Hallo zusammen,
"Christian ist "Schuld" :D , ein wenig zumindest, denn er lieferte den letzten Anstoß, das auch mal auszuprobieren." ( (Zitat (c) Hendrik :D )
Nach dem ich im Dezember 2013 mit einer "Parkettbahn unterm Weihnachtsbaum" zusammen mit meinem Sohn den Wiedereinstieg in die Modellbahn gefunden hatte, war ich über mehrere Jahre immer nur ein "Weihnachtsbahnfahrer", da die Bahn meist immer nur im Dezember ausgepackt wurde, um dann temporär die Wohnung und das Wohnzimmer zu verschönern, bis es der Frau des Hauses zu viel wurde.
"Mal eben" die Bahn aufbauen, ein paar Stunden spielen, und dann wieder abbauen, war suboptimal. Wenn sie dann schon mal aufgebaut war, wollte Mann damit auch länger spielen, was aber nicht immer ganz konfliktfrei mit den anderen "Wohnzimmer-Nutzungsszenarien" der Mitbewohner klappte. Zumal Gleise und rollendes Material mit den Jahren immer mehr und raumfordernder wurden.
Daher reifte so langsam in mir der Wunsch, das Aufbauen und Abbauen schneller hinzubekommen und ich überlegte mir, dazu irgendwie kleine Module (Strecke, Bahnhof, Wendeschleife, Brücke,...) vorzufertigen, die dann schnell mit losen Schienen verbunden werden können.
"Mal eben" (einen Tag oder ein Wochenende) das Wohnzimmer in Beschlag zu nehmen, wäre damit dann sicherlich auch möglich als Kompromiß mit den Mitbewohnern. Oder man könnte an schönen Tagen vielleicht in den Garten ausweichen.
Und dann las ich hier zufällig im Forum vor knapp einem Jahr "Gartenbahning - Fahren im Fertiggelände" und dachte so bei mir "Geil, Geil, Geil, genau das ist es, ich verlagere einfach das Parkett in den Garten!"
Weil ich aber mit Holzbearbeitung das letzte mal so vor ein paar Jahrzehnten im Werkunterricht zu tun hatte, und ich eher das Gegenteil eines Heimwerkers bin, habe ich dann mal ganz langsam angefangen, mich in die Themen Sägen, Bohren, Schleifen und Leimen einzudenken. Inzwischen macht mir die "Holzbearbeitung" irgendwie Spass, aber um mir den Keller nicht zuzustauben, mache ich es halt nur im Garten und bei schönem Wetter.
Genug der Vorrede. Das Pfingswochenende stand kurz bevor und es versprach schönstes Wetter. Also beschlossen Sohn und ich unseren ersten Testaufbau im Garten zu machen, obwohl noch vieles nicht fertig ist, was eigentlich hätte fertig sein sollen:
Meine Todo-Liste: :)
- Wendeschleifen noch ohne Trassenbrettchen
- Trassenbrettchen noch ohne Bohrungen für die Dübel der Unterlegstützen
- Trassenbrettchen und Bahnhof lagen direkt auf der Wiese
- "ganz viele" Unterlegstützen mit eingeleimten Dübeln
- Rampen-/Brückenkonstruktion um von der Terrasse auf die Wiese zu kommen
- Wendeschleifenumschaltelektronik (wegen Zweileiter-Wendeschleife)
- mehr Gleismaterial und Brettchen
- größeres Bahnhofsmodul
Aber was wir hatten wurde aufgebaut und bei dem Rest improvisierten wir:





Bei der ersten Probefahrt dann die Überraschung: Die Wiese ist alles andere als gleichmäßig und gerade und ähnelt mehr einer Berg- und Talbahn. Weil wir aber nicht genug Unterlegbrettchen hatten, mussten abgeschnittene Strauch-/Aststücke zum unterlegen herhalten. Wie gut, dass es die in unterschiedlichen Dicken im Garten ausreichend gab.
Und die PIKO Doppelstockwagen waren ziemlich "zickig":
- Knick im Gleis nach oben -> Mittelteil setzt auf -> Entgleisung
- Knick/Hänger im Gleis nach unten -> Drehgestell hängt in der Luft -> Entgleisung
- seitlich geneigte Kurve vor Bahnhof/Weiche -> Entgleisung
Die Dostos hatten bereits Roco-Universalkupplungen, jetzt habe ich bei den Wagen auch noch die Puffer entfernt. Und ich habe versucht die ganzen "Gleisunebenheiten" anzugleichen, so dass es möglichst geringe Knicke und Steigungen gibt.
Damit war dann auch irgendwann ein zuverlässiger Bahnbetrieb mit den Dostos (und der BR50, die über jeden Knick ein wenig hüpfte) möglich.


Ja, die Dostos hingen auch an der BR50. Nicht schimpfen. Es war halt eine touristische Sonderfahrt vom Museumsbahnhof Bochum-Dahlhausen über Hagen und Bochum Hbf ins Sauerland. Oder so ungefähr. :-)
Jedenfalls dürften die Nachbarn sich gewundert haben, warum aus unserem Garten so viel Dampflokgeräusche, samt Pfeifen, Klingeln und Bahnhofsansagen kamen.
Nachdem die Gleise aber einige Stunden in der prallen Sonne gelegen haben, gab es immer mehr Stromunterbrechnungen durch Kontaktprobleme bei den 62188 Gleisen. Ja, nur bei diesen. Mein Tillig-Schinenprüfer leistete mir gute Dienste. Stelle finden, ein bischen Wackeln und weiterfahren. Bei ganz hartnäckigen Kontaktproblemen die Gleise austauschen. Die Kontaktprobleme waren nicht nur zwischen den Brettchen, sondern auch in der Mitte der Brettchen, bei den (festgeschrauben) Gleisen. (Pfeil im Bild)

Meine Vermutung: Ich hatte im Dezember mal einen Haufen Gleise gekauft, von denen die R4 Kontaktprobleme hatten (viewtopic.php?f=2&t=143210]Trix C-Gleis R4 (62430) Kontaktprobleme) und aus der gleichen Lieferung dürften die 62188 stammen.
Zum frühen Abend hin, als die Wiese langsam klamm wurde, fingen einige größere Brettchen an sich hochzubiegen. Besonders beim Bahnhofsbrett, bei dem die Gleise nur lose aufgelegt waren, biegte es sich zu den Rändern hin ca. 1-2 cm hoch. Wie sollte man die Brettchen am besten behandeln, damit sie etwas unempfindlicher gegenüber (Tau)-Feuchte von der Wiese werden?
Ach ja, und hier zum Schluß die Eckdaten meiner Variante:
- Trix C-Gleis
- Gleismittenabstand 64,3 mm
- 10 mm dickes Pappelsperrrholz für Trassenbrettchen und Unterlegbrettchen
- 13 cm breite Trassenbrettchen
- 8 mm dicke Dübel
- Trassenbrettchen mit 10 mm großen Dübellöchern
- Dübelmittenabstand 40mm
- Wendeschleifen in R3 ohne Gegenbogen
- Kurven in R3/R4
Es war jedenfalls ein tolles Wochenende, das System wird definitiv vergrößert werden. :-)