RE: Tipps zur Betriebssicherheit auf dem Märklin C-Gleis

#1 von swisstrain , 07.03.2017 20:34

Hallo zusammen

Dieser erste Beitrag des Threads wird laufend aktualisiert.

Seit ich wieder in die Modellbahn eingestiegen bin, sind nun sechs Jahre vergangen. Ich habe viel Lehrgeld bezahlt und möchte meine Erfahrungen mit den Forumsteilnehmern, davon insbesondere mit den Neueinsteigern und wiederum davon vor allem mit den Märklin-Einsteigern teilen. Einige Tipps sind unabhängig, andere sind Systemabhängig. Da ich selbst Märklin H0, C-Gleis digital mit Computersteuerung betreibe, sind die Tipps auf Einsteiger zugeschnitten, welche in diese Richtung liebäugeln. Ich fahre mit angelegtem Pantographen an der Oberleitung, jedoch nur aus Show, keine funktionierende Oberleitung. Ich benutze enge Kurven und Steigungen bis 3%. Meine Bahn geht also in Richtung Spielbahn. Das Verwenden von grossen Bögen und weniger Steigung machen vieles einfacher und betriebssicher. Man kann aber mit den von mir gegebenen Tipps auch eine gute Betriebssicherheit unter diesen "Extrembedingungen" erreichen.

Ziel der Tipps:
Ziel ist eine möglichst gut funktionierende Bahn. Es stehen hier - obwohl sie auch eine Rolle spielen - nicht die Aspekte der schönen, sondern der funktionierenden Bahn im Vordergrund. Für mich kommt zuerst die Funktionalität und danach darf es schön aussehen, nicht umgekehrt.

Ordnung der Tipps:
Die folgenden Stichworte sind alphabetisch geordnet. Dem Einsteiger wird aber empfohlen, diesen wenn immer nötig aktualisierten Thread, erst mal ganz durchzulesen. Für Rückmeldungen, bzw. Kritik und Lob bin ich sehr dankbar!
Auch beantworte ich gerne Eure Fragen und nehme Anregungen auf.

Tipps, alphabetisch geordnet
Bogenweichen 24671, 24672 (--> Weichen)
Diese Bogenweichen können bei wenigen Märklin-Loks und bei einigen Loks von anderen Herstellern zu Krzschlüssen führen. Prädestiniert für diese Problematik sind die Zugfahrten mit Fahrt über den Innenbogen. Es besteht da die Gefahr, dass der Schleifer die nicht zum Fahren gebrauchte Innen-Weichenzunge berührt. Natürlich kann man auch da sagen: Schleifer justieren usw. Man kann sich aber die Toleranz erweitern und sich viel Ärger ersparen, wenn man konsequent bei jeder neuen dieser Weichen die innere Weichenzunge isoliert von der Masse. Dazu trennt man zwei Zuleitungen; 1. die von der Seite (dünnes Blechstück) und die beim beweglichen Gelenk. Gut geht das mit einer Trennscheibe. Ganz sauber geht es, wenn man den Gelenkzapfen entfernt, dann Leitung kappt und dann wieder die Zunge am Gelenk
anmacht. Man kann mit dieser Methode meiner Meinung nach nichts verlieren sondern nur gewinnen:
Wird die innere Seite der Zunge wegen Fahrt durch Innenbogen nicht gebraucht, führt sie keine Masse, der Schleifer darf ankommen, ohne dass er Kurzschluss macht. Wird aber im Aussenbogen gefahren, wird ja die innere Zungenseite an die Backenschiene gedrückt und nimmt so wieder Masse auf, evtl. nicht so zuverlässig, aber der Zug kann ja immer noch mit der anderen Seite Masse aufnehmen. Bei mir sind jedenfalls noch keine Züge, auch im langsamen Tempo, stehen geblieben.

