Hallo liebe Modellbahner/innen,
ich bin neu hier, heiße Daniel und bin Anfang 30. Über 10 Jahre habe ich mein Hobby nun schon ruhen lassen, bis ich vor ca. einem Monat irgendwie wieder darauf gestoßen bin. Das Modellbahnvirus war sofort wiedererwacht. Jetzt habe ich mir für den Wiedereinstieg - nicht nur aus Platzgründen - erstmal einen Nebenbahn Endbahnhof als Diorama vorgenommen. Dafür benötige ich jetzt eure Hilfe beim Gleisplan.
Grundsätzliches:
- H0 mit Mäklin K-Gleis
- Digital Fahren und Schalten mit CS2
- Modulbauweise an der Wand entlang auf 282 x 58 cm
- eine realistische Ausgestaltung der Szenerie und des Fahrbetriebs mit Orientierung am Vorbild ist gewünscht, dennoch muss der Fahrbetrieb im Bahnhof in Ermangelung einer wirklichen Fahrstrecke einiges an Spielmöglichkeiten im Rangierbetrieb bieten
- Epoche IIIb/IVa
- Lokomotiven: BR 89, BR 24, BR 94, V 100, V 160, V 200, VT 95 und evtl. eine Rangierlokomotive für den Bahnhof selber (BR 80, BR 86, V 60 oder Köf)
- maximale Zuglänge wird 90 cm sein, sodass ich eine Lok mit 4 kurzen, 5 mittleren oder 6 langen Güterwagen bzw. eine Lok mit 4 Donnerbüchsen, 3 Umbauwagen oder 2 Silberlingen bilden kann
Zur Story und dem Fahrbetrieb:
(aus MIBA „Endbahnhöfe planen + bauen“ geklaut, S. 40, „Die verwandelte Seekuh" übernommen):
Mein Ort A ist über eine eingleisige Nebenbahn mit dem Ort B (Durchgangsbahnhof an Nebenstrecke) und dem Ort C (Trennungsbahnhof an Hauptstrecke) verbunden. Doch seit der Ort B selber eine direkte, eingleisige Nebenbahnverbindung zu der nächsten Großstadt D hat, fahren fast alle Züge direkt von D nach A durch. Die Verbindungen zwischen B und C sind zurückgegangen, die direkte Verbindung zwischen A und C beschränkt sich auf einen mehrmals täglich verkehrenden Schienenbus. Alle anderen Züge von C enden neuerdings in B und zwingen für die Weiterfahrt nach A zum Umsteigen in Züge aus D.
A hat ein hohes Güteraufkommen aus produzierendem Kleingewerbe, Land- und Forstwirtschaft und ist zusätzlich für die Bedienung weiterer Anschlüsse auf der Strecke zwischen A und B zuständig. Zusätzlich ist es seit Fertigstellung der neuen Trasse zum beliebten Ausflugsziel für Leute aus D geworden.
Anfoderungen / Wünsche an den Bahnhof:
- 3 gleisig, 2 x Einfahr-/Ausfahrgleise, 1 x Umfahr-Rangiergleis, damit auch bei einem etwas länger haltenden Personenzug noch das Zerlegen / Bilden eines Güterzuges und die Bedienung aller Anschlüsse möglich ist
- Einfahr-/Ausfahrgleis mindestens 90 cm lang (siehe oben Zuglänge), mit jeweils zwei Entkupplungsgleisen am linken und rechten Ende um
a) rechts die Lok zum Ausziehen und Umsetzen,
b) auf beiden Seiten den ersten bzw. letzten Wagen (Stückgut) abkuppeln und
c) einen ganzen Güterzug zerlegen und auf die Anschlussgleise verteilen zu können
- Lokausziehgleis sollte mindestens 36 cm lang sein, damit auch eine V 200 noch ihren eigenen Stückgutwagen mit ausziehen kann
- zum Ausziehen beim Rangierbetrieb sollte auch das Streckengleis links vor dem Bahnhof ebenfalls mindestens 36 cm lang sein, gerne aber natürlich auch länger
- Maximum an Anschließern für den Rangierbetrieb
- einständiger Lokschuppen für Rangierlok
- in Ermangelung von Platz für eine realistische Darstellung der Dampflokbehandlung,eine Dieseltankstelle mit separatem Zuliefergleis für Tankwagen
Gleisplan:
Dies ist der aktuell letzte von gefühlt 100 Entwürfen. Er erfüllt glaube ich jetzt schon alle Anforderungen, aber irgendwie habe ich trotzdem das Gefühl, da passt etwas noch nicht so richtig. Im Vergleich zum ursprüngliche Plan habe ich schon
- schlanken Weichen verwendet
- DWWs gestrichen
- DKWs auf 2 reduziert
- einige Anschließer eliminiert und damit die "Gleiswüste" reduziert
- versucht, unnötige Sägefahrten zu sparen
Am besten, ihr seht einfach selbst:
rot: Einfahr- / Ausfahrgleise
blau: Lokausziehgleis
grün: Anschliesser (Güterschuppen, Freiladerampe vorne rechts, Dieseltankstelle hinten rechts, evtl. Holzverladung, ...)
grau: Abstell- und Umfahr- bzw. Rangiergleis
So, jetzt hätte ich gerne eure ehrlichen Meinungen gehört und ein paar Anregungen.
Außerdem habe ich auch noch ein paar Fragen zu den betrieblichen Abläufen.
1. Wäre es realistisch, wenn eine Lok quasi als Sperrfahrt auf die Strecke fahren würde, um auf der liegende Anschließer zu bedienen? Die Streckenlok mit ihrem Zug kann doch theoretisch den Anschließer nur entgegen ihrer eigenen Fahrtrichtung (Zurücksetzen) und damit in eine Richtung bedienen, oder? Oder wie würde das mit der Bedienung des Anschließers durch die Streckenlok mit Zug funktionieren?
2. Ist bei dem unterstellten hohen Güteraufkommen und den 5 zu bedienenden Anschließern (+ imaginäre Anschließer auf der Strecke A - B (Fiddle Yard im Schrank ) eine eigene Rangierlok für den Bahnhof zu rechtfertigen?
3. War es die Regel, dass die Streckenlok nach der Einfahrt den kopfseitig geführten Stückgutwagen mit auszieht, auf dem anderen Gleis abstellt, umfährt und selber zum Güterschuppen zustellt? Oder macht das die Rangierlok, wenn vorhanden?
4. Kam es vor, dass die Streckenlok den ganzen Zug vom Einfahrgleis (Gleis 2) zurücksetzt, um auf dem linken Anschließer einen Wagen abzukuppeln?
5. Wurden Ende der 60er mit der zunehmenden Umstellung auf Diesel/Elektro auch die Wassertürme zurückgebaut, oder blieben die einfach stehen?
6. Wie funktioniert die Besandung einer Diesellok? Braucht es dafür einen Turm? Wäre die Befüllung regulär vor oder nach dem Betanken? Welche weiteren Wartungsvorgänge ließen sich auf meinem Platz evtl. darstellen?
7. Zusätzlich zum Hausbahnsteig auch einen Inselbahnsteig zwischen Gleis 1 und 2 (oder sogar zwischen Gleis 2 und 3), oder reicht der Hausbahnsteig?
Vielen Dank für eure Hilfe!
Daniel