RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#626 von Gelöschtes Mitglied , 05.10.2019 09:26

guten morgen,

möchte nicht stören, nur einherzliches Dankeschön an den Erfinder von "Cavembourg",
aber auch an den/die Gründer dieses so doch niveauvollen und netten Forums !

schöne Herbsttage wünscht Wolf uis de Rhö



RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#627 von Dampfliebe , 05.10.2019 16:56

Hallo Guillaume,

Sehr schöner Bericht deines Schüleraustausches mit Toni.
Ich schließe mich Peter an und Danke, daß wir daran teilnehmen durften.

Au revoir et à bientôt!

Volker


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#628 von Claus B , 07.10.2019 14:42

Hallo Gregor,

das war eine sehr schöne Story mit Toni dem Austauschschüler aus Müselbach. sehr. Sorry das ich erst jetzt poste aber ich bin z.Zt im Vollstress vor der Ausstellung in Wuppertal am 09. und 10. November. Ich hoffe, das ich mit allem pünktlich fertig werde.
Wie schon gesagt war das eine schöne Story und Du hast Dir mit der Umsetzung in 1:87 sehr viel Mühe gegeben. Eine schöne kleine Abwechslung zur geschichtsträchtlichen Geschichte Cavembourgs...
... auf deren Fortsetzung ich mich natürlich sehr freue - besonders auf die U Boote. Dazu biete ich Dir natürlich wieder meine Hilfe an. Du weisst ja, das schon während des Krieges ein Wasserstoffboot entwickelt wurde dessen Prototyp auch fuhr - eine Entwicklung mit Hilfe Cavembourgscher Ingenieure ???
Wie dem auch sei... Man(n) schreibt sich!

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CAVEMBOURG: Schüleraustausch nach Müselbach

#629 von greg , 18.10.2019 07:23

Salut

"Dort wo die Wälder sinnlos rauschen/ wo manchmal blühet der Verstand/...."
schallt es uns entgegen, als mein Papa und ich in die Bahnhofshalle kommen. Da singen meine Klassenkameraden! (die Müselbacher hatten das Lied im Musikunterricht vorgesungen und wir haben es natürlich sofort kräftig geübt). Ich singe mit:
"...wo Hirsche auf den Brunftschrei lauschen/ nur dort ist unser Heimatland/ Oft waren wir schon in der Ferne/ sogar bis Cave'bourg kamen wir/ Dort saßen wir am Ufer gerne/ auch schön ist das Ufer hier - Oho Vorarlberg, -berg, -berg, bist zwar als Land ein Zwerg, Zwerg, Zwerg, klein aber oho, holladrio"

Die freuen sich mindestens genauso wie ich: endlich nach Österreich zu fahren und unsere Freunde, die "Müselis", wieder zu sehen.
Vor unserem Regionalzug steht meine Lieblingslok: Die V200. Am Haken nur ein paar alte Mitteleinstiegswagen, aber für den Anfang reicht das. Mein Papa, der mich zum Bahnhof gebracht hat, muss natürlich schnell ein Foto machen:



Und dann macht er noch eins, wie meine Klasse einsteigt:



Ich habe folgende Gastgeschenke eingepackt: Für Toni habe ich ein Fotoalbum gebastelt, mit den Fotos von seinem Besuch, für seine beiden Schwestern gibt es zwei Dosen der cavembourgischen Desertspezialität „Roi en fourrure du loup“ ("König im Wolfspelz") und für die Eltern ein Bildband über das Königreich Cavembourg und eine Flasche Montcave-Wein (nicht der ganz teure*, aber auch ein guter, meint Papa).
Die Koffer sind bereits verladen und so haben wir alle Hände frei zum Winken ....
Mit der V200 geht es gemütlich Richtung Trier. Dort werden wir umsteigen nach Saarbrücken und von da geht es nach Straßburg. In Straßburg steigen wir dann in einen D-Zug mit Kurswagen nach Innsbruck. Wir können dann bis Bregenz sitzen bleiben.
Heute Abend sind wir in Autriche! Und singen im Zug noch einmal:

"...Deinem schönsten Schatz, dem Sauerampfer/ deiner Textilindustrie/ deinem stolzen Bodenseedampfer/ widmen wir diese Melodie/ Nicht zu vergessen deine Kühe/ und deine süßen kleinen Frau´n/ die du pflegst mit all´ deiner Mühe/ woll´n wir das Liedlein anvertrau´n - Oho Vorarlberg, -berg, -berg, bist zwar als Land ein Zwerg, Zwerg, Zwerg, klein aber oho, holladrio

Wir wollen nebenbei erwähnen/ daß es 320.000 Vorarlberger gibt/ und uns kommen fast die Tränen/ weil ein jeder dich so liebt/ Wenn wir dereinst die Äuglein schließen/ ein Glöcklein klingt im Abendrot/ dann sollen keine Tränen fließen/ oh Vorarlberg, pfüat Gott! - Oho Vorarlberg, -berg, -berg, bist zwar als Land ein Zwerg, Zwerg, Zwerg, klein aber oho, holladrio"


A Bientot

Guillaume



*über den Weinbau insbesondere den Montcave-Wein gibt es später ein ausführliches Kapitel.


