten kann (ohne das Lämpchen elektrisch von der Gleismasse isolieren zu müssen), das kann ich gerne in einem eigenen Beitrag zeigen.
Ok, wenn es niemand wissen will (weil es ohnehin Jeder zu wissen glaubt), dann lassen wir's eben. Übrigens, ich bin mit der externen Betriebsspannung für die Elektromagnete der Weichen jetzt auf 30V gegangen. So stark war die Zugkraft der Weichenmagnete noch nie! Selbst stark verschmutzte Weichen mit verdoppelter Federzugkraft schalten 100%ig, ohne sich stärker zu erwärmen. Warum also nicht 30V? Ok, außer der bekannten Trennung DATA/UB auf der Leiterbahn am Rand der Platine des k83 sollte noch der Elko 220my 25V dort ersatzlos herausgelötet werden (aus Sicherheitsgründen), wenn man über 25V geht. Die Weichenlaterne betreibe ich mit 10V.
Fazit: Nie wieder Weichen demontieren, weil sie nicht schalten!
Zitat von lachmichkaputt, Übrigens, wie man die alten Weichen digital mit einem modifizierten Märklin 60830 alias k83 mit eigens dafür vorgesehener Gleichspannung ansteuern kann und gleichzeitig die beleuchtete Weichenstellungsanzeige beliebig dimmen oder abschalten kann (ohne das Lämpchen elektrisch von der Gleismasse isolieren zu müssen), das kann ich gerne in einem eigenen Beitrag zeigen.
Ok, wenn es niemand wissen will (weil es ohnehin Jeder zu wissen glaubt), dann lassen wir's eben.
Hallo! Sieh´ es nicht so eng! Der Grund, warum bisher noch keiner geantwortet hat, dürfte der sein, daß hier die allerwenigsten Mittelleiterfahrer noch mit Metallschienen unterwegs sind.
Warum willst Du einen Beitrag erst dann schreiben, indem Du vorher schon Leser dafür suchst? Später finden sich auch noch Interessenten! Wenn jeder dann erst schreiben würde wäre das Forum mehr als halbleer. Wir betteln hier nicht um Beiträge, lesen aber gerne alles was geschrieben wird (naja, fast alles ops: ). Manchmal merkt man dann erst, das es interessant ist.
Also: wenn Du etwas zum berichten hast, dann schreib bitte!
Gruß klein.uhu
| : | ~ analog
Gruß von klein.uhu Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates) Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)
Zitat von klein.uhuWarum willst Du einen Beitrag erst dann schreiben, indem Du vorher schon Leser dafür suchst? Also: wenn Du etwas zum berichten hast, dann schreib bitte! Gruß klein.uhu
Und ich hab gedacht, dass kennt eh' schon jeder! Na gut:
Der serielle Dateneingang des Decoderbausteins 145027 (Pin9) benötigt keine externe Vorgabe des dort anliegenden Gleichspannungspegels. Im Gegenteil: Ein falscher (verschleppter) Gleichspannungspegel verhindert dort die Funktion des Bausteins. Also kann man die MM-Protokolldaten von der Zentrale (normalerweise kommen sie vom Booster und dem Gleis-Punktkontakten für die Schleifer der Loks), auch über einen Kondensator dort einkoppeln. Ein keramischer Kondensator von 1.5 Nanofarad hat sich gut bewährt. Dadurch wird der ganze k83 "Schwimmend" hinsichtlich der anliegenden Gleichspannungspegel, was die Anwendung verschiedener Betriebsspannungen von Weichenmagnet und Weichenlaternenlampe ermöglicht. Die Leiterbahn auf der Platine des k83 muss an der mit DATEN/UB gekennzeichneten Stelle aufgetrennt werden. Die Fahrspannung am Gleis bleibt davon unberührt. Deswegen kann man locker auch auf 30V Magnetartikel-Schaltspannung hinaufgehen. Meine Weichen haben also doppelte mechanische Federkraft an der Weichenzunge und vierfache Zugkraft des Magneten.
Am Schaltbild ist nur eine von möglichen 4 Weichen eingezeichnet. Wie das Schalzbild zeigt, geht der Rückleiter des Digitalsignals zur Gleisbox (Booster) zurück über das/die Weichenlämpchen. Das funktioniert prima!
Übrigens, den IC 145027 habe ich jetzt mehhrfach bei Reichelt bestellt. Zusammen mit 74HC138 und zweimal 74HC74 möchte ich damit mein 50 Jahre altes LED-Gleisbild auf der Anlage ansteuern. Die Weichen- und Signalbefehle der Zentrale werden dann doppelt empfangen. Einmal von den k83-Weichendecodern und gleichzeitig von selbstentwickelten Gleisbildencodern.
Für Elektroniker interessant ist auch der zum 145027 komplementäre IC mit der Bezeichnung 145026. Vieleicht kann ich damit die Telefonwählscheibe am Anlagenpult meiner 50 jahre alten Anlage wieder zum Weichenschalten aktivieren. Der 145026 generiert das gleiche serielle Datensignal, welches sonst von der Zentrale via Gleisbox oder Booster zum Weichenschalten daher kommt. Wir werden mal sehen.