Über die neuen, schlanken Bogenweichen verfüge ich keine Erfahrungswerte. Ich nehme aber an, dass dort die Problematik nicht gravierend ist, hat doch Märklin extra dort Plastikstützen eingebaut, damit der Schleifer nicht mit Schienen Kurzschluss macht. Auf das Verbiegen und Anschleifen von Punktkontakten sollte verzichtet werden: Das mag für ein Treibfahrzeug helfen, das nächste hat dann aber ein Problem damit.

C-Gleis
siehe (--> Schottern), (--> Trassenbretter), (--> Gleismontage)

Diodentrick für Kontaktgleise
Fahrzeuge mit einer kleinen Masse-Abnahme-Basis kommen Triebfahrzeuge beim Überfahren von längeren Kontaktstrecken (=Stromabnahme über nur eine Schiene, da andere Seite für Rückmeldung) schon mal ins Stottern oder bleiben stehen. Es gibt aber den Diodentrick (einfach googeln): Eine Diode sorgt dafür, dass die Lok sogar Strom von der Rückmeldeschiene (eine Halbwelle) abnehmen kann. Kontaktprobleme ade! Passende Dioden: Type von 5A BY 550/50 (z.B. bei Reichelt Elektronik zu beziehen).

Doppelkreuzungsweiche
Alle stark abzweigenden C-Gleis-Weichenstücke haben ein Blech, auf dem der Spurkranz fährt. Im Bereich des Herzstückes sind die Schienen aus Kunststoff und so fahren die Räder auf den Spurkränzen, damit sie trotzdem Strom abnehmen. Das bedeutet aber auch, dass die Haftreifen in der Luft hängen und ihre Arbeit, das Haften, nicht mehr wahrnehmen können. Deshalb schleudern viele Fahrzeuge, wenn sie über eine Doppelkreuzungsweiche in gerader Stellung fahren, insbesondere bergauf und mit viel Last. Es gibt aber einen einfachen Trick, der die Haftung optimiert und die Stromaufnahme nicht schmälert. Siehe (--> Haftreifen).

Gleismontage
Gleise montiere ich, dass sie jederzeit abnehmbar sind. Von Weissleim rate ich ab. Stattdessen C-Gleis mit Silikon oder ähnlichem an Trassenbrett befestigen. Zum provisorischen Befestigen evtl. Gleisschrauben brauchen, aber nachher wieder entfernen, wenn man eine leise Bahn will. Das (--> Schottern) sollte auch mit dauerflexiblem Kleber gemacht werden, damit im Notfall - und der wird eintreffen - die Gleise abnehmbar sind.

Haftreifen
An vielen Stellen im Gleisplan mögen Loks nicht mehr, drehen durch. Der Grund ist auf Weichen und Kreuzungen der, dass die Räder zur besseren Stromaufnahme nicht auf dem Gleis sondern mit dem Spurkranz auf einer Kontaktplatte fahren. Prädestinierte Orte dafür sind Steigungen, leichte Knicke usw. Auch die (--> Doppelkreuzungsweiche), besonders in gerader Stellung, ist ein Ort zum Spulen der Räder. Es gibt mehrere Abhilfen, die alle den gleichen Zweck haben: Radumfang der Haftreifenräder vergrössern, bzw. Spurkranz verkleinern. Folgende Möglichkeiten bestehen:

a) Materialstärkere Haftreifen als Originalteile: Für Loks folgender Marken die ungefähr gleichen Grössen von anderem Hersteller nehmen. Diese sind materialstärker und heben das Rad minim mehr ab. Diese Lösung des Problems ist vorzuziehen, da sie umkehrbar / korrigierbar ist.

