Ich bin der Gabriel, hab seit ich 8 Jahre alt bin ne analoge Märklin H0-Bahn, hab sie dann ab 14 nicht mehr angefasst, aus Neugierde mit 24 dann ein Digitalset mit Märklin MS1 und C-Gleis gekauft und ein paar meiner Analogloks auf digital umgerüstet. Die Wohnung war aber zu klein und so blieb die Bahn meist im Karton. Nun hab ich bald viel Platz und da wollte ich mal einen Schritt weiter gehen, also "next level" im Bereich meiner Digitalbahn.
Also schonmal n Gleisplan erstellt und mir alles im Netz durchgelesen, was zur Vorbereitung dienen könnte. Somit stehen meine Komponenten für den Probebetrieb jetzt fest:
Es soll eine H0 Digitalbahn mit 3-Leiter PuKo im Motorola-Format sein (einfach, weil ich da schon so viele Loks von habe). Jetzt mein Setup:
Um meine Erfahrungen zu sammeln, möchte ich zunächst einen fensterbanktauglichen Pendezugbetrieb mit einem Gleis mit zwei abzweigenden Weichen und somit 4 Blöcken erstellen.
Als die Tams Redbox ankam, hab ich mir das alles recht einfach vorgestellt.
Tatsächlich habe ich ca 3 Tage benötigt, bis ich zum ersten Mal eine meiner Digitalloks ansteuern konnte. War doch was anderes als meine bisherigen Plug-n-play-Lösungen. Problem: Nachdem ich CV-Navi und die USB-Treiber aus dem Netz geladen hatte, fand ich den USB-Ausgang im System nirgendwo angegeben. Ich habe also das Forum hier durchstöbert und bin dann auch fündig geworden:
Trotzdem musste ich mich erstmal in die Terminalfunktion meines Computers einarbeiten. Den USB-Port habe ich dann gefunden, in CV-Navi eingetragen uuuuund: nichts!!! Programm erkennt Schnittstelle nicht.
Meine Freude hielt sich also in Grenzen. Ich habe einen befreundeten Programmierer gefragt, der riet mir, die Berechtigungen zu checken. Ich habe also den Ordner CV-Navi für alle Benutzer freigegeben, den Mac neu gestartet und voila: CV-Navi war nun soweit mit meinem Mac verbunden. Dennoch hat es wieder einige Zeit gedauert, bis ich herausgefunden habe, wie ich die Lok anwählen kann. Ich weiß, ich weiß, ist doch ganz einfach. Aber um sich das selbst herzuleiten, ohne dass ich eine brauchbare Anleitung für CV-Navi hatte, brauchte es doch einige Zeit und unzählige Fehlversuche.
Als es dann klappte, könnte meine Frau einen ausgiebigen Freudentanz meinerseits beobachten
Die nächste Hürde war die Verbindung der Zentrale mit Rocrail. Auch hier habe ich als Zentrale "Tams" ausgewählt und den Pfad der USB-Schnittstelle aus dem Terminal kopiert und eingefügt. Ergebnis: wieder nichts!
Langsam wurde mir klar, dass irgendwie nichts einfach so funktionieren würde, sondern jeder kleinste Schritt unglaubliches Kopfzerbrechen und sehr viel erfolgloses Probieren bedurfte. Im Forum gab es sogar Beiträge, die auf die Unmöglichkeit meiner Konfiguration hinwiesen (Redbox-Mac-Rocrail). Um auch wirklich alles ausprobiert zu haben, habe ich dann die Zugriffsberechtigungen für den Ordner "Rocrail" auf alle Benutzer des Mac ausgeweitet. Dann einmal das System neu gestartet: Es funktionierte!!! Über Rocrail ließ sich jetzt meine Redbox steuern.
Das ganze Theater hat mich nun 3 Tage intensiver Auseinandersetzung mit der Thematik gekostet, aber der Stolz überwog dann doch, als ich zum 1. Mal meine Bahn über Rocrail steuern konnte.
