An Aus


RE: Erste Modellbahn <-> Übungsstrecke?

#1 von FrankiLi ( gelöscht ) , 01.02.2017 16:52

Hallo zusammen,

wie in einem anderen Thread schon geschrieben starte ich mit meinem Sohn ins Modellbahn-Abenteuer. Falls das folgende Thema in ein anderes Unterforum gehört, bitte verschieben, ich war mir nicht sicher, da wir zwar als Anfänger fragen, aber das Thema selbst eher genereller Natur ist. However:

Wir sind Anti-Handwerker, haben keine Ahnung von Elektrik, Gipsen oder Löten und keinerlei Erfahrung mit Modellbahnen. Mit anderen Worten, viel Luft nach oben, die Voraussetzungen könnten nicht besser, die Lernkurve hoffentlich nicht höher sein.

Als Ausgangsbasis haben wir jede Menge analoges Fleischmann-1700/6000-Material (Gleise, Weichen mit Antrieben, ein paar Signale und Taster, Trafos) einer alten Anlage sowie drei flache OSB-(ich weiß...)Platten auf Füßen, die 10 Jahre in einem feuchten Dachboden standen, dafür aber noch relativ eben sind (Maße jeweils 125 cm x a)70/b)53/c)62). Auf diesen habe ich einfach mal Styrodur 8mm geklebt und die Segmente zu 125x185 cm mit Dachlatten verbunden (muss natürlich nicht so bleiben). Ansonsten gibts einen Anfangsbestand von Reichelt und Co mit Schaltern, Litzen in allen Farben, Verbinder, 2 Switchpiloten, Hülsen, Stecker usw.).

Um mich von meinem Perfektionismus und der Intention zu befreien, auf Anhieb die tollste Anlage ever hinzustellen, habe ich mir ein Schild gemalt, das besagt "Übungsanlage. Alles ausprobieren. Viel falsch machen. Viel aus Fehlern lernen. Kein Perfektionismus! Nochmal von vorne lesen!".

Trotzdem sollte der Aufbau nach unseren bisherigen Gedanken schon ein Motto haben, ein Ziel, eine gewisse Szenerie, nur eben nicht perfekt umgesetzt. Und das macht mir zu schaffen, denn die Erwartungslosigkeit wird dadurch schon wieder relativiert. Ich komme nicht davon los, ein klares Ziel haben zu müssen, ein bestimmtes Ergebnis erreichen zu wollen, mit dem ich aber voraussichtlich nicht zufrieden bin oder zu wenig ausprobiert habe (ich will Flexgleise löten, Weichenantriebe Unterflur einbauen, Servos mit Switch-Pilot testen und ohne, irgendwas mit Schaltern statt GFM-Tastern machen etc.pp.). Und der Gedanke, irgendwas mit Ziel aufzubauen, um es anschließend wieder zu zerlegen, ist mir im Grunde auch unsympathisch. Meinem Sohn (15) gehts da anders, den juckt das alles nicht, aber ich bin halt in der Sache der Engpass.

Da kam mir vorhin der Gedanke:
Warum Motto, stimmige Landschaft etc. pp. nicht auch über den Haufen werfen und das Ganze von Vorneherein als Übungsanlage betrachten, deren Ziel (und hoffentlich Ergebnis) es ist, eine genau solche zu bleiben? Heißt, wir bauen einfach mal drauflos, Hauptsache der Zug fährt ab und zu hin und her, lernen Techniken, streuen Wüstensand neben das Alpendorf und Schnee in den Wilden Westen, schließen Flexgleise versetzt in Kurven oder mit geraden verlöteten Stößen an usw.usf..

Im Prinzip verkaufe ich mir das ja beim Schreiben schon selbst..., aber meine Fragen an Euch:

    macht es auf Dauer Sinn, eine Art Teststrecke und Übungsszenario zu haben, jetzt solo und später parallel zur entstehenden Super-Anlage? Ist das eine halbwegs übliche Praxis? Oder lernt man das Ganze für gewöhnlich by-doing auf der ernsthaften Anlage und ist mein Gedanke Nonsens?

    würdet Ihr alle Segmente nehmen, oder eventuell nur eines oder zwei, und diese parallel eher rechteckig oder schmal und lang (Varianten wäre ja zB 125x70 / 125x123 / 250x62 /..., klar hat das auch mit dem Platz zu tun, aber lassen wir den Faktor mal unberücksichtigt)

    habt Ihr sonst noch Feedback?