Original-Haftreifen Alternative 1 Alternative 2
Märklin 7153 Fleischmann 00544006 (Ersatzteil) Fleischmann 648004 (normales Sortiment)

Märklin 7154 Fleischmann 00544007 (Ersatzteil) Fleischmann 648005 (normales Sortiment)
Märklin E656500 Fleischmann 00544008 (Ersatzteil)
Liliput L939385 Fleischmann 00544006


b) Einen möglichst dünnen, gleichzeitig viel zu kleinen Haftreifen auf ein grosses Rad Spannen und diesen als Unterlage nutzen, dann Originalhaftreifen drüber ziehen.

c) 1-2 Runden Oraline Zierklebband in die Nut kleben und Haftreifen darüber aufziehen.

Da die Haftreifenräder sowieso generell nicht an der Stromaufnahme beteiligt sind, oder man
jedenfalls nicht darauf zählen kann, macht es nichts wenn diese ein bisschen angehoben
werden.
Eine weitere Möglichkeit wäre das runter drehen der Spurkränze, wovon ich abrate, weil es irreversibel ist.

Kontaktgleise
Siehe (--> Rückmeldung mit S-88)

Kurzschluss: Siehe (--> Bogenweichen), (--> schlanke Weichen)

Oberleitungs-(Schein-)Betrieb mit filigranen Pantographen
Viele filigranen Scherenpantographen haken sich gerne in der Oberleitung ein (Kreuzungen und Weichen). Gerade bei den modernen Scherenpantographen (beispielsweise der Re 460 und des ICE von Märklin) kann man Abhilfe schaffen mit Sommerfeldt 829 Aufsatzschleifstück. Sieht nicht vorbildlich aus, funktioniert aber. Man kann wählen: Entweder der Panto sieht echt aus, oder er gleitet schön am Draht entlang, ohne einzuhängen.

Radsatzinnenmass
Um die Radsatzmasse rasch auf ihre Betriebssicherheit zu kontrollieren reicht ein Nachmessen meist nicht, da AC-Räder verschiedener Hersteller verschieden tailliert sind. Es ist also schwierig, ein fixes Radsatzinnenmass zu deklarieren, obwohl dies oft gemacht wird. Es empfiehlt sich deshalb, die Achsen aus den Wagen auszubauen und auf den Bogenweichen 24671, 24672 und schlanken Weichen 24712 und 24711 zu testen:
Wichtig ist, dass die Räder weder innen noch aussen Punktkontakte berühren, denn das würde im Betrieb zum Kurzschluss führen. Man fährt mit dem losen Radsatz über die Weiche hin und her, wobei man das vorhandene Spiel mal auf der einen und mal auf der anderen Schienenseite voll ausnutzt. Das heisst, man drückt die Räder mal auf die eine Schienen Seite, mal auf die andere und simuliert so also «Extremsituationen». Wenn es dabei zu keiner Berührung mit dem Mittelleiter kommt, sollte der Radsatz keine Kurzschlüsse produzieren. Dann legt man die Weiche um per Schalthebel und macht dasselbe nochmals auf dem abzweigenden Gleis. Für den reibungslosen Betrieb auf Märklin C-Gleis haben sich folgende Radsatzinnenmass- Anpassungen bei mir bewährt.

Hersteller und Artikelnummer Originalmass neues Mass
Liliput L939330 14,0 mm 14,2 mm

Rückmeldung mit S-88
Wenn man seine Schienenfahrzeuge nicht mit Magneten versehen und sonst bearbeiten will und auch auf (--> Schaltgleise) verzichten soll, kommt zur Rückmeldung für mich nur folgendes System in Frage:
Optischer Rückmelder "Lichtreflex" REFLIS von Softlok. Ein Licht wird gesendet, fährt etwas darüber kommt das Licht zurück und wird durch einen Sensor erkannt --> Meldung. Besonders wichtig ist dies, wenn es um punktgenaues Anhalten durch Rückmeldung vor z.B. Prellböcken und Signalen geht.