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#630 von Mornsgrans , 18.10.2019 08:36

Gregor,
sehr schön, dass der Gegenbesuch in Vorarlberg schon startet. - Die "Müselbacher Volksweise" ist ja lustig

Bin schon auf die Fortsetzung gespannt

Grüße aus Idar-Oberstein

Erich


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#631 von Vorarlberg-Express , 19.10.2019 18:35

Hallo Gregor,
Jetzt sind sie also gut angekommen, die "Cavis" bei den "Müslis" - ich hoffe, sie haben eine nette Woche und schönes Wetter!
Das Vorarlberger Lied , fast so wie das Lied vom Wälderbähnle!

https://youtu.be/DaiQoCreYGc

Viele Grüße

Gerhard




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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#632 von Miraculus , 20.10.2019 12:37

Hallo Guillaume (Willi),

toll, dass ihr endlich gestartet seid.

Das Video ist ja höchst innovativ in hoch auflösender Bildqualität flaster:



Grüße


Peter

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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#633 von GSB , 24.10.2019 21:50

Hallo Guillaume,

hab ja jetzt endlich mal beim Toni Eure Erlebnisse in Müselbach nachlesen können - da habt Ihr ja schon viel Programm gehabt.

Daß Dir die V 200 so gut gefällt kann ich gut nachvollziehen...

Gruß Matthias


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#634 von Vorarlberg-Express , 25.10.2019 13:19

Hallo Gregor,
Nun [url=https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=50&t=145215&start=540[/url] sitzen Guillaume und die anderen Cavis[/url] vermutlich etwas müde aber aufgekratzt im Zug zurück nach Cavembourg. Ich denke, sie werden dann auch was von ihrer Woche zu erzählen haben.

Dir vielen Dank für die Idee und die gute Organisation des Schüleraustausches! Bis bald wieder, ob in Cavembourg, im Bregenzerwald oder anderswo

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

Gerhard




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CAVEMBOURG: Schüleraustausch nach Müselbach

#635 von greg , 26.10.2019 22:34

Salut

ich bin seit gestern abend wieder zuhause. Das war eine schöne Woche in Müselbach! Ich möchte Toni und seinen Eltern für diese tolle Woche danken! Und ich hoffe, wir sehen uns in den Ferien wieder. Vielleicht sogar mit den Eltern? Der nächste Urlaub geht nach Vorarlberg!
Den Brief von Toni habe ich Trixi gegeben und so sehr ich auch gebettelt habe - sie hat mir nicht verraten, was drinnen steht. Ich glaube ja Toni a le béguin (ist verknallt) in die Trixi. Ich halte große Stücke auf meinen österreichischen Freund, mais ça???

Ein Foto habe ich noch gefunden. Das war auch im Technikmuseum. Da ist Toni vor einem englischen Jagdflugzeug. Der Flieger wurde über Cavembourg im 2. Weltkrieg abgeschossen. Und das war der Beginn von "Operation C-Sinus". Über "Operation C-Sinus" und das Flugzeug muss ich ein Referat im Geschichtsunterricht halten. Nächste Woche schon und das Foto werde ich dafür nutzen. Das wird ein Spass, wenn da dann der Toni zu sehen ist....



Aber nun gehe ich ins Bett.

Bon nuit et au revoir en Cavembourg

Guillaume


@Gerhard: Ich danke dir für diese schöne Anlagen übergreifende Geschichte! Es hat Spass gemacht :D Bin gespannt wie es bei Toni weiter geht.... Bis bald in Müselbach!
Einen schönen Sonntag wünscht dir
gregor 8)


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#636 von Miraculus , 27.10.2019 07:40

Guten Morgen Guillaume,

schön, dass Du wieder sicher zu Haus gelandet bist, was man ja von dem Flieger nicht behaupten kann .

Auf den ersten Blick erinnerte der mich irgendwie an einen Orca (der verbogene Flügel sieht aus wie eine Rückenflosse), aber dann hättet ihr im Zoo/Aquarium von Müselbach stehen müssen (wenn's denn dort sowas gibt?) und die Operation hätte Nautilus, anstatt C-Sinus heißen müssen

Bin auf die Operation C-Sinus gespannt.


Grüße


Peter

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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#637 von GSB , 27.10.2019 09:02

Guten Morgen Guillaume,

schön daß Du nach dieser erlebnisreichen Woche wieder gut zuhause angekommen bist.

Tja was da in dem Briefle an Deine Schwester steht wüssten wir wohl alle gern - aber das wird sie wohl nur ihrer besten Freundin erzählen...

