Hallo liebe Forumsgemeinde!
Nachdem ich hier schon manches schöne Anlagenporträt gelesen habe, möchte ich endlich mal auch etwas von meinen Aktivitäten vorstellen.
In einer ungenutzten, toten Ecke unseres Grundstückes habe ich eine kleine "Bewegungsstrecke" für meine Gartenbahnfahrzeuge aufgebaut. Als Wald- und Feldbahninteressierter habe ich eine kurze Waldbahnstrecke zum Thema gewählt.
Baugröße ist G, es wird also auf 45mm Gleisen von LGB, Thiel und Piko gefahren. Es kommen bisher überwiegend umgebaute LGB-Fahrzeuge des bekanntermaßen recht freien Maßstabes (1:22,5 bis ca. 1:19 --> daher G statt IIm) zum Einsatz. Da zum einen die Platzverhältnisse beengt sind, zum anderen die Strecke meinen Fahrzeugen lediglich mal etwas Auslauf verschaffen soll, habe ich hier auch die engen R1-Radien verbaut, was ich bei der Planung weiterer Anlagen nicht unbedingt tun will.
Angelehnt an die vorhandene Gartentopographie, transportiert diese Bahnstrecke Holz von einer Hochebene, über eine Geländestufe herunter zur Verladestation. Gerade am unteren Bahnhof sind die Platzverhältnisse recht beengt, so dass die Betriebsanlagen auf ein Minimum beschränkt werden mussten. Somit sind neben dem durchgehenden Hauptgleis nur ein Umfahrungsgleis mit angeschlossenem Lokschuppen (regional auch: Heizhaus oder Lokschupfen genannt), das Verladegleis und ein Abstellgleis in Verlängerung des Hauptgleises vorhanden.
Vom unteren Bahnhof führt die Strecke über eine große Schleife in stetiger Steigung (etwa 1:10) zur Hochebene (oberer Grundstücksteil) hinauf. Dort gab es eine frühere Verladestelle, welche ich aber zwischenzeitig abgebrochen habe.
Gleisplan 2016 (Hinweis: Den Gleisplan von 2021 findet ihr hier)
Die neue, obere Verladestation ist gleich für eine geplante Erweiterung dimensioniert. Hier möchte ich später eine Betriebssituation nachstellen, wie sie auf vielen Waldbahnen praktiziert wurde, wobei die leeren Wagen aufgrund fehlender Umsetzmöglichkeiten das letzte Stück von der Station zur Ladestelle geschoben werden müssen.
Nun möchte ich ein paar Bilder zeigen, wobei ich den generellen Betriebsablauf skizziere. Die folgenden Fotos stammen aus verschiedenen Zuständen der Anlage und sind daher nicht ganz stimmig (z.B. fehlt der Brennstoffschuppen (Holzlager), die Brücke ist noch mit provisorischem Tragwerk versehen, es sind verschiedene Zuggarnituren im Einsatz...etc.)
Aber machen wir uns auf die Reise:
Die kleine 2-achsige Krauss-Waldbahnlok (Ja, das ist ein Stainz-Umbau) ist betriebsbereit, verlässt das kleine Bw und stellt aus den vorhandenen Leerwagen ihrer auftragsgerechten Zug zusammen um sich schließlich auf den Weg "ins Holz" zu machen.
Kurz nach Verlassen des Talbahnhofes übersetzt der Leerzug den kleinen Bach und gewinnt in gleichmäßiger Steigung an Höhe. Die hier noch zu sehenden Tragwerke der Brücke sind inzwischen gegen "Stahlträger" (aus Aluminium) ausgetauscht.
In der oberen Verladestation stehen bereits einige beladene Wagen mit Kurzholz und Stammholz bereit. Solche Schnittware fällt alljährlich bei der Gartenarbeit (Hecken- und Baumschnitt) an und wird auf 2-3 verschiedene Fixlängen gesägt.
Nach einigen Rangiermanövern hat die Lok den Zug für die Talfahrt zusammengestellt. Das folgende Foto zeigt einen Zug an der ehemaligen, inzwischen abgebrochenen Verladestelle, die Photographie ist daher etwas "älter".
Auf der Talfahrt hat die Lok diesmal zwar nur einen kurzen, dafür aber mit teilweise schweren Buchenstämmen beladenen Zug herunter zu bremsen. Gekuppelt sind die Drehschemelpärchen vorbildgerecht nur durch die Stämme. Dazu sind entsprechende Zacken in den Quertraversen (diese fehlen bei unbehandelten LGB-Drehschemelwagen meist), sowie eine vorsichtige Fahrweise notwendig, da es sonst zu Zugtrennungen kommen kann. Die ansteigende Trasse in Hintergrund zeigt den halbimprovisierten Charakter dieser "Bewegungsstrecke".
Unser Zug ist gut im Talbahnhof angekommen, die Lok wurde bereits abgekuppelt um die Wagen in das Ladegleis zu rangieren.
Nachdem die Wagengruppe am Entladegleis steht (von hier wird per Straße weitertransportiert, auch das gab es) fährt die Krauss-Lok zum Lokschuppen. Der Wagen für Material und Bremser bleibt einfach auf dem Hauptgleis stehen. Er wird bei der nächsten Bergfahrt wieder mitgenommen.
Soweit die kurze Vorstellung meiner "Gartenbahnfahrzeug-Bewegungs- und Auslaufstrecke". Ich hoffe, sie vermittelt einen ersten Eindruck.
Grüße,
Waldbart