Liebe Freunde der alten italienischen Bahnen
Der italienische Hersteller LEModels hat mit der Gruppe 851 eine hübsche kleine Dampflok auf die Modellbahnschienen gebracht. Die Detaillierung fällt sehr überzeugend aus; insbesondere ist die Inneneinrichtung des Führerhauses vollständig und sehr schön gemacht. Nichts von Motor oder Schnittstelle bzw. Dekoder ist hier zu sehen. Das Fahrverhalten ist absolut überzeugend - auch meine auf AC umgebaute Lok fährt im Kriechgang über Weichen. Das Lökchen ist sehr wartungsfreundlich konstruiert. Ich bin weder Feinmechaniker noch Profi-Elektroniker, sondern einfach ein Hobby-Umbauer mit einiger Erfahrung. Bei diesen Voraussetzungen ist der Umbau wirklich einfach.
Da die Lok relativ hochbeinig ist, reicht der Platz für die Montage eines Liliput-Schleifers problemlos aus. Man öffnet das Modell mittels dreier Schrauben, wie dies auf der Betriebsanleitung beschrieben ist. Einige Leitungen sind zuvor zu entfernen - auch darüber informiert die italienisch/englische Anleitung zuverlässig. Nach Abnahme des Gehäuses kommt die mit einem 21-poligen Brückenstecker bestückte Platine zum Vorschein. Den Brückenstecker entfernt man gleich und hat dann die Platine vor sich. Radschleifer-Kabel findet man keine; der Kontakt wird mittels zweier federnder Stifte auf die Unterseite der Platine übertragen. Einer der runden Kontakte auf der Unterseite der Platine (ich habe denjenigen gewählt, welcher der Schnittstelle näher liegt) klebt man mit Isolierband ab und schliesst die beiden federnden Stifte mittels eines kleinen Metallbleches aus der Bastelkiste kurz. Am Liliput-Schleifer lötet man ein Kabel an, klebt den Schleifer am Getriebeboden fest und führt das Kabel hinter einem Rad durch ins Innere der Lok. Dieses Kabel ist auf der Oberseite der Platine dort anzulöten, wo man vorher unmittelbar darunter das Isolierband angebracht hat. Damit ist die Elektrik fertig. Jetzt muss noch ein 21-poliger Multiprotokoll-Dekoder eingesteckt werden, und einer ersten Probefahrt steht nichts mehr im Wege. Ist alles o.k., setzt man das Gehäuse wieder auf, verschraubt es und vervollständigt die Leitungen.
Oberseite der Platine (abgeschraubt und Brückenstecker entfernt). Das Innenleben macht einen sehr aufgeräumten Eindruck.
Die abgeschraubte Platine mit neu angebrachter Isolation (links neben der Platine federnde Stifte für Radsatzkontakte schwach zu erkennen)
Wahlweise lässt sich auch vorne ein NEM-Kupplungsschacht anbringen - dazu sind laut Gebrauchsanleitung ein paar Teile zu entfernen. Das macht einen vorbildgerechten Einsatz möglich; auf Nebenstrecken und im Rangierbetrieb waren die Wagen auf beiden Seiten angekuppelt. Die Zugkraft ist für ein Lökchen dieser Grösse sehr überzeugend, was auch auf 2 Haftreifen am mittleren Radsatz zurückzuführen ist. Die Kontaktsicherheit ist dadurch nach meiner Erfahrung keineswegs beeinträchtigt.
An der Vorderseite der Lok gekuppelter Wagen aus der Serie "Corbellini" (Lima/Rivarossi-Modell)
Fazit: Ein schönes, technisch ausgereiftes Lökchen bereichert die Modellbahnwelt. Verschiedene Ausführungen sind erhältlich, die meisten davon mit vergrössertem Kohlekasten, den ich persönlich nicht so ästhetisch finde. Deshalb habe ich eine andere Ausführung gewählt. Es ist dies meine erste Lok von LEModels. Dieser Hersteller hat mich sehr überzeugt. Wie's um die Lieferbarkeit von Ersatzteilen (auf der Betriebsanleitung aufgeführt) steht, muss sich dann aber noch weisen ...
Vielleicht finden auch andere Gefallen an dieser kleinen, aber feinen Lok. Viel Spass damit wünscht
ETR