Gruß Mathias


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#638 von Claus B , 30.11.2019 18:27

Hallo Gregor,

leider muss ich wieder --- Klugscheissermodus an Die abgeschossenen Maschine ist wahrscheinlich von einem englischen Flugzeug oder der Flak abgeschossen worden denn es handelt sich um eine deutsche Messerschmitt Bf 109 Gustav. Die Bemalung der Propellernabe und die Anordnung der Auspuffreihe und der Lufthutze ist typisch. Eine Spitfire oder Hurricane sieht durch den verwendeten Merlin Motor in der Frontpartie deutlich anders aus - auch stimmt der elliptische Flügel einer Spit nicht mit dem hier gezeigten überein. Klugscheissermodus aus

Wir wollen doch nicht, das der kleine Guillaume eine schlechte Note in Geschichte bekommt.

Weiterhin viel Spass am gemeinsamen Hobby
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PS.: Ich konnte es mir nicht verkneifen...


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#639 von greg , 01.12.2019 13:54

Hallo Stummis!

erstmal möchte ich mich bei allen Kommentatoren und Lesern bedanken.
Und natürlich muss ich Claus Recht geben. Es ist eine deutsche Messerschmitt, die da über dem Königreich abgeschossen wurde. Der Pilot, ein gewisser James Steam, hat den Absturz übrigens überlebt und ich verrate nicht zu viel, wenn ich ergänze, dass Herr Steam ein briticher Geheimagent war. Wie der aber nun in eine deutsche Maschine kam, das wird erst später erzählt.

Bald gehts weiter in Cavembourg - und natürlich spielt dabei wieder das diesjährige Stummiwichtel eine Rolle..... das ist zwar fertig gebastelt, aber es fehlt noch eine Kleinigkeit, bevor es auf die Reise gehen und in die Geschichte eingebaut werden kann.

Bis bald und einen schönen Sonntag wünscht euch

gregor


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#640 von 7-Kuppler , 01.12.2019 14:09

Jo Gregor

Die Spannung steigt,
auf die Stummiwichtelei,
so viel Zeit nicht mehr verbleibt,
die Neugier groß, bitte verzeih!


Gruß in die Runde aus der "halben Rotunde" !
....... natürlich in TT !

Dirk

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CAVEMBOURG: Die Geschichte des Weins im Königreich Cavembourg Teil 1: Von den Anfängen bis zum Luxusgut

#641 von greg , 06.12.2019 08:41

Hallo und willkommen zurück in unserer Geschichte um das kleine Königreich Cavembourg!

Bevor wir dort einsteigen, wo wir aufgehört haben, möchte ich zur Einstimmung eine kleine Exkursion in den Weinbau des Landes unternehmen. Das Thema wurde immer wieder gestreift und es lag quasi in der Luft, bzw. auf der Zunge. Einen speziellen Dank geht dabei an Forumsnutzer nilkram, der mir freundlicherweise ein paar Fotos zum Thema geschickt hat und ohne die ich womöglich nie in das Thema eingestiegen wäre. Danken möchte ich auch allen Lesern und Kommentatoren, die immer wieder etwas für die Geschichte beigetragen haben und sie so in ungeahnte Wendungen und Richtungen treiben.
Neben den bekannten Links, dienen die * der Fußnoten am Ende des Kapitels.
Beginnen wir heute mit dem ersten von zwei Teilen:



Die Geschichte des Weins im Königreich Cavembourg Teil 1: Von den Anfängen bis zum Luxusgut

Eine Anthologie der Weine dieser Erde wäre nicht vollständig, stünde nicht neben Lafite, Latour, Romanée-Conti, Yquem, Margaux und vielen anderen, der Erhabene: Montcave. Vielfach prämiert und ausgezeichnet, sogar als Erstes Gewächs - Premier Cru Classe - und damit einziger dieser Bordeauxklasse außerhalb des Medoc. Ein monolithischer Wein, begehrt, verführerisch und rein - doch bedroht durch die Gier und den Ehrgeiz des Menschen.

Aber von vorne:
Ob es vor der Staatsgründung Weinanbau in der Region des heutigen Königreich Cavembourg gab, verbirgt sich vor unserem Blick. Es gibt Indizien, daß im frühen Mittelalter Bischof Arnulf von Metz, als dieser in der Region nachweislich eine kleine Residenz zur bischhöflichen Erbauung und lasterhaften Entgleisung errichtete, Wein für den Eigenbedarf kelterte, um ihn seinen liebestollen Gästen zu servieren. Diesem vom Weine enthemmten Ort, sollen die Karolinger einst entsprungen sein.
Außerdem existieren Fragmente von Dokumenten im Archiv von Kloster Maulbronn aus dem 17. Jahrhundert, die Weinlieferungen aus der Region des heutigen Königreichs über Bad Herrenalb in Baden und Speyer nach eben jenem Kloster in Süddeutschland belegen sollen. Eine mittelalterliche Steininschrift in einer Klostermauer von Maulbronn deutet ebenfalls auf Wein aus Cavembourg hin*.
Einige Gelehrte leiten sogar den Namen des Königreichs aus dem Weinbau ab ("Cave" für Wein-"Keller"), wobei es auch andere plausible Deutungen gibt, deren Erläuterung hier jedoch den Rahmen spränge. Vieles liegt also noch im Dunkel der Geschichte und Önoarchäologen** müssen den Vorhang erst noch lüften um die Wahrheit des Weines in Cavembourg zu beleuchten....