Vielen Dank fürs Lesen und erst recht für Antworten,
Gruss
Frank & Sohn

PS: Vielleicht noch wichtig: Wir wollen jetzt bewusst nicht viel Geld ausgeben, sondern vor allem das Ausprobieren, was nur Zeit kostet, unterschiedliche Techniken auch die Elektrik betreffend etc.pp. - betrifft auch die Platten, wobei ich wegen einer zweistelligen Summe kein Theater mache, wenn Ihr zB eindeutig der Meinung wärt, das OSB-Thema wäre eine Sackgasse für eine dauerhafte Test-/Übungsanlage, nur als Beispiel.


FrankiLi

RE: Erste Modellbahn <-> Übungsstrecke?

#2 von lernkern , 02.02.2017 13:48

Tag Frank und Sohn

Ich denke, dass das schon sehr vernünftig ist, erstmal einfach mit dem zu bauen, was ihr habt. Da gebt ihr erstmal nicht viel Geld aus. Trotzdem lernt ihr viel dabei, lest hier weiter viel mit und entwickelt eure Vorstellungen und Fähigkeiten. Die ganzen Sachen aus dem letzten Satz passieren sowieso, auch wenn ihr gleich viel Geld ausgebt.

Unabhängig davon: Die "erste" Anlage war bei mir nicht die letzte. Ich hatte zwei stationäre Anlagen im Regal und baue inziwschen Module. Mich interessiert das Basteln an Fahrzeugen mittlerweile sehr, der Landschaftsbau läuft solala. Aber das wusste ich nicht, als mich der Mobavirus vor elf Jahren wieder erwischt hat.

Viele Grüße

Jörg


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RE: Erste Modellbahn <-> Übungsstrecke?

#3 von FrankiLi ( gelöscht ) , 02.02.2017 14:05

Hallo Jörg und alle,

das wäre ja die Alternative: gleich mit einem Modul anfangen.
Hängt davon ab, ob ich die Platte wirklich auf Dauer für Übungszwecke/Tests brauchen kann, auch "wenn ich alles kann" (frei nach dem kürzesten Golferwitz). Wir macht Ihr das, gleich ernsthaft losbauen oder habt Ihr auch eine Art Testplatte o.ä.?

Gruss
Frank (und immer & Sohn)


FrankiLi

RE: Erste Modellbahn <-> Übungsstrecke?

#4 von Redundant , 02.02.2017 15:10

Moin,

es ist wirklich wichtig zu testen, an welcher Facette der Modellbahn man Spaß hat. Bei mir beispielsweise ist es so, dass mich Fahrzeugselbstbau o.ä. gar nicht interessieren. Meine Freude habe ich, wenn ich beispielsweise aus einem Bierfilz einen Lattenzaun mache ...



Ein "inneres Lachsbrötchen sind auch Betrachtungen mit einem Augenzwinkern. Als ich die Idee zu diesem Werbespruch hatte, konnte ich eine halbe Stunde nicht aufhören zu grinsen ...



Der Mann der da so unwirsch guckt, ist übrigens Buddy Holly, der panische Angst vorm Fliegen hatte, und dessen erster Flug tatsächlich tödlich endete!

Das ist zugegebenermaßen sehr sehr schwarzer Humor, aber ich freue mich immer noch, wenn ich das Plakat sehe ...



Mein Spaß an der Modellbahn ist auch eine sehr sehr ironische Betrachtung der Realität! Aber man muss das eben erst einmal herausfinden, was man mag!

Bis dann,
Thorsten


Die vorangegangenen Zeilen sind als Denkanstoß zu verstehen – nicht als Belehrung, Provokation oder was auch immer bösartige Menschen da hineininterpretieren könnten.
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RE: Erste Modellbahn <-> Übungsstrecke?

#5 von E-Lok-Muffel , 03.02.2017 10:29

Hallo Frank uns Sohn!

Willkommen bei den Stummis!

Und natürlich auch willkommen bei einem der schönsten Hobbies der Welt!!

