Hallo Michael,
wenn die Gleise noch recht gut sind, dann kannst du es durchaus versuchen.
Die Anlage ist ja nicht sehr groß in ihren Ausmaßen. Selbst wenn ich an die klassischen Märklin-Anlagen mit ihren vielen Gleisen denke: mehr als vier Züge gleichzeitig werden da wahrscheinlich nicht fahren können, oder?
Zur Digitalzentrale:
die 6021 hat in meinen Augen zwei große Nachteile:
- die Regler mit Anschlag: jeder Reglerstand ist fest einer Fahrstufe zugewiesen. Beim Umschalten zwischen zwei Loks muss man den Regler nachführen, soweit möglich.
- das veraltete Datenformat. MM2 ist seit 13 Jahren, seit der Einführung von mfx, überholt. Moderne Loks haben mehr Funktionen als wir Finger an der Hand haben, und die kann man im MM2-Format nicht sinnvoll ansprechen: oberhalb von f4 braucht man weitere Lokadressen, und das schränkt den Fuhrpark schon arg ein.
Dafür bietet sie mit dem Keyboard die Möglichkeit, Weichen zu schalten. Man muss sich nur merken, welche Weiche auf welche Nummer hört.
Mir scheinen folgende Kriterien wichtig:
- eine moderne Digitalzentrale muss DCC beherrschen; wenn sie an Mittelleitergleisen betrieben wird, gehört auch mfx ins Lastenheft. mfx+ nur, wenn du an diesen Funktionen interessiert bist.
- bei der Größe deiner Anlage und dem Verbrauch moderner Loks mit Permanentmagnet im Erreger reichen 2A Stromversorgung aus.
- Du willst auch die Weichen digital schalten.
- Und das Budget? Der große unbekannte Faktor...
Punkt 2 belastet uns nicht weiter; diese Leistungsklasse wird allgemein erreicht.
Punkt 1 ist wichtig: damit schränkt sich das Feld ziemlich ein. Zum aktuellen Zeitpunkt wird mfx incl. selbständiger Anmeldung der Loks von den Märklin-Zentralen geboten und von der esu-ECoS. Soll es mfx+ sein, dann bleibt nur die CS3(+) als Neuware oder eine gebrauchte CS2 übrig.
Aber sowohl die ausverkaufte tamx-MC als auch das Nachfolgemodell "Red Box" beherrschen M3: die Lok wird auf dem Programmiergleis angemeldet und kann dann mit den Befehlen des mfx-Protokolls angesteuert werden. Ähnliches soll auch beim Viessmann-Commander implementiert werden, sowie mit einem Zusatzbaustein für die Uhlenbrock-Intellibox (2) - aber die hab ich noch nicht gesehen; da empfehle ich nichts, wovon ich nicht weiß, wann und ob es auf den Markt kommen wird.
Punkt 3 schließt dann, mehr oder weniger, die Mobile Station aus. Zwar kann man damit auch Weichen schalten, aber das ist lästig, man muss raus aus dem Loksteuerungsmenü und hat also in der Zeit des Weichenschaltens keinen direkten Zugriff auf die Lok. Nicht so schön. Auch die Verbindung zu einem Computer, falls du mal auf Vollautomatik umsteigen willst (und nur dann ist die digitale Ansteuerung der Weichen notwendig und sinnvoll), ist nicht ohne weiteres machbar: dafür muss an der Gleisbox gearbeitet werden.
Zu 4., dem Budget: Die neue tams-Zentrale kostet unter 200€, allerdings kommt ein Eingabegerät (Steuer-Handteil) noch dazu.
Die Intellibox kostet m.W. etwa 400€, plus den mfx-Baustein (den noch niemand gesehen hat). Mit dem Computer über serielle Schnittstelle reagiert sie manchmal durch Arbeitsverweigerung.
Die anderen Zentralen liegen zwischen 600€ und 800€.
Viel Vergnügen beim Auswählen...