Hallo zusammen,

ich muss gelegentlich schmunzeln ob dieser Klassifizierung von Loks bei den Herstellern...

"AC digital" heisst heutzutage doch, dass mit M*rklin-Gleissystem und Stromabnehmertypus gefahren wird - die ursprüngliche Bedeutung "AC" für "Alternating Current" - also Wechselstrom - hat sich mit der Zeit verloren...

Ganz frühers galt: M*rklin = Mittelschleifer = Betrieb mit richtigem Wechselstrom (also: AC ...). Dagegen einige andere Hersteller: Zweileitersystem und Betrieb mit Gleichstrom (DC).

Was "digital" angeht, so gibt es da halt kein Gleich- oder Wechselstrom mehr - als Stromsystem ist digital eben 'digital' - Telegramme an (und von) Loks aufmoduliert auf der Versorgungsspannung, bei M*rklin wie auch den anderen.

"Analog" als Gegensatz zum "Digital"-Betrieb" mag als Bezeichnung noch halbwegs angehen - schliesslich ändert sich die Versorgungsspannung von 0 bis Vmax oft in einer "analogen" (stufenlosen) Art und Weise; wenn man mal von PWM und ähnlichen Scherzen absieht.

Nun - die Bezeichnungen und Kombinationen haben sich mit der Zeit eingebürgert, und immerhin weiss praktisch jeder, was gemeint ist, wenn im Herstellerkatalog AC/DC - digital/analog steht.

Amüsierte Grüsse
Chris

Hallo Chris,

es kommt noch schlimmer: es gibt Leute, für die AC-digital gleich MM/mfx und DC-digital gleich DCC ist!

Nun, auf Spur 1 zumindest wurde noch vor gar nicht langer Zeit Zweileiter-Wechselstrom gefahren, und mein Freund Philippe fährt seit einem halben Jahrhundert Mittelleiter-Gleichstrom. Nicht umgerüstet, die Loks sind ab Werk so!

Die einzige wirklich sinnvolle und verwechslungsfreie Ausdrucksweise ist, das Gleis beim Gleis zu benennen (2L/ML, ggfs. Trix-Express) und die Stromart bei der Stromart: =, ≈, digital.
Dann merkt man auch, dass die Einschränkung in der Anleitung des LoPi micro "kann mit Gleichstrom analog betrieben werden" nicht den Schleifer verbietet, sondern die Umschaltung der Fahrtrichtung durch Überspannung!

@Erich:

Man könnte die Gedanken auch weiterspinnen. "Digital" heisst ja eigentlich, im Gegensatz zu analog, diskrete (und zwar oft: zwei) Werte, z.B. für eine Spannung. "Digitalbahner" wären also nach der reinen Lehre eine Spezies, die ihre Loks ausschließlich durch Ein- und Ausschalten der vollen Fahrspannung betreiben

Eine recht seltsame Vorstellung Eigentlich müßte man sagen: man fährt mit einem Protokoll (DCC, mfx oder wie es heisst, ist dann erstmal egal), oder eben ohne ein Protokoll.

Auch hier letztlich unscharfer Sprachgebrauch: "digital" als Synonym zu "protokollbasiertem Modellbahnbetrieb".

Viele Grüsse
Chris

Hallo Chris,

stimmt - aber: der technisch richtige Begriff ist ungebräuchlich, und anders als bei "AC" für Mittelleitergleis wird mit digital nicht ein Begriff sachfremd verwendet, der im gleichen Bereich (hier Modellbahn) einen völlig anderen Sachverhalt bezeichnet.

Ich muss ja auch nicht auf der linken Straßenseite fahren, nur weil Onkel Lucas in meinem Auto Minus an Masse gelegt hat...
Strom und Gleis begrifflich zu verwechseln ist aber wie RHD mit Minus-Masse und LHD mit Plus-Masse gleichsetzen: stupider Unfug, der Schaden anrichten kann.

Moin zusammen,

es geht hier doch um die Kärung der Begriffe "AC digital" - "DC analog". Warum wird das nicht einfach erklärt? Manche mögen's kompliziert - sollen sie!
Die Firmen Brawa und Piko benutzen diese Begriffe auch gerne in ihren Katalogen, und ich verstehe das so:
AC digital ist ein Modell für Mittelleiter mit einem Digitaldecoder; es wird nicht gesagt, was der Decoder kann und welche "Sprache(n)" er beherrscht.
DC analog ist ein Modell für Zweileiter ohne Decoder. Das ist dann meistens die billigste Variante eines Modells.

Fertig!

Man sagt auch, dass bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt.*) Obwohl Galilei vor über dreihundert Jahren gezeigt hat, dass die Erde rund ist und um die Sonne kreist.

*)Zum Glück wird davon weder das Meer verdampft noch der Stern ausgelöscht.