Kommt hingegen eine "leichte" Abweichung des Haltepunktes in Frage, oder man braucht den Kontakt nicht als Haltepunkt (sondern beispielsweise zum Abbremsen), gibt es günstigere Lösungen:
Kontaktgleis, von Märklin gekauft, oder selbst hergestellt durch das Isolieren der rechten und linken Masseschiene. Eine davon isoliert man vom Rest der Anlage und die darauf fahrenden Achsen bilden dann eine Strombrücke und sorgen so für die Rückmeldung. Damit die Rückmeldeschiene nicht nur rückmeldet, sondern (über eine Halbwelle) der Lok auch Strom liefert, damit sie nicht stottert auf Rückmeldeabschnitten , siehe (--> Diodentrick).
Achtung: Fährt man mit Haftgummirädern voraus hat man ein Problem, des Gleichen auch bei vielen nicht-Märklin-Loks, welche isolierte Laufradsätze haben. Hier kann man mit Silberleitlack oder mit Auswechseln der Radsätze (bei Laufrädern noch verhältnismässig einfach) für zuverlässiges Rückmelden sorgen.
geeignete Radsätze als Ersatz für originale isolierte Radsätze sind:

10 mm Durchmesser: ganz viele Märklin Vorlaufradsätze, einfach zu finden
11 mm Durchmesser: Kriegt man Vollmetall von Märklin (E1 oder Fleischmann (Ae 3/6)


Schaltgleis
Von diesem C-Gleis-Bauteil rate ich ab. Loks, die darauf stehen bleiben und wenden bleiben hängen, viele Fahrzeuge (oft nicht Märklin, aber für das System Märklin) mit zierlichem Mittelschleifer bleiben auch in eine Richtung fahren am Schaltgleis hängen; der Mittelschleifer wird angehoben, bis er keinen Strom mehr abnehmen kann. Gerade mit einer Computersteuerung, wo man die Richtungsabhängigkeit gleisseitig nicht braucht, sind Schaltgleise nur Frustpotential. Auch wenn man seine Anlage farblich behandelt, werde diese zusätzlich unbeweglich und sind mehr Hindernis als dienlich.

Schlanke Weichen 24712 und 24711
Beim Überfahren gerade und abzweigend kann es sein, dass schlecht justierte Schleifer oder kurze Schleifer oder stark pressende Schleifer beim Überfahren der abzweigenden oder geraden Schiene, auf diese Schiene herunterfallen. Es gibt dann einen Kurzschluss. Zur Masseaufnahme braucht man aber diese beiden Innenschienen nicht zwingend und kann sie von der Masseversorgung kappen. Dazu das eingesetzte Herzstück aus Guss mit einem Schraubenzieher anheben und entfernen, Leitung kappen, Herzstück wieder einsetzen, dann noch beide seitlichen Zuleitungen kappen mit Trennscheibe. Gleisübergänge zu noch masseführenden Teilen mit Trennscheibe etwas aufweinten, damit auch kein Wackelkontakt entsteht. Auf das Verbiegen und Anschleifen von Punktkontakten sollte verzichtet werden: Das mag für ein Treibfahrzeug helfen, das nächste hat dann aber ein Problem damit.

Schleudern
Tipps gegen Schleudern, siehe (--> Haftreifen).

Schottern
Von Weissleim rate ich ab. Besser sind die dauerelastischen Kleber von Minitec und anderen Herstellern, welche man mit einem Messer leicht schneiden kann und die Gleise abnehmbar bleiben. Trassenbretter Für das Montieren der Gleise empfehle ich, eine weiche Unterlage zu nehmen. Diese sollte beim Anlagenbau von Beginn an mit einberechnet werden. Zum Beispiel macht man
Trassenbretter von 8mm Stärke und addiert dazu eine Unterlage von 2mm (Kork, Styrodur, Gummi, Schaumgummi, Bettungen von Zubehörherstellern...). So rechnet man dann also mit einer Trasse von 1cm. Weitere Infos (--> Schottern)

Weichen
Siehe auch (--> Weichenmotoren), (--> Bogenweichen), (--> schlanke Weichen) Bei
Weichen, bei denen man sich die Möglichkeit einer Motorisierung offenhalten will: Immer etwas weniger als die Grösse der Weiche aus dem Trassenbrett schneiden, damit man von unten an die Weiche kommt und sie motorisieren (--> Weichenmotoren) kann. Wer es genauer will: mit OHP-Folie eine Schablone produzieren, sodass man jeweils nur den Bereich ausschneidet, der genau so gross ist, wie der Motor und die Befestigungsschrauben. Ich plädiere aber für die grosszügigere, erstere Variante.