Stützen wir uns auf die historisch belegten Zeitläufte:
In der Frühzeit des Staates Cavembourg, um das Jahr 1850, fanden erste erfolgversprechende Versuche statt, Wein an den steilen, von Kiefern bewaldeten Südhängen des Landes anzubauen. Die klimatischen Bedingungen in diesen geschützten, frostarmen Berglagen, im Zusammenspiel mit den mediterran anmutenden Sommern und den nährstoffarmen, steinigen Böden, schienen ideale Bedingungen abzugeben. Man rodete und terrasierte die Hänge um die ersten Rieslingsetzlinge aus der Pfalz kultivieren zu können. Die von Terrassen und Steinmauern gehaltenen Weingärten am Berge gaben dem Wein dann seine Bezeichnung: Clos Cavembourg.

Mit der französischen Verwaltung unter Napoleon III. (1861 - 1870) kamen französische Rebsorten, wie Merlot oder Cabernet Sauvignon an den Hängen zum Einsatz, die bald alle Erwartungen übertrafen. Auch wenn die Traubensorten dabei das gleiche Rohmaterial, wie z.B. im Bordeaux, lieferten, so entstand in Cavembourg ein solitärer Wein, der bis heute seinesgleichen sucht.

Das Einzigartige und Charakteristische am cavembourger Wein ist, daß er seine Qualität aus dem Weinberg bezieht und nicht, wie ein Bordeaux, aus den Tiefen der Keller. Wein aus Bordeaux wird oft auf einer großen Besitzung geerntet und stammt von verschiedenen Rebsorten, die in den Weinkeller von Meistern zu Großartigem komponiert werden. Der Cavembourger jedoch wird, ähnlich wie ein Burgunder, aus einer einzigen Rebsorte gewonnen und die Qualität ist das Ergebnis der Sonne, der Lese und ihres Weinbergs, einer genau umgrenzten Terrassenparzelle. Diese Parzellen siedeln rund um die beiden Bergdörfer Montcave und das weniger exklusive Napfen***.

Während in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Reblaus und der Mehltau im französischen Bordelais ganze Weingüter verheerte, konnten in Cavembourg edle Tropfen reifen, die auf den internationalen Märkten Rekordsummen erbrachten und Sommiliere der Welt in Erstaunen versetzten. Die staatlichen Weingüter rings um Montcave und Napfen expandierten, doch weckten sie auch Begehrlichkeiten.
Als prominentes Beispiel soll Jakob Mayer Rothschild dienen: Bankier, reichster Mann Frankreichs und seit 1868 frisch gebackener Besitzer des Weingutes Château Lafite im Städtchen Pauillac, Bordeaux. Er hatte, vom Weine beseelt, Kontakte bis in höchste Regierungskreise und machte seinen politischen Einfluss bei Napoleon III. geltend, dieser möge ihm die cavembourgischen Weingüter überlassen. Wenn nicht als Besitztum, dann doch als Verwalter und Geschäftsmann. Rothschild versuchte sogar die cavembourgische Staatsangehörigkeit zu erlangen, um sich ganz offiziell, mit einem vom österreichischen Kaiser Franz I. verliehenen Adelstitel "Freiherr", um die Verwaltungsrechte der lukrativen, staatlichen Weingüter zu bewerben****. Als er im gleichen Jahr überraschend starb, setzte sein Schwiegersohn und Neffe Nathaniel de Rothschild die Bemühungen fort.
Der deutsch-französische Krieg und die Rückkehr König Heinrichs 1870 auf den cavembourger Thron machten Nathaniel de Rothschild dann einen Strich durch die Rechnung und allen Bemühungen ein Ende. Die Rothschilds mussten ihr Engagement in Cavembourg begraben.



Portrait: Jakob Mayer Rothschild (später James de Rothschild)
* 15. Mai 1792 in Frankfurt am Main; † 15. November 1868 in Paris. Er war der Begründer des französischen Zweigs der einflussreichen Bankiersfamilie Rothschild. Er half mit, die Industrialisierung in Frankreich voranzutreiben. So investierte er stark in den Bau der ersten französischen Eisenbahnen und war unter anderem Eigentümer der französischen Nordbahn, die Paris mit der Nordsee verband. Dabei war er auch für die Planung und den Bau der Gare du Nord in Paris verantwortlich.




