Guten Abend zusammen! Vielen Dank Wolfgang und Sven für weitere nette Kommentare.
Gerne schreibe ich ein bisschen zum Konzept von Lago Maggiore Express.
Nach mehreren Versuchen eine Modellbahn zu bauen, die jedoch nie wirklich fertig wurden, sollte beim Lago Maggiore Express vieles anders werden. Mir liegt viel daran, realistische Betriebsabläufe in einer echt wirkenden Modelllandschaft nachzubilden. Obwohl ich mich meiner Meinung nach auch bei früheren Anlagen aufs Wesentliche beschränkte, waren diese auch überladen oder zu kompliziert konstruiert.
Lago Maggiore Express ist ca. 3 Meter breit, bei einer Tiefe von gut 4,5 Metern. Die Anlage besteht zunächst aus den bereits weitgehend fertiggestellten Segmenten Lacorno Stazione. Hier ist der direkt am Seeufer gelegene Endbahnhof der Schmalspurbahn. Abstellgruppe, Güterverlad und Depotanlagen sorgen für Rangierspaß. Das Streckengleis fädelt mitten aus dem beengt liegenden Bahnhof aus, steigt an und folgt nun der Kantonsstraße am Fuß eines Weinbergs (erstes Ecksegment). Im Mittelteil ist eine Fabrik, die den wertvollen Marmor der Region verarbeitet, angesiedelt. Hier gibt es einen Gleisanschluss zur Anlieferung des Ausgangsmaterials. Weiter führt die Strecke durch einen tiefen Einschnitt über dem ein typisches Tessiner Dorf thront(zweites Ecksegment). Die Bahn nähert sich nun ein letztes Mal dem Seeufer und biegt dann ab ins Valle de Castagno - dem Kastaniental. Hier überquert die Bahn einen kleinen Gebirgsbach auf einem Viadukt und erreicht sogleich eine Station mit nur einer Weiche mitten im Wald. Von hier geht es durch einen Tunnel per Gleiswendel unter die Anlage, wo ein Schattenbahnhof nicht benötigte Zuggarnituren aufnimmt.
Neben Lacorno Stazione gibt es an weiteren betrieblichen Anlagen also nur noch den Gleisanschluss des Marmorwerkes und eine Weiche bei der eben genanten Station. Somit bleibt genug Zeit, die langsam dahinrollenden Züge zu betrachten.
Da komplizierte Elektrik und ausgefeilte Steuerungen gar nicht mein Ding sind, habe ich alles möglichst einfach gehalten. Die Peco-Weichen werden mit Conrad bzw. Hoffmann-Motoren über ein einfaches selbstgebautes Stellpult angesprochen. Die Position der Weichenzungen kann durch Hinsehen geprüft werden, so dass eine Rückmeldung entfallen konnte. Da im Regelfall nur ein Zug auf der Strecke unterwegs ist, gibt es keine Zugbeeinflussung wie z.B. automatische Stopps vor haltzeigenden Signalen o.ä. Alle Triebfahrzeuge sind aber digitalisiert und werden mit Roco-Lokmäusen gesteuert.
Unten seht ihr einen Überblick über den Anlagenraum. Vorne links die beiden fertiggestellten Segmente Lacorno Stazione. Die weiteren Segmente sind im Rohbau fertig. Die Trassen sind da und über dem Untergrund aus Sperrholz und Bauschaum ist Gips aufgetragen worden. Die Felsen sind geformt, zahlreiche Mauern in den Gips geritzt und die Häuser stehen (allerdings noch ohne Dach). Der erste Grundanstrich des Untergrundes ist ebenfalls fertig und bereits durchgetrocknet. Vielleicht schaffe ich es am Wochenende die nächsten Farbaufträge zu erstellen und die Felspartien optisch heraus zu arbeiten. Ein Viadukt muss aber auch noch zu Ende gebaut und die Steine geritzt werden, das verschiebe ich aber schon länger

Unfertiges Dorf noch ohne Namen an den Hängen des Lago Maggiore

Weiter oben im Valle de Castagno gibt es die typischen Bauernhäuser aus Granit. Hier wird später ein Kastanienwald die Szenerie bestimmen. Der Zug verschwindet übrigens hier über die Gleiswendel in den Schattenbahnhof.

Mit dem nächsten Bild gebe ich schon einmal einen Einblick in den Rohbau-Bericht, in dem es vor allem um Holz und Bauschaum geht. Gezeigt wird wieder das Valle de Castagno (in etwa gleiche Perspektive wie im Bild oben), mit Stellprobe der Häuser. Die Bauschaumlandschaft ist allerdings noch nicht mit Gips überzogen.

Ich wünsche allen einen schönen Abend und ein gutes Wochenende
Dominik