Hallo zusammen,
dieser Beitrag wird meine Aktivitäten beim Bau einer Regalanlage begleiten.
Über mich: ich bin knapp über 50, seit 47 Jahren Modelleisenbahner, seit 37 Jahren ohne Anlage.
Angefangen hatte alles mit einer von meinem Vater gebauten Anlage mit Märklin-M-Gleis. Davon blieb nur die kleine „T-3“ mit den zwei Blechwagen aus der Anfangspackung über. Der weitere Weg sollte dann „in Roco“ folgen – nur, bis auf ein wenig Kaufen und viel Lesen passierte nicht viel. Eine Kariere mehr oder weniger als Sesselmodellbahner... Ideen hatte ich sehr, sehr viele, umgesetzt wurde gar nichts. Bevor es in die Kiste geht, sollte mein liebstes Hobby dann doch einmal aktiv werden. Also musste nicht nur meine Entscheidungsunfreudigkeit überwunden werden. Es gilt auch die fehlenden Fertigkeiten zu entwickeln. Und einfach mal anfangen. Davon werde ich berichten und sicherlich auch Fragen haben.
In den USA wird im 'Model Railroad Hobbyist' von Kettensägenanlagen gesprochen. Das sind Anlagen, die zum Ausprobieren gebaut werden. Wenn es nicht klappt, dann wird abgerissen und zersägt. Das ist eine gute Idee für einen Anfänger.
Platz wollte ich für eine Testanlage nicht viel einsetzen. Eine Ecke unter dem Dach fristete ein Dasein als Haufenlagerstätte. Diese war meiner Frau schon seit langer Zeit ein Dorn im Auge. Und so zog dann ein erweitertes Regal in die Ecke mit Platz für die Anlage.
Das Regal muss wegen der zu verstauenden Dinge bis zur Decke gehen. Also ist die Anlage in das Regal einzubauen. Das bringt es mit sich, dass die Träger auch im Vordergrund zu sehen sind. Sie werden sich nicht immer in Gebäude einbauen lassen. Das muss ich akzeptieren. Ggf. kann ich sie durch Farbe verschwimmen lassen. Zukunft.
Mein Regal ist von RS-Möbel und hat eine Breite von 30 cm. Das gibt es noch in 40 cm, nur die schalen Bretter waren schon da. Dieses System habe ich seit fast 30 Jahren. Heute würde ich Ivar von Ikea nehmen. Zwei Systeme parallel – das macht keinen Sinn.
Die Baugröße wird HO bleiben und es wird in Gleichstrom gebaut. Das stand schon vorher fest.
Was soll es nun werden? Ein Endbahnhof, ein Werksanschluss, ein Industriegebiet? Mich reizt ein Endbahnhof – einfahren, rangieren, ausfahren. Daran dachte ich schon viele Jahre. Das war also schon einmal geklärt.
Selber entwickeln oder etwas nach dem Vorbild? Da kam mir die Miba zur Hilfe. 'Wenn es nicht mehr weitergeht' ist eine lose Reihenfolge von Berichten zu Endbahnhöfen. Schön ist, dass die Miba die Reihe nummeriert – so übersehe ich keine Folge. Zuerst habe ich mir ein Verzeichnis der einzelnen Folgen angelegt, dann die Artikel studiert. Das klappte schon einmal gut, da das mit dem Lesen von Eisenbahnpublikationen ja schon viele Jahre gut lief...
Ein Blick in das Regal brachte die ersten Einschränkungen – es passen nur drei Gleise zwischen die Träger.
Somit waren nur kleine Bahnhofsvorbilder in der engeren Wahl. Ich bin in Norddeutschland „bei Preußens“ groß geworden. Somit vielen Privatbahnen und Süddeutsche Vorbilder flach. Auch wenn es schöne bayrische Bahnhöfe und noch viel schönere kurze bayrische Fahrzeuge gibt. Letztlich viel meine Wahl auf den Bahnhof Görzke. Er wurde vorgestellt in der Miba vom Mai 2008, ab Seite 30. Aktuell ist er auch im EJ Special 1 2017 'Lokstationen' auf Seite 68 zu sehen. Keine Privatbahn? Den habe ich jetzt mit seiner Gründung verstaatlicht. Hier gehen die Kompromisse (oder die Welt des Modellbahners) eben weiter. Görzke hat als Umschlagstellen Güterschuppen, Ladestraße und Rampe und einen zweiständigen Lokschuppen. Es wurden Tonwaren und Holz verladen, sicherlich auch Brennstoffe und landwirtschaftliche Produkte umgeschlagen.
Eine Regalanlage ist in ihrer Länge übersichtlich. D.h. es müssen kurze Fahrzeuge her. Also: Epoche II, in der Zeit der DRG.
Welche Gleise sollen es werden? Letztlich habe ich mich für Pikos A-Gleis entschieden. Es ist für mich gut zu besorgen und kostet etwas weniger als andere Systeme. Das reicht für diese Versuchsanlage. Aus meiner Märklinzeit bin ich ja Sektionsgleise gewöhnt und ich will am Anfang auch keine Weichen von unterschiedlichen Herstellern mischen.
Meine Versuche mit Computerprogrammen für Gleisplanungen scheiterten alle. Ich habe viel mit Computern im Beruf zu tun. Hier tritt dann mein Unwillen zu Tage, mich mit Software zu beschäftigen, um ein einzelnes Gewerk zu erstellen. Das betrachte ich als Zeitverschwendung. Und wer vom M-Gleis kommt, kann auch „Planen durch Zusammenstecken“. So sehe ich auch gleich, ob es passt...
Alles beginnt mit dem ersten Schritt. Die ersten Entscheidungen sind nun gefällt. Und es hat auch gar nicht wehgetan. Die verlorene Jahre – sie kommen nicht zurück. Die Zukunft kann ich ja weidlich nutzen. Also, auf geht es!
Morgen werde ich erst einmal den Gleisplan auf's Papier bringen. Und dann wird aus Görzke auch Ahlken.