Hallo zusammen,
wie in einem anderen Thread schon geschrieben starte ich mit meinem Sohn ins Modellbahn-Abenteuer. Falls das folgende Thema in ein anderes Unterforum gehört, bitte verschieben, ich war mir nicht sicher, da wir zwar als Anfänger fragen, aber das Thema selbst eher genereller Natur ist. However:
Wir sind Anti-Handwerker, haben keine Ahnung von Elektrik, Gipsen oder Löten und keinerlei Erfahrung mit Modellbahnen. Mit anderen Worten, viel Luft nach oben, die Voraussetzungen könnten nicht besser, die Lernkurve hoffentlich nicht höher sein.
Als Ausgangsbasis haben wir jede Menge analoges Fleischmann-1700/6000-Material (Gleise, Weichen mit Antrieben, ein paar Signale und Taster, Trafos) einer alten Anlage sowie drei flache OSB-(ich weiß...)Platten auf Füßen, die 10 Jahre in einem feuchten Dachboden standen, dafür aber noch relativ eben sind (Maße jeweils 125 cm x a)70/b)53/c)62). Auf diesen habe ich einfach mal Styrodur 8mm geklebt und die Segmente zu 125x185 cm mit Dachlatten verbunden (muss natürlich nicht so bleiben). Ansonsten gibts einen Anfangsbestand von Reichelt und Co mit Schaltern, Litzen in allen Farben, Verbinder, 2 Switchpiloten, Hülsen, Stecker usw.).
Um mich von meinem Perfektionismus und der Intention zu befreien, auf Anhieb die tollste Anlage ever hinzustellen, habe ich mir ein Schild gemalt, das besagt "Übungsanlage. Alles ausprobieren. Viel falsch machen. Viel aus Fehlern lernen. Kein Perfektionismus! Nochmal von vorne lesen!".
Trotzdem sollte der Aufbau nach unseren bisherigen Gedanken schon ein Motto haben, ein Ziel, eine gewisse Szenerie, nur eben nicht perfekt umgesetzt. Und das macht mir zu schaffen, denn die Erwartungslosigkeit wird dadurch schon wieder relativiert. Ich komme nicht davon los, ein klares Ziel haben zu müssen, ein bestimmtes Ergebnis erreichen zu wollen, mit dem ich aber voraussichtlich nicht zufrieden bin oder zu wenig ausprobiert habe (ich will Flexgleise löten, Weichenantriebe Unterflur einbauen, Servos mit Switch-Pilot testen und ohne, irgendwas mit Schaltern statt GFM-Tastern machen etc.pp.). Und der Gedanke, irgendwas mit Ziel aufzubauen, um es anschließend wieder zu zerlegen, ist mir im Grunde auch unsympathisch. Meinem Sohn (15) gehts da anders, den juckt das alles nicht, aber ich bin halt in der Sache der Engpass.
Da kam mir vorhin der Gedanke:
Warum Motto, stimmige Landschaft etc. pp. nicht auch über den Haufen werfen und das Ganze von Vorneherein als Übungsanlage betrachten, deren Ziel (und hoffentlich Ergebnis) es ist, eine genau solche zu bleiben? Heißt, wir bauen einfach mal drauflos, Hauptsache der Zug fährt ab und zu hin und her, lernen Techniken, streuen Wüstensand neben das Alpendorf und Schnee in den Wilden Westen, schließen Flexgleise versetzt in Kurven oder mit geraden verlöteten Stößen an usw.usf..
Im Prinzip verkaufe ich mir das ja beim Schreiben schon selbst..., aber meine Fragen an Euch:
- macht es auf Dauer Sinn, eine Art Teststrecke und Übungsszenario zu haben, jetzt solo und später parallel zur entstehenden Super-Anlage? Ist das eine halbwegs übliche Praxis? Oder lernt man das Ganze für gewöhnlich by-doing auf der ernsthaften Anlage und ist mein Gedanke Nonsens?
- würdet Ihr alle Segmente nehmen, oder eventuell nur eines oder zwei, und diese parallel eher rechteckig oder schmal und lang (Varianten wäre ja zB 125x70 / 125x123 / 250x62 /..., klar hat das auch mit dem Platz zu tun, aber lassen wir den Faktor mal unberücksichtigt)
- habt Ihr sonst noch Feedback?
Vielen Dank fürs Lesen und erst recht für Antworten,
Gruss
Frank & Sohn
PS: Vielleicht noch wichtig: Wir wollen jetzt bewusst nicht viel Geld ausgeben, sondern vor allem das Ausprobieren, was nur Zeit kostet, unterschiedliche Techniken auch die Elektrik betreffend etc.pp. - betrifft auch die Platten, wobei ich wegen einer zweistelligen Summe kein Theater mache, wenn Ihr zB eindeutig der Meinung wärt, das OSB-Thema wäre eine Sackgasse für eine dauerhafte Test-/Übungsanlage, nur als Beispiel.