Hallo,
an dem Umbau der Weichen scheiden sich die Geister, Manche sagen, dass sei wichtig, andere sagen das sei Unsinn. Relativ sicher ist, dass das Problem nur Digital auftritt.
Es soll die Gefahr von Mikrokurzschlüssen beim Stellen und Befahren geben, die bei empfindliche Zentralen zu einer Abschaltung führen können.
Dafür kommen zwei Ursachen in Frage:
1. Der Schon genannte Kontakt zwischen der abliegenden Zunge und einem in anderer Richtung laufendem Rad auf der Innenseite
2. Nicht bei allen Weichenschaltmethoden mit einer Herzstückpolarisierung schalten Weichenschalter und Polarisationsschalter ganz synchron. Wenn Du zum Beispiel durch einen Stelldraht einen Mikroschalter betätigst, schaltet ja erst die Weiche und dann wird der Schalter ausgelöst. Dann kann es passieren, dass die Zunge schon auf der anderen Seite anliegt, während das Herstück noch nicht umgepolt ist, was dann bis zu dem Moment, bis das Herzstück auch umpolt zu einem Kurzen führt
Meine persönsönliche Erfahrung:
Ich habe bei mir den Schnitt nicht und fahre Digital: Keine Probleme
zu 1: Ich finde eigentlich, dass die Weite zwischen nicht anliegender Zunge und Backenschiene bei Peco recht groß ist (könnte fast kleiner sein), daher kann ich persönlich das Problem nicht nachvollziehen. Eventuell ist es ein Problem mit falsch eingestellten Radsatzinnenmaße, denn da ist eben der Abstand zur Flügelschienen nicht so groß. Wenn es also wirklich Probleme geben sollte, würde ich eher das Fahrzeug als die Weiche korrigieren
zu 2. Das ist ein Problem, was ich als realitischer sehe. Es hängt aber von der Art des Antriebes an. Wenn sie synchron schalten ist es kein Problem, wenn nicht, ist die Bearbeitung der Weiche wohl kein Fehler. Ich kann sagen, dass es mit den Antrieben von Hoffmann und bei Servos mit den Servodecodern von MBTronic keine Probleme gibt (letztere schalten zum Umschalten das Herzstück komplett ab und nach dem Umschalten wieder zu).
Mit der Länge des isolierten Herzstückes hat das nie etwas zu tun, da das Herzstück immer Strom ab, theoretisch braucht man das Herzstück nicht einmal separat versorgen, da es Strom über die anliegenden Weichenzungen bekommt (natürlich nicht, wenn man die Weiche mit einem Schnitt umbaut). Tatsächlich ist aber die Stromübertragung über die Zungen nicht immer ganz zuverlässig, weshalb man das Herzstück schon separat anschließen sollte.
Manche (und das könnte tatsächlich sinnvoll sein), verlöten von unten das Zungengelenk in Mittelstellung, denn auch das macht wohl manchmal Probleme, so dass in der Kombination "Gelenk leitet nicht richtig" und "Übertragung Backenschiene zu Zunge klappt nicht richtig" zu einer Stromlosen Zunge kommen kann. Das Problem habe ich tatsächlich mal gehabt und musste den Anpressdruck des Motos erhöhen.
Das Verlöten führt natürlich dazu, dass die Beweglichkeit der Zunge reduziert wird, also muss der Antrieb ggf. etwas stärker sein (soll aber problemlos möglich sein, kann aber da nicht aus Erfahrung sprechen).
Viele Grüße
Dirk