Weichenantriebe
Für Weichenmotoren immer im Trassenbrett eine Öffnung schneiden, damit man von unten den Antrieb montieren / demontieren kann. Die Weichenmotoren sind standardmässig mit einer Endabschaltung ausgestattet. Diese sollten, wenn die Zentrale zu lange Strom schickt, den Weichenmotor automatisch nach Erreichen der Endlage abschalten, damit der Motor nicht überhitzt und verbrennt. Dies ist aber ein Notfallszenario, denn normalerweise wird auch zentralenseitig nur ein kurzer Stromimpuls geschickt. Das Heikle an den Weichenantrieben von Märklin sind die billigen Endabschaltungen. Sie bleiben oft stecken und sorgen dafür, dass die Weiche nur noch in eine Richtung geschaltet werden kann. Diese Weichen, so meint der Anfängr, seien defekt, aber es ist nur die Endabschaltung. Deshalb sollte die überbrückt werden. Anleitungen findet man hier und sonst im Netz zu Hauf. Das Überbrücken sorgt für ein zuverlässiges schalten der Weichenantriebe. Den Weichenantrieb sollte man aber dennoch vor Dauerstrom schützen. Dauerstrom sollte die Zentrale nicht machen, aber es kann per "Unfall" passieren. Dies kann vorkommen bei einem missverstandenen Digitalbefehl usw. Bei mir schaltet oft die gleiche Weiche, wenn ich eine mfx-Lok anmelden lasse. Offenbar hat der betreffende Weichendecoder Mühe damit und lässt einen Dauerstrom auf einen gebrückten Weichenantrieb gehen. Damit dieser nicht verbrennt, in beide blauen Rückleitungen vom Antrieb eine Sicherung einbauen: PFRA 030 rückstellende Sicherung. Wenn es der zu heiss wird, schaltet sie ab und der Motor bleibt unverwundet.

Weichendecoder
Verwendet man Märklin- (--> Weichenantriebe), sollte man die überbrücken und absichern. Man aber stattdessen auch Decoder verwenden, welche auch im Falle eines "Missverstehens" eines Digitalbefehls keinen Dauerstrom abgeben können. In diesem Fall übernehmen die Weichendecoder selbst die Sicherungsfunktion und lassen nach ein paar Sekunden den Stromfluss kappen, was das Verbrennen von Weichenantrieben verhindert. Ein Beispiel für ein konkretes Produkt: Weichei-Decoder.


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Tipps für Betriebssicherheit auf dem Märklin C-Gleis
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greythom hat sich bedankt!
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RE: Tipps zur Betriebssicherheit auf dem Märklin C-Gleis

#2 von CGleiser , 08.03.2017 06:29

Hallo swisstrain,

Vielen Dank für die TIpps

Viele Grüsse
Daniel


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RE: Tipps zur Betriebssicherheit auf dem Märklin C-Gleis

#3 von kurier63 , 08.03.2017 08:01

Alles schön und gut, nur die Schleuderprobleme der Haftreifenloks kenne ich nicht, und auch ich hab Steigungen und eine DKW! Das dürfte wohl eher an deinem Aufbau liegen....


viele MoBa Grüße,
Michael

Sicher is' nix, außer dem Tod und der Steuer!