Damit das Steuern der Digital-Fensterbank-Anlage funtionieren sollte, habe ich mir zwei Lötbausätze gekauft:
- S88-4 Rückmeldemodul von Tams - WD-34 Magnetartikeldecoder ebenfalls von Tams
Beide Bausätze habe ich zusammengelötet. Zwar habe ich schon oft gelötet, aber ein Profi bin ich noch lange nicht. Mit der Anleitung konnte ich mir aber alles recht gut herleiten und so stand ich nach ein paar Stunden mit beiden fertiggestellten Bausätzen dar. Zunächst wollte ich dann das S88-Modul testen, denn damit würde dann auch der Automatikbetrieb unter Rocrail möglich sein.
Nachdem das S88 Modul über das Bus-Kabel an die Redbox angeschlossen war, öffnete ich das S88 Menü unter CV-Navi. Zum Testen hab ich dann ein Kabel auf dem Moduleigenen Masseanschluss angebracht und nacheinander mit den einzelnen Ausgängen verbunden. Anzeige unter CV-Navi: nichts!!
Das kannte ich ja. Habe da wieder viel im Forum gestöbert, aber es wurde einfach nichts angezeigt. Aus Frust (ich weiß, ich habe hier sehr schnell aufgegeben) habe ich mir einen neuen S88-4 Rückmelder als Fertigbaustein bestellt.
Der WD-34 Magnetartikeldecoder schien besser geraten zu sein. Zumindest blinkte die LED nachdem der Decoder korrekt angeschlossen und der Jumper kurz aufgesteckt wurde. Ich habe den Decoder dann jedoch über den Programmiergleisausgang der Redbox mit CV-Navi programmiert. CV 1, Wert 2 und schon lagen die Ausgänge wie gewünscht auf 5-8. Ich habe dann die alten Flügelsignale von Märklin da angeschlossen: funktionierte alles ausnahmsweise wunderbar. Zur Ansteuerung des Decoders musste ich allerdings nochmal im Internet nach der Anleitung für die Tams MC suchen (unter CV-Navi wird diese Zentrale ja augenscheinlich virtuell verwendet).
warum hast du s88-4-Module gewählt? Eine Fensterbank-Anlage stelle ich mir hinreichend überschaubar vor, dass man mit s88-3 hinkommen sollte. Wenn ich mich richtig erinnere, muss beim s88-4 die Adresse eingestellt werden. Hast du das gemacht?
Freundliche Grüße Erich
„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“ Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.
Gute Frage. Ich habe die Fensterbankanlage eigentlich nur als "Testanlage" aufgebaut, um zu sehen, was alles möglich ist. In 3 Monaten ziehen wir von der Mietewohnung in unser eigenes Haus um und da haben wir bedeutend mehr Platz. Da kann ich dann auch eine große Anlage aufbauen.
Das S88-4 Modul erhält seine Adresse über einen Drehschalter auf der Platine. Auch da habe ich schon alles versucht.
Es muss wohl an meinen nicht sehr ausgeprägten Lötkünsten liegen. Zumindest funktioniert der neue, bereits fertige Tams S88-4 Rückmelder tadellos.
So konnte ich dann eine einfache Pendelstrecke realisieren. Um mal alles auszuprobieren, habe ich beim linken Gleisende nur einen Rückmeldekontakt (enter2in) und beim rechten Gleisende zwei Rückmeldekontakte (enter/ in) verbaut.
Dazu habe ich mir Isolierschienenverbinder von Fleischmann besorgt, um den Gleisabschnitt, der zur Rückmeldung dient, zu isolieren. Der isolierte Gleisabschnitt besteht für mich immer aus zwei Gleisen. An den Schienenverbinder zwischen den beiden Gleisen habe ich ein Kabel angelötet und dieses an das S88 Modul angeschlossen. So entsteht dann beim Überfahren des Gleisabschitts durch die Wechselstromachsen eine Kontaktbrücke und die Masse wird zum Modul geleitet. Super einfach, aber es funktioniert.