Foto: Aus dem Exil zurückgekehrt, besucht König Heinrich I. (ohne Hut) die Weinlese. Bevor es zu den Weingütern geht, sieht man den König mit den Weingutverwaltern am Bahnhof Montcave in ein önologisches Gespräch vertieft. Foto von nilkram



Foto: Die Adler vor den Weinbergen Cavembourgs, ebenfalls 1870. Foto von nilkram



Foto: Weinlese auf den Hängen Cavembourgs. Foto von nilkram

Das Bordelais taumelte, durch Panschereien verfälscht und von Schädlingen heimgesucht*****, am Ende des 19. Jahrhunderts seinem Niedergang entgegen, der cavembourgische Wein erblühte. Nicht zuletzt auf Grund der staatlichen Regularien beim Keltern und der Anreicherung, behielten die Clos Cavembourg ihre Ursprünglichkeit, die zwischen ländlicher Natürlichkeit und barocker Blumigkeit zu schwanken im Stande war.

Um die Jahrhundertwende gab es überragende Jahrgänge. Zur Weltausstellung 1900 in Paris gewann das Montcave die "Mondial du Merlot"****** und die Klassifizierung "Premier cru classe", mit der es sich in die Liste großer Weine und in die Klassifizierung des Bordelais von 1855 einreihte. Als Begründung gab das Klassifizierungskommitee an, dies sei ausschließlich seiner Rebsorte Merlot und nicht der Herkunft geschuldet. Der französische Staatspräsident Waldeck-Rousseau erließ ein entsprechendes Dekret.
Alles in allem ein beachtenswerter Winkelzug und genialer Marketing-Coup: Als einziger Nicht-Bordeauxwein assoziierte man mit dem Montcave nun trotzdem das Bordelais - zum beiderseitigem Nutzen. In der Praxis verzichteten die berühmten Chateauses des Medoc bei der Etikettengestaltung auf die Herkunftsbezeichnung "Bordeaux" und ein Montcave verschweigt seine Herkunft aus Cavembourg. So konnte sich das Bordelais schließlich auf dem Rücken des Montcave aus der Krise ziehen und seinen großartigen Ruf zurück erobern. Der Montcave indes profitiert von der "Premier cru"-Klassifizierung - bis heute.

Während des 1. Weltkriegs kam es beim Einmarsch deutscher Soldaten im Ort Montcave zu Plünderungen einiger Weinkeller. Fraglich bleibt bis heute, ob den einrückenden deutschen Soldaten der exquisite Wein in den Kellern bekannt war, oder ob es sich eher um eine zufällige Verköstigung handelte. Der Ort konnte nach einem kurzen Gefecht zurückerobert werden, das die Cavembourger aber nicht abhielt, sich während ihrer anschließenden Siegesfeier ebenfalls aus den Kellern des Dorfes zu bedienen.



Foto: Während der Siegesfeier in Montcave. Den Siegreichen musste klar sein, was sie da tranken und welche Werte ihre Kehlen benetzten. Für die meisten unter ihnen sollte es darum ein einmaliger und unwiederbringlicher Genuss bleiben. Auf dem Gruppenbild ganz links ist General Hermann Merker zu sehen, der für die Geschichte des Königreichs noch eine bedeutende Rolle spielen wird.



Weinetikett: Ein Clos Cavembourg von 2019. Auf dem Etikett wird auf die historische Rolle des Eisenbahntransports für die Weinproduktion hingewiesen.
Doch davon wird im folgenden Teil berichtet....



Fortsetzung folgt...Teil 2: Von Fasswagen, Liquid Chlorine und dem Wiener Weinskandal von 1982


Fußnoten:
* Jürgen hat dazu Hinweise geliefert. Nach Sichtung der wenigen erhaltenen Fragmente, die zum Teil durch den Zahn der Zeit unleserlich geworden sind, komme ich aber auf eine andere Schlußfolgerung: Der Wein kam aus Cavembourg zu den Mönchen in Maulbronn, nicht umgekehrt.
** An der Königlichen Hochschule für Kultur und Landwirtschaft zu Cavembourg kann man, neben klassischer Önologie, auch Önoarchäologie studieren. Dieses Studium umfasst neben Weingeschichte, auch historische Weinkunde und kulturelle Weinbauentwicklung von der Antike bis heute.
*** Montcave liegt im südlichen, französisch geprägten Landesteil. Napfen im Norden, im deutsch geprägten Teil.
**** Cavembourg war zu dieser Zeit zwar unter französischer Verwaltung, blieb jedoch strukturell eine absolutistische Monarchie. D.h. der Grund und Boden gehörte nach wie vor dem Staat, also dem König. Es war verfassungsrechtlich nicht möglich, Land zu erwerben.
***** Bereits 1863 wird die Reblaus nach Bordeaux eingeschleppt und befällt nach und nach alle Rebberge. Nur die reichsten Güter besitzen die Mittel, den Schädling erfolgreich zu bekämpfen.
******Als "Mondial du Merlot" bezeichnete man die Goldmedaille eines Weinwettbewerbes zu den Weltausstellungen. 1900 gewann diese Goldmedaille der Krimsekt, der u.a. auch aus Merlot produziert wird und der daraufhin international bekannt wurde. Heute ist die "Mondial du Merlot" eine Auszeichnung der schweizer Weingesellschaft VINEA mit jährlichen Vergaben.


