Grüß Euch alle,
auch ich war gestern am Mittwoch in DO, mein Blick galt weniger den Neuerscheinungen, sondern mehr dem "Modellbau".
Vorab: Dabei fielen mit einige sehr nette Kleinigkeiten auf: bei der Fa. artitec knubbelten sich die Leute, es ist unglaublich, wie fein z.B. Fahrräder und Ruderboote jedweder Machart in HO heute hergestellt werden können. Insgesamt ist artitec ein Hersteller, der sehr genau auch feinste Einzelheiten herausarbeiten kann. - Bei L.S. models wurde ich perfectement vertröstet, daß der SBB-Triebwagen RBe 4/4 "bestimmt" kommen werde, aber wann? - Sehr schön fand ich die SBB-Signale des Herstellers Mafen aus Barcelona, damit ist man nicht mehr auf die sehr viel teureren Signale von microscale aus der Schweiz angewiesen.
Als kleiner Bub war ich mit meinen Eltern einige Male in Hinterzarten; ich erinnere mich noch sehr genau der BR 85 und der E 44 im Höllental. Die Strecke, die die Fa. Roco in DO zeigte, war gut nachempfunden, das Modell der BR 85 gefiel mit ausnehmend gut, es ist m.E. besser als mein Weinert-Modell der BR 85.Die verbaute Oberleitung war von Viessmann, so fein hatte ich sie nicht in Erinnerung, sehr gelungen das alles.
Passend zu der BR 85 zeigt Brawa eine vorzügliche E44 100, ein umwerfendes Modell, vor allem, weil es sie auch in einer anderen Fassung für die Höllentalstrecke geben wird.
Etwas enttäuscht war ich von der kleinen 85 ( = 99...) der Fa.Tillig in HOm, der E-Kuppler der Harzbahn sieht nicht so aus, wie Tillig ihn anbietet, allein schon farblich ist er m.E. daneben - mag sein, daß ich mich täusche.
Modellbau - Sehr schöne Anlagen kamen aus Frankreich, zehn Meter und länger entwickelten sich Strecken z.B. durch die weite Landschaft des Burgunds, sehr gut getroffen die Häuschen in den typischen falbfahlen Farben des burgundischen Gesteines, nichts überladen, sorgsam eingesetzte Hingucker, treffend auch die Beschilderung in den Bahnhöfen und Anlagen. Auch sehr schön eine bairische ( das i ist richtig!) Rundum-Anlage vom "Bockerl", teils mit erstaunlichen Geschichten am Rande der Strecke - wie z.B. ein zweijähriges Mädchen von dem Zug überfahren wurde und unverletzt überlebte. Alleine wegen der Anlagen aus Frankreich lohnt sich der Weg.
Eine lange Strecke einer weiteren Anlage in HO endete in Sonneberg Hbf. Vor allem die gut getroffenen thüringischen Wohnhäuser mit ihrer Schieferverkleidung gefielen, insgesamt war der Eindruck so gut getroffen, daß ich mich von der melancholisch-tristen Stimmung der untergegangenen DDR abstoßend angezogen fühlte.
Ich war drei Stunden in der Westfalenhalle; von meinem Wohnort bis Dortmund sind es es genau 101 Bahnstrecken-Kilometer. Für diese Strecke hin und her brauchte ich genau fünf Stunden und eine halbe ; die DB-Züge fielen reihenweise aus, Abellio und Keolis/Veolia fuhren aber. Die beiden DB-Züge waren muffig, die beiden anderen Züge waren sauber, gepflegt und hatten - o Wunder ! - Personal an Bord.
Kostenpunkt mit Eintritt und Straßenbahn in DO: 15, 60 € - Kleingeld für ein schönes Erlebnis.