 
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RE: Tipps zur Betriebssicherheit auf dem Märklin C-Gleis

#4 von Viet Bui ( gelöscht ) , 08.03.2017 09:20

Zitat

Haftreifen
An vielen Stellen im Gleisplan mögen Loks nicht mehr, drehen durch. Prädestinierte Orte dafür sind Steigungen, leichte Knicke usw. Auch die (--> Doppelkreuzungsweiche) ist ein bliebter Ort zum Spulen der Räder. Es gibt eine einfache Abhilfen, die alle den Gleichen Zweck haben: Radumfang der Haftreifenräder vergrössern. Folgende Möglichkeiten bestehen:



Guten Tag,

Meine Loks haben generell keine Haftreifen und die folgende Frage ist ernstgemeint (bitte springt mich deswegen nicht von der Seite an!):
Wie notwendig sind denn Haftreifen im Betrieb im Dreileiter-System? Ich befahre nämlich ebenfalls Steigungen, kleine Bogenhalbmesser und Doppelkreuzungsweichen; ein Schleudern stelle ich nie fest.
Oft lese ich nämlich, dass Modelle in der Dreileiter-Variante nicht selten mit vier Haftreifen ausgestattet werden.

Grüße,
Viet Bui


Viet Bui

RE: Tipps zur Betriebssicherheit auf dem Märklin C-Gleis

#5 von oxygene , 08.03.2017 09:32

[quote="Viet Bui" post_id=1664939 time=1488961203 user_id=28555]
Guten Tag,

Meine Loks haben generell keine Haftreifen und die folgende Frage ist ernstgemeint (bitte springt mich deswegen nicht von der Seite an!):
Wie notwendig sind denn Haftreifen im Betrieb im Dreileiter-System? Ich befahre nämlich ebenfalls Steigungen, kleine Bogenhalbmesser und Doppelkreuzungsweichen; ein Schleudern stelle ich nie fest.
Oft lese ich nämlich, dass Modelle in der Dreileiter-Variante nicht selten mit vier Haftreifen ausgestattet werden.

Grüße,
Viet Bui
[/quote]

Kann es darauf eine allgemein gültige Antwort geben? Wohl kaum. Denn letzten Endes hängt es ja von vielen Faktoren ab. Was der eine als bereits große Steigung empfindet, sieht der andere vielleicht nur als leichten Hügel an. Der eine hat 3 Waggons hinter der Lok, der andere 30. Da wirst du von jedem also eine andere Antwort bekommen. Meine uralte BR24 kommt rückwärts schiebend mit 4 Donnerbüchsen auf der 4%-Steigung im R1 trotz zwei frischer Haftreifen nur mit Schwung hoch. So ein bauliches Meisterwerk wird einem richtigen Modellbahner natürlich nicht passieren. Aber der eine oder andere im Sichtbereich vorbildlich bauende wird im verdeckten Wendelbereich vielleicht froh sein, wegen der Haftreifen enger und steiler bauen zu dürfen.
Dass bei Dreileiter-Loks evtl. eher mehr Haftreifen zum Einsatz kommen ist doch logisch, da hier der Kompromis zwischen Kontaktsicherheit und Traktion einfach aus systemischen Gründen weiter Richtung Traktion verschoben werden kann.


Viele Grüße,
Christof

Meine kleine Märklin M-Gleis-Platte: http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=143812


 
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RE: Tipps zur Betriebssicherheit auf dem Märklin C-Gleis

#6 von Modellbahn Tamm , 08.03.2017 09:55

Zitat

Dass bei Dreileiter-Loks evtl. eher mehr Haftreifen zum Einsatz kommen ist doch logisch, da hier der Kompromis zwischen Kontaktsicherheit und Traktion einfach aus systemischen Gründen weiter Richtung Traktion verschoben werden kann.



