Gestern Abend habe ich die Parkettbahn neu aufgebaut, diesmal unter der Berücksichtigung, dass der fünfteilige IC samt Lok auf die Gleise des Kopfbahnhofs passt, und ein Umsetzen der Lok möglich ist.
Ebenso sind die S-Bögen in der Kehrschleife entfernt worden. Nicht ganz auf die Art und Weise wie auf den Vorschlagsbildern zu sehen. Etwas platzsparender und dennoch ein eleganter Fahrweg ist daraus geworden. Im Voraus habe ich mit SCARM versucht, die Geometrie der Kehrschleife auszutüfteln, doch schlussendlich habe ich mich einfach auf den Boden gesetzt, Gleise verlegt und beim spontanen rumprobieren eine zufriedenstellende Lösung gefunden, die mit nur zwei 094'er Ausgleichsstückchen auskommt. Ob die nun 100 % geometrietreu ist? Wahrscheinlich nicht, ist aber ab gewissen Längen bei fliegender Verlegung vernachlässigbar.
Beim Betrieb habe ich versucht, die mit den WeichEi-Bausätzen und gebrauchten C-Gleis-Antrieben ausgerüsteten Weichen zu programmieren. Was soll ich sagen, die Hälfte der Weichen versagte mir die Funktion, sie wollten nicht auf Steuerbefehle reagieren.
Die Antriebe habe ich vor Einbau getestet (Endabschaltung wurde von mir entfernt). Also muss ich die WeichEi-Decoder mal mit dem Multimeter durchchecken, ob sie vernünftig mit Gleisspannung versorgt werden und wo etwaige Steuerbefehle "im Nirvana" verschwinden. Gut, dass ich funktionierende Antriebs- und Decoderkombinationen zum Vergleich heranziehen kann.
Bis dahin bleiben meine Weichen im Handbetrieb.
Die BR 023 von Roco zeigt sich missmutig bei Fahrt mit Schlepptender voraus über die R1-Bogenweichenkombination des Trix C-Gleis, meine Bahnhofseinfahrt. Am Schienenstoß zwischen beiden Weichen hoppelt der Schlepptender bei mittlerer Geschwindigkeit aus dem Gleis. Bei niedrigster Geschwindigkeitsstufe bleibt er am Schienenstoß mit durchdrehenden Rädern stehen. Das bedeutet möglicherweise, dass ich die R1-Bogenweichen aus der Hauptstrecke verbannen muss. Bevor ich mir die schlanken Bogenweichen zulegen würde (da muss der Platz geprüft werden), kann ich die Bogenweichenkombination auch durch zwei reguläre R2-Weichen ersetzen. Macht sicher auch mit den Reisezugwagen eine schönere Figur.
A propos BR 023. Da werde ich mich nicht nur auf die Jagd nach den ansteckbaren Zurüstteilen machen, sondern auch auf die Suche nach einem Kupplungsadapter für die Vorderseite. Ohne Gleisdreieck oder Drehscheibe wird sie nämlich jeden zweiten Zug mit dem Tender voraus aus dem Kopfbahnhof ziehen.
Und wo wir gerade bei Kupplungen sind, ich habe jetzt so ziemlich sämtliche heute gängigen H0-Kupplungen im Praxiseinsatz durchprobiert.
Mein Eindruck:
- Bügelkupplungen: Unzuverlässig im Schiebebetrieb, zu großer Abstand
- Roco Universalkurzkupplung: Optisch sehr hässlich am freien Ende von kleinen Lokomotiven und kurzen Wagen. Kuppelt weich ein. Aber kuppelt an der Roco BR 80 leider nicht immer zuverlässig ein, und das ist ein echter Knackpunkt, denn das ist meine Rangiermaschine. Wegen nicht ganz perfektem Kurzkuppelabstand für mich nicht geeignet an Reisezugwagen mit Übergang. Dafür kuppelbar mit alten Märklin-Konstruktionen mit Relex-Kupplung ohne NEM-Schacht, wie etwa die heute noch beliebten Kühlwagen mit Werbe-Aufdruck, wenn auch kein weiches, zuverlässiges Einkuppeln.
- Märklin Kurzkupplung: Theoretisch schön, aber da ist die Sache mit dem hohen Bügel vs. Verhaken in Puffern von Nicht-Märklin-Fahrzeugen. Fällt darum raus.
- Fleischmann Profi-Kupplung: Optisch sehr hübsch. Zu schade, dass damit absolut kein weiches Einkuppeln möglich ist. Wird von mir innerhalb fester Zugverbände genutzt.
- Roco Kurzkupplung: Optisch Rang 2 nach der Fleischmann-Kupplung, selbst kleine Lokomotiven werden nicht zwangsläufig entstellt, wenn man ein Auge sanft zudrückt. Kuppelt weich ein, WENN die Kupplungen der Fahrzeuge sauber und gerade aufeinander ausgerichtet sind. Wenn nicht, muss der menschliche Rangiergehilfe einspringen.
Fazit: Es gibt keine Kupplung, die alle meine Anforderungen komplett erfüllt.
Rocos BR 80 neigt leider zum Schlingern. Nach Kurvenfahrten schafft sie es nicht immer, sich 100 % gerade auszurichten, und ihre Drehpunktkupplung verfehlt darum beim Einkupplungsversuch so manchen Wagen. Die seitlich verschiebbaren Achsen, die ihr eine so tolle Gängigkeit auch in engen Gleisbögen ermöglichen, sind auch gleichzeitig ihre Achillesferse bei Geradeausfahrt.
Fotos vom neuen Aufbau und vom Betrieb folgen dann bald.