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#642 von Dampfliebe , 06.12.2019 09:56

Toll recherchiert.

Danke Gregor.

Na dann Prost... rost:

Gruß
Volker


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#643 von Jürgen , 06.12.2019 13:09

Saßen einst zu Maulbronne,
Zwei Mönche in der Sonne,
Tranken dort vom Lemberger dem Roten,
Viele Flaschen und sangen Zoten.

Träumten es wäre ein Montcave,
Die Haltung wurde mehr konkav,
Es verfehlte nicht die Wirkung
Der Alkohol dieser Bewirtung.

Im Kloster Cavembourg war doch die Zeit,
Die schönste in ihrem Leben,
Und nun, es tat ihnen nur noch leid,
Mussten sauren Wein nun heben.

Doch sauer war hier nicht der Wein,
Vom Elfinger Berg, der schmeckte fein,
Es fehlte ihnen wohl gesonnen,
Vom Nachbarkloster ein paar Nonnen.

In Cavenbourg war die Zeit so schön,
Schön war auch die Schwester Meite,
reichlich war oben ihre Weite,
Reichlich war auch ihr Gestöhn.

Die Zeit perdu, es ist nicht fein,
Bleibt doch nur noch das Gläschen Wein,
traurig in dem schwäb'schen Kloster,
heimlich abgezweigt von einem Moster.

Dem Herrn ein Gräuel war's ganz gewiss,
Ließ's sich länger nicht mehr gefallen,
Die Mönche in das Grass nun krallen,
Und dort hinein zu schlagen das Gebiss.

Und die Moral von der Geschicht:

Bist Du ein Mönch, enthalte Dich dem Weib,
Musst sonst nach Maulbronn im Kloster reu'n,
Könntest himmlich erfreuen Deinen Leib,
Mit allerbestem Cavembourger Wein.


Mein Erstling von 2002/2003: Rosentalviadukt, Friedberg, Hessen um 1960

Meine aktuellen Projekte: Maulbronn, ein schwäbischer Endbahnhof, 21.Juni 1922 und Zeitreise nach und in Maulbronn-West


 
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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#644 von Claus B , 06.12.2019 21:20

Hallo Gregor,

Der Limerick zur Geschichte:

Drei Flaschen des ed'len Montcaven
taten einst einen Altenbecker laben
Er war sich nicht sicher
warum um ihn alles kichert
einen riesen Kater am Morgen er sollte haben

ich sach doch - gesoffen wird immer ---- Loll, lall, Hicks rost:
Cheerio - by the way - the same Procedure as last Year, Miss Sophie?
The same procedure as every year, James! We'll have White Wine with the fish!
All straight out of the cellar this Morning. (Dinner for one / Freddy Frinton - engl. Schriftsteller und Dramatologe)

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=4HpGJHvuANM&list=PLtWW1qAVHe5BCprb1nIeN5LkXY9InGQR9
[/youtube]

Danke für den ersten Teil der Weingeschichte - auch an Jürgen für die Verknüpfung nach Maulbronn.
Ich warte gespannt auf den zweiten Teil.

Weiterhin viel Spass am gemeinsamen Hobby
Glück auf und bis demnächst aus Essen Altenbeck


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#645 von Mornsgrans , 06.12.2019 21:30

Hallo Gregor,
da geht es wieder einmal mit einem Paukenschlag in die nächste Runde - toll recherchiert
Klasse, dass es wenigstens in Maulbronn trotz der großen Entfernung Informationen lagerten, die nun ans Tageslicht gekommen sind.

Zur Historie kann man noch folgendes ergänzen:
Das Weinbaugebiet in Luxemburg gehört zum Bereich "Mosel-Saar-Ruwer".

Zitat
Ähnlich wie im restlichen Moselgebiet lässt sich die Weinwirtschaft hier bis zu den Römern zurückverfolgen. Im Mittelalter erfuhr dieser Sektor einen Aufschwung unter der Hand der Klöster. Zu diesen Zeiten wurde vor allem der benötigte Messwein produziert. Extreme Winter zerstörten jedoch bald die Reben-Bestände.


Bezogen auf Luxemburg.

Abseits der Mosel gab es sogenannte "Kleinlagen", z.B. in Nordosten nördlich von Diekirch grenznah zur Eifel bei Bitburg (die Zahlen in den rosa Kästen sind die Weinbauparzellennummern).

Cavenbourg ist hier nicht als Weinbaugebiet verzeichnet, da es ja nicht zu Luxembourg gehört. - In der Römerzeit bis zur Zerstörung der Weinberge im Mittelalter waren die Cavembourgischen Weinberge eben solche "Kleinlagen".
Diese Kleinlagen wurden aber leider so gut wie gar nicht in Archiven geführt oder Berichten erwähnt, ein Fehler, wie die Geschichte des Cavembourgischen Weinbaus zeigt.

Dies noch als Anmerkung meinerseits.