Hallo Christof

Ich kann dir aus persönlicher Erfahrung sagen, das die Kontaktsicherheit bei 3-Leiter nicht besser ist. Ich fahre zuhause 2-Leiter und 3-Leiter und habe mit den 3-Leiter Fahrzeugen mehr Probleme als mit den 2-Leiter Fahrzeugen.
Zum Thema Haftreifen: einen großen Einfluss hat auch das Gewicht des Zugfahrzeugs. Eine schwere Lok ist auch mit vielen angehängten oder schwergängigen Wagen in der Lage, ohne Haftreifen zu fahren. Solange man auf extreme Steigungen verzichten kann (ich weiß, das geht manchmal einfach nicht, aber ich würde grundsätzlich versuchen, mit möglichst flachen Steigungen zu arbeiten, da muss dann jeder den für sich passenden Kompromiss finden) hat das Haftreifenlose fahren einen entscheidenenden Vorteil: Die Gleise verschmutzen nicht so schnell, da der Abrieb der Haftreifen nicht zu vernachlässigen ist. Das trägt dann ebenfalls zur Kontaktsicherheit bei.

Das letztgenannte ist auch der Grund, warum ich demnächst auch mal einen Versuch starte, Haftreifenlos zu fahren. Übrigens: meine Laminatbahn hat, wenn ich die Rampe einbaue eine Steigung von 3%, also auch schon nicht so flach. Da bin ich gespannt, ob meine beleuchteten Wagen, welche einen recht hohen Laufwiderstand haben, den Berg hoch kommen, wenn die Zugmaschine keine Haftreifen mehr hat.


- - - - - - - - - - - - - - - - - - -
VG Johannes


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RE: Tipps zur Betriebssicherheit auf dem Märklin C-Gleis

#7 von oxygene , 08.03.2017 10:41

Zitat

Ich kann dir aus persönlicher Erfahrung sagen, das die Kontaktsicherheit bei 3-Leiter nicht besser ist. Ich fahre zuhause 2-Leiter und 3-Leiter und habe mit den 3-Leiter Fahrzeugen mehr Probleme als mit den 2-Leiter Fahrzeugen.


Hallo Johannes,
ich fahre auf altem M-Gleis und wenn mir mal bei Langsamfahrt die Lok stehen blieb, dann waren eigentlich immer die Pukos das Problem. Wenn wir dann nur noch Kontaktprobleme Rad/Schiene betrachten, dann sagt mir die Logik, dass 2L da etwas höhere Anforderungen hat. Das gilt dann aber natürlich auch für 3L mit Kontaktgleisen für die Rückmeldung ohne "Diodentrick".


Viele Grüße,
Christof

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RE: Tipps zur Betriebssicherheit auf dem Märklin C-Gleis

#8 von Erich Müller , 08.03.2017 11:52

Viet, kaperst du gerade den Thread?

Rechnerisch hat das ML-WS-System leichte Vorteile gegen das 2L-GS-System: eine Drehgestelllok hat acht Räder am selben Potenzial, mit 4 Haftreifen noch vier. Die 2L-Lok hat nur ohne Haftreifen vier Räder am selben Potenzial.
Und früher, als die Kupplungen noch aus Metall waren, da hat der ganze Zug zur Masseaufnahme beigetragen. Wow. 40 Achsen an Masse.


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
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RE: Tipps zur Betriebssicherheit auf dem Märklin C-Gleis

#9 von supermoee , 08.03.2017 12:06

Hallo,

die Diskussion treibt wieder mal vom Hauptthema ab.

So kleine Tipps sind sicherlich hilfreich. In zwei Punkte bin ich nicht einverstanden. Grössere Haftreifen aufzuziehen behebt den Fehler, aber nicht die Ursache. Viel sinnvoller erscheint mir, schlechte Übergänge, Knicke und zu grosse Steigungen zu vermeiden. Dann drehen auch keine Räder mehr durch.
Genauso bei der Oberleitung. Wenn man sie sorgfältig montiert, dann kann auch nichts verhaken.