MoBa ist ein Begleiter wahrscheinlich durch Dein/Euer restliches Leben (Filius wird ggfs. eine Auszeit nehmen, aber Rückfall nicht ausgeschlossen)... und wie heißt es bei einem ähnlich lebenslänglichen Projekt: "Drum prüfe, wer sich ewig bindet..." (Apropos: was sagt denn der weibliche Familienpart zum Projekt, ist das alles abgesegnet??? )

So, ein Anfang ist bereits gemacht, Du hast schon eine Platte gezimmert, die hat auch schon mal eine angenehme Größe. Bei H0 ist durch die Radien eine minimale Plattengöße für einen Kreisverkehr vorgegeben, d.h. kleiner als 2x1 m (sog. Türblattanlagen) geht eigentlich kaum. Wenn es ein bißchen mehr (größere Radien, schlanke Weichen, mehr Gleise/Landschaft) sein soll... ist 2,50 x 1,25 m eine relativ gute Wahl für den Anfang.

Dann kommt es natürlich auch darauf an, wieviel Platz Ihr insgesamt habt. Wenn ihr einen ganzen Kellerraum > 12 qm bebauen könnt, ist es gut, erstmal klein anzufangen, damit Ihr Euch nicht verzettelt und irgendwann in einer Großbaustelle festsitzt, ohne auch nur einen Zug fahren lassen zu können - denn das ist ja irgendwann das Ziel, oder?
Wenn Ihr aber sowieso nur ein kleines Eckchen von, sagen wir 3 x 2 m, zur Verfügung habt, dann ist es Blödsinn, kleiner anzufangen und dann irgendwann anstückeln zu wollen.

Zur Gewöhnung an das neue Hbby ist eh erst mal "Tischbahning" angesagt, also Gleise auf der Paltte zusammenstecken und die erste Lok aufgleisen, Trafo anschließen und ab geht die Post! Erstmal ein Gefühl für die Bogenradien der Gleise, den Weichen bekommen, sozusagen das "Look and feel", das alsbald in das "Lok and feel" übergehen sollte
Mit dem zweiten Zug beginnen die Probleme, zweiter Stromkreis! Spätestens da kommt dann die Frage auf: Analog bleiben oder digital werden?

Ausprobieren, Neugierig sein und machen!

Gruß
uLi


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RE: Erste Modellbahn <-> Übungsstrecke?

#6 von E-Lok-Muffel , 16.02.2017 15:16

Hallo Frank und Sohn,

Zitat

Hallo Jörg und alle,
das wäre ja die Alternative: gleich mit einem Modul anfangen.



Zu den Modulen ist auch noch was von mir nachzuschieben:
Modul heißt für mich: ein kleiner Ausschnitt aus einer Bahnstrecke mit Landschaft drumherum.
Ein Modul ist eigentlich noch kleiner als Deine Platten, man könnte es am besten mit einem Diorama vergleichen.

Wenn Ihr erst einmal verschiedene Techniken im Landschaftsbau ausprobieren wollt, Schottern z.B. oder Felsgestaltung, Brücken, Seen, Bäche usw. usw. dann sind Module oder Dioramen eine Prima Sache, weil hier könnt Ihr unterschiedliche Themen auf klein(st)em Raum angehen und ausprobieren und ihr müsst nicht warten, bis Ihr z.B. den Schattenbahnhof fertiggestellt habt um dann endlich an der sichtbaren Ebene weiterzubauen...
Vorteil eines Moduls ist, es wird in überschaubarer Zeit fertig.
Nachteil eines Moduls ist, da es nur einen "Ausschnitt" aus einer Strecke zeigt, kann man normalerweise nicht wirklich fahren...
Natürlich gibt es Ausnahmen: Du kannst selbstverständlich ein Rangiermodul bauen, und mit einer Rangierlok Güterwagen hin und hermanövrieren.
Du kannst Module auch mit einem fliegenden Gleisaufbau zu einer "Anlage" verbinden...

Da bei Dir zunächst aber der Fokus auf der Technik liegt und Du hier erproben willst, ist dann doch eher eine Platte mit "Kreisverkehr" sinnvoller, ggfs. auch für Filius, da Rangierspiele für Kinder auf die Dauer dann doch eher langweilig sind.

Aber es gibt in der MoBa keinen Königsweg, erlaubt ist, was gefällt und gut ist, was funktioniert.

Gruß
uLi


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