Grüße aus Idar-Oberstein

Erich


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#646 von Vorarlberg-Express , 08.12.2019 17:41

Hallo Gregor,
Vielen Dank über diese äußerst interessante Geschichte des Weinbaus zu Cavembourg.
Es hat etwas länger gedauert, mich auf die önologische Abhandlung zu melden, denn ich habe noch etwas versucht zu recherchieren, da es ja durchaus Verbindungen meiner Heimatregion, der Bodenseeregion mit Cavembourg gibt – und die eben auch in weinbau - technischer Hinsicht. Folgendes konnte ich herausbringen:

Es gibt ja bis heute am Bodensee eine Spätburgunderlage “Marquis de Cavembourg“ daneben auch Verbindungen in das Geschlecht der Cavembourger bis in die aktuelle Politikerkaste .
Ich konnte nachvollziehen, dass Burgunderweine die Qualität der Bodenseeweine entscheidend geprägt und zu dem gemacht haben, was sie heute sind. Weinanbau hat am Schwäbischen Meer eine lange Tradition. Nur – unbedingt genießbar war dieser kaum, allenfalls in hoher Verdünnung. Der Weinbau ging auch am Bodensee von einem Kloster aus, der im 12. Jahrhundert errichteten Zisterzienserabtei Salem . Diese pflegte in ihren Besitzungen rund um den Bodensee den Weinanbau, der vom dortigen milden Klima begünstigt wurde. Mitte des 18. Jahrhunderts erlebte das Kloster unter Abt Anselm II einen zweiten Aufschwung. Anselm II war der saure Rotwein, von dem übrigens jeder Mönch 1 Liter täglich bekam (und trank) ein Dorn im Auge. Die Lebenserwartung eines Mönches betrug damals knapp 40 Jahre! Anselm hatte die gepflegten Burgunderweine entdeckt, und wollte diese Rebsorte auch am Bodensee heimisch machen. Aber es bestand ein Exportverbot für die Reben! Was tun?

Als für die neue Klosterkirche eine Orgel gebaut wurde, bekam ein Burgunder Orgelbauer den Auftrag. Und in jeder der von dort gelieferten Orgelpfeifen befand sich eine Burgunderrebe… So breitete sich der Burgunder rasch am Bodensee aus. Birnau, Meersburg, Schloß Kirchberg, Bermatingen sind alles Lagen, die damals zu den Besitzungen Salems gehörten.

Mit der Säkularisation und der Auflösung der Klöster war dann eine Weitergabe von Reben kein Kunststück und kein Staatsgeheimnis mehr. Jedoch war da ein Ableger der Burgunderrebe schon längst in ein Cavembourger Zisterzienserkloster, eine Filiale von Salem gewandert, wo sich der Weinbau prächtig entwickelte, und mehrere Rebsorten weiterentwickelt und veredelt wurden.

Viele Grüße

Gerhard




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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#647 von GSB , 10.12.2019 16:16

Hallo Gregor,

ich bin ja kein Weintrinker, von daher sagt mir da vieles nichts... Aber ich hab mich an den historischen Fotos erfreut.

Gruß Matthias


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#648 von greg , 11.12.2019 10:06

Hallo liebe Wein- und Nichtweintrinker

Danke für eure Kommentare!

@Volker: Danke für das Lob! Ich finde es selbst immer wieder erstaunlich, wie sich alles ineinander fügt.... Im zweiten Teil wird das noch weiter auf die Spitze getrieben.

@Jürgen: Lyrik und Modellbahn sind seit dem Limerick-Thread von Peter untrennbar miteinander verwachsen, das merkt man sofort. Dein Gedicht ist köstlich! Danke dafür!!!!

@Claus: Ein Limerick, der allemal würdig ist auch hier gepostet zu werden Ich sag Prost und freue mich mit dir auf den zweiten Teil! rost:

@Erich: Das ist eine einleuchtende Erklärung für das Fehlen sämtlicher Belege für Weinbau in der Region ab dem Mittelalter. Heute liegt die Weinproduktion bei rund 550 000 Hektolitern/Jahr und ist damit fünfmal so hoch wie die Luxemburger Weinmenge. Im Vergleich zum Bordelais mit 5,7 Millionen Hektolitern ist es aber immernoch als Kleinlage zu bezeichnen.

@Gerhard: Danke für die kleine Abhandlung und vor allem für den Hinweis auf den Burgunder und wie er einst ins Königreich gelangt ist. Neben Merlot gibt es heute immernoch einige Anbauflächen mit Burgunder, die ich aber vernachlässigt habe, weil sie eine untergeordnete Rolle spielen. Auch Riesling wird noch angebaut, aber eben auch nur in kleinen Mengen.

@Matthias: Ganz ehrlich: Ich bin auch kein Weintrinker. Natürlich in Gesellschaft und wenns denn sein muss (auf Pfälzer Weinfesten zum Beispiel, dann aber auch lieber Schorle). Ein gutes Bier ist mir meistens lieber.

Am Freitag gehts weiter!