Wenn man seine Arbeiten sorgfältig macht, dann hat man in Betrieb keine Probleme. Im Nachhinein die Fahrzeuge zu verbasteln, nur damit es keine Probleme mehr gibt, ist der falsche Weg.

Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


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RE: Tipps zur Betriebssicherheit auf dem Märklin C-Gleis

#10 von Erich Müller , 08.03.2017 12:20

Stimmt. Zu dicke Haftreifen sorgen vor allem für eins: solide Vierpunktauflage. Wie beim VT95, mit entsprechend gutem Massekontakt...
Taugt also nix.
Klassische Märklin-Modelle machen allerdings bei 5% Steigung noch lange nicht schlapp - die wird ja sogar in den Plänen des Hauses zugrundegelegt.


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Tipps zur Betriebssicherheit auf dem Märklin C-Gleis

#11 von swisstrain , 08.03.2017 14:19

Hallo Leute

Mein "Haftreifen-Trick" habe ich mit verschiedensten Fahrzeugen erfolgreich umgesetzt. Natürlich schliesst das ein sauberes Arbeiten beim Aufbauen der Anlage nicht aus, sondern ist absolut notwendig.

Ich fahre mit max. 3% Steigung in R1 und R2. Ich habe in dieser Steigung Doppelkreuzungsweichen geradeaus zu überfahren. Dort beginnen fast alle Loks zu schleudern. Wenn abgezweigt wird besteht das Problem nicht so sehr, da dann die Räder an der Aussenschiene immer gut haften könne. Natürlich kann man auf diese Bauweise verzichten, wenn man will. Ich habe die Haftreifen bearbeitet und habe noch bei keiner Lok einen Nachteil feststellen können, etwa dass es Entgleisungen gäbe usw.


Zur Oberleitung: Natürlich muss man auch die sauber bauen. Aber sind wir ehrlich, es bestehen zum Teil sehr kleine Toleranzen, bei denen man froh ist, dass man mit einem passenden Schleifstück etwas mehr Toleranz bekommt. Sommerfeldt hat sich bei dem von mir genannten Aufsatzschleifstück auch etwas gedacht. Und das sind ja schliesslich Leute, die was von Oberleitungen und Pantos verstehen. Aber klar: Wenn man es ohne schafft, . Ich bin froh um die zusätzliche Toleranz.

Lieber Gruss
alex


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RE: Tipps zur Betriebssicherheit auf dem Märklin C-Gleis

#12 von swisstrain , 08.03.2017 14:50

Hallo Leute

Ich habe zwei neue Tipps geschrieben zu den breiten Bogenweichen und zu den schlanken Weichen.

lg
alex


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RE: Tipps zur Betriebssicherheit auf dem Märklin C-Gleis

#13 von Peter Müller , 08.03.2017 18:25

Bei den überbrückten Weichenantrieben kannst Du noch Schaltdecoder mit integrierter Schaltzeitbegrenzung hinzufügen. Dann ist es egal, ob das Abschaltsignal verloren geht. Ein Beispiel dafür sind Weichei-Decoder, kosten 11,- Euro ohne Mengenrabatt.


Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.


 
Peter Müller
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RE: Tipps zur Betriebssicherheit auf dem Märklin C-Gleis

#14 von swisstrain , 11.03.2017 20:12

Hallo Peter

Besten Dank für den Hinweis. Das ist echt brauchbar, habe es sogleich reingeschrieben.

Lieber Gruss
Alex


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RE: Tipps zur Betriebssicherheit auf dem Märklin C-Gleis

#15 von swisstrain , 06.05.2017 19:01

Hallo zusammen

Die Tipps sind wieder aktualisiert worden.

Lieber Gruss
Alex


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RE: Tipps zur Betriebssicherheit auf dem Märklin C-Gleis

#16 von swisstrain , 23.04.2018 15:28

Hoi zäme

Ich habe den Text um den Titel "Radsatzinnenmass" erweitert.

Lieber Gruss
Alex


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