Die Rückmelder wurden dann in Rocrail noch den richtigen Blöcken zugeordnet, dann konnte die Testfahrt beginnen.
So pendelte meine Lok dann hin und her und nach einer halben Stunde hatte ich auch ein paar Parameter so eingestellt, dass alles schön harmonisch aussah.
Was ich jetzt mit dem defekten Tamsbausatz mache,... Ich denke, ich schicke den mal ein und lasse mir (gerne gegen die Anrechnung der Reperaturkosten) den Baustein reparieren. Über kurz oder lang wird es in Zukunft auf einer großen Anlage sowieso mehrerer Rückmelder bedürfen.
So, jetzt hab ich meine Fensterbank-Testanlage noch durch eine Weiche und eine weitere Lok ergänzt, damit die ganze Sache etwas abwechslungsreicher wird.
Bei der Gelegenheit stellte ich fest, dass die Weichenantriebe mehr als schwach waren. Auf zahlreichen Internetseiten konnte ich nachlesen, dass die automatische Abschaltung des Schaltstromes der Märklinweichen mittels Lötkontakt zu überbrücken sei. Hab ich gemacht, zack, es funktionierte. Seitdem ließen sich nun auch abzweigende Fahrstraßen mit 2 Zügen schalten.
Nachdem die Parameter für die Lok eingegeben waren, haben beide Züge im Dauertest gut im Pendelbetrieb funktioniert. Nach einer Stunde Dauertest ist jedoch einer der Schaltausgänge des Magnetartikeldecoders kaputt gegangen (sagt mal, warum habe ich immer so ein Pech?!?).
Ich nutze seitdem den freien Schaltkanal 4 (also 8 ), der 3er ist kaputt.
Also zwei Schritte vor und ein Schritt zurück. Naja, wie alles bis jetzt.
also ich muss Dich mal loben, dass Du Dich da so schnell reingefuchs hast ! Ich habe da bedeutend länger dran gesessen, und ich habe noch nicht einmal Rückmeldeabschnitte
Die Red-Box kann DCC Es ist eine Überlegung ob ein Lenz : LS 150 Schalt-Decoder 6-fach. in Frage kommen kann . Durch den separaten Stromanschluß ( eigener Trafo ) wird nicht nur digitalstrom gespart . Am Ausgang kommt Wechselspannung raus . Da dürfte der Abreissfunke wenn nicht gebrückte Weiche eher klein sein . Zumindest bekommt die Weiche -Spule die richtige Stromart nähmlich Wechselspannung . Habe bei Tams das nicht erlesen können . Der Preis liegt etwa pro Ausgang um 1.50 Euro höher als Tams . Es kann genauso gut um eine schlechten Weichentrieb handeln ( Umbau? ) . das ein Ausgang defekt wurde . Zu hohe Stromaufnahme . Meine Vermutung der lange IC auf der Platine ist geschossen . Jedoch müßte auch die Urache bekannt sein ,sonst ist immer wieder der betreffende Ausgang defekt . Frag mal bei Tams an ob eine Ferndiagnose hilft . Erspart unnützen Postverkehr .
In eigener Feststellung : Bei LDT Motorweichen Decoder ist mir auch ein Ausgang kaputt geworden . Bauteil geordert eingesteckt und ging wieder .
Eine Sache ist noch zu beachten , Bei der Software die Weichenschaltdauer 200- 400 msec einzustellen . Mußt probieren damit noch sauber geschaltet wird . Damit nicht unnötig zu lange der Antrieb unter Spannung steht .
Danke erstmal für die Antworten. @Leif: Ich hatte glücklicherweise Ferien und meine Frau hatte Verständnis dafür, dass ich stundenlang geknobelt habe. Ich kann jetzt aber gut verstehen, wieso sich viele die Mühe sparen und zunächst zu einer Fertiglösung (z.B. In meinem Fall CS1-3) greifen.