Bis dahin wünsch ich euch noch eine schöne Restwoche.

gregor


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#649 von Miraculus , 11.12.2019 14:13

Holla die Waldfee,
seit Nikolaus geht's in Cavembourg weiter und ich hab's verpasst ops: Nee, nee Du, das geht man gar nich
Weinbau in Cavembourg, Verbindungen nach Maulbronn, wie immer die Cavis und Schwaben bestimmen, wenn auch oft unerkannt und im Verborgenen, die Geschicke der Welt .

Wie auch Gregor schon angesprochen hatte ist die Verbindung zwischen Cavembourg und Maulbronn historisch gewachsen. Wer nun genau von wem provitierte lässt sich vermutlich nicht mehr so genau festlegen. Hier z.B. im Beitrag #354 vom 07.09.2018

viewtopic.php?f=64&t=148757&start=350#p1870204

gibt es dies historische Filmdokument, welches den Warenverkehr zwischen Maulbronn und Cavembourg zeigt.

[youtu-be]https://youtu.be/r46_KE8aQsU[/youtu-be]

Dann möchte ich auch noch auf den Umstand hinweisen, sofern ich es nicht überlesen habe, dass das in Weinkennerkreisen bestens bekannte Wort Cuvée sich mit Sicherheit auch von Cavembourg (Cave = Cuvée) ableitet.

Selbst Kühlwagen für den Transport zwischen Cavembourg und Maulbronn sind erhalten geblieben





Zitat

Hallo und willkommen zurück in unserer Geschichte um das kleine Königreich Cavembourg!...

...Das Einzigartige und Charakteristische am cavembourger Wein ist, daß er seine Qualität aus dem Weinberg bezieht und nicht, wie ein Bordeaux, aus den Tiefen der Keller. Wein aus Bordeaux wird oft auf einer großen Besitzung geerntet und stammt von verschiedenen Rebsorten, die in den Weinkeller von Meistern zu Großartigem komponiert werden. Der Cavembourger jedoch wird, ähnlich wie ein Burgunder, aus einer einzigen Rebsorte gewonnen und die Qualität ist das Ergebnis der Sonne, der Lese und ihres Weinbergs, einer genau umgrenzten Terrassenparzelle. Diese Parzellen siedeln rund um die beiden Bergdörfer Montcave und das weniger exklusive Napfen***.

Fußnoten:

*** Montcave liegt im südlichen, französisch geprägten Landesteil. Napfen im Norden, im deutsch geprägten Teil.



Nicht zuletzt bleibt auch noch zum unbekannteren Napfen ja noch nachzutragen, dass der Name ja, soweit ich mich erinnere, auf den Abenteurer Karl Napf viewtopic.php?f=64&t=148757&p=1699851&hilit=karl+napf+der+abwaschbare#p1699851 zurückzuführen ist. Im Übrigen existieren noch heute Nachfahren des Karl Napf, sogar mit selben Namen, in Baden-Württemberg http://www.mund-art.de/karl-napf.html . Schwäbischer Mundartdichter und Satiriker aus Vaihingen an der Enz.

Wir sehen, der Verflechtungen sind gar vielfältiger Natur.

Nicht zuletzt möchte ich mich bei den reimenden Stummis Jürgen und Claus B. für ihre Gedichte bedanken. Ich bitte Euch, stellt sie doch im Limerick-Trööt mit Verweis auf Gregors Trööt ein. Danke.



Grüße


Peter

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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#650 von greg , 12.12.2019 14:45

Hallo Peter

danke, dass du die Sachen rausgekramt hast.
Der Name "Karl Napf" hinterließ schon früh in meiner Kindheit seinen Stempel. In meinem sehr schwäbisch geprägten Elternhaus am Fuße der Alb war es ein geflügeltes Wort der neugierigen Kinderschar zu erklären, wenn diese zu fragen wagte, wer denn diese oder jene Person sei (in Natura oder auch im Fernsehen), daß es sich um "Karl Napf aus Dapfen" handelte. So machten die Erwachsenen den Kindern klar, dass sie sich gefälligst um ihre eigenen Dinge zu scheren und nicht naseweis zu fragen hätten.

Später stellt sich dann heraus, daß es über diesen Karl Napf einen Haufen schwäbischer Witze gab. Ähnlich der Fritzchenwitze. Einer ging so (ich schreib ihn in Schriftdeutsch, sonst versteht ihn keiner):

Karl Napf und ein Professor stehen auf der Neckarbrücke. Sagt der Professor zum Karl: "Ach es ist so schön hier! Die richtige Zeit für ein Gedicht: Ich steh' hier auf der Neckarbrück' und spuck' den Fischen ins Genick." antwortet der Karl: "Ich steh' hier auf der Neckarbrück' und steck den Finger in den Arsch." Meint der Professor: "Aber das reimt sich doch garnicht" ,"Ha, nein, aber es dichtet."

Nach dieser schwäbischen Witzfigur hat sich dann wohl auch der Herr Jandl benannt.

Bis morgen zum 2. Teil!

gregor


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