Umbau einer Märklin Re4/4 II auf weisse LED und rotes Schlusslicht für Solofahrt
Da ich mit meiner Re4/4 öfter Rangierfahrten mache und die Lok dabei zeitweise Solo fährt, träumte ich schon lange von einem roten Schlusslicht hinten rechts, wie in der Schweiz üblich. Leider war meine Lok nicht damit ausgerüstet. Meine Lok hatte noch einen uralten Decoder mit „Mäuseklavier“ für die Adresseinstellung und 2 Trimmpotis für Höchstgeschwindigkeit und Beschleunigung/Bremsen.
Vorbereitung für den Umbau: Gehäuse abnehmen, alle Drähte zum alten Decoder und zu den beiden Lichtplatinen ablöten und die alte Decoderplatine sowie die bei-den Lichtplatinen entfernen. Da es für einen neuen, aufgesetzten Decoder auf eine MTC21-Schnittstelle zu wenig Platz in der Höhe hat, muss dieser auf den Boden der Lok montiert werden. Dort hat es aber wiederum zu wenig Platz in der Länge! Es muss ein solcher Decoder sein, da für den schweizerischen Lichtwechsel und das rote Schlusslicht 6 voll funktionsfähige Ausgänge zur Verfügung stehen müssen! Somit muss die vordere „Säule“, die vormals die Decoderplatine trug, bodeneben entfernt werden. Recht gut geht das mit z.B. einem Dremel mit dünner Trennscheibe, aber zur Not tut’s auch eine kleine Eisensäge. Ganz wichtig ist noch das Auslöten der 2 Entstör-Kondensatoren, die direkt vom Motor (Kohlenanschlüsse) auf das Motorgehäuse führen. Der Kondensator, der die beiden Anschlüsse kurzschliesst, muss belassen werden, genau wie die beiden Drosselspulen, die wie Widerstände aussehen!
Einbau des neuen Materials: Gerade noch genügend Platz hat es mit dem Umbau-satz von Märklin, er heisst mLD3 und besteht aus der Leiterplatine mit angelöteten Drähten, einer Halterung dazu sowie dem eigentlichen Decoder. Da Märklin-Decoder leider nur mit einem Märklin-Gerät programmiert werden können und ich einen ESU-Lokprogrammer habe, mit dem alles ausser Märklin programmiert werden kann, habe ich einen entsprechenden ESU-Decoder genommen, er heisst Lokpilot 4 V4.0 M4 MKL und ist erst seit Neujahr auf dem Markt, in der Schweiz noch nicht erhältlich, erst ab April 2017! Unbedingt diesen Decoder (oder einen ähnlichen von Märklin oder einer anderen Firma) einbauen, eben wegen der 6 Leistungsausgänge. Viele Decoder haben nur deren 4 und 2 sind nur logische Ausgänge! Die Leiterplatine wird mit der Kunststoffhalterung versehen und diese mit etwas Montageband direkt auf den Lokboden geklebt, siehe Foto!
Die neuen Lampen, die weisse und rote LED‘s enthalten, bekommt man z.B. bei der Fa. WHD Modelleisenbahn.ch unter der Artikelnummer E253056, diese können nur eingelegt werden.
Nun erfolgt die Verdrahtung entsprechend dem Schema auf der Decoderplatine, nicht vergessen, in die Zuleitungen vorne und hinten (orange Kabel) je einen Widerstand von 1 Kilo Ohm einzubauen und mit Schrumpfschlauch zu schützen! Wird das nicht gemacht, sind die LED per sofort kaputt! Achtung: Für den korrekten Schweizer Lichtwechsel an die vordere bez. hintere Beleuchtung nur jeweils die linke und obere Stirnlampe zusammen anschliessen, am einfachsten gleich mit einem kleinen Drahtstück direkt auf der Lichtplatine (auf der Foto ersichtlich). Die beiden rechten Lampen vorne und hinten gehören auf die Funktionsausgänge 1 und 2, die beiden roten Schlusslichter auf die Ausgänge 3 und 4.
So sieht es am Schluss aus, noch ohne aufgesteckten Decoder.
Und hier mit Decoder
Dieser Umbau sollte nicht allzu schwierig sein, was dann schon relativ schwierig ist, ist das Funktionsmapping zu programmieren! Ohne graphische Oberfläche ist das kaum machbar, vor allem nicht, wenn die rote Schlusslaterne einfach so eingeschaltet werden kann, ohne vorher die anderen Lichter abzustellen. Ohne zusätzlichen Aufwand habe ich auch noch das Parklicht realisiert, bez. programmiert, also vorne und hinten je das rechte (weisse) Schlusslicht bei abgestellter Lok, aber wenn der Lokführer schon in der Kabine ist.
Hier die Bilder der fertig umgebauten Re4/4.