@Anton: Ich habe mir den LS150 mal im Netz angesehen, könnte ich mich wohl mit anfreunden. Ich werde aber mal mit Tams (zuerst über Ferndiagnose) abklären, was da mit meinen kaputten Bauteilen los sein könnte. Noch ein bisschen Dauertest auf der Fensterbank, dann sehe ich ja, ob alles zuverlässig läuft.
Ich habe aber bzgl. der Weichenantriebe bereits den 75491 bestellt, da ich beim Umbau der alten Antriebe einen kleinen Fehler begangen habe. Ist zwar provisorisch behoben, aber so ganz traue ich der Sache nicht. Auch hier lässt sich die störanfällige automatische Schaltstrom-Abschaltung mit einer Lötbrücke außer Kraft setzen, wenn die Weichen Probleme machen.
Im Augenblick habe ich auch immer wieder Probleme damit, dass ein Rückmelder im falschen Block kurz anspringt und mein Dauerbetrieb wegen Ghosttrain-Alarm lahmgelegt wird.
Zum schalten der Magnetartikel, wie die Doppelspulenantriebe an den Weichen in meinem Schattenbf., habe ich hinter den Decoder eine Relaisplatine geschaltet. So schalte ich die Weichen mit Wechselspannung, so wie die Antriebe das gewohnt sind.
EDIT: auf dem Bild ist eine Platine zur Steuerung der Motorantriebe zu sehen, ist aber sonst gleich, die Doppelspulenantriebe sind ohne Dioden angeschlossen.
EDIT2: Hab mal eben ein Bild des richtigen Blocks geschosssen
Ich benutze Zimo MX820Y Decoder auf einer Platine mit Klemmleisten geracht, dann über Aliexpress Relaisplatinen bestellt, ca. $10 pro Stück.
Schaut interessant aus! Als Märklinist hab ich ja eh Wechselspannung anliegen, also wäre diese Lösung ein Umweg (wenn ich dich richtig verstehe). Aber gut, dass ich mal Einblick in euer digitales Schaltwerk erhalte. Bis jetzt habe ich gelernt: Billig ist nicht immer die günstigste Lösung
ob Märklinist oder nicht: aus technischen Gründen ist es viel einfacher, den Decoder Gleichstrom ausgeben zu lassen statt Wechselstrom. Deshalb geben fast alle Weichendecoder (und auch Schaltdecoder) nur Gleichstrom ab. Auch die von Märklin, soweit ich weiß. (Und alte Trix- oder Fleischmann-Weichen wurden auch mit Wechselstrom geschaltet.) Die Unterscheidung Gleich- oder Wechselstrom aus der analogen Welt ist im digitalen Raum völlig bedeutungslos.
Freundliche Grüße Erich
„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“ Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.
Endlich ein großes Haus und die Erlaubnis meiner Frau steht, meine Eisenbahn in der 1. Etage aufzubauen (übrigens auch sehr zur Freude meiner kleinen Tochter).
Das waren dann die Schritte:
- auf Bodenbahn Testbetrieb gestartet - Rahmen gezimmert - Platten draufgeschraubt - Kabel an Schienen angelötet und unter der Platte verlegt - 3-4 kleine Zusatzartikel wie Signale provisorisch verbaut - Dauerbetrieb getestet mit dem einen oder anderen Unfall
Eventuell wird der eine oder andere den Gleisplan als zu zweidimensional bzw. langweilig empfinden. Ich bin jedoch voll zufrieden. Alles hat noch irgendwie Teststreckencharakter und wenn mal was kaputt ist, ist die Reparatur nicht so kompliziert. Der hintere Teil wird am Ende nicht mehr sichtbar sein. Das wird dann der Klassiker (Schattenbahnhof im Berg).